Greenpeace Fakten:
Greenpeace Deutschland ist seit 1980 eingetragener Verein in Deutschland mit der Zentrale in Hamburg. Die rund 120 bei Greenpeace dauerhaft beschäftigten Angestellten arbeiten mit über 2000 ehrenamtlichen Aktiven und 90 lokalen GreenpeaceGruppen zusammen.
International ist Greenpeace in 32 Länderbüros aufgeteilt, deren Hauptsitz in Amsterdam ist.
Seit 1971 setzt sich Greenpeace für den Schutz der Lebensgrundlagen ein. Gewaltfreiheit ist dabei das oberste Prinzip. Die Organisation ist unabhängig von Regierungen, politischen Parteien und wirtschaftlichen Interessengruppen. Greenpeace arbeitet international, denn Naturzerstörung kennt keine Grenzen.
Greenpeace Deutschland finanziert sich zu 90% aus Spenden und Förderbeiträgen.
Spektakuläre Aktionen haben Greenpeace weltweit bekannt gemacht. Die direkte Konfrontation mit Umweltsündern dient dazu, auf Mißstände aufmerksam zu machen. Greenpeace- Aktivisten setzen sich persönlich für ihr Anliegen ein - dadurch erzeugen sie öffentlichen Druck auf Verantwortliche in Politik und Industrie. Doch Greenpeace agiert nicht nur im Schlauchboot, auch die Lobbyarbeit trägt entscheidend zum Erfolg von Kampagnen bei. In langwierigen und zähen Verhandlungen versucht Greenpeace, die politischen Entscheidungen von Regierungen oder Kommissionen zu beeinflussen.
Irving Stowe, Jim Bohlen und Paul Cote, die Gründer von Greenpeace, lernten sich auf einer Friedensdemonstration gegen Atomtests kennen. Sie setzten sich zum Ziel die US-Atomtests zu verhindern. Auf einer Versammlung entstand kurz darauf die eigentliche Idee: „Let´s make it a green peace!“, woraus sich der heutige Name entwickelte.
Gründundgsgeschichte:
1971
Am 15. September 1971 setzt die Phyllis Cormack, ein schrottreife Fischkutter, das Segel mit den Friedens- und Ökologiesymbolen und nimmt Kurs auf das 42 Tage entfernten Atomtestgebiet, die Aleuten. Das Geld für die Charterkosten, 15000 Dollar, bringen sie durch ein Benefizkonzert und Spenden auf. An Bord befinden sich der Kapitän Cormack und Jim Bohlen, einer der Gründer von Greenpeace, dazu noch Journalisten, Wissenschaftler und ein Arzt. Sie haben vor, durch ihre reine Anwesenheit in diesem Gebiet ihren Protest auszudrücken.
Sie können die Atombomben-Tests nicht verhindern, lösen aber mit Hilfe der Medien Empörung aus und gewinnen Sympathie als „Regenbogenkämpfer“. Aufgrund von Demonstrationen, Streik- und Boykottdrohungen in den USA und Kanada stellt die Regierung die Atomtests aus politischen und anderen Gründen ein. Greenpeace hatte es geschafft, mit Hilfe der Medien und der Öffentlichkeit die Tests zu stoppen.
1972
1972 protestiert Greenpeace gegen die Atomtests in Französisch-Polynesien. Sie fahren mit der Vega nach Moruroa in die Sperrzone des Testgebiets. Sie werden von der französischen Marine bedrängt, schaffen es dennoch, ihre Position 15 Seemeilen vor dem Atoll zu halten. Am 1. Juli findet der Test schließlich doch statt und zwei Stunden später rammt ein französisches Kriegsschiff das Greenpeaceboot. Die Yacht wurde bei der Kollision so stark beschädigt, daß sie sich von den Franzosen nach Moruroa schleppen lassen. Der Kapitän nimmt sich vor, die Franzosen zu verklagen, da sie in internationalen Gewässern absichtlich gerammt wurden, was einen Akt der Piraterie darstellt.
1973
Nach der Reparatur der Vega segelt der Kapitän in Juli ein zweites mal nach Moruroa. Nach dem entern des Schiffs prügeln Französische Soldaten den Kapitän krankenhausreif. Die Regierung behauptet, er habe einen Unfall erlitten, aber Fotos, die von Ann-Marie Horne von Bord geschmuggelt wurden, beweisen das Gegenteil. Daraufhin bricht Frankreich die Testreihe 1973 ab.
Ab 1974 wendet sich Greenpeace dem Schutz der Wale zu.
1975 nach einer großen Werbeaktion zum Schutz der Wale startet Greenpeace eine spektakuläre Aktion zum Schutz der Wale, gegen die sowjetischen Fangflotte vor Kalifornien. Mit Schlauchboten fahren die Umweltschützer zwischen den Harpunen und den Walen. Bilder und Filme alarmieren die ganze Welt. Überall gründen Greenpeace-Fans Unterstützungsgruppen.
1976 wird die Kampagne zum Schutz der Robben ins Leben gerufen. Paul Watson und Bob Hunter blockieren ein eisbrechendes Fangschiff, andere Aktivisten schirmen die Robben gegen die Keulen der Jäger ab. Greenpeaceaktivisten werden wegen „Verletzung des Robbenschutzgesetzes“ bestraft. 1976 retten die Greenpeaceler zwar nur wenige Robben doch die Öffentlichkeit ist wieder mal alarmiert.
Greenpeace verstärkt den Widerstand gegen das Abschlachten der Robben, bis schließlich 1982 die Europäische Gemeinschaft ein Importverbot für Jungrobbenfelle erläßt.
1978 erwirbt die Greenpeaceorganisation ihr erstes Schiff. Es handelt sich dabei um ein Forschungsschiff das, nachdem es umgebaut wurde, auf den Namen Rainbow Warrior getauft wurde.
Anfangs 1981 wird Greenpeace Deutschland offiziell gegründet und am 24. Juni besetzen die Aktivisten für 26 Stunden den Schlot der Pestizidfabrik „Boehringer“ in Hamburg und eine Kampagne gegen die Chemie beginnt.
Die Rainbow Warrior I
Das wahrscheinlich bekannteste Schiff das Greenpeace zu bieten hat ist vermutlich die Rainbow Warrior, welches auch das erste ist, das die Organisation erwarb. Heute besitzt die Organisation noch zahlreich andere Schiffe.
(Das Flugboot Catalina verkauft)
Die Rainbow Warrior II
Beluga
Sirius
Moby Dick
MV Greenpeace
Arctic Sunrise
Aber nun zurück zur Rainbow Warrior I.
1977 begann Greenpeace die Suche nach einem Schiff für ihre Aktionen gegen den Walfang und fand schließlich den 1955 gebauten Trawler. In einer dreimonatigen Umbauphase wurde aus dem heruntergekommenen ehemaligen Forschungsschiff ein gutes Kampagnenschiff.
1980 wird die Rainbow Warrior von einem französischen Marineschiff gerammt als sie gegen die Entladung und zur Wiederaufbereitung vorgesehenens Atommülls in La Hague, Frankreich, protestierte.
Die Rainbow Warrior wurde vom spanischen Militär nach einer Anti-Walfang-Aktion beschlagnahmt. Das Militär baut eine wichtiges Teil der Maschine aus, den 68 Kilo schweren Drucklagerdeckel. Greenpeace gelingt es, den Deckel nachzubauen, ihn nach Spanien zu schmuggeln, und dort trotz Bewachung heimlich einzubauen. Am 8.November 1980 flieht das Schiff.
Im Juli 1985 will die Friedensflotte von Neuseeland aus nach Moruroa auslaufen, zum Protest gegen Atomversuche. Allerdings wird die Rainbow Warrior am 10 Juli 1985 vom französischen Geheimdienst im Hafen von Aukland durch Haftbomben zerstört und versenkt. Dabei wurde Greenpeace-Fotograf Fernando Pereira getötet.
1987 muß die französische Regierung 8,159 Millionen US-Dollar Schadenersatz an Greenpeace zahlen, dies beschloß das Schiedsgericht der UNO.
Greenpeace beschließt, daß die Rainbow Warrior I schließlich ihr Ende im Meer finden soll. So wird die Rainbow Warrior schließlich im Pazifik in der Marauri-Bucht in einer feierlichen Zeremonie versenkt.
Derzeitig Greenpeace-Online-Aktionen:
Greenpeace ist auch im Internet aktiv. Auf der Internetseite von Greenpeace wird dazu aufgefordert, selbst aktiv zu werden. Zurzeit laufen unter anderem folgende Aktionen:
1. zur Rettung des Regenwald in British Columbia hier kann man eine Protestmail an einen Holzkonzern und an die Provinzregierung schreiben und die Freilassung von Umweltaktivisten fordern, die die Fällarbeiten behindert haben.
2. zum Stopp der Atomtransporte in die Wiederaufbereitungsan- lange La Hague in Frankreich, dazu kann man an E.ON(Bayernwerk) , EbBW(Energie Baden-Württemberg)und RWE mailen
3. zum Stopp des japanischen Walfangs,
kann man an den Ministerpräsidenten „Mori“ mailen, um gegen das Auslaufen der Walfangflotte zu protestieren.
4. für eine schärfere Kontrolle der chemischen Umweltgifte,
kann man an die EU-Umweltkommissarin Margot Wallström und den Kommissar für Unternehmen und Informationsgesellschaft Erkki Liikanen schreiben und diese fordern.
5. gegen Patente auf Leben (Gentechnik),
kann man an Bundestagsabgeordnete mailen
6. gegen das Raketenabwehrschild der USA,
können an den Präsidenten der USA Protestmails verfaßt werden.
7. und zur Erhaltung des Kellerwald - Nationalparks,
kann man an Roland Koch mailen
- Quote paper
- Martin Royer (Author), 2000, Greenpeace. Fakten, Gründungsgeschichte und aktuelle Aktionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103575