Stellen Sie sich vor, Sie könnten die verborgenen Triebkräfte Ihrer Persönlichkeit entschlüsseln und verstehen, warum Sie so sind, wie Sie sind. Alfred Adlers Individualpsychologie bietet einen revolutionären Ansatz zur Selbsterkenntnis, der das oft unterschätzte Minderwertigkeitsgefühl ins Zentrum rückt. Dieser bahnbrechende Ansatz, fernab von Freuds Trieblehre, enthüllt, wie dieses Gefühl unser Streben nach Anerkennung, Macht und sozialer Eingliederung prägt. Entdecken Sie, wie Organminderwertigkeiten, soziale Benachteiligungen und traumatische Erfahrungen tiefgreifende psychische Auswirkungen haben und zu bewussten oder unbewussten Kompensationsstrategien führen können. Erforschen Sie die Unterschiede zwischen normalen und abnormen Minderwertigkeitsgefühlen und lernen Sie, wie diese unsere Persönlichkeitsentwicklung und unseren Lebensstil beeinflussen. Adlers Theorie beleuchtet, wie wir uns angesichts von Unvollkommenheit selbst überwinden und nach Höherem streben, sei es durch gesunde Anpassung oder abweichendes Verhalten. Verstehen Sie, wie das Streben nach Geltung und Überlegenheit unser Handeln motiviert und zu Konflikten mit der Gemeinschaft führen kann. Erfahren Sie, wie Adler die Finalität menschlichen Verhaltens betont und wie jede Entscheidung zielgerichtet und zweckhaft gefällt wird. Tauchen Sie ein in die Welt der Individualpsychologie und gewinnen Sie wertvolle Einblicke in die bewussten und unbewussten Leitbilder, die unser Leben bestimmen. Ergründen Sie die Unterschiede zu Sigmund Freuds psychoanalytischem Ansatz und entdecken Sie eine neue Perspektive auf die menschliche Psyche, die das Ich und sein Streben nach Sinn und Bedeutung in den Vordergrund stellt. Dieses Buch ist ein Muss für alle, die sich selbst und andere besser verstehen und ein erfüllteres Leben führen möchten. Es ist eine Reise zur Selbstentdeckung, die Ihr Denken über Persönlichkeit und Motivation für immer verändern wird. Lassen Sie sich von Adlers Weisheit inspirieren und entfalten Sie Ihr volles Potenzial. Erfahren Sie mehr über Neurosen, Charakterbildung und die Bedeutung des Gemeinschaftsgefühls für ein psychisch gesundes Leben.
FAQ: Alfred Adlers Individualpsychologie und das Minderwertigkeitsgefühl
Wer war Alfred Adler?
Alfred Adler (1870-1937) war ein österreichischer Arzt, Neurologe und Psychotherapeut. Er gilt als Begründer der Individualpsychologie, einer Psychologie des Ichs, und entwickelte eigenständige Konzepte, die sich von Freuds Persönlichkeitspsychologie unterscheiden.
Was ist die Individualpsychologie?
Die Individualpsychologie ist ein von Alfred Adler entwickelter Ansatz, der das Streben nach Ganzheit und sozialer Eingliederung des Menschen betont. Sie sieht das Ich als treibende Kraft hinter menschlichem Verhalten und fokussiert auf die Bedeutung von Minderwertigkeitsgefühlen und deren Kompensation.
Was versteht Alfred Adler unter dem Minderwertigkeitsgefühl?
Das Minderwertigkeitsgefühl ist ein zentraler Begriff in Adlers Theorie. Es beschreibt das Empfinden von Unvollkommenheit, das aus biologischen, sozialen oder kulturellen Gründen entstehen kann. Menschen versuchen, diese Gefühle durch Entwicklung und Leistung zu kompensieren.
Welche Ursachen nennt Adler für Minderwertigkeitsgefühle?
Zu den Ursachen zählen sichtbare Organminderwertigkeiten, schwächliche körperliche Konstitution, soziale Benachteiligung oder traumatische Erfahrungen. Diese können zu normalen oder abnormen Minderwertigkeitsgefühlen führen.
Wie unterscheidet Adler normale von abnormen Minderwertigkeitsgefühlen?
Normale Minderwertigkeitsgefühle werden durch soziale Integration und Entwicklung des Gemeinschaftsgefühls ausgeglichen. Abnorme Minderwertigkeitsgefühle hingegen resultieren aus unproduktiven Kompensationsstrategien und können zu Neurosen führen.
Wie sieht Adler den Zusammenhang zwischen Minderwertigkeitsgefühlen und Persönlichkeitsentwicklung?
Adler sieht Minderwertigkeitsgefühle als treibende Kraft hinter dem Streben nach Verbesserung und sozialer Integration. Dieses Streben kann in gesunde Anpassung oder abweichendes Verhalten münden, abhängig von der individuellen Lebensführung.
Wie unterscheidet sich Adlers Ansatz von dem Freuds?
Freud betont die Rolle des Unbewussten und der Triebe, während Adler das Ich und dessen bewusstes Streben in den Vordergrund stellt. Adler betrachtet psychische Prozesse als zielgerichtet und finalistisch, im Gegensatz zu Freuds kausal determiniertem Ansatz.
Gliederung:
A) Zur Person Alfred Adlers.
B) Das Minderwertigkeitsgefühl - ein Kernstück der Individualpsychologie.
I.) Organminderwertigkeit und deren Kompensation.
II.) Das Minderwertigkeitsgefühl und dessen Entstehung.
a) Gründe für normale und abnormale Minderwertigkeitsgefühle.
b) Hilfskonstruktionen bei der Kompensation von Minderwertigkeitsgef ühlen - das Überlegenheitsgefühl.
III.) Adlers Entdeckung der Finalit ät von Verhalten und Handeln des Menschen.
a) (Abseitiges) Verhalten ist nicht nur kausal determiniert.
b) Der einzelne Mensch legt sich seinen Lebensweg selbst fest.
C) Vergleich mit Sigmund Freuds Persönlichkeitspsychologie.
Quellen:
1) Dieter Kopriwa: ,,Freiheit und Determination", bsv-Verlag, München 1999.
2) Josef Rattner: ,,Alfred Adler", rororo - Taschenbuch-Verlag, Hamburg 1972.
3) Alfred Adler: ,,Über den nervösen Charakter", Verlag J.F. Bergmann, München 1928.
A) Alfred Adler (1870 - 1937),
geb. in Rudolfsheim bei Wien. Begründer der Individualpsychologie - einer Psychologie des Ichs.
Internist und Neurologe, nimmt an wissenschaftlichen Diskussionsrunden bei Sigmund Freud in Wien teil. Sch üler Freuds, als jemand, der dem Sozialismus nahesteht, kann er sich der Anschauung, dass der Mensch ein Gesellschaftsprodukt sei nicht mehr verschließen.
Er entwickelt zunehmend eigenst ändige Konzepte, die ihn von der Freudschen Persönlichkeitspsychologie entfernen. (1907 Studie über die Minderwertigkeit von Organen, 1911 Bruch mit Freud.)
Adler ist beeinflußt von Charles Darwin und dessen aufsehenerregender Evolutionstheorie, die in der Wissenschaft damals gerade diskutiert wird.
Er ist besonders an der These von der Anpassung d. Organismus an die Umweltbedingungen interessiert, danach passen sich Organe in Form und Funktion den Anforderungen der Umwelt an, weil ihnen eine Tendenz zur Weiterentwicklung innewohnt.
B) Im Gegensatz zu Freuds Trieblehre sieht Adler in den Minderwertigkeitsgef ühlen (,,Menschsein hei ßt sich minderwertig fühlen") einen wesentlichen Grund für das Streben des Menschen sein Persönlichkeitsgefühl zu erhöhen, bzw. dieses vor einer Herabsetzung zu bewahren.
Der Begriff Minderwertigkeit:
Minderwertig ist bei Adler das unfertige, in der Entwicklung zurückgebliebene, im Ganzen oder in einzelnen Teilen seiner Entwicklung oder seinem Wachstum gehemmte oder veränderte Organ.
Forderung:
Die Entwicklung und/oder das Leben drängen auf Überwindung der Äußerungen dieser Minderwertigkeit.
Resultate:
Kompensation oder Verfeinerung, ,,das gesunde Wettmachen" einer Minderwertigkeit durch ,,gezielte" Leistung.
Das Spektrum reicht dabei von Lebensunfähigkeit über Anomalien in Funktion und Gestalt, verminderter Widerstandsfähigkeit, bestimmten Krankheitsanlagen, bis hin zur Kompensation im Organ, durch ein zweites Organ, der Kompensation durch den psychischen Überbau, sowie der Überkompensation im Organischen oder Psychischen. (z.B.: Herzvergr ößerung bei Herzklappenfehler; Herzfehler bei Hochleistungssportlern)
Sucht sich die Überkompensation in kultureller Weise geltend zu machen, schlägt sie neue, wenn auch schwierige und gehemmte Wege ein, so kommt es zu den ganz gro ßen Äußerungen der Psyche, wie wir sie dem Genie zusprechen müssen.
Der organisch erschwerten Einfügung in das Leben entsprechen seelische Schwierigkeiten, bzw. diese erwachsen daraus. So entstehen seelische Haltungen (verursacht durch Trauer, Kummer etc. erscheint der Mensch gebeugt, verhärtet usw.) und Charakterzüge besonderer Art.
Dies sind Ausdrucksformen, die allesamt bald Vorzüge, bald Nachteile bedeuten können. Nach Adler ist ,,an diesem Punkt der Übergang von körperlichen zu selischen Erscheinungen einzig zu erfassen".
Das Minderwertigkeitsgefühl:
Als Gründe für Minderwertigkeitsgefühle finden sich bei Alfred Adler:
- sichtbare Organminderwertigkeiten
- schwächliche körperliche Konstitution
- nachteilige Stellung innerhalb der Geschwister
- Probleme aufgrund sozialer, finanzieller, religi öser oder ethnischer Misserfolge
- auffällige Mißerfolge, Unfälle oder Irrtümer
Es gibt also biologische, pädagogische, soziale und kulturelle Gründe für Minderwertigkeitsgefühle aus denen ein Streben nach Vollwertigkeit und Überwertigkeit resultiert.
Ein Minderwertigkeitsgefühl entsteht, wenn man sich bzw. seine Lage mit anderen vergleicht und glaubt aus dem Vergleich nachteilige Schlüsse auf sich selbst ziehen zu müssen.
Adler unterscheidet das normale - in der Regel durch soziale Kompensationsbestrebungen d. h. eine Entwicklung hin zum Gemeinschaftsgefühl ausgleichbar (soziale Einfügung des Individuums) und das abnormale Minderwertigkeitsgefühl. Abnormale Minderwertigkeitsgefühle entstehen, wenn Minderwertigkeitsgefühle in unproduktiver Weise kompensiert werden. Es entsteht ein Minderwertigkeitskomplex wenn das Kind keinen Ausweg (Entwicklung des Gemeinschaftsgef ühls) aus seiner Situation findet. Das Kind versucht jetzt die Umwelt zu unterwerfen.
Psychische Erkrankung kann die Folge sein. - Oft genügt allein eine psychische Irritation um Funktionsfehler bei Organen herbeizuführen. (Psychosomatischer Formenkreis; ,,der Leib als Erscheinungsweise der Psyche")
Das Wollen und Denken baut immer über der Grundlage der Minderwertigkeit auf. Disponierte (häßliche, zu streng erzogene, verhätschelte) Kinder streben eifriger als ein gesundes Kind den vielen Übeln ihrer Tage zu entkommen, und legen daher auch erhöhte Bemühungen an den Tag, im Leben Sicherheit, Macht und Geltung zu er erobern.
Dabei benutzt das Kind etwa folgende Hilfskonstruktionen um eine Leitlinie oder ein Leitziel, ein Persönlichkeitsideal aufzubauen:
Ausgangslage: Das Kind sieht sich als minderwertig.
- Vater oder Mutter werden mit allen Kräften dieser Welt ausgestattet.
- Das Kind entwickelt das Ziel sich zum Range des allmächtigen Vaters zu erheben. (Kenntnisse und Fertigkeiten zu erwerben)
- Es entfernt sich so einen großen Schritt vom realen Boden in Richtung Fiktion. (Eine Zukunft von der es Größe und Anerkennung erwartet)
Das so entstehende Leitbild, an dem sich das weitere Verhalten und Handeln des Kindes zu orientieren beginnt, erlaubt es ihm sich in Zukunft überlegen zu fühlen und so sein Persönlichkeitsgefühl zu sichern.
Der Psychologe Alfred Adler sucht nach Ursachen für Neurosen und entdeckt, abweichend von Freud, die Minderwertigkeitsgefühle, welche, wegen dessen Strebens nach Geltung im Sinne einer Vervollkommnung, kraftvoll auf den jungen Menschen einwirken.
Er bemerkt, dass der Geltungstrieb (welcher in etwa dem Aggressionstrieb bei Freud entspricht) oft zu einer Art Kampf um die Macht und Übermacht über die Mitmenschen ausartet, zu einem Kampf gegen die Anderen, gegen die Gemeinschaft u. ihre Gesetze oder zur Rache usw. anstachelt. (Seelische Krankheiten wie Nervosit ät, Neurose, Kriminalität, Perversion und Psychose sind durch das Geltungsstreben diktiert)
Er erkennt weiter, dass solches abseitiges Verhalten nicht nur kausal determiniert ist, sondern, dass der Handelnde, als in sich geschlossene Individualit ät, eine finalwirksame Entscheidung getroffen hat.
Der Handelnde fühlt sich zwar durch die schmerzlichen Erlebnisse zu Etwas gen ötigt (kausal), trifft aber zielgerichtet (final/zweckhaft) die Entscheidung für die zukünftige Auswahl der Möglichkeit zum Handeln.
Adlers Entdeckung ist also, dass jede psychische Entscheidung letztlich ,,zielgerichtet" gefällt wird, und so kausal-final motiviert ist.
Gemäß der finalen Ausgerichtetheit, die am Aufbau des Charakters mitwirkt, wird der weitere Lebenslauf und Lebensstil wie an eine Leitlinie gebunden oder auf ein in der Zukunft liegendes Leitbild hin ausgerichtet.
Im Gegensatz zum Neurotiker hat der gesunde Mensch ein bewusstes Leitbild, das sich mit seiner bewußten Lebensauffassung und Moral deckt.
Adler beweißt, dass es immer der einzelne Mensch ist, der, angestoßen durch Kindheitserlebnisse negativer und positiver Art, sich seinen Lebensweg selbst festlegt. Leitbild, Leitlinie und Lebenslinie bestimmen sein Ich innerhalb der Gesellschaft.
C) Für Freud wird der Mensch durch dunkle undurchschaubare Mächte des Trieblebens gelenkt.
Die Veranlassung zum Handeln liegt hingegen laut Alfred Adler auf der Ebene des Ichs, ist nicht durch Triebkräfte des Es oder durch Moral und Verdrängung des Über-Ich verursacht, alles psychische Streben hat einen prospektiven Sinn. (,,Was Freud als das Unbewusste beschreibt ist doch immer wieder das Ich".)
Adler ist mehr ein Künstler der Menschenkenntnis, will mehr verstehen als nur erklären wie Freud, betreibt somit eine verstehende Menschenkunde, konzentriert sich mehr auf die soziologischen Seiten des Bewusstseins als auf das verdrängte Unbewusste. (Adlers Frau Raissa ist Russin, es bestehen Kontakte zu führenden Russischen Revolutionären wie Trotzki und Jaffe.)
Zitat:
Häufig gestellte Fragen
Wer war Alfred Adler?
Alfred Adler (1870-1937) war ein österreichischer Arzt, Neurologe und Psychotherapeut. Er gilt als Begründer der Individualpsychologie, einer Psychologie des Ichs, und entwickelte eigenständige Konzepte, die sich von Freuds Persönlichkeitspsychologie unterscheiden.
Was ist die Individualpsychologie?
Die Individualpsychologie ist ein von Alfred Adler entwickelter Ansatz, der das Streben nach Ganzheit und sozialer Eingliederung des Menschen betont. Sie sieht das Ich als treibende Kraft hinter menschlichem Verhalten und fokussiert auf die Bedeutung von Minderwertigkeitsgefühlen und deren Kompensation.
Was versteht Alfred Adler unter dem Minderwertigkeitsgefühl?
Das Minderwertigkeitsgefühl ist ein zentraler Begriff in Adlers Theorie. Es beschreibt das Empfinden von Unvollkommenheit, das aus biologischen, sozialen oder kulturellen Gründen entstehen kann. Menschen versuchen, diese Gefühle durch Entwicklung und Leistung zu kompensieren.
Welche Ursachen nennt Adler für Minderwertigkeitsgefühle?
Zu den Ursachen zählen sichtbare Organminderwertigkeiten, schwächliche körperliche Konstitution, soziale Benachteiligung oder traumatische Erfahrungen. Diese können zu normalen oder abnormen Minderwertigkeitsgefühlen führen.
Wie unterscheidet Adler normale von abnormen Minderwertigkeitsgefühlen?
Normale Minderwertigkeitsgefühle werden durch soziale Integration und Entwicklung des Gemeinschaftsgefühls ausgeglichen. Abnorme Minderwertigkeitsgefühle hingegen resultieren aus unproduktiven Kompensationsstrategien und können zu Neurosen führen.
Wie sieht Adler den Zusammenhang zwischen Minderwertigkeitsgefühlen und Persönlichkeitsentwicklung?
Adler sieht Minderwertigkeitsgefühle als treibende Kraft hinter dem Streben nach Verbesserung und sozialer Integration. Dieses Streben kann in gesunde Anpassung oder abweichendes Verhalten münden, abhängig von der individuellen Lebensführung.
Wie unterscheidet sich Adlers Ansatz von dem Freuds?
Freud betont die Rolle des Unbewussten und der Triebe, während Adler das Ich und dessen bewusstes Streben in den Vordergrund stellt. Adler betrachtet psychische Prozesse als zielgerichtet und finalistisch, im Gegensatz zu Freuds kausal determiniertem Ansatz.
Was sind Organminderwertigkeiten nach Adler?
Minderwertig ist bei Adler das unfertige, in der Entwicklung zurückgebliebene, im Ganzen oder in einzelnen Teilen seiner Entwicklung oder seinem Wachstum gehemmte oder veränderte Organ. Die Entwicklung und/oder das Leben drängen auf Überwindung der Äußerungen dieser Minderwertigkeit.
Was ist Kompensation laut Adler?
Kompensation oder Verfeinerung ist ,,das gesunde Wettmachen" einer Minderwertigkeit durch ,,gezielte" Leistung. Das Spektrum reicht dabei von Lebensunfähigkeit über Anomalien in Funktion und Gestalt, verminderter Widerstandsfähigkeit, bestimmten Krankheitsanlagen, bis hin zur Kompensation im Organ, durch ein zweites Organ, der Kompensation durch den psychischen Überbau, sowie der Überkompensation im Organischen oder Psychischen.
Was sind Hilfskonstruktionen bei der Kompensation von Minderwertigkeitsgefühlen?
Das Kind benutzt Hilfskonstruktionen um eine Leitlinie oder ein Leitziel, ein Persönlichkeitsideal aufzubauen, beispielsweise indem es sich als minderwertig sieht und Vater oder Mutter mit allen Kräften dieser Welt ausgestattet werden. Das Kind entwickelt das Ziel sich zum Range des allmächtigen Vaters zu erheben. Es entfernt sich so einen großen Schritt vom realen Boden in Richtung Fiktion.
Was ist Adlers Entdeckung bezüglich Verhalten und Handeln?
Adlers Entdeckung ist, dass jede psychische Entscheidung letztlich ,,zielgerichtet" gefällt wird, und so kausal-final motiviert ist. Jede psychische Entscheidung wird zielgerichtet gefällt und ist sowohl kausal (durch schmerzhafte Erlebnisse genötigt) als auch final (zweckhaft) motiviert.
Wie bestimmt der einzelne Mensch seinen Lebensweg laut Adler?
Adler beweist, dass es immer der einzelne Mensch ist, der, angestoßen durch Kindheitserlebnisse negativer und positiver Art, sich seinen Lebensweg selbst festlegt. Leitbild, Leitlinie und Lebenslinie bestimmen sein Ich innerhalb der Gesellschaft.
Wie unterscheidet sich Adlers Betrachtung des Menschen von Freuds?
Für Freud wird der Mensch durch dunkle undurchschaubare Mächte des Trieblebens gelenkt. Laut Alfred Adler liegt die Veranlassung zum Handeln auf der Ebene des Ichs, ist nicht durch Triebkräfte des Es oder durch Moral und Verdrängung des Über-Ich verursacht. Alles psychische Streben hat einen prospektiven Sinn.
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- Eric-Niels Suratny (Author), 2000, Adler, Alfred - Das Minderwertigkeitsgefühl, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104320