Die vorliegende Arbeit ist eine Analyse von Nietzsches Künstlerbild, das er in "Menschliches, Allzumenschliches" aufzeigt.
Im Folgenden wird aus den 78 Aphorismen des vierten Hauptstücks eine psychologische Charakterisierung des darin entworfenen Künstlerbilds ausgearbeitet. Hierzu wird sich mit den verschiedenen Rollen auseinandergesetzt, die Nietzsche dem Künstler zuschreibt und letzteren somit als Erleichterer des Lebens, als Lügner, als narzisstischen Eiferer und als zeitloses Wesen analysiert. Dabei wird gleichzeitig im Blick behalten, wie sich Nietzsche selbst als Künstler bzw. Autor in seiner Künstlercharakterisierung verhält, und ob gerade aus diesem Paradox seine philosophische Pointe besteht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Künstler als „Erleichterer des Lebens“
- Der Künstler als „Lügner“
- Der Künstler als „narzisstischer Eiferer“
- Der Künstler als zeitloses Wesen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
In dieser Arbeit wird Nietzsches Künstlerbild im vierten Hauptstück des ersten Bandes von „Menschliches, Allzumenschliches“ analysiert. Der Fokus liegt darauf, die von Nietzsche zugeschriebenen Rollen des Künstlers als Erleichterer des Lebens, Lügner, narzisstischer Eiferer und zeitloses Wesen zu untersuchen.
- Die Funktion der Kunst als „Erleichterer des Lebens“ und die Kritik an ihrer Rolle bei der Vermeidung von realen Veränderungen.
- Die „poetische Lüge“ als Mittel des Künstlers, um die Realität zu verfälschen und den Menschen eine „ideelle Hinterwelt“ zu präsentieren.
- Der narzisstische Egoismus des Künstlers und seine Orientierung auf die „Fortdauer seiner Art des Schaffens“.
- Die Zeitlosigkeit des Künstlers als ein Wesen, das sich von der Rationalität der Gegenwart abwendet und dem „Phantastischen, Mythischen, Unsicheren [und] Extreme[n]“ zugeneigt ist.
- Die ambivalente Rolle des Künstlers als Schöpfer von „idealistischen Vollkommenheiten“ und als „Erschleichnis“.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den Kontext der Arbeit innerhalb von Nietzsches Werk „Menschliches, Allzumenschliches“. Sie stellt das vierte Hauptstück des ersten Bandes, „Aus der Seele der Künstler und Schriftsteller“, als Gegenstand der Analyse vor und erklärt Nietzsches Kritik an seiner früheren idealistischen Artistenmetaphysik.
Der Künstler als „Erleichterer des Lebens“
Dieser Abschnitt untersucht die Rolle des Künstlers als „Erleichterer des Lebens“. Nietzsche argumentiert, dass die Kunst den Menschen durch die Schaffung einer „ideellen Hinterwelt“ vor den Härten der Realität schützt und das Leben erträglicher macht. Er kritisiert jedoch, dass die Künstler durch ihre „milde Narkose“ die Menschen davon abhalten, sich mit den realen Problemen der Gesellschaft auseinanderzusetzen.
Schlüsselwörter
Nietzsche, Kunst, Künstler, „Menschliches, Allzumenschliches“, „Erleichterer des Lebens“, „Lügner“, „narzisstischer Eiferer“, „zeitloses Wesen“, „poetische Lüge“, „ideelle Hinterwelt“, „Erschleichnis“, „Fortdauer der Art des Schaffens“, „Phantastisches“, „Mythisches“, „Unsicheres“, „Extreme“, „Realität“, „Erkenntnis“, „Genie“, „Übermensch“, „Wissenschaft“, „Rationalität“.
- Quote paper
- Leonie Bader (Author), 2019, Die Psychologie des Künstlers in Nietzsches "Menschliches, Allzumenschliches“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1043606