In den düsteren Tagen des Jahres 1923, als Deutschland von Hyperinflation und politischer Instabilität gebeutelt wurde, schmiedete ein Mann in den Bierhallen Münchens einen Plan, der das Land für immer verändern sollte. Dieses Buch enthüllt die dramatische Geschichte des Hitler-Putsches, ein gewagter Versuch der Machtergreifung, der in einem Blutbad endete und doch den Grundstein für den Aufstieg des Nationalsozialismus legte. Tauchen Sie ein in das Intrigenspiel zwischen Hitler, dem bayerischen Triumvirat und den unberechenbaren Kräften der Zeitgeschichte. Erleben Sie hautnah die angespannte Atmosphäre im Bürgerbräukeller, den Knall der Schüsse, die Verhandlungen im Hinterzimmer und den verhängnisvollen Marsch auf die Feldherrnhalle. Verfolgen Sie, wie aus einem gescheiterten Putsch ein politisches Manifest wurde, das Hitler nutzte, um seine Ideologie zu verbreiten und seine Anhängerschaft zu mobilisieren. Diese packende Erzählung beleuchtet die komplexen politischen Verhältnisse in Bayern, die Rolle der Reichswehr und die fatalen Fehleinschätzungen, die zu einer der folgenschwersten Episoden der deutschen Geschichte führten. Entdecken Sie die wahren Motive der Akteure, die Hintergründe des Putsches und die langfristigen Konsequenzen für Deutschland und die Welt. Eine fesselnde Analyse des politischen Umfelds, der beteiligten Persönlichkeiten und der Ereignisse, die den Weg für die Machtergreifung Hitlers ebneten. Lernen Sie die Lehren aus einem gescheiterten Putschversuch, der die Welt veränderte, und verstehen Sie die Mechanismen, die zu Extremismus und politischer Gewalt führen können. Eine zeitgemäße und relevante Lektüre für alle, die sich für Geschichte, Politik und die dunklen Kapitel des 20. Jahrhunderts interessieren. Begleiten Sie uns auf einer Reise in die Vergangenheit, um die Gegenwart besser zu verstehen und die Zukunft zu gestalten. Die Geschichte des Hitler-Putsches ist eine Mahnung und eine Warnung zugleich, ein Muss für jeden, der sich mit der deutschen Geschichte auseinandersetzen will.
Hitler-Putsch (8./9.11.1923)
Politischer Hintergrund:
Bayern hatte sich nach Kriegsende zu einer Enklave im deutschen Reich für reaktionäre Monarchisten und politische Opportunisten entwickelt. München wurde zur Hochburg der Rechtsradikalen; rechtsgerichtete Kreise, Verbände und Parteien breiteten sich immer mehr aus. (So hatte z.B. die NSDAP 1923 in Bayern 150.000 Mitglieder, davon allein 35.000 in München).
Die bayerische Landesregierung war verfassungs- und demokratiefeindlich und sah sich in ihrer konservativen Denkweise als „Ordnungsstelle“ gegenüber der marxistisch-sozialistischen Reichsregierung.
Hinzu kam noch die angespannte Lage im Reich aufgrund des Ruhrkampfes, auf den Bayern mit der Verhängung des Ausnahmezustandes reagierte, und die steigende Inflation (1 Dollar = 630 Milliarden Mark).
So hörte man in Bayern immer wieder die Forderung nach einer Loslösung des Freistaates vom deutschen Reich oder nach einem Aufzwingen der bayerischen Ordnung durch Waffengewalt oder einen Putsch. Diese aufgeheizte Stimmung machte sich Hitler zu Nutze.
Die Beteiligten:
Er versuchte, das sogenannte Triumvirat, bestehend aus Ø dem bayerischen Ministerpräsidenten Gustav Ritter von Kahr,
- dem Chef der Landespolizei Oberst Hans Ritter von Seißer - und dem Landeskommandanten der Reichswehr in Bayern Generalleutnant Otto von Lossow,
davon zu überzeugen, zusammen mit dem Kampfbund, einer Vereinigung von radikal völkischen Nationalisten, das gemeinsame Ziel zu verfolgen: Die nationale Revo- lution.
Die Vorstellungen über das „wo“ und „wie“ gingen jedoch weit auseinander: Hitler strebte eine deutsche Diktatur an, von Kahr wollte die bayerische Monarchie wiederherstellen.
Ein weiteres Problem war, dass sich die beiden „Partner“ gegenseitig misstrauten: Das Triumvirat konnte sich nicht sicher sein, ob Hitler nicht doch eigenmächtig handeln und so seine Ziele in Gefahr bringen würde und Hitler befürchtete, dass das Triumvirat wankelmütig werden könnte oder gar einen Putsch ohne ihn machen würde. Aus diesem Grund beschloss Hitler, das Triumvi- rat zu überrumpeln.
Der Putsch:
Als eine gute Gelegenheit dazu erschien ihm eine Ansprache von Ministerpräsident von Kahr am 08. November 1923 anlässlich des 5. Jahrestages der Revolution. Um 20:00 Uhr hatten sich alle prominenten Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft und von der Königlich Bayerischen Armee sowie der Reichswehr im Bürgerbräukeller in München versammelt.
Um 20:30 Uhr drangen SA-Leute mit Maschinengewehr in den Saal ein und Hitler verschaffte sich mit einem Schuss in die Saaldecke Gehör. Er verkündete den Aus- bruch der nationalen Revolution und erklärte die Ab- setzung der bayerischen Regierung. Dann ließ er von Kahr, von Seißer und von Lossow in ein Nebenzimmer bringen, wo er versuchte sie mit Bitten und Drohungen auf seine Seite zu ziehen. Das Triumvirat stimmte schließlich zum Schein zu und erarbeitete gemeinsam mit Hitler und Ludendorff eine „Proklamation an das deutsche Volk“.
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In dieser Proklamation gab er die Absetzung der „Regie-
rung der Novemberverbrecher in Berlin“ und der bayerischen Landesregierung bekannt und eine „provisorische deutsche Nationalregierung“ bestehend aus Ludendorff, Hitler, von Lossow und von Seißer aus. Dann verließ Hitler den Bürgerbräukeller um die Vorgänge in der Stadt zu kontrollieren und ließ das Triumvirat unter der Aufsicht Ludendorffs zurück.
Um 22:40 Uhr ließ dieser die drei auf die Versprechung hin, nichts gegen den Putsch zu unternehmen, gehen. Er ahnte jedoch nicht, dass sie sich schon 4 Stunden später in einer öffentlichen Erklärung von ihnen lossagen und zusammen mit Landespolizei und Reichswehr gegen sie vorgehen würden.
Um 23:30 Uhr erfuhr die Regierung in Berlin vom Putsch in München. Daraufhin ernannte sie General von Seeckt mit sofortiger Wirkung zum Diktator um ein Niederschlagen des von Hitler geplanten „Marsches auf Berlin“ nach dem Vorbild von Mussolinis „Marsch auf Rom“ zu gewährleisten.
Am Morgen des 09. November 1923 hatte sich die Nachricht von der Distanzierung des Triumvirats vom Putsch in der ganzen Stadt verbreitet.
Da jedoch schon die Plakate mit der Proklamation auf- gehängt worden waren, machte sich bei der zuerst so be- geisterten Bevölkerung Unsicherheit breit. Als Hitler sich dieser veränderten Stimmung gegenüber sah, rief er zum sogenannten „Marsch auf die Feldherrnhalle“ auf, um so die Bevölkerung endgültig zur Revolution anzusta- cheln.
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Um 12:00 Uhr marschierte ein Zug aus ca. 3000 Mann, dem sich immer mehr Menschen anschlossen, Richtung Münchner Innenstadt. Hitler und Ludendorff wussten je- doch nicht, dass von Seißer mit der Landespolizei das gesamte Regierungsviertel abgeriegelt hatte. Um 12:45 Uhr trafen die Putschisten bei der Feld- herrnhalle auf die Polizei. Ein Schuss, dessen Herkunft nie geklärt werden konnte, tötete einen Polizisten, wor- aufhin beide Seiten das Feuer eröffneten. 14 Putschisten und 4 Polizisten kamen dabei ums Leben. Viele verletzte Putschisten, darunter auch Hitler, flüchteten. Ludendorff wurde an Ort und Stelle verhaftet, Hitler zwei Tage später im Haus eines Bekannten in Uffing am Staffelsee (ca. 40 km südlich von München).
Im Hochverratsprozess wurde Hitler zu 5 Jahren Fes-
tungshaft verurteilt, dem geringstmöglichen Urteil bei Hochverrat, und es wurde ihm eine frühzeitige Entlas- sung in Aussicht gestellt. Nach 9 Monaten wurde er aus der Festung Landberg am Lech entlassen. Hitlers Kon- sequenz:
Häufig gestellte Fragen zum Hitler-Putsch (8./9.11.1923)
Was war der politische Hintergrund des Hitler-Putsches?
Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich Bayern zu einer Enklave für reaktionäre Monarchisten und politische Opportunisten innerhalb des Deutschen Reichs. München wurde zur Hochburg der Rechtsradikalen, und rechtsgerichtete Kreise, Verbände und Parteien breiteten sich aus. Die bayerische Landesregierung stand der Verfassung und Demokratie feindlich gegenüber und sah sich als "Ordnungsstelle" gegenüber der Reichsregierung. Hinzu kam die angespannte Lage im Reich aufgrund des Ruhrkampfes und die steigende Inflation.
Wer waren die Hauptbeteiligten am Hitler-Putsch?
Hitler versuchte, das sogenannte Triumvirat, bestehend aus dem bayerischen Ministerpräsidenten Gustav Ritter von Kahr, dem Chef der Landespolizei Oberst Hans Ritter von Seißer und dem Landeskommandanten der Reichswehr in Bayern Generalleutnant Otto von Lossow, für seine Ziele zu gewinnen. Er wollte, dass sie zusammen mit dem Kampfbund eine nationale Revolution durchführen. Die Vorstellungen über die Durchführung gingen jedoch auseinander.
Wie lief der Hitler-Putsch ab?
Am 8. November 1923 nutzte Hitler eine Ansprache von Ministerpräsident von Kahr im Bürgerbräukeller in München, um den Putsch zu starten. SA-Leute drangen in den Saal ein, und Hitler verkündete den Ausbruch der nationalen Revolution. Er setzte die bayerische Regierung ab und versuchte, von Kahr, von Seißer und von Lossow auf seine Seite zu ziehen. Er ließ eine "Proklamation an das deutsche Volk" erstellen, in der die Absetzung der Reichs- und bayerischen Regierung bekannt gegeben wurde. Am nächsten Tag marschierten die Putschisten zur Feldherrnhalle, wo es zu einem Schusswechsel mit der Polizei kam. Der Putsch scheiterte.
Was geschah nach dem Scheitern des Hitler-Putsches?
Hitler wurde verhaftet und im Hochverratsprozess zu 5 Jahren Festungshaft verurteilt, wurde aber vorzeitig entlassen. Er erkannte, dass er seine Politik ändern musste, um die Macht nicht durch Gewalt, sondern auf legalem Weg, durch Wahlen, zu erlangen.
Was war die "Proklamation an das deutsche Volk"?
Die "Proklamation an das deutsche Volk" war eine Erklärung, die Hitler und seine Mitstreiter während des Putsches erstellten. Sie verkündete die Absetzung der Reichsregierung in Berlin und der bayerischen Landesregierung. Zudem wurde eine "provisorische deutsche Nationalregierung" unter Beteiligung von Ludendorff, Hitler, von Lossow und von Seißer ausgerufen. Die Proklamation sollte die Bevölkerung zur Unterstützung der nationalen Revolution bewegen.
Welche Rolle spielte das Triumvirat (Kahr, Seißer, Lossow) beim Putsch?
Hitler versuchte das Triumvirat für seine Zwecke zu gewinnen, aber die Ziele der Beteiligten gingen auseinander. Während Hitler eine deutsche Diktatur anstrebte, wollte von Kahr die bayerische Monarchie wiederherstellen. Das Triumvirat sagte Hitler zunächst zum Schein zu, distanzierte sich aber später öffentlich vom Putsch und arbeitete mit Landespolizei und Reichswehr gegen ihn.
Was war der "Marsch auf die Feldherrnhalle"?
Nachdem sich die Nachricht von der Distanzierung des Triumvirats verbreitet hatte, rief Hitler zum "Marsch auf die Feldherrnhalle" auf, um die Bevölkerung zur Revolution anzustacheln. Der Zug wurde jedoch von der Landespolizei aufgehalten, und es kam zu einem Schusswechsel, bei dem mehrere Putschisten und Polizisten getötet wurden.
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- Regina Prestele (Author), 2001, Der Hitler-Putsch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103514