Im Rahmen der Unterrichtseinheit sollen die Schülerinnen und Schüler ihre sprachlichen Kompetenzen im Bereich Schreiben Texte situations- und adressatengerecht verfassen, anwenden und erweitern, indem sie, angeregt durch einen ganzheitlichen Zugang zum Thema Sommer, zeichnerisch eine Schreibidee entwerfen und diese unter Berücksichtigung der erarbeiteten Strukturen in einem Sommerelfchen umsetzen und vorstellen.
Thema der Unterrichtseinheit
Wir schreiben Sommerelfchen für unser Gedichtbuch
Handlungsorientierte Auseinandersetzung mit der Gedichtform Elfchen im Rahmen der Jahreszeit Sommer zur Anbahnung einer Lese-Schreib-Kultur innerhalb eines integrativen Deutschunterrichts initiiert durch die Erstellung eines klasseninternen Gedichtbuchs.
Schwerpunktziele der Unterrichtseinheit
Im Rahmen der Unterrichtseinheit sollen die Schülerinnen und Schüler ihre sprachlichen Kompetenzen im Bereich Schreiben – Texte situations- und adressatengerecht verfassen (Lehrplan 2008: 22) anwenden und erweitern, indem sie, angeregt durch einen ganzheitlichen Zugang zum Thema Sommer, zeichnerisch eine Schreibidee entwerfen und diese unter Berücksichtigung der erarbeiteten Strukturen in einem Sommerelfchen umsetzen und vorstellen.
Aufbau der Unterrichtseinheit
1. Wir erfahren und beschreiben den Sommer (2 Stunden, ÜK1, ÜK 2)
Ganzheitlicher Zugang zum Thema mithilfe eines Sommerspaziergangs und einer Fantasiereise, um eigene Assoziationen und Empfindungen zum Sommer zu wecken, welche versprachlicht die Grundlage für die Entwicklung eines themenspezifischen Clusters bilden.
2. Wir lernen Elfchen kennen (3 Stunden, ÜK 1, ÜK 2, ÜK 3)
Kennenlernen der Gedichtform und Herausarbeiten ausgewählter Strukturen zur Erstellung eines Bauplans, welcher beim Lesen beispielhafter Elfchen unter verschiedenen Gesichtspunkten angewendet wird.
3. Wir schreiben Sommerelfchen (2 Stunden, ÜK 3, ÜK 4)
Verfassen individueller Sommerelfchen zur Förderung des fantasievollen Umgangs mit Sprache als Ausdruck der eigenen Assoziationen und Empfindungen zum Sommer unterstützt durch eine anregende Schreibumgebung und einer künstlerisch festgehaltenen Schreibidee.
4. Unsere Sommerelfchen kommen in die Werkstatt (1 Stunde, ÜK 3, ÜK 4)
Von der LAA vorentlastete, strukturelle und orthografische Überarbeitung der Gedichtentwürfe und deren Übertragung auf Schmuckpapier für das Gedichtbuch.
5. Wir lesen aus unserem Gedichtbuch vor (1 Stunde, ÜK 2)
Zur Wertschätzung der Arbeit tragen freiwillige Kinder ihre Elfchen der Parallelklasse vor. Das Gedichtbuch wird in der Klasse ausgestellt und über die folgenden Schuljahre aufgegriffen und sukzessive erweitert.
Thema der Unterrichtsstunde
Wir schreiben Sommerelfchen
Verfassen individueller Sommerelfchen zur Förderung des fantasievollen Umgangs mit Sprache als Ausdruck der eigenen Assoziationen und Empfindungen zum Sommer unterstützt durch eine anregende Schreibumgebung.
Schwerpunktziele der Unterrichtsstunde
Im Rahmen der Unterrichtsstunde soll der fantasievolle Umgang mit Sprache (s. Lehrplan 2008: 23) und das freie Schreiben eigener Texte (s. Lehrplan 2008: 28) angebahnt werden, indem die Schülerinnen und Schüler1 auf Grundlage der erarbeiteten Strukturen und ihrer künstlerisch festgehaltenen Schreibidee ein individuelles Elfchen verfassen, in welchem sie, unterstützt durch eine anregende Schreibumgebung mit vielfältigem Schreibmaterial und Schreibhilfen , ihre eigenen Assoziationen und Empfindungen zum Sommer ausdrücken.
Didaktisch-methodischer Schwerpunkt und Begründungszusammenhang
Das Elfchen ist ein von Jos van Hest entwickeltes, lyrisches Kurzgedicht, das sich aus elf Wörtern zusammensetzt und nach der Gesamtwortanzahl benannt ist (vgl. Schulz 1997: 77). Die Wörter verteilen sich auf fünf Verse und sind in einer festgelegten Struktur angeordnet. Der erste Vers wird aus einem Substantiv gebildet und stellt einen Gegenstand, einen Geruch, eine Stimmung oder ein Thema dar. Sowohl der zweite als auch dritte Vers beschreiben das Wort aus dem ersten Vers genauer. Der zweite Vers besteht dabei aus zwei und der dritte Vers aus drei Wörtern. Im vierten und längsten Vers des Elfchens werden in vier Wörtern die Gedanken des Verfassers geschildert, während sich der fünfte Vers wieder auf ein einzelnes Wort, ein Adjektiv, beschränkt, mit dessen Hilfe die Empfindung des Verfassers beschrieben und das Elfchen zusammengefasst wird (vgl. ebd.).
Das Kennen von Strukturen wie diesen ist im Lehrplan unter den literarischen Grundkenntnissen zusammengefasst, welche die Schüler:innen am Ende ihrer Grundschulzeit erlangt haben sollen (vgl. Weber 2018: 12). Neben der Kompetenzerwartung, unterschiedliche Texte lesen und unterscheiden zu können, wird zum Ende der Schuleingangsphase das situations- und adressatengerechte Verfassen eigener Texte anvisiert, zu welchem auch das Schreiben in Anlehnung an Kinderlyrik gehört (s. Lehrplan 2008: 29). Im Hinblick auf das Schreiben eines lyrischen Textes wie dem eines Elfchens kommt zusätzlich die Kompetenz des fantasievollen Umgangs mit Sprache zum Tragen (vgl. Lehrplan 2008: 23), da es sich hierbei um expressives, an Erlebnissen orientiertes und kreatives Schreiben handelt, das die schreibende Person in den Mittelpunkt stellt (vgl. Payrhuber 2009: 108), wodurch die Schüler:innen sowohl inhaltlich als auch sprachlich frei und kreativ tätig werden können (vgl. Ritter 2006: 23). In der traditionellen Aufsatzdidaktik wurde die Auffassung vertreten, zunächst grundlegende schriftsprachliche Regelsysteme wie Orthografie und Grammatik vermitteln zu müssen, bevor das Schreiben eigener Texte möglich sei, womit dieses, basierend auf Stufenmodellen, erst älteren Kindern zugetraut worden ist (vgl. Ritter 2006: 22). Durch das Konzept des kreativen Schreibens wird ein solches Denken umgekehrt. Zu Beginn der Auseinandersetzung mit Schriftsprache soll ein „von Normzwängen freier und experimenteller Umgang mit Schriftsprache stehen, der die Ausdrucksfunktion von Sprache und ihren Werkzeugcharakter“ (Ritter 2006: 22) in den Vordergrund rückt. Elfchen fördern bereits in der Grundschule einen kreativen Umgang mit Schrift und bieten durch ihre Orientierung am Wortschatz der Schüler:innen sowohl den leistungsstärkeren als auch leistungsschwächeren Kindern einen bedarfsgerechten Zugang zum Schreiben (vgl. Weber 2018: 12).
Dieser Leitidee folgend wurde zur Förderung des kreativen Schreibens in der Schuleingangsphase die vorliegende Einheit Wir schreiben Sommerelfchen für unser Gedichtbuch geplant. Es bestehen nach Böttcher (2010: 22-26) sechs verschiedene Methoden, um kreatives Schreiben anzubahnen. Für die Einheit wurde eine Kombination des assoziativen und angeleiteten Schreibverfahrens gewählt. Beim assoziativen Schreibverfahren wird ein Thema vorgegeben, zu welchem Gedanken, Erinnerungen und Erlebnisse geäußert und für den Schreibprozess genutzt werden sollen. Es wurde sich hierbei für das Thema Sommer entschieden, weil dieses die unmittelbare Lebenswelt der Kinder aufgreift und den Vorteil bietet, nicht durch ein Medium wie bspw. ein Bilderbuch thematisiert werden zu müssen, um eine Gesprächsgrundlage zu schaffen, sondern das kindliche Erleben des aktuellen Wetters als Ausgangspunkt genutzt werden kann. Dadurch werden Transferleistungen umgangen, welche ggf. nur hinreichend von den Kindern vorgenommen werden können und deshalb hinderlich für das Entwickeln eigener Schreibideen sind (vgl. Böttcher 2010: 23). Um einen ganzheitlichen Zugang zum Thema zu erzeugen und ein gemeinsames Erlebnis zu inszenieren, auf welches im Verlauf der Einheit immer wieder verwiesen werden kann, ist der kalendarische Sommeranfang für einen Sommerspaziergang mit den Kindern genutzt worden. In Verbindung mit einer Fantasiereise wurden weitere Assoziationen gesammelt, die in Form von Wort- und Bildkarten in einem Cluster an einer Sommerwand im Klassenzimmer zusammengetragen wurden. Auf der Grundlage des Clusters sind Wörter, die in einem Sinnzusammenhang miteinander stehen, in ein entsprechendes Wortfeld unterteilt und anhand von mitgebrachten Fotos, welche die Schüler:innen in unterschiedlichen, sommerlichen Szenarien zeigen, veranschaulicht worden. Das Cluster bzw. die Sommerwand fungiert während der gesamten Einheit als Unterstützung und wird flexibel erweitert, wobei von Anfang an darauf hingewiesen wird, dass jedes Kind eine andere Vorstellung vom Sommer hat. Die erste Sequenz der Einheit richtet sich demzufolge ausschließlich an den Äußerungen der Kinder, wodurch ihnen Freiraum für ihre subjektive Wahrnehmungen, Empfindungen und Fantasien gewährt wird, welcher als das Kernanliegen des kreativen Schreibens gilt (vgl. Böttcher 2010: 9). Dadurch, dass die Schüler:innen dazu angehalten werden, ihre Aussagen aufeinander zu beziehen, werden hierbei gleichermaßen das Sprechen und verstehende Zuhören geschult (vgl. Lehrplan 2008: 28).
Der Umgang mit Freiräumen und dem höheren Maß an Schreibfreiheiten muss jedoch gelernt und daher angeleitet werden (vgl. Böttcher 2010: 25). Das angeleitete Schreibverfahren sieht es deshalb vor, inhaltliche, formale, literarische und strukturelle Kriterien vorzugeben und dadurch ein Schreibgerüst aufzustellen, welches den Kindern weiterhin kreative Freiräume lässt, ihnen aber gleichzeitig einen Fahrplan zu einem konkreten Schreibprodukt an die Hand gibt (vgl. ebd.). Aus diesem Grund wurde den Kindern in der zweiten Sequenz der Einheit ein beispielhaftes Sommerelfchen vorgetragen, an welchem ausgewählte, im weiteren Verlauf näher beschriebene, strukturelle Merkmale des Elfchens erarbeitet und in einem Elfchen-Bauplan festgehalten worden sind (s. Anhang 2). Dieser ist beim Lesen beispielhafter Elfchen unter verschiedenen Gesichtspunkten angewendet worden. In diesem Zusammenhang ist den Kindern die Rahmung der Einheit, ein klasseninternes Gedichtbuch zu erstellen, und das Ziel, hierin selbstverfasste Sommerelfchen zu sammeln, am realen Material vor Augen geführt worden. Neben dem authentischen und motivierenden Schreibanlass bietet das Gedichtbuch eine Grundlage zur langfristigen Etablierung einer Erzähl- und Gesprächs- sowie Lese- und Schreibkultur, welche als Leitidee des Deutschunterrichts gilt (vgl. Lehrplan 2008: 23).
In der dritten Sequenz beginnt der Schreibprozess zunächst damit, dass das eigene Elfchen geplant wird. Dies geschieht in Form eines Bildes, das die Kinder, angeregt durch die Schreibumgebung, entweder zu einem eigenen Oberbegriff oder zu einem Wortfeld aus dem Cluster der ersten Unterrichtssequenz anfertigen und als Schreibidee bzw. Grundlage für das Verfassen ihrer eigenen Elfchen nutzen. Auf diese Weise wird das Schreiben vorentlastet und die LAA kann entsprechend der Bilder gezielte Unterstützungsmaterialien anfertigen.
Die vorgeschriebenen Elfchen kommen in der vierten Sequenz in die Werkstatt, in welcher die LAA die Elfchen hinsichtlich der vereinbarten, strukturellen Kriterien überprüft. Im Hinblick auf die Rechtschreibung wird sich auf das Anwenden der regelhaften Laut-Buchstaben-Zuordnung beschränkt, wobei nicht lautgetreue Wörter, die durch Hilfen im Klassenzimmer hätten richtig geschrieben werden können, miteinbezogen werden. Je nach Leistungsvermögen der Kinder werden Abweichungen von der LAA verbessert oder nur markiert und zur Selbstkorrektur zurück an die Kinder gegeben. Die Korrektur findet auf dem Schmuckblatt statt, welches als sinnstiftender Anreiz dienen soll, das Elfchen ein weiteres Mal ordentlich für das neue Gedichtbuch zu schreiben.
In der dritten und vierten Sequenz werden somit, individuell und in kindgerechter Form, die drei Teilkompetenzen planen, schreiben und überarbeiten (s. Lehrplan 2008: 26) durchlaufen und damit die Bereiche Schreiben und Sprache und Sprachgebrauch gefördert (s. ebd.: 25ff). Den Abschluss der Einheit bildet die Präsentation bzw. das Vorlesen der Elfchen an einem Kinderednerpult vor der Parallelklasse, um die Arbeit der Kinder angemessen wertschätzen und das Erstellen des Gedichtbuchs zelebrieren zu können. Da vor allem in dieser, aber auch in allen anderen Sequenzen immer wieder der Bereich Lesen (s. Lehrplan 2008: 31) gefördert wird, handelt es sich bei der vorliegenden Einheit um ein binnenintegriertes Unterrichtsvorhaben, in welchem einzelne Lernbereiche zu einer Einheit verknüpft und sprachliches und literarisches Lernen miteinander verbunden werden (vgl. Lehrplan 2008: 23).
Die heutige Unterrichtsstunde stellt die zweite Stunde der dritten Unterrichtssequenz dar, womit sich die Kinder im Schreibprozess zur Erstellung ihres Sommerelfchens befinden. Bei der Lerngruppe handelt es sich um die 21 Schüler:innen der Klasse 1 der Grundschule, welche seit ca. vier Wochen erstmalig seit Dezember 2020 wieder in ihrer vollen Klassenstärke und in Präsenz unterrichtet wird.
Bei der Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts zeigten die Schüler:innen große Schwierigkeiten, eigene Schreibideen zu sammeln und zu verschriftlichen, welche in den vorrangig reproduzierenden Aufgabenformaten zum Nachspuren und Abschreiben vorgegebener Wörter und Sätze im Distanzunterricht bzw. dem Umstand des Homeschoolings selbst begründet liegen können. Durch das Erzählen einer Geschichte, das Zeigen und Beschreiben von Bildern und dem aktuellen Vorhaben, die eigenen Assoziationen zum Sommer in einem Elfchen auszudrücken, soll diesen Schwierigkeiten entgegengewirkt werden. Da das freie und kreative Schreiben noch neu für die Kinder ist und sie bisher nur kurze und zum Teil schematisch vorgegebene Sätze produzieren, an denen noch keine Thematisierung der Wortarten stattgefunden hat, ergeben sich im Sinne der didaktischen Reduktion einige vorentlastende Maßnahmen bzw. Toleranzen gegenüber Abweichungen des strukturellen und inhaltlichen Aufbaus eines Elfchens. Hinsichtlich der Wortarten ist zum einen die Maßnahme ergriffen worden, das Nomen im ersten Vers vorzugeben und dafür das Thema der Einheit und somit das Wort Sommer zu nutzen. Zum anderen wird das Adjektiv im letzten Vers als Tolles Wort bezeichnet, das abzielend auf den im vierten Vers geäußerten Ich-Satz mit der Frage: „Wie ist das für dich, wenn du …?“ erarbeitet wird. Vorentlastend ist das Kriterium entwickelt worden, im zweiten Vers das Wortfeld, um welches es in dem Elfchen gehen soll, zu benennen. Dies bietet den Vorteil, anhand des gemeinsam erstellten Clusters, bereits weitere Wörter, die im Sinnzusammenhang mit dem Wortfeld stehen, zur Verfügung stehen zu haben und den weiteren Schreibprozess zu erleichtern. Auf diese Weise wird den Kindern zusätzlich das Verfassen eines Elfchens ermöglicht, bei welchem sich die Verse aufeinander beziehen. Um diese Vorgaben und die Anzahl der Wörter je Vers für die Kinder zu veranschaulichen, erhalten alle Kinder ein vorstrukturiertes Blatt (s. Anhang 1), welches durch seine Einteilung in Bausteine und Farben zwar weiterhin das Einhalten der Kriterien zum Elfchen erfordert, dieses aber im Sinne des angeleiteten Schreiverfahrens erleichtert und dadurch der Fokus auf das kreative Füllen des Schreibgerüsts erhalten bleibt. Die gewählten Farben des vorstrukturierten Blattes wie bspw. Grün für das Tolle Wort finden sich im Cluster der Sommerwand wieder und bieten den Kindern eine Orientierung und weitere Hilfe zur Einhaltung der Elfchen-Kriterien. Im Hinblick auf die Struktur werden zudem sowohl Groß- als auch Kleinschreibung sowie das Verwenden eines Punktes als Markierung eines Satzendes akzeptiert, da diese in der Textform Gedicht besonderen Regelungen unterliegen, welche bei dem ersten Kennenlernen von lyrischen Texten und dem vorrangigen Ziel, ein kreatives Schreibprodukt zu erzielen, nicht weiter von Relevanz sind. Diese Abweichungen und Toleranzen können im nächsten Schuljahr aufgegriffen und explizit thematisiert werden. Die erstellten Elfchen können z. B. als Ausgangspunkt für das Erlernen der Wortarten oder zur Erweiterung der literarischen Grundkenntnisse genutzt werden. Neu erstellte Elfchen oder Gedichte können in das Gedichtbuch aufgenommen werden, wodurch dieses im Sinne eines Portfolios die Kompetenzentwicklung der Kinder aufzeigen kann.
Es ergeben sich jedoch noch einige weitere, individuelle Maßnahmen hinsichtlich der heutigen Unterrichtsstunde, die sich aus den Schüler:innenmerkmalen der Kinder ergeben. Während viele Kinder der Klasse bereits mehrsilbige Wörter und ganze Sätze sowohl lesen als auch schreiben können, fällt es einigen anderen noch schwer, kennengelernte Laute und deren entsprechenden Buchstaben abzuspeichern und diese zu erlesen oder aus der Erinnerung zu verschriftlichen. Beim Lesen werden daher häufiger isolierte Laute wiedergegeben statt Lautverschmelzungen und beim Schreiben bleiben zusätzlich Lineaturen und Wortgrenzen unbeachtet. Vor allem für Sa., Ba., Mary., Mal., Jas. und Mar. stellen sowohl das Schreiben und Lesen als auch das Verstehen von Aufgabenstellungen eine große Herausforderung dar. Diese Kinder bilden die sog. Delfin-Kinder, deren Zuteilung flexibel ist und bedarfsgerecht durch eine Markierung am Tisch vorgenommen wird. Diesen Kindern werden zusätzliche Erklärungsphasen eingeräumt und differenzierte Unterrichtsmaterialien zur Verfügung gestellt. In der heutigen Stunde erhalten diese Schüler:innen Säckchen, in denen sich, abgestimmt auf ihre zuvor gemalten Bilder, Wörter und Sätze befinden, die in der entsprechenden Farbe zur Orientierung am Elfchen-Blatt markiert und in Silbenschrift geschrieben sind. Zur Erleichterung des Lesens sind die Wörter mit Bildern versehen, während die Sätze mithilfe eines iPads angehört werden können. Die Wörter sind bis auf die Sätze in Bausteine zerlegt, sodass diese bei Bedarf auf dem vorstrukturierten Blatt zu einem Elfchen zusammengelegt werden können. Da sich das Wortmaterial in den Säckchen an den Zeichnungen und Äußerungen der Kinder während der Einheit orientiert, handelt es sich auch bei ihren Schreibprodukten um kreative Schreibungen. Zudem befinden sich in dem Säckchen mehr Wörter, als im Elfchen erfordert sind, sodass die Kinder die Möglichkeit haben, das für sie bedeutsamere Wort herauszusuchen.
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1 Im Folgenden wird für eine geschlechterneutrale Schreibweise der Genderdoppelpunkt verwendet.
- Quote paper
- Anonymous,, 2021, Verfassen individueller Sommerelfchen zur Förderung des fantasievollen Umgangs mit Sprache. Unterrichtsentwurf Grundschule Deutsch Klasse 1, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1043514
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