In § 6 EStG werden die Grundsätze für die Bewertung von Vermögensgegenständen und Verbindlichkeiten definiert. Bei der Gewinnermittlung nach § 4 I EStG in Verbindung mit § 5 EStG stellt sich die Frage, inwiefern die Fortführung eines ganzen Betriebs, Teilbetriebs oder einzelner Wirtschaftsgüter bewertet werden. Greift hier das Maßgeblichkeitsprinzip und erfolgt die Bewertung nach den Grundsätzen des Handelsrechts oder wird die Maßgeblichkeit gebrochen? Des Weiteren stellt sich die Frage auf, inwiefern eine möglicherweise unterschiedliche Bewertung erfolgt, falls Wirtschaftsgüter innerhalb des Sonderbetriebsvermögens desselben Steuerpflichtigen übertragen werden oder falls Wirtschaftsgüter aus einem Sonderbetriebsvermögen in das Gesamthandsvermögen übertragen werden.
Eine Antwort auf diese Fragen geben die Absätze III und V. Die Absätze III und V vergeben dem Steuerpflichtigen ein besonderes Privileg, sein Betrieb oder einzelne Wirtschaftsgüter zu Buchwerten zu übertragen und damit fortzuführen. Es wird gezielt Abstand von einer Bewertung zu Teilwerten genommen. Die Absätze haben den Zweck, eine ungestörte Fortführung des Betriebs zu gewähren. sodass ein reibungsloser Übergang der stillen Reserven erfolgen kann. Da die Absätze darauf hinzielen den Betrieb aufrechtzuerhalten gilt die Zwingen Bewertung zu Buchwerten, allerdings kann im Einzelfall von dieser Regelung Abstand genommen werden. Sofern der Steuerpflichtige nicht beabsichtigt den z. B. Betrieb fortzuführen, erfolgt eine rückwirkende Bewertung zu Teilwerten. Mit sogenannten Sperrfristen versucht der Gesetzgeber sein eigentliches Ziel, eine Fortführung ohne Aufdeckung der stillen Reserven, durchzusetzen, eine Missachtung der Sperrfristen führt zu den Verlust des Sonderprivilegs der Bewertung zu Buchwerten. Auch eine mögliche doppelte Bevorzugung bei Kapitalgesellschaften ist ausgeschlossen.
In der nachfolgenden Projektarbeit wird speziell auf die Absätze III und V Bezug genommen. Dabei werden die Inhalte der Gesetztes Regelungen herausgearbeitet, Grundsätze sowie Ausnahmen genannt, Beispiele aus der Praxis erwähnt sowie der Sinn des Gesetzgebers erläutert werden. Da in den Absätze mehrere Szenarien eine Fortführung und damit einer Bewertung genannt werden, erfolgt eine einzelne und möglichst präzise Analyse der möglichen Übertragungsmöglichkeiten.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung, Zielsetzung, Gang der Untersuchung
- § 6 III EStG
- § 6 V EStG
- Unentgeltliche Übertragung von Wirtschaftsgütern nach § 6 V Satz 1 EStG
- Unentgeltliche Übertragung von Wirtschaftsgütern nach § 6 V Satz 2 EStG
- Unentgeltliche Übertragung von Wirtschaftsgütern nach § 6 V Satz 3 EStG
- Nummer 1
- Nummer 2
- Nummer 3
- Sondervorschrift § 6 V Satz 5 und 6 EStG
- Zusammenfassung und Entwicklungstendenzen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die ausgewählten Übertragungsmöglichkeiten im Rahmen der Paragraphen 6 Absatz III und V des Einkommensteuergesetzes (EStG). Ziel ist es, die Bewertung von Wirtschaftsgütern bei unentgeltlicher Übertragung innerhalb eines Betriebs oder zwischen Sonderbetriebsvermögen und Gesamthandsvermögen zu analysieren. Dabei werden die gesetzlichen Regelungen, Ausnahmen und praktische Beispiele beleuchtet.
- Bewertung von Wirtschaftsgütern bei unentgeltlicher Übertragung
- Buchwertübertragung nach § 6 III und V EStG
- Sperrfristen und deren Bedeutung
- Ausnahmen von der Buchwertübertragung
- Unterschiede zwischen Übertragungen innerhalb und außerhalb des Sonderbetriebsvermögens
Zusammenfassung der Kapitel
1. Problemstellung, Zielsetzung, Gang der Untersuchung: Die Arbeit untersucht die Bewertung von Wirtschaftsgütern bei deren Übertragung im Rahmen des § 6 III und V EStG. Im Fokus steht die Frage, ob das Maßgeblichkeitsprinzip greift und ob eine Bewertung nach Handelsrecht oder zu Buchwerten erfolgt. Besonders relevant ist die Betrachtung der Übertragung innerhalb des Sonderbetriebsvermögens (SBV) desselben Steuerpflichtigen oder zwischen SBV und Gesamthandsvermögen (GHV). Die Arbeit analysiert die Privilegierung der Buchwertübertragung zur Förderung einer ungestörten Betriebsfortführung und die Bedeutung von Sperrfristen zur Verhinderung von Missbrauch. Eine präzise Analyse der verschiedenen Übertragungsmöglichkeiten steht im Mittelpunkt.
2. § 6 III EStG: Dieser Abschnitt befasst sich mit den Bewertungsvorschriften des § 6 III EStG für Betriebe, Teilbetriebe oder Betriebsanteile bei unentgeltlicher Übertragung. Die Arbeit erläutert den Grundsatz der Buchwertübertragung, bei der die Wirtschaftsgüter mit ihren Buchwerten angesetzt werden, um die Besteuerung stiller Reserven sicherzustellen. Die Bedeutung der im Gesetz definierten Sperrfrist von fünf Jahren zur Vermeidung der Veräußerung der übertragenen Wirtschaftsgüter wird hervorgehoben. Die Anwendung dieser Regelung auf die unentgeltliche Aufnahme einer Person in ein Einzelunternehmen und die unentgeltliche Übertragung von Teilen eines Mitunternehmeranteils wird ebenfalls behandelt. Ausnahmen von der Buchwertübertragung werden angedeutet, etwa im Fall einer Zerschlagung des Betriebs durch Zurückbehaltung funktional wesentlichen Sonderbetriebsvermögens.
Schlüsselwörter
§ 6 III EStG, § 6 V EStG, Buchwertübertragung, unentgeltliche Übertragung, Sonderbetriebsvermögen, Gesamthandsvermögen, Sperrfrist, stille Reserven, Gewinnermittlung, Bewertung, Betriebsfortführung, Maßgeblichkeitsprinzip.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Unentgeltliche Übertragung von Wirtschaftsgütern nach § 6 III und V EStG
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Bewertung von Wirtschaftsgütern bei unentgeltlicher Übertragung im Rahmen der Paragraphen 6 Absatz III und V des Einkommensteuergesetzes (EStG). Der Fokus liegt auf der Bewertung bei Übertragungen innerhalb eines Betriebs oder zwischen Sonderbetriebsvermögen und Gesamthandsvermögen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Bewertung von Wirtschaftsgütern bei unentgeltlicher Übertragung, die Buchwertübertragung nach § 6 III und V EStG, Sperrfristen und deren Bedeutung, Ausnahmen von der Buchwertübertragung und die Unterschiede zwischen Übertragungen innerhalb und außerhalb des Sonderbetriebsvermögens. Sie untersucht die gesetzlichen Regelungen, Ausnahmen und praktische Beispiele.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist die Analyse der Bewertung von Wirtschaftsgütern bei unentgeltlicher Übertragung innerhalb eines Betriebs oder zwischen Sonderbetriebsvermögen und Gesamthandsvermögen. Es soll geklärt werden, ob das Maßgeblichkeitsprinzip greift und ob eine Bewertung nach Handelsrecht oder zu Buchwerten erfolgt.
Welche Paragraphen des Einkommensteuergesetzes (EStG) stehen im Mittelpunkt?
Die Arbeit konzentriert sich auf § 6 Absatz III und V EStG, die die Bewertungsvorschriften für unentgeltliche Übertragungen von Wirtschaftsgütern regeln.
Welche Bedeutung haben Sperrfristen?
Sperrfristen spielen eine wichtige Rolle, um die Veräußerung der übertragenen Wirtschaftsgüter innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu verhindern und so Missbrauch zu vermeiden. Die Arbeit erläutert die Bedeutung der im Gesetz definierten Sperrfrist von fünf Jahren.
Welche Rolle spielt das Maßgeblichkeitsprinzip?
Die Arbeit untersucht, ob das Maßgeblichkeitsprinzip bei der Bewertung der Wirtschaftsgüter greift und inwieweit eine Bewertung nach Handelsrecht oder zu Buchwerten erfolgt.
Wie wird die Buchwertübertragung behandelt?
Die Arbeit erläutert den Grundsatz der Buchwertübertragung nach § 6 III und V EStG, die Bedeutung der Buchwertübertragung zur Förderung einer ungestörten Betriebsfortführung und die Ausnahmen von dieser Regelung.
Welche Unterschiede gibt es bei Übertragungen innerhalb und außerhalb des Sonderbetriebsvermögens?
Die Arbeit analysiert die Unterschiede in der Bewertung und Behandlung von unentgeltlichen Übertragungen von Wirtschaftsgütern innerhalb des Sonderbetriebsvermögens (SBV) desselben Steuerpflichtigen und zwischen SBV und Gesamthandsvermögen (GHV).
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: § 6 III EStG, § 6 V EStG, Buchwertübertragung, unentgeltliche Übertragung, Sonderbetriebsvermögen, Gesamthandsvermögen, Sperrfrist, stille Reserven, Gewinnermittlung, Bewertung, Betriebsfortführung, Maßgeblichkeitsprinzip.
- Quote paper
- Oleg Rozenblyum (Author), 2021, Ausgewählte Übertragungsmöglichkeiten im Rahmen des § 6 III und V EStG, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1044787