Tauchen Sie ein in die aufwühlende Welt des Expressionismus, einer Epoche des Umbruchs und der radikalen künstlerischen Neuerfindung, die von 1905 bis 1925 die Grundfesten der Gesellschaft und der Kunst erschütterte. Diese Zeit, geprägt von einer tiefgreifenden Ablehnung traditioneller Normen und einem unstillbaren Verlangen nach Authentizität, manifestierte sich in einer Vielzahl von Kunstformen, von der Malerei über die Literatur bis hin zur Musik. Erforschen Sie, wie Künstler wie Georg Heym, Franz Marc und Komponisten wie Arnold Schönberg die Konventionen ihrer Zeit herausforderten und eine neue, subjektive Sprache des Ausdrucks schufen, die von Pathos, Ekstase und einer schonungslosen Ehrlichkeit geprägt war. Entdecken Sie die historischen und geistesgeschichtlichen Hintergründe, die diese Bewegung befeuerten, von den revolutionären Ideen Friedrich Nietzsches und Sigmund Freuds bis hin zu den verheerenden Auswirkungen des Ersten Weltkriegs und der sozialen Ungleichheit der Industrialisierung. Analysieren Sie die charakteristischen Merkmale expressionistischer Kunstwerke, von den verzerrten Formen und grellen Farben der Gemälde bis hin zu den Lautgedichten und fragmentarischen Erzählungen der Literatur, und erfahren Sie, wie diese Stilmittel dazu dienten, die innere Zerrissenheit und die existentielle Angst des modernen Menschen widerzuspiegeln. Untersuchen Sie die Rolle der Avantgarde-Bewegungen wie "Die Brücke" und "Der Blaue Reiter" bei der Verbreitung expressionistischer Ideen und die Entstehung der "Neuen Sachlichkeit" als Gegenbewegung. Ergründen Sie die tiefere Bedeutung von Textauszügen und Bilddeutungen, die die zentralen Themen des Expressionismus wie Entfremdung, Krieg, Tod und die Suche nach einer neuen Identität offenbaren. Erfahren Sie, wie der Expressionismus die Kunstwelt revolutionierte und bis heute nachwirkt, indem er uns dazu auffordert, die Welt mit neuen Augen zu sehen und die Grenzen des menschlichen Ausdrucks zu erweitern. Diese Epoche ist ein Zeugnis für die Kraft der Kunst, gesellschaftliche Konventionen zu hinterfragen, emotionale Tiefe zu erkunden und einen neuen Weg für die Menschheit zu weisen, ein Weg, der durch die Dunkelheit zur Erkenntnis führt.
Inhalt
1. Einleitung
2. Die Kunst der Epoche
3. Historischer Hintergrund und Zusammenhang
4. Geistesgeschichtlicher Hintergrund
5. Textauszug und Deutung
6. Bilddeutung
7. Musik
8. Quellen
1. Einleitung
Um ein Verständnis über den Wandel der sich in dieser Zeit vollzogen hat, muß zuerst wissen, daß der Begriff vom lat. expressio kommt und als „Ausdruck“ interpretiert wird. Der Zeitraum dieser Epoche wird von 1905- 1925 festgehalten. Der Ursprung muß aber schon 1900 gewesen sein, das Todesjahr des Friedrich Nietzsches, der Wegbereiter für ein neues Denken in dieser Zeit, die erfüllt war von selbstzufriedenen Bürgern die dies nur in ihrer äußeren Erscheinung darstellten (Impressionismus, Naturalismus). Es war eine Reaktion auf das Erschrecken über das Versagen der bisherigen Normen, was zur Ablehnung von Traditionen und Denkweisen führte, die auf Logik und Erklärbarkeit beruhen.
Die expressionistische Sprache war sehr subjektiv. Sie war gekennzeichnet durch Pathos und Ekstase, d.h. man versuchte sich durch die „Befreiung“ des Wortes aus traditionellen Zwängen und grammatischen Normen zu befreien. Dadurch entstanden fetzenartige Reihungen, Montagen und groteske Verkürzungen.
Eine große Rolle wurde der Kunst zugesprochen, da sie sich am meisten gewandelt hatte. Es entstanden auch Kunstbewegungen wie die Avantgarde, die in Form von Kunstkatalogen und Zeitschriften, die eine Kritik der Zeit darstellten. Für die Werke der Kunst im einzelnen entstanden weit hergeholte Metaphern, visionäre Bilder und eine neue Farbsymbolik, die für jeden Maler spezifisch war.
Die Literatur blieb natürlich auch nicht ausgeschlossen, bei der sich der Expressionismus in Laut- und Klanggedichten widerspiegelte. Eine bedrückende Kraft der Aussage von Gedichten der Lyrik und Dramatik wird durch die neuen Ausdrucksmöglichkeiten verwirklicht, das auch in überkommenen Formen dargestellt wird.
Der erste Weltkrieg war der Grund für den nachfolgend abflauenden Expressionismus, da viele Künstler dem Krieg zum Opfer vielen.
Weitere Gründe waren die Inflation und die Weltwirtschaftskrise die zur endgültigen Demoralsierung der letzten Expressionisten führte.
2. Die Kunst der Epoche
In der bildenden Kunst entstand der Expressionismus als Reaktion auf die als erstarrt empfundenen Normen des Impressionismus, dem sie eine subjektive Steigerung des Ausdrucks entgegenzusetzen suchte. Ihre bevorzugten Darstellungsmittel sind radikale Vereinfachung, Verzerrungen in Form und Proportion, die Verwendung ungebrochener Farbtöne, die in grellen Kontrasten gegeneinander gesetzt werden, sowie eine allgemeine Neigung zum Plakativ- Überzeichneten.
Diese Kunstbewegung hatte ihre Ursprünge schon weit vor 1900. Beispiele für eine expressionistische Manier waren Maler wie Vincent van Gogh, der Franzose Paul Gauguin und der Norweger Edvard Munch.
Erst um 1905 wurden die ersten Zusammenschlüsse von Künstlern verwirklicht, wie die Brücke, die meist eine scharfe Opposition zu den herkömmlichen Stilrichtungen der damaligen Zeit war. Der Expressionismus gehörte wie viele in dieser Zeit neu entstandenen Kunstrichtung zur Modernen Kunst. Weitere Richtungen waren Fauvismus, Kubismus, Futurismus, Konstruktivismus, Surrealismus und Dadaismus.
1909 entstand die neue Münchner Künstlervereinigung, welche nicht nur expressionistische Bilder beinhaltete, sondern noch von Werken kubistischer und fauvistischer Art komplettiert wurde. Renommierte Künstler diese Zusammenschlusses waren Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlenski, Pablo Picasso, Georges Braque, usw..
1911 wurde die Künstlergruppe der Blaue Reiter gegründet bei der Franz Marc, Kandinsky und Jawlinsky die bedeutendsten Künstler waren.
Diese Bewegungen werden zur Avantgarde gezählt, was nichts anderes heißt als die „Vorhut“ der Bewegungen dieser Epoche.
In den 20er Jahren entstand die Gegenbewegung „die Neue Sachlichkeit“.
3. Historischer Hintergrund
Der Konflikt mit den Vätern der Gründerzeitgeneration ist das beherrschende Motiv der sozialen Lage, in der Bevölkerung, der natürlich auch erhebliche Auswirkungen auf die Literatur, Musik und Kunst dieser Epoche. Die Künstler lehnen Naturismus, Militarismus und Kapitalismus ab und fordern Kosmopolitismus, Pazifismus und Sozialismus.
Der Anfang des Elends war die Industrialisierung, die viele soziale Probleme mit sich führte. Das größte Problem dieser Epoche ist jedoch das ständig wachsende Leid in der Bevölkerung. Durch die Einführung der Maschinen kam es zur Schichtarbeit, bei der die Arbeiter bis kurz vor den Zusammenbruch arbeiteten. Die Gründe dafür lagen in der Verstädterung, der Landflucht, wobei der Lebensraum des einzelnen immer langweiliger und öder wurde. Die Arbeiter lebten unter Bedingungen, die heutzutage nicht einmal Tieren zugemutet werden. Durch die Ballung entstanden Slums. Dies führte zu einer sehr pessimistischen Stimmung der Arbeiter, da die Isolation ihnen keine Perspektiven gab und somit Drogen wie Alkohol immer größer Beliebtheit fanden, um aus dem monotonen Alltag und dem kalten Mechanismus zu entfliehen.
Weitere Gründe für die Veröffentlichung innerer bedrücken waren die Erfahrungen des ersten Weltkrieges (1914-1918). Es wurden Situationen erlebt, die das Leben von allen Soldaten prägte. Es waren Erfahrungen wie Massensterben, Mord, Warten auf den Tod, Einsamkeit, Verfolgungswahn, usw.. Es kam zum Versagen aller Wertvorstellungen die im Grundrecht eigentlich determiniert waren. Es wurden daraufhin Gruppen gegründet, die den Betroffenen seelischen Beistand leisteten.
4. Geistesgeschichtlicher Hintergrund
Im Bezug auf die Wissenschaft gab eine Reihe von Revolutionen. 1909 wurden auch erstmals Kunststoffe entwickelt, die in unserer Zeit nicht mehr weg zu denken sind. Für die Chemie gab es 1913 einen Fortschritt durch Niels Bohr. Albert Einstein bewegte die Welt mit seiner allgemeine Relativitätstheorie. Weiterhin bekam Max Planck den Nobelpreis für die Quantentheorie.
In der Naturwissenschaft brachte der Darwinismus eine Revolution, die durch die Vererbungslehre und die Evolutionstheorie neue Ideen brachte, die das christliche Vorbild sprengte und somit den Wandel der Zeit festigte. Dadurch wurde der Mensch determiniert und es folgt der Verlust des ganzheitlichen Menschen.
In der Philosophie öffnete Friedrich Nietzsche (1844-1900) neue Pforten, indem er neue Gedanken in die Welt setzte, die einen großen Einfluß auf den Expressionismus hatten. Seine Hauptmerkmale lagen in der Existenzphilosophie. Er sprach von Umwertung der Werte und den Ausdruck des Willens durch die Kunst. Er lehnte das Christentum ab.
Weiterhin wurde die Psychoanalyse durch Siegmund Freud erforscht. Er entdeckte das Unbewußte, er entwickelte die Traumdeutung und die Lehre von Ich, Es und Über-Ich. Dies führte zu einem Verlust der Identität.
Zwischen den Expressionisten der Literatur herrschte ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl. Sie bildeten Vereinigungen und brachten Zeitschriften heraus. Die bekanntesten waren „Der Sturm“ und „die Aktion“. Die gängigen Themen waren politische Thesen, sozialistische Forderungen, Frieden und Weltverbrüderung. Wie in der Kunst nannte man dies die Avantgarde.
Nach dem ersten Weltkrieg waren „Moderne Nervosität“ und „Zivilisationshass“ Kennzeichen der Literatur und Dramatik. Ihre Gedanken waren, daß es keine Helden mehr gibt und alles vorgeschrieben sei. Man fühlte sich der industrielle Revolution ausgeliefert. Ein Beispiel war das Drama „Gas 1“ aus dem Jahr 1918.
Merkmale der Literatur
Epik
Die erzählende Dichtung tritt im Expressionismus etwas in den Hintergrund, da sie nicht so häufig angewendet wird. Die Dichter lehnen die Psychologie und Kausalität zur Erklärung von Mensch und Welt ab. Dabei tendieren sie zur Kürze, zu Wucht und Prägnanz des Ausdrucks. Parataxe, Ellipse und syntaktische Sprachverzerrung überwiegen im Sprachlich-Stilistischen. Kürze und Prägnanz sollen durch Vereinfachung zur Steigerung führen. Da die epischen Werke kurz gehalten sind, erhalten sie beinahe novellistischen Charakter, der aber nicht dem Inhalt entspricht.
Lyrik
Das Wesen des Expressionismus verwirklichte sich in der Lyrik am besten. Gottfried Benn beschreibt ihn als “Wirklichkeitszertrümmerung, als rücksichtsloses An-die-Wurzel-der-Dinge- Gehen”.
Moralischer Pathos, visionärer Sturm, Intensität und Verkündigung sollen aus Formzwängen hinaus, zu freiem Bekennertum führen. Mit der Sprache wird bewußt gespielt, wobei das Wort im Vordergrund steht, das als Zeichen, als Chiffre oder für neue Wortkombinationen verwendet wird. Die Lyrik beinhaltet außerdem die Reflexion in langen Monologen, scharfe Ironie sowie die schamlose Darstellung des Peinlichen und Häßlichen. Die Inhalte sind relativ nebensächlich.
Dramatik
Im Drama konnten expressionistische Dichter ihre Ideen der Wandlung und Steigerung wirkungsvoll demonstrieren. Daher übernahm es neben der Lyrik eine beherrschende Rolle. Auf der Bühne wird die Geburt des neuen, gewandelten Menschen - hervorgerufen durch Abstraktion und Einfühlung - dargestellt.
Unterstützt wird das Drama durch Musik, Tanz, Pantomime, Bühnenbild und Lichteffekte. Die Personen werden nicht als individuelle Wesen, sondern typisiert dargestellt (“Mann”, “Frau”, “Tochter” ...). Die Charaktere werden oft übersteigert oder grotesk verzerrt, um die Seele aufzudecken.
Im eigentlichen Dramentyp des Expressionismus wird das Stück von einem Wortführer (Protagonist) beherrscht. Auf allegorisch-symbolische Demonstration der Verwirklichung ethischer Werte ausgerichtet, führt es am Menschen, begriffen als Mitte der Welt, Erlösung durch Wandlung vor. Auf der Bühne erscheint ein Einzelmensch, um (oft namenlos mit Maske) das Allgemeingültige vorzutragen.
5. Textauszug und Deutung
Für den Textauszug wählten wir den Lyriker Georg Heym (1887-1912). Er war auf seine eigene Art sehr faszinierend, obwohl er nur negative Gedanken verstreute, die er in sehr gewagten Gedichten festhielt. Er rebellierte gegen den preußischen Staat sowie die Justiz. Seine Poesie ist drastisch und wuchtig, aber auch realistisch und phantastisch. Er benutzte alle Varianten schockierender Häßlichkeit.
Er verfaßte viele Berlin-Gedichte, aber auch Beschwörungen vieler menschlicher Grenzsituation, wie Krankheit, Wahnsinn, Gefangenschaft und Tod. Es wird oft eine Ahnung auf eine bevorstehende Apokalypse hingedeutet.
Später steigerte er sich weiter in abnorme Todes- und Leichengedichte hinein, die das häßliche im Menschen provozieren.
Diese Person ist unsere Meinung ein Paradebeispiel dieser Epoche des Ausdrucks.
Das Gedicht:
Der Winter
Der Sturm heult immer laut in den Kaminen, Und jede Nacht ist blutigrot und dunkel, Die Häuser recken sich mit leeren Mienen.
Nun wohnen wir in rings umbauter Enge
Im kargen Licht und Dunkel unsere Gruben, Wie Seiler zerrend grauer Stunden Länge.
Die Tage zwängen sich in niedre Stuben, Wo heisres Feuer Krächzt in großen Öfen. Wir stehen an den ausgefrorenen Scheiben Und starren schräge nach den leeren Höfen.
Deutung:
In dem Gedicht „Der Winter“ wird im Leser eine kalte und pessimistische Stimmung geweckt. Die ersten drei Zeilen des Gedichts kann man vor allem mit Einsamkeit und Todesstimmung in Verbindung bringen. In Zeile 2 z.B. wird auf das Eintreffen der Apokalypse hingedeutet. Die Apokalypse wird als Höhepunkt der zerrütteten Gesellschaft gesehen und mit dem 1.Weltkrieg in Verbindung gebracht.
In den folgenden Zeilen 4-6 wird diese pessimistische Stimmung fortgesetzt und das nähere Umfeld des Arbeiters beschrieben. Die Zeile 4 weist auf ein inhumanes Leben hin, das mit Enge und Unterdrückung beschrieben wird. Weiterhin wird das warten auf einen bevorstehenden Angriff hingewiesen.
Die 3. Strophe bezieht weitgehend auf den Alltag des Arbeiters. Man wird hier mit den unmenschlichen Arbeitsverhältnissen die damals herrschten konfrontiert (Zeilen 7-8).
Dieses Werk zählt man zu der Arbeiterdichtung.
Weiter Künstler dieser Epoche: Georg Trakl, Gottfried Benn, Franz Kafka, Alfred Döblin
6. Die Bilddeutung
Als Künstler wählten wir Franz Marc. Er lebte von 1880-1916. Marc gehörte zu den Künstlern, die im Krieg gefallen waren. Seine Bilder hatten einen mystischen Einklang mit der Natur. Er verwendete sehr oft Tiere, vor allem Pferde. Die Bilder hatten oft eine intensive Auseinandersetzung mit dem Symbolwert der Farbe. Es werden auch abstrahierende kristalline Strukturen erkennbar.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Das Bild:
- Menschen dargestellt als Tiere
- Spiegel der Gesellschaft
- Drohende Gefahr
- Apokalypse
- Aufbäumen, Aufruhr der Tiere
- Leid, Schmerz
- Wandel, Revolution
- Beeinflussung der Tierwelt
- Ambivalenz = Zwiespältigkeit
Titel:Franz Marc: Tierschicksale (1913)
7. Musik
Die Musik im Expressionismus verzichtete auf Wohlklang und Melodie, so wie es in der romantischen Tonsprache vorkommt. Traditionelle Formen wurden abgelehnt. Vielmehr wurde der kalte Ton und die reine harmonische Struktur verwendet. Schönbergs Prinzip der Atonalität widersprach der bisher geltenden Harmonie. Man entdeckte die elementare und primitive Melodik, Rhythmik und Instrumentation wieder.
Bekannte Komponisten:
Igor Fjodorowitsch Strawinsky Béla Bartók
Arnold Schönberg
8. Quellenangaben
Bücher:
Heinrich Hoerkötter, Deutsche Literatur Geschichte (S. 96-114) Franz Marc Biographie, Benedikt Taschen Verlag Eva Maria Kabisch, Literaturgeschichte (S. 30-31)
Enzyklopädien:
Brockhaus Enzyklopädie Encarta 99 Enzyklopädie
Internet:
Uni Düsseldorf für Germanistik Uni Berlin für Germanistik
Sonstige:
Telekolleg Deutsch 46
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Expressionismus?
Der Expressionismus war eine Epoche von etwa 1905 bis 1925, die sich durch einen subjektiven und expressiven Stil in Kunst, Literatur und Musik auszeichnete. Er entstand als Reaktion auf den Impressionismus und Naturalismus und lehnte traditionelle Normen und Konventionen ab.
Welche Merkmale kennzeichnen die expressionistische Kunst?
Expressionistische Kunst zeichnet sich durch radikale Vereinfachung, Verzerrungen in Form und Proportion, die Verwendung ungebrochener Farbtöne in grellen Kontrasten und eine allgemeine Neigung zum Plakativ-Überzeichneten aus.
Welche Kunstbewegungen gab es im Expressionismus?
Zu den Kunstbewegungen des Expressionismus gehören die Brücke, der Blaue Reiter, Fauvismus, Kubismus, Futurismus, Konstruktivismus, Surrealismus und Dadaismus.
Welche historischen Hintergründe beeinflussten den Expressionismus?
Der Expressionismus wurde beeinflusst durch die Industrialisierung, die soziale Probleme verursachte, den Ersten Weltkrieg, der zu einem Versagen von Wertvorstellungen führte, und die Ablehnung von Naturismus, Militarismus und Kapitalismus.
Welche geistesgeschichtlichen Einflüsse prägten den Expressionismus?
Wichtige geistesgeschichtliche Einflüsse waren die Philosophie von Friedrich Nietzsche, die Psychoanalyse von Sigmund Freud, sowie neue Entwicklungen in der Wissenschaft, wie die Relativitätstheorie von Albert Einstein und die Quantentheorie von Max Planck.
Welche Merkmale kennzeichnen die expressionistische Literatur?
Die expressionistische Literatur zeichnet sich durch eine subjektive Sprache, Pathos und Ekstase aus. In der Lyrik wurden Laut- und Klanggedichte verwendet, in der Epik wurden kurze, prägnante Werke bevorzugt und das Drama diente dazu, Wandlung und Steigerung darzustellen. Themen waren oft politische Thesen, sozialistische Forderungen, Frieden und Weltverbrüderung.
Welche bekannten Literaten gehören zum Expressionismus?
Bekannte Literaten des Expressionismus sind Georg Heym, Georg Trakl, Gottfried Benn, Franz Kafka und Alfred Döblin.
Welche Merkmale kennzeichnen die expressionistische Musik?
Die expressionistische Musik verzichtete auf Wohlklang und Melodie und verwendete stattdessen kalte Töne und reine harmonische Strukturen. Traditionelle Formen wurden abgelehnt und atonale Musik wurde bevorzugt.
Welche bekannten Komponisten gehören zum Expressionismus?
Bekannte Komponisten des Expressionismus sind Igor Fjodorowitsch Strawinsky, Béla Bartók und Arnold Schönberg.
Was war der "Blaue Reiter"?
Der Blaue Reiter war eine Künstlergruppe, die 1911 gegründet wurde. Franz Marc, Wassily Kandinsky und Alexej von Jawlenski waren die bedeutendsten Künstler dieser Gruppe.
Was war "Die Brücke"?
Die Brücke war ein Zusammenschluss von Künstlern, der um 1905 entstand und sich durch eine scharfe Opposition zu den herkömmlichen Stilrichtungen der damaligen Zeit auszeichnete.
Was bedeutet "Avantgarde" im Kontext des Expressionismus?
Die Avantgarde bezeichnet die "Vorhut" der Bewegungen dieser Epoche und umfasste Vereinigungen und Zeitschriften, die politische Thesen, sozialistische Forderungen, Frieden und Weltverbrüderung thematisierten.
Was versteht man unter "Neue Sachlichkeit" als Gegenbewegung zum Expressionismus?
Die "Neue Sachlichkeit" entstand in den 1920er Jahren als Gegenbewegung zum Expressionismus.
Warum endete der Expressionismus?
Der Expressionismus flaute nach dem Ersten Weltkrieg ab, da viele Künstler dem Krieg zum Opfer fielen. Weitere Gründe waren die Inflation und die Weltwirtschaftskrise, die zur Demoralisierung der letzten Expressionisten führten.
- Quote paper
- Adrian Milota (Author), 1999, Expressionismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104341