Diese Arbeit wird sich mit dem didaktischen Potential des Spielfilm-Einsatzes im Unterricht auseinandersetzen und versuchen, die Frage zu beantworten, ob es aus didaktischer Sicht sinnvoll ist, Spielfilme im Unterricht vorzuführen. In der Betrachtung beschränkt sie sich auf das Medium Spielfilm, da diese Art des Films – im Unterschied zum Dokumentarfilm – am umstrittensten ist und gängigerweise eher dem Freizeitbereich zugeordnet wird.
Eine gängige didaktische Formel besagt, dass der Schulunterricht an die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler1 anknüpfen sollte. Schaut man auf die Ergebnisse der JIM-Studie 2020, wird klar, dass Filme heutzutage einen signifikanten Teil der Lebenswelt von Jugendlichen ausmachen. 84 % der befragten Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 19 Jahren gaben an, über ein Abonnement eines Video-Streaming-Anbieters wie Netflix oder Disney+ zu verfügen. Etwa 70 % der befragten Jugendlichen nutzen nach eigener Aussage täglich oder mehrmals in der Woche Video-Streaming-Dienste oder das Fernsehen und 22 % der befragten Jugendlichen gaben an, täglich oder mehrmals in der Woche Filme in Form einer DVD oder Blu-ray zu schauen. Filme gehören demnach zur Lebenswelt der meisten Jugendlichen – Sollten sie deshalb aber auch in der Schule gezeigt werden, um an die Lebenswelt der SuS anzuknüpfen und den Unterricht so interessanter oder auch motivierender zu gestalten?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Spielfilme in der Schule.
- 2.1 Das Medium Spielfilm
- 2.2 Filme in den Kernlehrplänen des Landes Nordrhein-Westfalen
- 2.3 Schule+Film NRW
- 3. Das Potential von Spielfilmen im Unterricht
- 4. Der didaktisch sinnvolle Einsatz von Spielfilmen im Unterricht
- 5. Zusammenfassung.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem didaktischen Potential von Spielfilmen im Schulunterricht. Der Fokus liegt darauf, ob und inwiefern Spielfilme im Unterricht sinnvoll eingesetzt werden können, um den Lebenswelten der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden und den Unterricht interessanter und motivierender zu gestalten. Die Arbeit beleuchtet die gängigen Vorurteile gegenüber dem Einsatz von Spielfilmen im Unterricht und setzt sich kritisch mit der These des passiven Sehverhaltens auseinander.
- Einsatz von Spielfilmen in der Schule
- Didaktisches Potential von Spielfilmen
- Empirische Studien zur Wirkung von Filmen
- Rahmenbedingungen eines gelungenen Spielfilm-Einsatzes
- Eigenschaften geeigneter Spielfilme
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Einbettung von Spielfilmen in die Lebenswelt von Schülerinnen und Schülern sowie mit den gängigen Vorurteilen gegenüber dem Einsatz von Spielfilmen im Unterricht. Das zweite Kapitel analysiert das Medium Spielfilm und dessen Rolle in den Kernlehrplänen des Landes Nordrhein-Westfalen, beleuchtet die Initiative Schule+Film NRW und die damit verbundenen SchulKino Wochen. Das dritte Kapitel widmet sich dem didaktischen Potential des Spielfilm-Einsatzes und stellt empirische Studien zur Wirkung von Filmen auf Schülerinnen und Schüler vor.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Spielfilme, didaktisches Potential, Schulunterricht, Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler, passive Aufmerksamkeit, Filmanalyse, Filmbildung, Medienkompetenz, Kernlehrpläne, Schule+Film NRW, SchulKino Wochen. Die Arbeit untersucht die Rolle von Spielfilmen im Unterricht und setzt sich mit den Herausforderungen und Möglichkeiten des Einsatzes dieses Mediums im Bildungskontext auseinander.
- Citar trabajo
- Jan Caspers (Autor), 2021, Spielfilme im Unterricht. Eine Untersuchung des didaktischen Potentials des Mediums Spielfilm im Schulunterricht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1036877