Mithilfe neuerer Studien lässt sich inzwischen konstatieren, dass ein altersgerechtes Krafttraining für Kinder im vorpubertären Alter wirksam ist und als ungefährlich eingestuft werden kann. Obwohl ein frühzeitig betriebenes Krafttraining heutzutage nicht mehr angezweifelt wird, gibt es „derzeit kein evidenzbasiertes Mindestalter für den Beginn eines Krafttrainingsprogramms“ (Drenowatz & Greier, 2018). Um sich diesem Forschungsdesiderat anzunähern, geht diese Arbeit der Frage nach, ab welchem Alter ein effektives und gesundheitsfreundliches Krafttraining beginnen kann. Zur Beantwortung dieser Frage werden verschiedene Krafttrainingsstudien im Hinblick auf morphologische Anpassungsprozesse im präpubertierenden Alter untersucht. Dadurch soll festgestellt werden, ab welchem Alter sich positive Auswirkungen auf die Kraftfähigkeit, Muskulatur, Körperzusammensetzung, Körperhaltung und auf den passiven Bewegungsapparat realisieren lassen. Zudem sollen zur Bestimmung eines Mindestalters entwicklungspsychologische, kognitive sowie ontogenetische Ansätze und Perspektiven herangezogen werden.
Aufgrund der vielen positiven Adaptationseffekte, die ein Krafttraining bei Kindern bewirkt, soll nach Gottlob ein Krafttraining so früh wie möglich und in jeder Altersstufe stattfinden. Ihm zufolge solle man sich deshalb auch mit der Frage auseinandersetzen, "wie ein Krafttraining in den verschiedenen Altersstufen zu organisieren ist“ (Gottlob, 2001). Um den Anforderungen Gottlobs gerecht zu werden, sollen am Ende der Arbeit geeignete Krafttrainingsmethoden und Belastungsnormative für Kinder vorgestellt werden, die das ermittelte Mindestalter für ein altersspezifisches Krafttraining erreicht haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Krafttrainingsstudien mit präpubertierenden Kindern
- Studien über die Auswirkungen auf die Kraftfähigkeit
- Studien über Hypertrophieeffekte bei präpubertierenden Kindern
- Studien über die Auswirkungen auf den passiven Bewegungsapparat
- Studien über die Auswirkungen auf die Körperzusammensetzung und auf die Körperhaltung
- Studien über die Verletzungsrate präpubertierender Kinder beim Krafttraining
- Zwischenfazit
- Beginn der Trainierbarkeit im Hinblick auf die (motorische) Ontogenese
- Beginn der Trainierbarkeit aus psychologisch-kognitiver Perspektive
- Trainingsmethoden für ein altersgerechtes Krafttraining
- Krafttrainingsmethoden im Kindesalter
- Geeignete Belastungsnormative für ein präpubertierendes Krafttraining
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ab welchem Alter ein effektives und gesundheitsungefährdetes Krafttraining für Kinder beginnen kann. Sie analysiert verschiedene Krafttrainingsstudien im Hinblick auf morphologische Anpassungsprozesse im präpubertären Alter, um festzustellen, ab welchem Alter positive Auswirkungen auf Kraftfähigkeit, Muskulatur, Körperzusammensetzung, Körperhaltung und den passiven Bewegungsapparat realisierbar sind. Zusätzlich werden entwicklungspsychologische, kognitive und ontogenetische Aspekte berücksichtigt.
- Ermittlung eines Mindestalters für den Beginn von Krafttraining bei Kindern
- Analyse der Auswirkungen von Krafttraining auf die Kraftfähigkeit, Muskulatur und Körperzusammensetzung
- Bewertung der Auswirkungen von Krafttraining auf den passiven Bewegungsapparat und die Körperhaltung
- Integration von entwicklungspsychologischen, kognitiven und ontogenetischen Aspekten
- Entwicklung geeigneter Trainingsmethoden und Belastungsnormative für altersgerechtes Krafttraining
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die historische Entwicklung der Diskussion über Krafttraining bei Kindern und stellt die aktuelle Forschungslage dar, die ein altersgerechtes Krafttraining als wirksam und sicher erachtet. Sie begründet die Notwendigkeit eines Krafttrainings im jungen Alter anhand der steigenden Zahlen an Haltungsschwächen, Übergewicht und Leistungseinbußen bei Kindern und Jugendlichen. Die Arbeit führt ein in die Fragestellung nach dem optimalen Beginn eines Krafttrainingsprogramms und umreißt die Ziele der Studie.
Kapitel 2 analysiert verschiedene Studien zum Einfluss von Krafttraining auf die Kraftfähigkeit von präpubertierenden Kindern. Es beleuchtet die positiven Effekte auf die Muskelkraft, die Kraftausdauer und die Maximalkraft, die durch verschiedene Trainingsmethoden erzielt werden können. Das Kapitel diskutiert die Rolle des Hormons Testosteron und die neuronalen Anpassungsprozesse, die bei Kindern im Vergleich zu Erwachsenen im Vordergrund stehen.
Schlüsselwörter
Krafttraining, Präpubertät, Kinder, Kraftfähigkeit, Hypertrophie, Körperzusammensetzung, Körperhaltung, Bewegungsapparat, Ontogenese, Entwicklungspsychologie, kognitive Entwicklung, Trainingsmethoden, Belastungsnormative, Mindestalter, Studiendesign, Adaptationseffekte.
- Quote paper
- Tobias Schlüter (Author), 2019, Krafttraining in der Präpubertät, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1045302