INHALTSVERZEICHNIS
1. Einleitung
2. Übersetzung
3. Gliederung des Textes
3.1.1 Grobgliederung
3.1.2 Graphische Darstellung der Grobgliederung
3.2 Feingliederung
3.3 Beschreibung des Aufbaus
4. Einleitungsfragen
4.1 Wer ist der Autor?
4.2 Wo schrieb er den Text?
4.3 Wann schrieb er ihn?
4.4 Wem schrieb er?
4.5 Was schrieb er?
4.6 Wie schrieb er?
4.7 Wozu/Warum schrieb er?
5. Textkritik
6. Literarkritik
6.1.1 Abgrenzung zum vorangehenden Text
6.1.2 Abgrenzung zum nachfolgenden Text
6.2 Brüche und Spannungen innerhalb des Textes
6.3.1 Synoptischer Vergleich
6.3.2 Quellen
7. Formgeschichte
7.1.1 Bestimmung der Form nach KLAUS BERGER
7.1.2 Bestimmung der Form nach MARTIN DIBELIUS
7.2 Frage nach dem „Sitz im Leben“
8. Traditionsgeschichte
8.1.1 Himmelreich
8.1.2 Hochzeit
8.1.3 Gleichnis
8.2 Welche Sachverhalte des Textes sind erst aus dem Kontext heraus zu verstehen?
9. Redaktionskritik
9.1 Sind redaktionelle Übergänge des Autors erkennbar?
9.2 Intentionen der redaktionellen Eingriffe
9.3 Einordnung von Mt 22,1-14 in den Kontext
10. Wirkungsgeschichte
11. Auslegung
12. Schluss
13. Literaturverzeichnis
14. Synopse
1. EINLEITUNG
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Text aus Mt 22,1-14: Das Gleichnis vom Hochzeitsmahl. Der Text wurde anhand einiger ausgewählter Methodenschritte der historisch-kritischen Exegese untersucht. Es wurde ver- sucht, die wichtigsten der im Proseminar behandelten Punkte zu berücksichti- gen.
Da es sich um ein Proseminar „ohne Griechisch-Kenntnisse“ handelte, fallen viele traditionelle Punkte der historisch-kritischen Exegese heraus bzw. können nur sehr oberflächlich untersucht werden. Als Grundlage wurde die Übersetzung nach Martin Luther verwendet.
Die Einleitungsfragen beschäftigen sich mit der Herkunft und dem Hintergrund von Autor und Text des Matthäusevangeliums.
Die Textkritik nimmt in einer exegetischen Arbeit ohne Griechischkenntnisse nur einen sehr geringen Teil ein und umfasst statt einer Übersetzung des Urtextes den Vergleich verschiedener Bibelübersetzungen.
Die Literarkritik setzt sich mit dem Versuch einer Rekonstruktion des dem Text zugrunde liegenden Urtextes auseinander und bringt den Text in den Zusammenhang mit den vorangehenden oder nachfolgenden Texten innerhalb des Matthäusevangeliums. Sie beinhaltet auch den Synoptischen Vergleich, der Überlieferungen des untersuchten Textes von anderen Autoren untersucht. Die Formgeschichte untersucht den Text in Hinblick auf die Zuordnung zu einer Gattung. Dieser sehr umfangreiche Schritt kann in einer Proseminararbeit nur mit Hilfe von Sekundärliteratur ausgeführt werden.
Die Traditionsgeschichte beschäftigt sich mit den Traditionen, die die Zeit, in der der Text geschrieben wurde, geprägt haben und für das Verständnis heute wichtig sind.
Die Redaktionskritik versucht die redaktionellen Eingriffe des Autors ausgehend von einem Urtext oder einer mündlichen Überlieferung aufzudecken, zu bewerten und in den Gesamtkontext des Evangeliums einzuordnen. Die Wirkungsgeschichte betrachtet die Wirkung des untersuchten Textes im historischen Kontext der Kirchen- und Zeitgeschichte.
2. ÜBERSETZUNG
1 Und Jesus fing an und redete abermals in Gleichnissen zu ihnen und sprach:1
2 Das Himmelreich gleicht einem König, der seinem Sohn die Hochzeit aus- richtete.
3 Und er sandte seine Knechte aus, die Gäste zur Hochzeit zu laden; doch sie wollten nicht kommen.
4 Abermals sandte er andere Knechte aus und sprach: Sagt den Gästen: Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet, meine Ochsen und mein Mastvieh ist geschlachtet, und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit!
5 Aber sie verachteten das und gingen weg, einer auf seinen Acker, der andere an sein Geschäft.
6 Einige aber ergriffen seine Knechte, verhöhnten und töteten sie.
7 Da wurde der König zornig und schickte seine Heere aus und brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an.
8 Dann sprach er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Gäste waren's nicht wert.
9 Darum geht hinaus auf die Straßen und ladet zur Hochzeit ein, wen ihr findet.
10 Und die Knechte gingen auf die Straßen hinaus und brachten zusammen, wen sie fanden, Böse und Gute; und die Tische wurden alle voll.
11 Da ging der König hinein, sich die Gäste anzusehen, und sah da einen Menschen, der hatte kein hochzeitliches Gewand an,
12 und sprach zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Gewand an? Er aber verstummte.
13 Da sprach der König zu seinen Dienern: Bindet ihm die Hände und Füße und werft ihn in die Finsternis hinaus! Da wird Heulen und Zähneklappern sein.
14 Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.
3. GLIEDERUNG DES TEXTES
3.1.1 Grobgliederung
V 1 Einleitung und Verknüpfung mit dem vorangehenden Text2
V 2-7 1. Einladung
V 8-10 2. Einladung
V 11-13 Gastmahl
V 14 Kommentar des Erzählers (Jesus)
3.1.2 Graphische Darstellung der Grobgliederung
3.2 Feingliederung 1a Und Jesus fing an
1b und redete abermals in Gleichnissen zu ihnen 1c und sprach:
2a Das Himmelreich gleicht einem König,
2b der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete. 3a Und er sandte seine Knechte aus, 3b die Gäste zur Hochzeit zu laden; 3c doch sie wollten nicht kommen. 4a Abermals sandte er andere Knechte aus
4b und sprach: Sagt den Gästen:
4c Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet,
4d meine Ochsen und mein Mastvieh ist geschlachtet, 4e und alles ist bereit;
4f kommt zur Hochzeit!
5a Aber sie verachteten das 5b und gingen weg,
5c einer auf seinen Acker,
5d der andere an sein Geschäft.
6a Einige aber ergriffen seine Knechte, 6b verhöhnten und töteten sie. 7a Da wurde der König zornig 7b und schickte seine Heere aus 7c und brachte diese Mörder um 7d und zündete ihre Stadt an.
8a Dann sprach er zu seinen Knechten:
8b Die Hochzeit ist zwar bereit,
8c aber die Gäste waren's nicht wert.
9a Darum geht hinaus auf die Straßen
9b und ladet zur Hochzeit ein, wen ihr findet.
10a Und die Knechte gingen auf die Straßen hinaus 10b und brachten zusammen, wen sie fanden, 10c Böse und Gute;
10d und die Tische wurden alle voll. 11a Da ging der König hinein, 11b sich die Gäste anzusehen, 11c und sah da einen Menschen,
11d der hatte kein hochzeitliches Gewand an, 12a und sprach zu ihm:
12b Freund,
12c wie bist du hier hereingekommen
12d und hast doch kein hochzeitliches Gewand an? 12e Er aber verstummte.
13a Da sprach der König zu seinen Dienern:
13b Bindet ihm die Hände und Füße
13c und werft ihn in die Finsternis hinaus!
13d Da wird Heulen und Zähneklappern sein. 14a Denn viele sind berufen,
14b aber wenige sind auserwählt.
3.3 Beschreibung des Aufbaus
In der Literarkritik besteht die klassische Einteilung einer Parabel aus zwei Teilen. Demnach ließe sich der Text in V 2-10 und V 11-13 teilen.3 Die eigentliche Parabel besteht aus den beiden Abschnitten V 3-7 und 8-13. Beide beginnen mit der Aussendung der Knechte und der Einladung der Hoch- zeitsgäste. Die erste Einladung wird von allen Eingeladenen abgelehnt, die zweite ist erfolgreich, allerdings enden beide in einer Katastrophe. Der zweite Abschnitt lässt sich in zwei weitere unterteilen: V 8-10 und V 11- 13, die nur locker miteinander verbunden sind. Ein Ende der Geschichte nach V 10 würde nicht überraschen, nur die Beschreibung der Gäste als „Böse und Gute“ lässt eine Fortsetzung erwarten. Die Einheit der Parabel ist aber dennoch durch das durchgängige Auftreten des Königs und der chronologischen Abfol- ge der Ereignisse gewährleistet.
4. EINLEITUNGSFRAGEN
Im Rahmen der Einleitungsfragen sind die „7 W’s“ zu klären. Im vorliegenden Falle beziehen sich diese Fragen auf das Matthäusevangelium im Ganzen und nicht auf die behandelte Textstelle allein.4
4.1 Wer ist der Autor?
Das Matthäusevangelium ist eine anonyme Schrift. Der Autor gibt sich nicht zu erkennen. In der Alten Kirche nahm man an, dass es sich um den Apostel und ehemaligen Zöllner Matthäus handelt. Dagegen sprechen allerdings zwei Beo- bachtungen:
1. Die Zwei-Quellen-Theorie vorausgesetzt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein Augenzeuge das Markusevangelium als Vorlage verwendet, da Markus selbst kein Augenzeuge war.
2. In Matthäus 9,9 hat der Autor des Matthäusevangeliums den Namen des Zöllners geändert. In der entsprechenden Stelle des Markusevangeliums heißt der Zöllner Levi (vgl. Mk 2,14). Das spricht für einen sekundären Prozess, der für einen Augenzeugen nicht nachvollziehbar ist.
Wahrscheinlich spielte Matthäus in der „Gemeinde des Matthäusevangeliums“ eine Rolle als Lehrer und so erklärt sich seine theologische Intention, aus der Sicht eines Augenzeugen zu schreiben. Damit bindet er die Gemeinde an den Herrenjünger und irdischen Jesus.
Die Identität des Matthäus bleibt damit weitgehend unbekannt, aber es ist inte- ressant zu diskutieren, ob er ein Juden- oder ein Heidenchrist war. Es gibt einige Argumente, die dafür sprechen, dass es sich um einen Juden- christen handelte: das Ja zum Gesetz, die häufigen Rückgriffe auf das Alte Tes- tament, die Begrenzung der Mission auf Israel, die Tatsachen, dass die matthäi- sche Gemeinde im Verband des Judentums lebte und den Sabbat heiligte, um nur einige Beispiele zu nennen.
Es gibt aber auch Argumente, die dafür sprechen, dass Matthäus ein Heiden- christ war: sein Heilsuniversalismus, die oft erwähnte Außerkraftsetzung von Ritualsvorschriften, die Kritik am Gesetz (Antithesen), der Abstand seiner Gemeinde zur Synagoge und anderes.
Man kann zu dem Schluss kommen, dass Matthäus ein liberaler hellenistischer Diaspora-Judenchrist war, der die Heidenmission schon seit geraumer Zeit praktizierte.
4.2 Wo schrieb er den Text?
Als Verfassungsort wird meist Syrien angenommen.
4.3 Wann schrieb er ihn?
In einigen Stellen des Textes lässt sich erkennen, dass Matthäus die Zerstörung Jerusalems von 70 nach Christus voraussetzt (22,7; 21,41; 23,38). Man vermutet, dass sich die Abfassungszeit um 90 nach Christus bewegt, da das Evangelium Ignatius um 110 nach Christus schon bekannt war.
4.4 Wem schrieb er?
Man geht davon aus, dass Matthäus sein Evangelium für eine Gemeinde schrieb, in der er selbst als Lehrer tätig war5. Die Situation der Gemeinde war wesentlich durch den Bruch mit Israel bestimmt, der sich besonders auf sprach- licher Ebene in der Rede von „ihren/euren“ Synagogen (vgl. Mt 4,23; 9,35) zeigt. Insbesondere die exponierte Stellung des Missionsbefehls im Evangeli- um (Mt 28,18-20) deutet darauf hin, dass die Heidenmission für die Gemeinde schon längst zum Alltag gehörte.
Matthäus ruft seine Gemeinde immer wieder zum Tun des Willens Gottes auf, was einen Hinweis darauf geben könnte, dass es Probleme mit Kleingläubigkeit und Gehorsam im Glauben gegeben hat.
In der matthäischen Gemeinde gab es keine institutionalisierten Ämter (vgl. Mt. 23,8-12), dafür nahmen aber Propheten (vgl. Mt. 10,41), Schriftgelehrte (vgl. Mt. 13,52) und Charismatiker (vgl. Mt. 10,8) die Rolle der Lehrer ein. Petrus übernahm innerhalb des Evangeliums eine Sonderstellung. Das „Fel- senwort“ (Mt 16,18) lässt ihn als Kirchengründer heraustreten und sein Verhal- ten gilt als Musterbeispiel für das rechte Verhältnis von Glauben und Zweifel.
4.5 Was schrieb er?
Das Matthäusevangelium ist eine Kombination aus dem Markusevangelium, der Logienquelle Q und eigenem Sondergut. Besondere Veränderungen zu Markus lassen sich in den Vorgeschichten (Mt 1 und 2) und der stark erweiterten Ostergeschichte (Mt 28) feststellen.
Charakteristisch für das Matthäusevangelium sind die fünf großen Reden:
Bergpredigt (Mt 5-7), Jüngerrede (Mt 10), Gleichnisrede (Mt 13), Gemeinderede (Mt 18), Pharisäer- (Mt 23) und Endzeitrede (Mt 25-26).
4.6 Wie schrieb er?
Matthäus schrieb in Griechisch und hatte einen gepflegteren Stil als Markus, was sich besonders an verschiedenen Verbesserungen zum Markusevangelium zeigt. Seine Wortwahl erinnert häufig an die jüdische und semitische Aus- drucksweise, so dass man von „Synagogengriechisch“6 spricht. Eine sprachli- che Eigenart von Matthäus ist, dass er nie vom „Gottesreich“, sondern immer vom „Himmelreich“ spricht.
4.7 Wozu/Warum schrieb er?
Nimmt man an, dass Matthäus als Lehrer in seiner Gemeinde auftrat, so schrieb es das Evangelium zur Unterweisung und zum Aufruf der mutigen Glaubens- praxis. Insbesondere die häufigen Ermahnungen, den Willen Gottes zu tun, weisen darauf hin. Ferner ist es denkbar, dass das Evangelium der Mission (der Heiden) dienen sollte.
5. TEXTKRITIK
„Die Textkritik versucht hinter den vielen Textüberlieferungen den ursprünglichen Wortlaut des Textes wiederherzustellen.“7
Sie beschäftigt sich normalerweise hauptsächlich mit dem griechischen Text, deshalb beschränkt sich dieser Teil der vorliegenden Arbeit auf einen Ver- gleich zwischen verschiedenen Übersetzungen. Es wurden Luther 1984, Revi- dierte Elberfelder, Die Gute Nachricht und Einheitsübersetzung verwendet. Es gibt genauere Übersetzungen (z.B. Luther, Elberfelder) und Übersetzungen, die weniger Wert auf die Genauigkeit legen (z.B. Die Gute Nachricht). Die sprachlich glatteste Übersetzung ist häufig leider auch die ungenaueste. Anhand von drei Beispielen soll versucht werden, die unterschiedlichen Über- setzungen zu vergleichen.
Vers 2:
Luther Das Himmelreich gleicht einem König, der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete.
Elberfelder Mit dem Reich der Himmel ist es wie mit einem König, der seinem Sohn <die> Hochzeit bereitete.
Einheitsübersetzung Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der die Hochzeit seines Sohnes vorbereitete.
Gute Nachricht Wenn Gott seine Herrschaft aufrichtet, ist es wie bei ei- nem König, der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete.
Besonders interessant beim Vergleich der verschiedenen Übersetzungen dieses Verses scheint der Begriff des „Himmelreiches“ zu sein. Luther und auch die Einheitsübersetzung bleiben bei „Himmelreich“, die Elberfelder Bibel nennte es „Reich der Himmel“ und in der Guten Nachricht heißt es „Gottes Herr- schaft“. Die Gute Nachricht setzt das Himmelreich mit dem Aufrichten der Gottesherrschaft gleich und führt dadurch schon eine Interpretation in die Ü- bersetzung ein. Die anderen drei Übersetzungen bleiben bei einer mehr oder weniger wertfreien Übersetzung.
Vers 9:
Luther Darum geht hinaus auf die Straßen und ladet zur Hoch- zeit ein, wen ihr findet.
Elberfelder ...so geht nun hin auf die Kreuzwege der Landstraßen, und so viele immer ihr finden werdet, ladet zur Hochzeit.
Einheitsübersetzung Geht also hinaus auf die Straßen und ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein.
Gute Nachricht Geht jetzt hinaus an die großen Straßen und ladet alle zur Hochzeit ein, die euch begegnen!
Hier ist besonders der Vergleich der Elberfelder Bibel zu den anderen Überset- zungen interessant, denn als einzige spricht sie nicht nur von den „Straßen“, sondern von den „Kreuzwegen der Landstraßen“, die sich gar nicht mehr in- nerhalb der Stadt, sondern außerhalb befinden. Dort werden sich wahrschein- lich ganz andere Leute aufhalten als auf den Straßen der Stadt. Da nur eine von vier Übersetzungen diese Art der Übersetzung aufweist, ist fraglich, was im Urtext steht, aber es lässt darauf schließen, dass dort ein Wort steht, das sich auf verschiedene Art und Weise übersetzen lässt. Während man bei Unter- schieden der Guten Nachricht zu anderen Übersetzungen häufig von einer In- terpretation ausgehen kann, so muss man bei der Elberfelder Bibel berücksich- tigen, dass es sich um eine relativ Urtext treue Übersetzung handelt.
Vers 12:
Luther ...und sprach zu ihm: „Freund, wie bist du hier hereinge- kommen und hast doch kein hochzeitliches Gewand an?“ Er aber verstummte.
Elberfelder Und er spricht zu ihm: „Freund, wie bist du hier herein- gekommen, da du kein Hochzeitskleid hast?“ Er aber verstummte.
Einheitsübersetzung Er sagte zu ihm: „Mein Freund, wie konntest du hier oh- ne Hochzeitsgewand erscheinen?“ Darauf wusste der Mann nichts zu sagen.
Gute Nachricht Er sprach ihn an: „Wie bist denn du hier hereingekom- men? Du bist ja gar nicht festlich angezogen.“ Der Mann hatte keine Entschuldigung.
Besonders auffällig beim Vergleich der verschiedenen Übersetzungen ist hier, dass in drei Fällen das Wort „Freund“ benutzt wurde, nur die Gute Nachricht verzichtet darauf. Da es in drei von vier untersuchten Fällen auftaucht, kann man davon ausgehen, dass im griechischen Text auch das Wort „Freund“ auftaucht und die Gute Nachricht es zwecks einer Interpretation weggelassen hat, da der König den „Freund“ im nächsten Vers hinauswirft.
Auch die Reaktion des Mannes erscheint in den unterschiedlichen Übersetzun- gen in einem jeweils etwas anderen Licht. Luther und die Revidierte Elberfel- der sprechen nur von einem Verstummen. Die Einheitsübersetzung geht schon weiter und wirft dem Mann Ratlosigkeit vor. Die Gute Nachricht übersetzt so- gar, dass er keine Entschuldigung hatte und überzeichnet die Reaktion des Mannes dadurch ein wenig.
6. LITERARKRITIK
„Das Ziel dieses Arbeitsschrittes besteht darin, dem Text zugrunde liegende schriftliche Quellen aufzuspüren.“8
Dazu wird der Text auf Brüche und Wortwahl hin untersucht. Es wird versucht, die kleinste sinnvolle Einheit herauszufinden, von der ausgehend die heute bekannten Versionen des Textes geschrieben wurden. Der Synoptische Vergleich setzt den zu untersuchenden Text in Beziehung zu den entsprechenden Texten in den anderen Evangelien.
6.1.1 Abgrenzung zum vorangehenden Text
Im vorangehenden Text Mt 21,33-46 findet sich das Gleichnis „Von den bösen Weingärtnern“, das wie das Gleichnis „Von der königlichen Hochzeit“ zu den Gleichnissen des Himmelreichs (Gottesreichs) zählt.
Das Gleichnis „Von der königlichen Hochzeit“ schließt sich nahtlos an. Die Überleitung in Mt 22,1 nimmt Bezug auf den Schluss der vorangehenden Para- bel. Man kann das nun folgende Gleichnis als Antwort Jesu auf das Ansinnen der Hohenpriester und Pharisäer verstehen, die nur noch aus Furcht vor dem Volk davon abgehalten wurden, Jesus zu ergreifen.9 Eingeleitet wird das Gleichnis durch die Worte: „Und Jesus fing an und redetet abermals in Gleich- nissen zu ihnen und sprach:“ (Mt 22,1). Der direkte Zusammenhang zum vo- rangehenden Gleichnis wird hergestellt. Es findet kein Orts- oder Personen- wechsel statt. Eingeleitet wird die gesamte Szene in Mt 21,27 durch die Worte Jesu: „So sage ich euch auch nicht, aus welcher Vollmacht ich das tue.“ Es schließen sich nun drei Gleichnisse an, in denen die Vollmacht Jesu deutlich wird, wobei das Gleichnis vom Hochzeitsmahl das letzte der drei ist.
6.1.2 Abgrenzung zum nachfolgenden Text
Zum nachfolgenden Text (Mt 22, 15-22: „Die Frage nach der Steuer“) ist das Gleichnis „Von der königlichen Hochzeit“ klar abgegrenzt. Es ändern sich die Personen und auch der Ort. Es ist nicht angegeben, wo Jesus sich nun befindet.
Vielleicht ist er noch immer im Tempel. Die Pharisäer haben den Tempel verlassen, beraten sich und senden schließlich, anstatt selber noch einmal zu ihm zu gehen, ihre Jünger und die Anhänger des Herodes zu Jesus. Es scheint also auch eine gewisse Zeit vergangen zu sein.
6.2 Brüche und Spannungen innerhalb des Textes
In dem Gleichnis gibt es einige Brüche, die inhaltlich nur schwer nachzuvollziehen sind:
V 5: Es ist nur schwer zu verstehen, warum die Eingeladenen des Königs der Einladung nicht folgen und zwar berechtigte, aber eigentlich nicht ausreichen- de Gründe für ihre Absage angeben. Immerhin handelt es sich um die Einla- dung des Königs.
V 6: Die Knechte bringen eine freudigen Nachricht: die Einladung zu einem Fest. Eigentlich erwartet man nun einen Dank für die Einladung, aber die Eingeladenen bringen die Knechte des Königs um.
V 7: Der König scheint genug Zeit zu haben, seine Heere auszuschicken, obwohl die Festvorbereitungen schon im vollen Gange sind und das Mastvieh schon geschlachtet ist.
V 10: Die Beschreibung der Gäste mit „Gute und Böse“ erscheint unklar.
V 11 - 13: Es scheint absurd, von Gästen, die die Knechte auf der Straße aufgelesen, haben zu erwarten, dass sie ein Hochzeitsgewand tragen.
Während des Lesens stolpert man über so manchen Bruch innerhalb des Textes. Würde man nun Vers 6 und 7 entfernen und Vers 8 gleich an Vers 5 anschließen10, so würde die Erzählung geschlossener wirken. Eine Einheit würde sich auch ergeben, wenn man zusätzlich noch die Verse 11-13 weglassen und die Perikope mit Vers 10 beenden würde.
6.3.1 Synoptischer Vergleich
Mt 22,1-14 hat eine Entsprechung im Lukasevangelium (Lk 14,15-24) und im Thomasevangelium (log 64). Der Vergleich mit dem lukanischen Gastmahls- gleichnis kann nur in Bezug auf den ersten Teil (Mt 22,2-10) durch geführt werden, da die Verse 11-13 nur bei Mt vorkommen.1112
Es lassen sich zahlreiche Unterschiede zwischen den Versionen des Gleichnis- ses vom Gastmahl diskutieren. Hier sei aber nur auf einige wichtige eingegan- gen.
Der Matthäustext ist der einzige, der den Gastgeber näher charakterisiert, er bezeichnet ihn als König, wohingegen in den anderen Texten nur die Rede von einem Mensch bzw. Mann ist.
Ebenso unterscheidet sich der Anlass des Festes bei Mt stark von den übrigen beiden Texten. Der König lädt ein, um die Hochzeit seines Sohnes zu feiern, bei Lk und Thom handelt es sich um ein einfaches Abend- bzw. Gastmahl. Mt verzichtet auf die Beschreibung der Einladung einzelner Personen, bei Lk und Thom wird die Einladungsszene wiederholt mit den gleichen Worten dargestellt. Dafür erfolgt bei Mt eine zweite Einladung, wie sie in der damaligen Zeit durchaus üblich war, da es noch keine Uhren gab und man die Gäste zur Stunde des Essensbeginns zum Kommen aufforderte.13
Für die Reaktion der Geladenen und des Königs in Vers 5-7 gibt es bei Lk und Thom keine Entsprechung und auch die Verse 11-13 finden sich nur bei Mt. Die jeweiligen Abschlussverse sind sehr unterschiedlich, dennoch lassen sich Übereinstimmungen des Inhalts bei Lk und Thom feststellen.
6.3.2 Quellen
Aufgrund der großen Unterschiede zwischen den verschiedenen Fassungen des Gleichnisses gingen die meisten Ausleger der Alten Kirche davon aus, dass zwei verschiedene Parabeln als Vorlage gedient haben.14
Heute nimmt man im allgemeinen an, dass eine ursprüngliche Erzählfassung existiert haben könnte, die von den Evangelisten zugunsten der Situation ihrer Gemeinden verändert wurde. Ob sich der Text wirklich auf eine gemeinsame Version aus Q zurückführen lässt, ist sehr unsicher.15 Die Verse 11-13 kann man zum Sondergut von Matthäus zählen.16
Die Variante des Thomasevangeliums lässt sich nur schwer einordnen. Die Meinungen über die Herkunft des Textes weichen stark voneinander ab. Zum einen wird angenommen, dass sie von den synoptischen Fassungen nur wenig beeinflusst sei,17 zum anderen wird im Blick auf die auch sonst nachweisbare Abhängigkeit des Thomasevangeliums von den synoptischen Evangelien da- von ausgegangen, dass Thom log 64 die synoptischen Versionen des Gleich- nisses voraussetzt.18
Durch diese unterschiedlichen Betrachtungsweisen ist es schwierig, eine Ver- mutung über den Inhalt des zugrundeliegenden Textes aufzustellen. Geht man davon aus, dass Thom die synoptischen Evangelien vorliegen hatte, muss man sich auf eine Rekonstruktion aus den Versionen bei Mt und Lk kon- zentrieren. Geht man aber davon aus, dass die Varianten sich auf einen allen drei Autoren bekannten Text stützen, so muss man alle drei Varianten mit ein- beziehen.
Ein Subtraktionsverfahren, bei dem man alle Besonderheiten bei Lk, Mt und Thom subtrahiert und das das Übriggebliebene als Urform annimmt, funktioniert natürlich nicht.19 Die Rekonstruktion muss vielmehr versuchen, das Ursprüngliche von den redaktionellen Eingriffen zu unterscheiden. Ein Versuch könnte folgendermaßen aussehen:
„Die ursprüngliche Parabel sprach wohl vom Gastmahl eines Privatmannes (Lk, Ev Thom), der einen einzigen Sklaven ausschickt, um die Gäste einzuladen (Lk, Ev Thom). Als das Mahl bereitet ist (Lk, Mt, Ev Thom), sendet er ihn, um die bereits vorher eingeladenen Gäste aufzufordern zu kommen. Diese ent- schuldigten sich alle (Lk, Ev Thom), was die Parabel an drei Beispielen aus einem ländlichen Milieu illustriert (Lk). Die Entschuldigungen sind im Einzel- nen plausibel, aber dass alle Gäste absagen, ist ein auffälliger Zug. Der Sklave berichtet seinem Herrn von den Absagen (Lk, Ev Thom). Dieser wird begreifli- cherweise zornig (Lk, Mt). Nun tut er etwas Überraschendes: Er befiehlt sei- nem Sklaven hinauszugehen und von den Straßen (Lk, Mt, Ev Thom) alle einzu- laden, die er dort finde (Mt, Ev Thom). Auf diese Weise wird sein Haus voll (Lk, Mt). Mt und Ev Thom stimmen darin überein, dass der Sklave nach der Absage der Eingeladenen nur einmal auf die Straßen geschickt wird. Sie wer- den darin das Ursprüngliche bewahrt haben; die zweite Aussendung in Lk 14,21-23 ist also wohl sekundär; vielleicht hat auch Lk ebenso wie Mt an die Sendung der Boten zu den Heiden gedacht. Im ganzen ergibt sich der Eindruck, dass Lk den ersten Teil der Parabel recht gut bewahrt hat, während der zweite Teil bei Mt besser erhalten ist.“20
Auch Wolfgang Harnisch hat in seinem Buch „Gleichniserzählungen“ anhand der Untersuchung der drei Überlieferungen den Versuch unternommen einen gemeinsamen Urtext zu erstellen, von dem ausgehend die Autoren ihre Version geschrieben haben. Er hat dabei versucht, sich auch an der Form der damaligen Texte zu orientieren, und Wort- und Satzstellung entsprechend gewählt. Insbe- sondere seine Gliederung lässt ein besseres Vergleichen mit den heutigen Ver- sionen zu.
Sein Versuch sieht folgendermaßen aus:21
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
7. FORMGESCHICHTE
„Die formgeschichtliche Analyse untersucht, welcher Gattung ein Text angehört. Weil kein Text alle Merkmale einer Gattung besitzt, wird als Arbeitsgrundlage eine sogenannte ‚reine Form’ zugrundegelegt und der bearbeitete Text mit dieser verglichen.“22
Im Rahmen einer Proseminar-Arbeit ist eine Erhebung der reinen Form nicht möglich, deshalb wird auf Literatur zurückgegriffen. Anhand der verschiedenen Ansätze von KLAUS BERGER und MARTIN DIBELIUS soll die Bestimmung der Form vorgenommen werden.23 Die Unterschiede der Ansätze wurden bereits im Proseminar in Form von Referaten untersucht und darauf soll hier nicht noch einmal eingegangen werden.
7.1.1 Bestimmung der Form nach KLAUS BERGER
Berger rechnet Mt 22,1-14 zu den Gleichniserzählungen.24 Im Unterschied zu den Gleichnissen geben Gleichniserzählungen ein ausführlich erzähltes Ge- schehnis einmaligen und nicht regelmäßigen Charakters wieder. Berger charakterisiert die Gleichniserzählung anhand folgender Merkmale (in Auswahl):
1. Autoritäre Struktur:
Häufig findet man in Gleichniserzählungen ein großes Gefälle in sozialer Position und Autorität zwischen der Hauptfigur und den Nebenfiguren. So auch in Mt 22, 1-14: Die Hauptfigur ist hier ein König und steht damit weit über seinem Knecht und auch über den geladenen Gästen.
2. Urteil:
Oft wird innerhalb der Gleichniserzählung ein Urteil gefällt oder Jesus urteilt durch einen anschließenden Kommentar. Im Gleichnis vom Gastmahl kommen beide Varianten vor:
Zum einen wird das Urteil gefällt über die Geladenen, die absagen und zum anderen durch den Kommentar (V 14) am Ende.
3. Entsprechend wird das Urteil häufig zwischen zwei Gruppen gefällt:
Dieser Punkt trifft auf den Kommentar Jesu in Vers 14 zu, denn hier unterscheidet er zwischen den Auserwählten und den Berufenen.
5. Häufig ist der Hintergrund der Gattung Gleichniserzählungen in antiken Fabeln zu suchen:
Viele dieser Fabeln beginnen mit „Es war einmal ein Mensch...“. In der vorliegenden Gleichniserzählung vom Hochzeitsmahl handelt es sich nicht um einen einfachen Menschen, sondern um einen König, aber ansonsten kann man den Anfang mit dem einer antiken Fabel übereinbringen.
6. Kommentierter Schluss:
Der kommentierte Schluss ist nicht allein für die Gleichniserzählungen charakteristisch, aber ist bei ihnen sehr häufig vorzufinden.
Vers 14 gehört nicht mehr zum eigentlichen Gleichnis, sondern ist als Kom- mentar des Sprechers, mit der Intention den Leser zum Handels aufzufordern, aufzufassen.
7.1.2 Bestimmung der Form nach MARTIN DIBELIUS
DIBELIUS ordnet das Gleichnis vom Hochzeitsmahl der Paränese zu, also der Lehre Jesu.25 Innerhalb dieser unterteilt er anhand von Unterschieden in der Form weiter in Vergleichssatz in der Gegenwart, Vergleichssatz in der Ver- gangenheit, kurze Lehrerzählung und die novellistische Gleichnis-Erzählung, zu der auch Mt 22,1-14 zählt. Den Unterschied zu den drei anderen gibt Dibe- lius vor allem in der dichterischen Fülle an. Er bezeichnet sie als für die „Be- wahrung im Gedächtnis besonders geeignet“.26 Seine Vermutung, dass Jesus bei dieser Art der Erzählung häufig eine bereits bekannte Erzählung aufgegrif- fen hat27, lässt sich im Fall von Mt. 22, 1-14 durch verschiedene Perikopen aus dem Midrasch bestätigen.28
DIBELIUS unterscheidet weiter anhand der Inhalte einer Erzählung. Diese kann Regelmäßiges, Typisches, Außerordentliches oder Konstruiertes enthalten. Eine genaue Zuordnung vom Gleichnis vom Hochzeitsmahl erfolgt nicht, auch seine weitere Kennzeichnung des Außerordentlichen vor allem mit einmaligen Begebenheiten und des Konstruierten mit unwahrscheinlichen und unmöglichen Vorgängen, die dem Lehrzweck zuliebe erfunden wurden, lassen keine genauere Einordnung zu.
7.2 Frage nach dem „Sitz im Leben“
Trotz eines völlig verschiedenen Ansatzes in der Bestimmung der Form bei BERGER und DIBELIUS, kann man bei der Frage nach dem „Sitz im Leben“ viele Gemeinsamkeiten erkennen.
In den Gleichnissen des Neuen Testaments geht es immer um die gleichen grundlegenden Probleme: Reichtum, Erbarmen mit dem Bruder und dem Mit- menschen, Bewährung bis zum Gericht und die Rechtfertigung der Hinwen- dung zu Sündern und Heiden. Dadurch kann man auf die Probleme in den frü- hen Gemeinden und in den Gemeinden der jeweiligen Autoren schließen. Die Gleichniserzählung in Mt 22,1-14 handelt insbesondere von der Rechtfer- tigung der Hinwendung zu Sündern und Heiden und der Bewährung bis zum Gericht.29
Den Sitz im Leben der Gemeinde hat diese Erzählung in der Lehre (Paränese) und Unterweisung eingenommen, denn es soll ja Folgen für das Handeln der Leser haben.
In seinem gesamten Evangelium weist Matthäus immer wieder auf das Tun des Willen Gottes hin, was darauf schließen lässt, dass es in der Gemeinde konkrete Probleme mit dem Kleinglauben und dem Gehorsam gegeben hat.
8. TRADITIONSGESCHICHTE
„Die Erhebung der Traditionsgeschichte eines Textes dient dazu, die von Texten aufgenommenen Traditionen zu ermitteln.“30
Dazu werden im ersten Teil einige ausgewählte Worte auf ihre Bedeutung für den Text untersucht. Die Auswahl dieser Worte erfolgt rein subjektiv, orien- tiert sich aber an der Bedeutsamkeit für das Verständnis des Textes. Im zweiten Teil wird untersucht, welche Sachverhalte des Textes erst aus dem Kontext heraus zu verstehen sind und sich auf jüdische Traditionen stützen.
8.1.1 Himmelreich
Im Neuen Testament kommt ïýñáíüò (Himmel) 274mal vor, am h äufigsten verwendet es Mt, besonders zusammen mit âáóéëåßá ôùí ïýñáíùí (Reich der Himmel).31
Das antike Weltbild hat den Begriff des Himmels im Neuen Testament geprägt, was besonders an der Verwendung in der Offenbarung32 deutlich wird. Im Himmel wohnen Gott und seine Boten, die von dort aus auf die Erde kom- men. Der Himmel ist der Thron Gottes (Mt 5,34) oder der Thron Gottes ist der Himmel (Apg 7,49).
Die Gleichnisse vom Himmelreich geben einen Ausblick darauf, wie man ins Reich Gottes gelangt bzw. was man im Reich Gottes zu erwarten hat.
8.1.2 Hochzeit
Im alttestamentlich jüdischen und im griechisch-hellenistischen Raum sind Heirat und Ehe selbstverständlich und werden im Neuen Testament deshalb als bekannt vorausgesetzt.33
Die Wortgruppe ãáìÝù (heiraten), die auch ãáìüò (Hochzeit, Hochzeitsmahl) umfasst, kommt im Neuen Testament 15mal als Substantiv und 29mal als Verb vor.
In Mt 22,1-14 dient ein königliches Hochzeitsmahl als Gleichnis. An diesem Mahl teilzunehmen, ist entscheidend für die Menschen, denn die irdische Ehe wird abgelöst durch die Vereinigung Gottes mit seinem Volk durch Jesus.
8.1.3 Gleichnis
Ein Gleichnis ist eine im Altertum sehr verbreitete Redegattung, die anhand eines Bildes einen Gedanken zu veranschaulichen versucht. Meist handelt es sich bei diesen Gedanken um abstrakte Begriffe. In der heutigen Zeit wird die bildhafte Rede kaum noch verwendet wodurch die Lektüre antiker Texte er- schwert ist.34
Man unterscheidet im allgemeinen zwischen Bildwort, Metapher, korrektem Vergleich, reinem Gleichnis, Parabel, Gleichniserzählung und Allegorie. Alles wird durch ðáñáâïëÞ (Gleichnis) ausgedr ückt.
Im Neuen Testament wird ðáñáâïëÞ bis auf we nige Ausnahmen nur in den synoptischen Evangelien verwendet. Dort kommt es insgesamt 48mal vor (13mal Mk, 17mal Mt, 18mal Lk).
Die Gleichnisse Jesu bestehen immer aus einer Bildebene, der eine Sachebene zugeordnet ist. Eine Beispielerzählung wie im Falle von Mt 22,1-14 beschreibt einen Musterfall, den die Hörer/Leser in die Tat umsetzen sollen. Gehäuft kommt ðáñáâïëÞ im Zusammenhang mit dem Reich Gottes vor.
8.2 Welche Sachverhalte des Textes sind erst aus dem Kontext heraus zu ver- stehen?
Hier sind besonders Sachverhalte zu berücksichtigen, die sich auf die damalige Tradition beziehen. Beispielsweise wird der moderne Leser sich fragen, wa- rum die Gäste noch ein zweites Mal eingeladen werden. In der heutigen Zeit mit Telefon, Post und vor allem Uhren reicht eine Einladung vollkommen aus, aber in der Antike war es üblich, zuerst einmal einzuladen und dann die Gäste zum Zeitpunkt des Mahls zum Kommen aufzufordern. In Jerusalem schien zudem zur damaligen Zeit die Sitte zu herrschen, zuerst eine Voreinladung auszusprechen und dann zum Zeitpunkt des Festes ein zweites Mal einzuladen [vgl.: Mird KL4,2(74a): „Keiner von ihnen ging zu einem Gastmahl, bevor er nicht zweimal gerufen war.“].35
Außerdem scheint das Ablehnen einer Einladung nicht gerade selten gewesen zu sein. In der Gesellschaft Jerusalems gingen die, die reiner Gesinnung waren, nur dann zu einem Gastmahl, wenn sie wussten, wer mit ihnen zu Tische liegen würde (vgl.: Sank 23a Bar)36, um zu verhindern in „unreiner“ Gesellschaft zu speisen.
Auch die Frage der Kleiderordnung bei einem Hochzeitsfest wirft beim Lesen des Gleichnisses Fragen auf. Bei antiken Hochzeiten war es üblicherweise nicht so, dass die Gäste in einem besonderen Gewand erscheinen mussten, ein sauberes, festliches Gewand genügte.37 Zum einen suggeriert der Text dem Le- ser heute jedoch, dass es damals durchaus üblich war, in einem „Hochzeits- kleid“ zu erscheinen. Das Hochzeitsmahl bekommt dadurch einen ganz beson- deren Status, denn zu diesem besonderen Mahl gelten offensichtlich andere Regeln. Das ist jedoch nur erkennbar, wenn man mit den Traditionen eines Hochzeitsmahls vertraut ist.
Zur Untersuchung des Schlussverses in Mt 22,14 kann man die rabbinische Literatur heranziehen. Dort wird die Frage, ob am Ende viele oder wenige selig werden, beantwortet indem, man sie auf die zwischenzeitliche Welt, die die himmlische Seligkeit zwischen Tod und Auferstehung umfasst, oder auf die endzeitliche zukünftige Welt nach der Auferstehung bezieht. Demnach erreichen die Seligkeit zwischen Tod und Auferstehung nur wenige (ohne Läuterung), aber die nach der Auferstehung viele, denn dann gilt der Satz, dass ganz Israel an der zukünftigen Welt teilhaben wird.38
9. REDAKTIONSKRITIK
„Im Rahmen der Redaktionskritik wird der vorliegende Text als Einheit be- trachtet und seine redaktionelle Stellung in einer Gesamtkomposition unter- sucht.“39
Es geht vor allem darum, die redaktionelle Frage, unter welchen Gesichtspunk- ten und mit welcher theologischen Intention Matthäus sein Evangelium ordne- te, zu klären. Dabei geht man davon aus, dass Matthäus schriftliche und münd- liche Quellen vorlagen, die er zu einem Ganzen zusammenfügte. Die heutige Forschung legt besonderen Wert darauf, die Evangelisten nicht nur als „Samm- ler“, sondern auch als Redaktoren und Schriftsteller zu betrachten.
9.1 Sind redaktionelle Übergänge des Autors erkennbar?
Vergleicht man die mögliche ursprüngliche Fassung aus Abschnitt 4.2.1 mit Mt 22,1-14, so fallen viele Unterschiede und Besonderheiten auf: Der Gastgeber ist nicht ein einfacher Mann, sondern der König und es handelt sich auch nicht um ein einfaches (Abend-)Mahl, sondern um die Hochzeit sei- nes Sohnes.
Die geladenen Gäste werden zweimal zum Kommen aufgefordert. Die zweite Einladung endet in der Ermordung der Knechte (V 6) und der Vergeltungsaktion des Königs (V 7).
Die Knechte laden nun Gäste von der Straße ein und sind dabei erfolgreich. Sie finden auf den Straßen „Gute und Böse“ (V 10).
V 11-14 sind ein Zusatz von Matthäus, der nicht zur ursprünglichen Fassung gehörte.
9.2 Intentionen der redaktionellen Eingriffe40
Matthäus hat seine Version des Textes nicht nur sehr stilisiert, sondern auch noch eine Episode angefügt, die häufig sogar als eigenständiges Gleichnis ge- deutet wird.41
Den Gastgeber nicht als einfachen Mann darzustellen, sondern als König, könnte den Hintergrund haben, dass Matthäus den Sohn aus dem vorangehen- den Gleichnis von den bösen Winzern auch in das nächste Gleichnis einführen wollte.42
Um die Steigerung des Gastmahles zu einer Hochzeit nachzuvollziehen, muss man wissen, dass die Hochzeit häufig als Bild für die Heilsvollendung Gottes verwendet wird.43
Die zweimalige Einladung durch die Knechte soll die Vergeltungsaktion des Königs entlasten, da betont wird, wie wichtig dem König seine eingeladenen Gäste sind („Liebeswerbung“) und wie enttäuscht er über ihr Absagen und ihr Handeln an seinen Knechten ist.
Die auffälligste Veränderung, die Matthäus vorgenommen hat, besteht in der Ermordung der Boten, die die Grenzen des Plausiblen sprengt. Auch der Über- gang zurück zur Feststimmung erscheint mehr als unrealistisch. Hinter diesen redaktionellen Eingriffen kann man vermuten, dass Matthäus dadurch die Ü- bertragung auf eine externe Sachebene fördern und den Sinn des Gleichnisses herausstellen wollte.
Die Verse 11-14 könnten als Überraschungseffekt des Gleichnisses verstanden werden, denn gerade Überraschendes prägt sich besonders gut ein. Das würde auch bedeuten, dass Matthäus auf diesen Schluss ein besonders großes Gewicht gelegt hat.
9.3 Einordnung von Mt 22,1-14 in den Kontext Struktur des Mt-Evangeliums:
Grobgliederung:44
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Das Gleichnis vom Hochzeitsmahl ist eingeordnet in die Zeit des Wirkens Jesu in Jerusalem. In Mt 21 wird sein Einzug in Jerusalem beschrieben. Dann folgen in Mt 21, 28 bis 22, 14 drei Gleichnisse, u.a. auch das vom Hochzeitsmahl. Die Gleichnisse handeln alle drei vom Tun des Willens Gottes und von der Erwäh- lung der Heiden für das Reich Gottes und der Verwerfung Israels. Das Gleich- nis vom Hochzeitsmahl führt die beiden vorangehenden Gleichnisse weiter, indem nun auch die „anderen“ dem Gericht Gottes unterworfen sind.45 Die be- sondere Betonung des Schlusses durch V 11-14 weist auf einen Höhepunkt am Ende der drei Gleichnisse hin, denn danach folgt kein weiteres Gleichnis.
Die Folge der drei Gleichnisse reiht sich ein in die Zeit Jesu in Jerusalem, die mit dem Tod am Kreuz und der Auferstehung abgeschlossen wird. Die Passionsgeschichte nimmt im gesamten Evangelium die wichtigste Rolle ein, was schon dadurch deutlich wird, dass die Ereignisse im Verhältnis zum restlichen Evangelium nur einen sehr kurzen Zeitraum einnehmen, aber sich ihre Schilderung über mehrere Kapitel erstreckt.
10. WIRKUNGSGESCHICHTE
„Die Analyse der Wirkungsgeschichte untersucht, wie der vorliegende Text im Laufe der Kirchengeschichte verstanden worden ist, welche Auswirkungen er auf theologische Aussagen usw. hatte bzw. in welcher Wirkungsgeschichte ich als Exeget oder Exegetin stehe.“46
Dieser Methodenschritt ist ein sehr umfangreicher und beschränkt sich in der vorliegenden Arbeit auf einige wenige ausgewählte Beispiele aus der Kirchen- geschichte.
Geht man von einer gemeinsamen Urform der Beispielerzählung aus, die so- wohl Mt, Lk und Thom bekannt waren, so kann man schon innerhalb des Neu- en Testaments und des Thomasevangeliums von einer Veränderung der Ausle- gung sprechen.47
Die kirchliche Auslegung vertieft im Laufe der Zeit die Bildebene der Beispielerzählung. Die Entschuldigungen der Erstgeladenen werden ausgeweitet und auf maßlose Arbeit und Gewinnsucht gedeutet.48
Während der Reformationszeit wurde dies nur in sofern übernommen, als dass Arbeit und Erwerb immer dann schlecht seien, wenn sie nicht zur Ehre Gottes geschehen.
Die besondere Betonung des Gleichnisschlusses lässt auf eine große Bedeutung desselben (auch für heute noch) schließen. Gott hat zwar Gericht über Israel gesprochen und sein Volk verworfen, aber den Gemeinden heute gibt das kei- nen „Freifahrschein“ ins Reich Gottes, vielmehr können sie sich das Heil Got- tes nur durch Werke verdienen. Es ist veständlich, dass MARTIN LUTHER dieser Text nicht gefiel und ihn „ein schrecklich Evangelium“ nannte, da er sich frag- te, was dass denn für ein Gott sein, der die Menschen erst einlädt und dann zur Hölle schickt. Außerdem sprechen die Werke, die für das Heil vollbracht wer- den müssen, ganz gegen LUTHERS reformatorische Gedanken.49
11. AUSLEGUNG
Dass es sich bei dem Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl um ein Gleichnis vom Himmelreich handeln muss, wird schon im einleitenden Satz Jesu deutlich (vgl. Mt 22,2a).50 Die Person des Königs entspricht damit Gott und bei seinem Sohn handelt es sich um Jesus. Schwieriger wird es die Gäste auf die Sachebene zu übertragen. Die erstgeladenen Gäste werden oft entweder als Pharisäer, Schriftgelehrte und Oberpriester gedeutet, die Jesus häufig mit Ab- lehnung begegneten, oder man denkt bei ihnen an das Volk Israel, was wahr- scheinlicher erscheint.
Die Knechte des Königs nehmen dann die Positionen der Propheten und Missionare ein, die nicht ernst genommen oder getötet wurden. Sie sollten die Menschen im Auftrag Gottes wieder zu ihm und später zu Christus rufen. Bringt man die Rache des Königs in direkte Verbindung mit der Zerstörung Jerusalems um 70 nach Christus, so wird diese als Strafe für die Abweisungen und Misshandlungen der Propheten und Missionare gedeutet.
Die zweite Aussendung der Knechte und die Einladung der Menschen von den Straßen lässt an die Heidenmission denken, die nach der Zerstörung des Tempels und der Stadt begonnen hat.
Der überraschende Schluss vom Gast ohne Hochzeitsgewand handelt im übertragenen Sinn vom Jüngsten Gericht und der Hölle, das auch die Heiden erwarten wird. Insbesondere Begriffe wie „Finsternis“ und „Heulen und Zähneknirschen“ weisen darauf hin.
Im großen und ganzen ist das Gleichnis also als Warnung aufzufassen, eine Einladung Gottes nicht abzulehnen.
12. SCHLUSS
Hier sollen noch einmal die wichtigsten Ergebnisse aus den einzelnen Metho- denschritten zusammengetragen und mit meiner eigenen Bewertung versehen werden.
Die Identität des Autors des Matthäusevangelium kann man nicht vollkommen klären, aber die heutige Forschung nimmt an, dass es sich um einen liberal- hellenistischen Diaspora-Judenchristen handelte, der sein Evangelium um etwa 90 nach Christus in Syrien verfasste und es der Lehre und Unterweisung in seiner Gemeinde widmete.
Die Textkritik hat keine wirklich relevanten Ergebnisse geliefert, da sie sich nur mit dem Vergleich verschiedener Bibelübersetzungen beschäftigte. Man kann höchstens eine Differenzierung in der Genauigkeit der Bibelübersetzun- gen erkennen.
Das prägnanteste Ergebnis der Literarkritik liefert die Quellenforschung. Im Gegensatz zu der Annahme der Alten Kirche geht man heute davon aus, dass sowohl Mt und Lk als auch Thom ein gemeinsamer Text bekannt war, der sich heute nicht mehr vollständig rekonstruieren lässt. Meiner Meinung nach sind die Versuche aber schon relativ aussagekräftig.
Je nachdem, welchen Ansatz der formgeschichtlichen Einteilung man bevorzugt, kann man das Gleichnis „Von der königlichen Hochzeit“ zu den Gleichniserzählungen zählen (BERGER) oder es der Paränese zuordnen (DIBELIUS). Ich bevorzuge die Einteilung von Berger, da er eine klar gegliederte Formgeschichte entwickelt hat, die mir plausibler erscheint.
Der „Sitz im Leben“ bleibt trotz der verschiedenen Ansätze gleich: Der Text dient vor allem der Lehre und Unterweisung in der Gemeinde. Die Untersuchung der Traditionsgeschichte hat einige interessante Ergebnisse geliefert. Am beeindruckendsten fand ich die Sitte zur damaligen Zeit, auf- grund des Fehlens von Uhren zu einem Fest zweimal (persönlich) einzuladen. In der heutigen Zeit mit Uhren, Computern und Hightech vergesse ich oft, dass es früher auch anders ging.
Die Analyse der Redaktionsgeschichte hat die vielen redaktionellen Eingriffe des Autors ans Licht gebracht, die vor allem auf die Stellung des Textes inner- halb des Zusammenhangs im Kontext und der Unterweisung zurückzuführen sind.
Die Wirkungsgeschichte dieses Gleichnisses beginnt durch die drei Versionen schon innerhalb des Neuen Testaments. Im Laufe der Kirchengeschichte kam dem Texte die Deutung als Warnung vor maßloser Arbeit und Gewinnsucht zu. Luther nannte den Text ein „schrecklich Evangelium“, da es gegen seine reformatorischen Gedanken sprach.
Die heutige Auslegung nimmt an, dass die Rache des Königs der Zerstörung Jerusalems entspricht und als Strafe Gottes für die Abweisungen und Misshandlungen seiner Boten in Israel gedacht war.
Für mich war besonders die „Liebeswerbung“ Gottes um seine Gäste beeindruckend. Diese vermittelt mir, trotz der brutalen Reaktion auf die Ablehnung der Einladung, dass Gott viel Wert auf seine Gäste legt.
An die Verwerfung Israels durch Gott kann ich nicht so recht glauben, da ich Gott als liebenden und nicht als strafenden Gott kennengelernt habe und davon ausgehe, dass Gott am Tag des Jüngsten Gerichts gnädig sein und alle in sein Reich aufnehmen wird.
13. LITERATURVERZEICHNIS Quellen:
Evangelische Kirche in Deutschland (Hrsg.), Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung. Neu bearbeitet, Stuttgart 1985.
Die Heilige Schrift. Aus dem Grundtext übersetzt. Elberfelder Bibel. Revidier- te Fassung, Wuppertal 1999.
Die Bibel. Einheitsübersetzung. Altes und Neues Testament. Herausgegeben im Auftrag der Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz, des Bischofs von Luxemburg, des Bischofs von Lüttich, des Bischofs von Bozen-Brixen, Katholische Bibelanstalt, Stuttgart 1980.
Gute Nachricht Bibel. Revidierte Fassung 1997 der „Bibel in heutigem
Deutsch“, Stuttgart 1997.
HAENCHEN, E.: Die Botschaft des Thomas-Evangeliums, Berlin 1991. (Theo- logische Bibliothek Töpelmann; 6.)
Hilfsmittel:
COENEN, L./ HAACKER, K. (Hrsg.): Theologisches Begriffslexikon zum Neuen Testament, 2 Bände, neubearbeitete Auflage, Wuppertal und Neukir- chen-Vluyn 1997. (zitiert als: Theologisches Begriffslexikon)
Kommentare:
LUCK, U.: Das Evangelium nach Matthäus, Zürich, 1993. (Zürcher Bibelkom- mentare: NT; 1.)
LUZ, U.: Das Evangelium nach Matthäus, Teilband 3. Mt. 18,1 - 25,46, Zürich, Düsseldorf und Neukirchen-Vluyn 1997. (EKK; 1.) (zitiert als: EKK) STRACK, H. L./ BILLERBECK, P.: Kommentar zum Neuen Testament aus Tal- mud und Midrasch, Erster Band, Das Evangelium nach Matthäus. Vier- te, unveränderte Auflage, München 1965. (zitiert als: STRACK/BIL- LERBECK)
WIEFEL, W.: Das Evangelium nach Matthäus, Leipzig 1998. (Theologischer Handkommentar zum Neuen Testament; 1.) (zitiert als: Theologischer Handkommentar)
Sekundärliteratur:
BERGER, K.: Exegese des Neuen Testaments: neue Wege vom Text zur Ausle- gung, 3., erneut durchgesehene und ergänzte Auflage, Heidelberg 1991. BERGER, K.: Formgeschichte des Neuen Testaments, Heidelberg 1984. BIETENHARD, H.: Art. Himmel/Hölle - ïàñáíüò , in: Theologisches Begriffsle- xikon, S. 956-963.
CONZELMANN, H./LINDEMANN, A.: Arbeitsbuch zum Neuen Testament, 12. Auflage, Tübingen 1998. (zitiert als: Conzelmann/Lindemann)
DIBELIUS, M.: Die Formgeschichte des Evangeliums. Unveränderter Nach- druck der fünften Auflage 1966 mit einem Nachtrag von Gerhard Ibner. Herausgegeben von Günther Bornkamm, Berlin 1969. (zitiert als: Dibe- lius: Formgeschichte)
EICHHOLZ, G.: Gleichnisse der Evangelien. Form, Überlieferung, Auslegung, Neukirchen-Vluyn 1971.
FENSKE, W.: Arbeitsbuch zur Exegese des Neuen Testaments. Ein Proseminar, Gütersloh 1999. (zitiert als: Fenske: Arbeitsbuch)
GÜNTHER, W.: Art. Ehe - ãáìÝù , in: Theologisches Begriffslexikon, S. 289- 293.
HARNISCH, W.: Die Gleichniserzählungen Jesu. Eine hermeneutische Einfüh- rung, 2., durchgesehene Auflage, Göttingen 1990. (zitiert als: Harnisch: Gleichniserzählungen)
POPKES, W.: Art. Gleichnis - ðáñáâïë Þ, in: Theologisches Begriffslexikon, S. 809-814.
PREUß, H./BERGER, K.: Bibelkunde des Alten und Neuen Testaments. Teil 2. Neues Testament, 5. Auflage, Wiesbaden 1997. (zitiert als: Preuß/Ber- ger)
SCHNELLE, U.: Einleitung in das Neue Testament, Göttingen 1994.
VÖGTLE, A.: Gott und seine Gäste: das Schicksal des Gleichnisses Jesu vom großen Abendmahl (Lukas 14,16b-24; Matthäus 22,2-14), Neukirchen- Vluyn 1996. (Biblisch-Theologische Studien; 29.)51
14. SYNOPSE
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten52
[...]
1 Luther 1984.
2 LUZ, U.: Das Evangelium nach Matthäus, Teilband 3. Mt. 18,1 - 25,46, Zürich, Düsseldorf und Neukirchen-Vluyn 1997. (EKK; 1.) (zukünftig zitiert als: EKK), S. 231.
3 EKK, S. 231-232.
4 SCHNELLE, U.: Einleitung in das Neue Testament, Göttingen 1994, S. 256-279; CONZELMANN, H./LINDEMANN, A.: Arbeitsbuch zum Neuen Testament, 12. Auflage, Tübingen 1998. (zukünftig zitiert als: CONZELMANN/LINDEMANN), S. 324-335.
5 Siehe unter: 4.1.
6 CONZELMANN/LINDEMANN, S. 329.
7 FENSKE, W.: Arbeitsbuch zur Exegese des Neuen Testaments. Ein Proseminar. Gütersloh, 1999. (zukünftig zitiert als: FENSKE: Arbeitsbuch) , S. 174.
8 FENSKE: Arbeitsbuch, S. 177.
9 VÖGTLE, A.: Gott und seine Gäste: das Schicksal des Gleichnisses Jesu vom großen Abendmahl (Lukas 14,16b-24; Matthäus 22,2-14), Neukirchen-Vluyn 1996. (Biblisch-Theologische Studien; 29.) (zukünftig zitiert als: VÖGTLE: Gott und seine Gäste), S. 47.
10 WIEFEL, W.: Das Evangelium nach Matthäus, Leipzig 1998. (Theologischer Handkom- mentar zum Neuen Testament; 1.) (zukünftig zitiert als: Theologischer Handkommentar), S. 375.
11 Synopse siehe: Anhang
12 Theologischer Handkommentar, S. 375.
13 EKK, S. 235.
14 EKK, S. 232.
15 EKK, S. 233.
16 LUCK, U.: Das Evangelium nach Matthäus, Zürich, 1993. (Zürcher Bibelkommentare: NT; 1.), S. 237.
17 EKK, 235.
18 HARNISCH, W.: Die Gleichniserzählungen Jesu. Eine hermeneutische Einführung, 2., durch- gesehene Auflage, Göttingen 1990. (zitiert als: HARNISCH: Gleichniserzählungen), S. 241.
19 EICHHOLZ, G.: Gleichnisse der Evangelien. Form, Überlieferung, Auslegung, NeukirchenVluyn 1971, S. 145.
20 Zitiert aus: EKK, S. 237-238.
21 HARNISCH: Gleichniserzählungen, S.241-242.
22 FENSKE: Arbeitsbuch, S. 181.
23 Die Unterschiede der Ansätze wurden bereits im Proseminar in Form von Referaten untersucht. Darauf soll hier nicht noch einmal eingegangen werden.
24 BERGER, K.: Formgeschichte des Neuen Testaments, Heidelberg 1984, S. 51-56.
25 DIBELIUS, M.: Die Formgeschichte des Evangeliums. Unveränderter Nachdruck der fünften Auflage 1966 mit einem Nachtrag von Gerhard Ibner. Herausgegeben von Günther Bornkamm, Berlin 1969. (zukünftig zitiert als: DIBELIUS: Formgeschichte), S. 249-253.
26 DIBELIUS: Formgeschichte, S. 251.
27 DIBELIUS: Formgeschichte, S. 252.
28 Siehe: Traditionsgeschichte.
29 Siehe: Wirkungsgeschichte.
30 FENSKE: Arbeitsbuch, S. 41.
31 COENEN, L./HAACKER, K. (Hrsg.): Theologisches Begriffslexikon zum Neuen Testament, (Bd. 1), Wuppertal und Neukirchen-Vluyn 1997. (zukünftig zitiert als: Theologisches Begriffslexikon), S. 956-963.
32 Die Belegung anhand von Bibelstellen würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen.
33 Theologisches Begriffslexikon, S. 289-293.
34 Theologisches Begriffslexikon, S. 809-814.
35 STRACK, H. L./ BILLERBECK, P.: Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch, Erster Band, Das Evangelium nach Matthäus. Vierte, unveränderte Auflage, München 1965. (zukünftig zitiert als: STRACK/BILLERBECK), S. 880-881.
36 STRACK/BILLERBECK, S. 880.
37 EKK, S.244.
38 STRACK/BILLERBECK, S. 883.
39 FENSKE: Arbeitsbuch, S. 192.
40 HARNISCH: Gleichniserzählungen, S. 232
41 Theologischer Handkommentar, S. 376.
42 VÖGTLE: Gott und seine Gäste, S. 48.
43 VÖGTLE: Gott und seine Gäste, S. 49.
44 PREUß, H./BERGER, K.: Bibelkunde des Alten und Neuen Testaments. Teil 2. Neues Testament, 5. Auflage, Wiesbaden 1997. (zukünftig zitiert als: PREUß/BERGER), S. 248.
45 PREUß/BERGER, S. 259.
46 FENSKE: Arbeitsbuch, S. 194.
47 Siehe: 6.3.1 Synoptischer Vergleich.
48 EKK, S. 246.
49 EKK, S. 249.
50 EKK, S. 236 ff.
51 Synopse ausgeweitet auf Mt, Lk und Thom.
52 HAENCHEN, E.: Die Botschaft des Thomas-Evangeliums, Berlin 1991. (Theologische Bibliothek Töpelmann; 6.), S. 26.
- Quote paper
- Sabine Marsch (Author), 2001, Exegese: Die königliche Hochzeit Mt. 22,1-14, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104499
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