II. Weltkrieg - I. Etappe (September ’39 - Juni ’41)
Schon mehrere Monate vor demüberfall auf Polen, am 23. Mai 1939, erklärte Hitler vor den Führern der Wehrmacht: „ Danzig ist nicht das Objekt, um das es geht. Es handelt sich für uns um die Erweiterung des Lebensraumes im Osten und Sicherstellung der Ernährung, sowie die Lösung des Baltikum-Problems. Lebensmittelversorgung ist nur dort möglich, wo geringe Besiedlung herrscht. ”
Anlaß:
- durch die noch vorh. Spannungen zw. dt. und poln. Bevölkerung konnte man leicht einen Konflikt provozieren
- 31.8.1939 stürmten als polnische Soldaten verkleidete SS-Truppen auf ihren eigenen Rundfunksender in Gleiwitz
- in einer Rede, die in polnischer Sprache verlesen wurde, wurde zum Widerstand gegen den deutschen Teil der Bevölkerung aufgerufen
- dies gab den bisherigen Spannungen den Rest
Ausbruch:
- um 4.45 Uhr eröffnet das am Vorabend in den Danziger Hafen eingelaufene deutsche Linienschiff „Schleswig Holstein“ das Feuer auf die polnische Enklave Westerplatte
- gleichzeitig fliegt die Luftwaffe erste Angriffe
- 57 deutsche Divisionen überschreiten die Grenze nach Polen, ohne das eine offizielle Kriegserklärung erfolgt ist
- am Vormittag begründete Adolf Hitler vor dem Reichstag den Einmarsch deutscher Truppen in Polen vor allem mit „drei ganz schweren“ polnischen Grenzverletzungen
- der Weltöffentlichkeit soll somit glaubhaft gemacht werden, dass Deutschland zu einem Gegenangriff gezwungen worden ist, um den aktiven Schutz des Reiches zu gewähren
Verlauf:
Der Blitzsiegüber Polen:
- durch Blitzkriege gelang der dt. Wehrmacht ein schnelles vordringen
- am 3.9. erklärt Frankreich und Großbritannien Dtl. den Krieg → bedeutende Störung in Hitler Konzept (hatte bis dato geglaubt er könne den Krieg mit Engl. verhindern)
→ begannen ihre eigene Rüstung aufzustocken
- England schickte kleine Truppenverbände nach Europa → überschätzten dt. Armee u. griffen nicht an
- USA bleibt neutral
- innerhalb weniger Wochen ist poln. Abwehr am Ende, da unterschiedliches Kräfteverhältnis bei den modernen Waffen zw. Dtl. und Polen herrschte
- am 17.9. griff SU von Osten her an, so wie es im Zusatzprotokoll der Hitler-Stalin Paktes vereinbart war (→Aufteilung Polens)
- westpoln. Gebiete kamen zum „Großdeutschen Reich“ und wurden durch Zwangsumsiedlunge von „Volksdeutschen“ und Vertreibung von Polen „germanisiert“
- es sollte der „Feldzug der 18 Tage“ werden → die letzten poln. Truppen kapitulierten erst Anfang Oktober
- zwischen dem 28.9. und 10.10. erzwang die sowjetische Armee ein Einverständnis zur Stationierung ihrer Truppen in Estland, Lettland und Littauen
- die Finnen leisteten nach einem weiteren Versuch der Truppenstationierung im Winterkrieg 1939/40 erbitterten Widerstand
→ mussten jedoch im Frieden von Moskau (12. März 1940) der Abtretung Ostkareliens (Nordosteuropa) und der Verpachtung des Stützpunktes Hangö zustimmen
- Hitler beteuerte in 2 Reden die Dauerhaftigkeit des Interessenausgleichs mit der SU
- in der Rede von 6. Oktober richtete Hitler ein „Friedensangebot“ an England und Frankreich auf der Basis des Status quo (gegenwärtiger Zustand)
→ Westmächte wiesen Hitlers Erklärung zurück und verharrten in der seit Kriegsbeginn bezogenen Defensivposition
Besetzung Dänemarks und Norwegens und der Feldzug im Westen
- der strategische Plan sah in der ersten Phase die Niederringung des engl.-franz. Heeres vor
→ Zerstörung der engl. Wirtschaftskraft durch Luftwaffe und Marine
- für Erfolgsaussichten war die Sicherung der Erzzufuhr aus Schweden über norwegischen Hafen Narvik entscheidend
- am 9. April 1940 besetzte Deutschland Dänemark, griff Norwegen an und besetzte es bis zum 10.6.
→ Deutschland hatte Erzlieferungen weitesgehend gedeckt
- am 10.5.1940 begann Deutschland die Offensive im Westen
→ Angriff gegen die neutralen Staaten Belgien, NL und Luxemburg öffnete Zugang zu Frankreich
- die deutsche Blitzkrieg Strategie glückte wie in Polen
- Französische und englische Truppen wurden durch Panzerkeile zersplittert
- allerdings entkamen 350000 Soldaten bei Dünkirchen nach England
- am 14. Juni besetzen deutsche Truppen kampflos Paris
- am 22. Juni kapitulierte Frankreich im Wald von Compiegne
→ selber Bahnwagon, in dem die dt. Vertreter 1918 den Waffenstillstand unterzeichneten
- Hitlers Erfolge machten ihn im Reich populär wie nie zuvor
- Frankreich wurde geteilt und unter dt. Militärverwaltung gestellt
→ Deutschland besetzte Norden + Atlantikküste
→ unbesetzte Zone im Süden wurde von Marshall Petain von Vichy regiert
- aus Sicht der militärischen Führung boten sich im Sommer 1940 für das dt. Reich mehrere milit. Operationen an
→ Engl. war nach der Niederlage Frankreichs isoliert
→ dt. Einflusszone vergrößerte sich erheblich (von Nordnorwegen bis zur Biscaya)
→ ein Großteil Europas stand unter NS-Herrschaft bzw. war, wie Ital. o. Span., mit dem Reich verbündet
- der Luftkrieg um Großbritannien begann am 10. Juli
- am 2. Juli hatte Hitler in einer Weisung eine Landung in GB für mgl. erklärt, wenn eine Überlegenheit der Luftstreitkräfte erreicht werde
- Hitler legte im Juli 1940 zukünftige Marschrichtung fest: „ Augen stark auf den Osten gerichtet. England wird voraussichtlich noch einer Demonstration unserer militärischen Gewalt bedürfen, ehe es nachgibt und uns den Rücken frei lässt für den Osten
- Hitler hatte eine gefühlsmäßige Abneigung gegen die Vernichtung des britischen Brudervolkes
- der Erfolg des verschärften Luftkrieg war geringer als erwartet, denn die brit. Luftwaffe leitete erbitterten Widerstand
- die deutschen Verluste waren so hoch, dass an die Durchführung des Landeunternehmens nicht mehr zu denken war
- die Angriffe von Luftwaffe u. Marine gingen noch bis zum Frühjahr ’41 weiter
→ deutsche Führung wurde durch den Achsenpartner Italien gezwungen, sich auf zwei neue Kriegsschauplätze zu konzentrieren
Der Krieg auf dem Balkan und in Nordafrika
- Juni 1940 eröffnete das militärisch schwache Italien im Mittelmeerraum den Krieg mit England
- der unerwartete Feldzug Italiens gegen Griechenland, zwang Hitler seine Planungen für den „Lebenraumkrieg“ zu verschieben
- deutsche Stellung war erst im November 1940 durch Beitritt Rumäniens, Ungarns und der Slowakei zum Dreimächtepakt (D-I-Jap) gefestigt worden
- Dreimächtepakt (I, Jap, Dtl - 27. 9. 1940) kann als der Versuch einer Neuordnung der ostasiatisch - europäischen Einflusszonen gewertet werden " systematische Untergrabung der Vorherrschaft des britischen Empires
- Mussolini fühlte sich durch die deutsche Rumänienpolitik hintergangen und versuchte mit einem Sieg gegen Griechenland mehr Einfluss zu gewinnen
- im Frühjahr 1941 landeten brit. Truppen, um die griechischen Operationen durch Luft- u. Seestreitkräfte zu unterstützen " wollten ital. Angriff abwehren und „Achse Berlin-Rom“ eine Niederlage beibringen
- Hitler entschloß sich zum Eingreifen, da die Bildung einer britischen Balkanfront seine eigene Position in Südosteuropa gefährden könnte
- Dtl. sicherte sich die kriegswichtigen rumänischen Ölquellen
- am 6. April griffen die deutschen Truppen Griechenland von Bulgarien aus an und marschierten in Jugoslawien ein
- wiederum gelang ein Blitzsieg:
→ am 17. April kapitulierte Jugoslawien
→ am 21. April Griechenland
→ der Kampf um Inseln im Ägäischen Meer dauerte bis zum 1. Juni
- trotz dieser Erfolge hatte der Balkanfeldzug Hitlers Konzept gestört
→ musste Angriff auf SU um 5 Wochen verschieben was schwerwiegende Folgen für die weitere Kriegsführung hatte
Zusammenfassung:
- Polen sollte zum Modellfall für zukünftige Expansionen werden
- durch Propaganda konnte der rasche Sieg der überlegenen deutschen Wehrmacht (7. Oktober 1939) zum Beweis der Unbezwingbarkeit des Dritten Reiches benutzt werden
- dass der Sieg so glatt und reibungslos und ohne größere Verluste für die deutsche Seite
durchgeführt werden konnte lag an der abwartenden Haltung der europäischen Großmächte, als am militärischen Konzept des Blitzkrieges
- weder England noch Frankreich leisteten Polen die so dringend benötigte militärische Unterstützung
- Hitlers verfolgten Ziele (milit. Stab. des ital. Bündnispartners, Flankensicherung für Krieg gegen Russland, Sicherung rumän. Ölquellen) konnten unter großen milit. Aufwand verwirklicht werden, aber der große Verschleiß an Kriegsmaterial und Terminverschiebung Russlandfeldzug waren der Preis für die deutsche Hegemonie auf dem Balkan
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.