In der nachfolgenden Arbeit soll aufgezeigt werden, ob Technologie- und Industrieaktien von einer negativen Wirtschaft in Krisenzeiten profitieren und eine Übergewichtung dieser im Wertpapierportfolio sinnvoll ist. Diese Vermutung liegt in den Entwicklungen des Krisenjahres 2020 begründet, in dem Vertreter der genannten Aktienarten trotz einer angespannten Wirtschaft ein bemerkenswertes Kurswachstum verzeichnen konnten. Um eine bessere Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten, werden zunächst die wichtigsten Grundbegriffe zu den Themen Geldanlage, Wirtschaftskrisen und Regressionsanalyse erläutert. Im Anschluss geht es darum, passende Repräsentanten für die genannten Industrie- und Technologiesektoren zu finden sowie passende wirtschaftliche Einflussgrößen zu bestimmen.
Mittels statistischer Methoden werden mögliche Einflussbeziehungen zwischen den gewählten Aktien und den herangezogenen Wirtschaftsindikatoren untersucht. Hierbei gibt zunächst der Bravais-Pearson Korrelationskoeffizient einen Ausblick über einen bestehenden linearen Zusammenhang. Dieser wird anschließend mit Hilfe der Regressionsanalyse genauer untersucht. Nach mehreren Berechnungen wurde klar, dass in vergangenen Krisenzeiträumen durchaus Zusammenhänge zwischen den gewählten Aktienkursen und den wirtschaftlichen Einflussgrößen bestehen, die sich jedoch von Krise zu Krise unterschiedlich darstellen.
Während die Siemens AG als Vertreter der Industrieaktien weiterhin an die Entwicklung von Wirtschaftsindikatoren gekoppelt zu sein scheint, hat sich die Technologieaktie Microsoft während der Corona-Pandemie von den klassischen Einflussgrößen losgesagt und entwickelt sich auch in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit positiv. Die Regressionsanalyse hat somit Aufschluss darüber gegeben, dass eine Übergewichtung von Technologieaktien zum aktuellen Zeitpunkt durchaus sinnvoll ist; jedoch kann aufgrund der historischen Daten keine generelle Krisenunabhängigkeit bestätigt werden. Für künftige Wirtschaftskrisen gibt es demnach kein „Patentrezept“. Vielmehr können statistische Methoden zur Ergänzung der Fundamental- und Chartanalyse genutzt werden und somit einen Ausblick für den jeweils betrachteten Krisenzeitraum geben.
Inhaltsverzeichnis
- Executive Summary
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlagen
- 2.1 Geldanlage und Vermögensoptimierung
- 2.1.1 Begriffserklärung Portfolio
- 2.1.2 Begriffserklärung Geldanlage und Vermögensoptimierung
- 2.2 Industrie- und Technologieaktien
- 2.2.1 Begriffsdefinition/ Schwerpunkte
- 2.2.2 Amerika als Technologiestandort
- 2.2.3 Deutschland als Industriestandort
- 2.3 Wirtschaftskrisen des 21. Jahrhunderts
- 2.3.1 Krisenarten
- 2.3.2 Indikatoren und Auswirkungen auf die Wirtschaft
- 2.4 Regressionsanalyse
- 2.4.1 Einleitung
- 2.4.2 Einsatzgebiete
- 2.4.3 Arten der Regressionen
- 2.4.4 Kennzahlen der Regressionsanalyse
- 3. Realisierung und Auswertung
- 3.1 Auswahl geeigneter Aktien als abhängige Variablen
- 3.2 Auswahl geeigneter Einflussgrößen
- 3.3 Anwendung der Regressionsanalyse
- 3.3.1 Bravais-Pearson Korrelationskoeffizient
- 3.3.2 Einfache lineare Regression der Microsoft-Aktie
- 3.3.3 Multiple lineare Regression der Microsoft-Aktie
- 3.3.4 Auswertung
- 3.3.5 Einfache lineare Regression der Siemens-Aktie
- 3.3.6 Multiple lineare Regression der Siemens-Aktie
- 3.3.7 Auswertung
- 3.3.8 Kritik am gewählten Modell und Besonderheiten im Zusammenhang mit Zeitreihendaten
- 4. Fazit
- 4.1 Zusammenfassung der Ergebnisse
- 4.2 Abwägen der Forschungsfrage unter Berücksichtigung der vorangegangenen Ergebnisse
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- Grundlagen der Geldanlage, Vermögensoptimierung, Wirtschaftskrisen und Regressionsanalyse
- Analyse der Industrie- und Technologiesektoren und ihrer Repräsentanten
- Bestimmung relevanter Wirtschaftsindikatoren als Einflussgrößen
- Anwendung statistischer Methoden, insbesondere Korrelationsanalyse und Regressionsanalyse, zur Untersuchung der Beziehung zwischen Aktienkursen und Wirtschaftsindikatoren
- Bewertung der Ergebnisse und Ableitung von Schlussfolgerungen für Investitionsentscheidungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Frage, ob Technologie- und Industrieaktien von einer negativen Wirtschaftsentwicklung in Krisenzeiten profitieren können und eine Übergewichtung dieser im Wertpapierportfolio sinnvoll ist. Die Untersuchung basiert auf der Beobachtung des Kurswachstums von Technologie- und Industrieaktien im Krisenjahr 2020 trotz angespannter Wirtschaftslage.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung, die die Forschungsfrage und die Relevanz des Themas darlegt. Im zweiten Kapitel werden die wichtigsten Grundlagen der Geldanlage, der Vermögensoptimierung, der Industrie- und Technologieaktien sowie der Wirtschaftskrisen des 21. Jahrhunderts erläutert. Außerdem wird die Regressionsanalyse als statistisches Werkzeug zur Untersuchung der Beziehung zwischen Aktienkursen und Wirtschaftsindikatoren vorgestellt. Kapitel drei befasst sich mit der konkreten Realisierung und Auswertung der Forschung. Hier werden geeignete Aktien und Einflussgrößen ausgewählt, die Regressionsanalyse angewendet und die Ergebnisse interpretiert. Das Fazit fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und bewertet die Forschungsfrage unter Berücksichtigung der gewonnenen Erkenntnisse.
Schlüsselwörter
Geldanlage, Vermögensoptimierung, Technologie- und Industrieaktien, Wirtschaftskrisen, Regressionsanalyse, Korrelation, Einflussgrößen, Kursentwicklung, Siemens AG, Microsoft Corporation, Investitionsentscheidungen
- Quote paper
- Oliver Gutgesell (Author), 2021, Regressionsanalyse zur Optimierung des Portfolios in Krisenzeiten am Beispiel von Industrie- und Tech-Aktien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1042236