Die Arbeit befasst sich mit dem Thema Cybermobbing und untersucht, inwiefern es sich hierbei um eine Form von virtueller Gewalt handelt. Es soll aufgezeigt werden, welche Gruppendynamiken sich verorten lassen, inwiefern sich hieraus eventuelle soziale Zwänge ergeben und welchen Einfluss diese auf einzelne Individuen haben. Als theoretische Basis dient Randall Collins noch relativ junge mikrosoziologische Theorie über die Dynamik der Gewalt, welche im deutschsprachigen Raum erst vor wenigen Jahren veröffentlicht wurde.
Bei der Entstehung von Gewalt sind nach Collins die Interaktionen und Prozesse zwischen Individuen entscheidend. Um Gewalt anwenden zu können, müssen die Täter_innen ihre eigene Angst überwinden. Dies gelingt beispielsweise, indem Opfer ausgewählt werden, die Schwäche zeigen. Solche Schwächen können zum Beispiel aufgrund einer geringeren sozialen Stellung, schlechterer finanzieller Ressourcen oder auch eines nicht regelkonformen Aussehens auffällig werden.
Hierdurch entsteht für Täter_innen die Möglichkeit einer Machtposition, aus welcher hinaus Ängste überwunden werden können. Wird diese Machtposition mittels Social Media ausgenutzt, spricht man von Cybermobbing oder Cyberbullying. Vor dem Hintergrund dieser ersten Annahmen ergibt sich die Frage: Inwieweit ist das Phänomen Cybermobbing nach Randall Collins als eine Form der Gewalt zu bezeichnen?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretischer Hintergrund
- 2.1 Gewalt
- 2.2 Randall Collins Gewalttheorie
- 3 Exploration
- 3.1 Mobbing
- 3.2 Cybermobbing
- 4 Analyse
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Phänomen des Cybermobbings im Kontext der mikrosoziologischen Gewalttheorie von Randall Collins und untersucht, ob es sich dabei um eine Form virtueller Gewalt handelt.
- Die Dynamik von Gewalt nach Collins
- Die Rolle von sozialen Zwängen und Gruppendynamiken
- Die Auswirkungen von Cybermobbing auf Individuen
- Die Bedeutung von sozialen Ungleichheiten und deren Auswirkungen auf das Cybermobbing
- Die Frage nach der Eignung von Collins' Theorie zur Analyse von Cybermobbing im Sozialraum Internet
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt das Thema Cybermobbing ein und stellt die zentrale Forschungsfrage: „Inwiefern ist das Phänomen Cybermobbing nach Randall Collins als eine Form der Gewalt zu bezeichnen?“. Kapitel 2 erläutert den theoretischen Hintergrund, indem es den Gewaltbegriff nach Schäfer und Thompson sowie Popitz diskutiert und Collins' Gewalttheorie als Grundlage für die Analyse einführt. In Kapitel 3 werden Mobbing und Cybermobbing im Detail betrachtet und die relevanten Definitionen, Ursachen und Auswirkungen beleuchtet. Das vierte Kapitel bietet eine Analyse des Cybermobbings unter Verwendung von Collins' Theorie. Das abschließende Fazit soll die Frage beantworten, ob Cybermobbing im Sozialraum Internet als Gewalt im Sinne von Collins betrachtet werden kann.
Schlüsselwörter
Cybermobbing, Gewalt, soziale Ungleichheit, Randall Collins, Gewalttheorie, Gruppendynamiken, virtuelle Gewalt, soziale Zwänge, Interaktionen, Angst, Machtpositionen, digitale Medien.
- Arbeit zitieren
- Tom Neugebauer (Autor:in), 2019, Ist Cybermobbing eine Form von Gewalt? Analyse anhand der Theorie von Randall Collins, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1037755