In dieser Arbeit wird der Versuch unternommen, durch das Veranschaulichen, Bewerten und Diskutieren gängiger empirischer Studien die Auswirkungen der Incivilities auf die Wahrnehmung und die Furcht vor Kriminalität festzustellen. Um einen allgemeinen Überblick zu verschaffen, werden hierbei im ersten Kapitel die wichtigsten Begrifflichkeiten bestimmt und der wissenschaftliche Stand bezüglich des Zusammenhangs zwischen Incivilities und Kriminalitätsfurcht dargestellt. Danach sind im zweiten Kapitel wichtige einschlägige empirische Studien zu diesem Themengebiet aufzuführen, um erörtern zu können, welchen Einfluss Incivilities auf die allgemeine Wahrnehmung und Furcht in der Bevölkerung haben. Kritische, erklärungstheoretische und kriminalpoitische Erwägungen zu der Thematik werden abschließend erhoben.
Kriminalität und die Furcht vor Kriminalität haben die Struktur des amerikanischen Lebens durchdrungen. So wird von dem damaligen Leiter des US-amerikanischen Supreme Courts, Warren E. Burger, die kriminelle Lage in den Vereinigten Staaten beschrieben. Ein Ausspruch dieser Art fände womöglich auch gegenwärtig von vielen Richtern und Juristen in Deutschland Zustimmung. Denn wurde vor allem die Furcht vor Kriminalität lediglich für ein amerikanisches Problem gehalten, scheint sie dennoch keine Länder oder Bezirksgrenzen kennend, auch in Deutschland spätestens seit der Wende eingekehrt zu sein.
Das Ausmaß des Schadens, das die Furcht vor Kriminalität anrichtet, dürfte den Stadtbewohnern oftmals nicht bekannt sein. Auf sozialer Ebene ist der eigene Wohnort an eine vertraute Atmosphäre und soziale Bindung mit anderen Einwohnern angeknüpft. Eine hohe Kriminalitätsfurcht schränkt die Teilnahme am sozialen Leben erheblich ein und macht daraus einen Ort der Verunsicherung und des gegenseitigen Misstrauens. Deshalb erscheint es besonders aus kriminalpolitischer Sicht für die Regierung, als fundamental wichtig diese Furcht vor Kriminalität schon bereits im Keim ersticken zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Problemaufriss und Gang der Untersuchung
- Kapitel 1 - Darstellung der thematischen Begrifflichkeiten
- A. Definition des Begriffs: Kriminalitätsfurcht
- B. Messung der Kriminalitätsfurcht
- C. Definition des Begriffs: Incivilities
- D. Datenerhebung, Messung und Analyse in problembezogenen empirischen Studien
- E. Erklärungstheoretische Ansätze
- F. Zusammenfassung
- Kapitel 2 - Ursachenforschung und empirische Studienlage
- A. Empirische Befunde
- I. Empirische Studie von Lewis und Maxfield
- 1. Durchführung
- 2. Ergebnis
- 3. Diskussion
- II. Empirische Studie von Lagrange et al.
- 1. Durchführung
- 2. Ergebnis
- 3. Diskussion
- III. Empirische Studie von Hoage
- 1. Durchführung
- a) Messung der Kriminalitätsfurcht
- b) Messung der Incivilities
- c) Weitere Einflussfaktoren
- 2. Ergebnis
- 3. Diskussion
- 1. Durchführung
- IV. Empirische Studie von Häfele
- 1. Durchführung
- a) Messung der Kriminalitätsfurcht
- b) Messung der Incivilities
- c) Weitere Einflussfaktoren
- 2. Ergebnis
- 3. Diskussion
- 1. Durchführung
- V. Weitere empirische Studien
- I. Empirische Studie von Lewis und Maxfield
- B. Zusammenfassung
- C. Abschließende Stellungnahme
- I. Messungsmethodik
- II. Erklärungstheorien
- III. Präventionsprogramme
- D. Abschließendes Fazit
- A. Empirische Befunde
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Studienarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Incivilities und Kriminalitätsfurcht im Bereich der Kriminologie. Sie beleuchtet die empirische Studienlage und analysiert die Ergebnisse verschiedener Studien. Die Arbeit befasst sich mit den Definitionen der Begriffe Kriminalitätsfurcht und Incivilities, den Methoden ihrer Messung und den relevanten Erklärungstheorien.
- Definitionen und Messungen von Kriminalitätsfurcht und Incivilities
- Empirische Studien zur Beziehung zwischen Incivilities und Kriminalitätsfurcht
- Erklärungstheoretische Ansätze zur Verbindung von Incivilities und Kriminalitätsfurcht
- Bewertung der Messungsmethodik und der Gültigkeit der empirischen Befunde
- Diskussion von Präventionsmöglichkeiten im Kontext der Ergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 der Studienarbeit widmet sich der Definition und Messung der zentralen Begriffe Kriminalitätsfurcht und Incivilities. Es werden verschiedene Ansätze zur Erfassung dieser Konzepte in empirischen Studien vorgestellt und diskutiert. Des Weiteren werden die relevanten Erklärungstheorien beleuchtet, die den Zusammenhang zwischen diesen beiden Begriffen erklären.
Kapitel 2 analysiert die empirische Studienlage. Es werden verschiedene empirische Studien zur Beziehung zwischen Incivilities und Kriminalitätsfurcht vorgestellt und ihre Ergebnisse detailliert erläutert. Die Studien untersuchen verschiedene Einflussfaktoren auf die Kriminalitätsfurcht, wie z.B. die Wahrnehmung von Incivilities, die soziodemografischen Merkmale der Befragten und die allgemeine Sicherheitslage in einem Gebiet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Kernkonzepte Kriminalitätsfurcht und Incivilities. Sie analysiert den Zusammenhang zwischen diesen beiden Konzepten, betrachtet verschiedene Erklärungstheorien und untersucht empirische Studien zur Überprüfung des Zusammenhangs. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Incivilities, Kriminalitätsfurcht, Broken-Windows-Theorie, soziale Desorganisation, subjektive Sicherheit, objektive Kriminalitätsrate, Präventionsstrategien.
- Quote paper
- Matthias Herold (Author), 2019, Der Zusammenhang zwischen Incivilities und Kriminalitätsfurcht. Empirische Studienlage und Lösungsvorschläge zur Problematik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1042964