Inwiefern die Novelle "Ein Hungerkünstler" von Franz Kafka als Metapher für den Wechsel des Zeitgeschmacks der Gesellschaft und den Untergang der in Kafkas Vorstellung ‚wahren‘ Kunst angesehen werden kann, wird in der vorliegenden Arbeit untersucht. Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die Zeit des 20ten Jahrhunderts. Hier werden besonders die Erneuerung und Veränderungen der Gesellschaft herausgefiltert.
Das zweite Kapitel widmet sich zwei Hungerkünstlern im 19ten Jahrhundert und erläutert die Kunst des Hungerns. Der dritte Teil analysiert die Novelle hinsichtlich der Wandlung des Hungerkünstlers insbesondere mit dem Hintergrund der Aspekte des modernen Künstlertums. In diesem Kapitel wird besonders die Motivation und das soziale Umfeld des Hungerkünstlers untersucht und analysiert. Zudem wird genauer auf die Entwicklung des Artisten eingegangen. In der Schlussbetrachtung werden alle herausgearbeiteten Ergebnisse präzise zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Deutschland in den 1920er Jahren
- 2.1 Kunst
- 3. Blütezeit und Untergang der Hungerkünstler
- 3.1 Henry Tanner und Giovanni Succi
- 4. Die Entwicklung des Kafkaschen Hungerkünstlers
- 4.1 Motivation des Hungerkünstlers
- 4.2 Das soziale Umfeld des Hungerkünstlers
- 4.3 Die Entwicklung und das Ende des Hungerkünstlers
- 5. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Franz Kafkas Novelle „Ein Hungerkünstler“ als Metapher für den Wandel des gesellschaftlichen Geschmacks und den Untergang von Kunst, die von der modernen Gesellschaft nicht mehr verstanden wird. Der Fokus liegt auf der Analyse des Hungerkünstlers im Kontext der 1920er Jahre in Deutschland.
- Der gesellschaftliche Wandel in den 1920er Jahren in Deutschland
- Die Kunst und Kultur der „Goldenen Zwanziger“
- Die Figur des Hungerkünstlers als Metapher für den Künstler in der modernen Gesellschaft
- Die Motivation und das soziale Umfeld des Hungerkünstlers
- Der Untergang der „wahren“ Kunst in einer sensationsgierigen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Novelle „Ein Hungerkünstler“ von Franz Kafka ein und beschreibt den Untergang des Protagonisten als Metapher für den Wandel des Zeitgeschmacks und den Verlust der „wahren“ Kunst in der modernen Gesellschaft. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und die einzelnen Kapitel, welche sich mit den historischen Hintergründen der 1920er Jahre, dem Phänomen der Hungerkünstler und der Analyse der Kafkaschen Novelle auseinandersetzen.
2. Deutschland in den 1920er Jahren: Dieses Kapitel beschreibt die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg. Es beleuchtet die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, politische Instabilität und die kulturelle Entwicklung der „Goldenen Zwanziger“. Der Fokus liegt auf dem Kontrast zwischen den anfänglichen Krisen und dem späteren wirtschaftlichen Aufschwung, der sich in der Kunst, der Mode und den neuen Medien wie Film und Rundfunk widerspiegelt. Die „Neue Sachlichkeit“ als künstlerische Strömung wird kurz eingeführt, im Gegensatz zu den eher extremeren Strömungen wie Dadaismus und Surrealismus.
2.1 Kunst: Dieser Unterabschnitt konzentriert sich auf die Kunst der 1920er Jahre in Deutschland, mit einem Schwerpunkt auf der „Neuen Sachlichkeit“. Es wird der Gegensatz zwischen dieser Kunstrichtung und den avantgardistischen Bewegungen wie Dadaismus und Surrealismus hervorgehoben. Die Arbeit thematisiert die Ablehnung konventioneller Kunstformen und die kritische Auseinandersetzung mit den etablierten Werten und Traditionen. Die Gesellschaft wird als sensationsgeil dargestellt, die die „wahre“ Kunst nicht mehr anerkennt.
3. Blütezeit und Untergang der Hungerkünstler: Dieses Kapitel untersucht die historische Figur des Hungerkünstlers, indem es sich mit den Beispielen von Henry Tanner und Giovanni Succi auseinandersetzt, und präsentiert sie als Vorläufer der Kafkaschen Figur. Es analysiert die Kunst des Hungerns, seine öffentliche Rezeption und die Veränderungen, die diese Kunstform im Laufe der Zeit erfuhr. Der Fokus liegt auf dem Wechsel zwischen öffentlichem Interesse und der späteren Vernachlässigung dieser aussergewöhnlichen und drastischen Kunstform.
4. Die Entwicklung des Kafkaschen Hungerkünstlers: Dieses Kapitel analysiert Kafkas Novelle „Ein Hungerkünstler“ eingehend. Es betrachtet die Motivation des Hungerkünstlers, sein soziales Umfeld und die Entwicklung seiner Karriere bis zu seinem Tod. Die Analyse beleuchtet die zunehmende Isolation des Künstlers und den Verlust seiner Anerkennung in einer Gesellschaft, die sich von seiner Kunst abwendet. Es wird auf die zentralen Aspekte des Künstlers eingegangen, welche sowohl seine innere Verfassung, als auch die äussere Entwicklung betreffen.
Häufig gestellte Fragen zu „Ein Hungerkünstler“: Eine literaturwissenschaftliche Analyse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Franz Kafkas Novelle „Ein Hungerkünstler“ im Kontext der 1920er Jahre in Deutschland. Sie untersucht den Hungerkünstler als Metapher für den Wandel des gesellschaftlichen Geschmacks und den Untergang von Kunst, die von der modernen Gesellschaft nicht mehr verstanden wird.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den gesellschaftlichen Wandel in den 1920er Jahren in Deutschland, die Kunst und Kultur der „Goldenen Zwanziger“, die Figur des Hungerkünstlers als Metapher für den Künstler in der modernen Gesellschaft, die Motivation und das soziale Umfeld des Hungerkünstlers sowie den Untergang der „wahren“ Kunst in einer sensationsgierigen Gesellschaft.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Deutschland in den 1920er Jahren (inkl. Unterabschnitt zur Kunst der 1920er), Blütezeit und Untergang der Hungerkünstler, Die Entwicklung des Kafkaschen Hungerkünstlers und Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel untersucht Aspekte der Novelle und des historischen Kontextes.
Wie wird der historische Kontext berücksichtigt?
Das zweite Kapitel beschreibt die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg, einschließlich wirtschaftlicher Schwierigkeiten, politischer Instabilität und der kulturellen Entwicklung der „Goldenen Zwanziger“. Es beleuchtet den Kontrast zwischen Krisen und wirtschaftlichem Aufschwung und die damit einhergehende Entwicklung in Kunst und Medien. Der Unterabschnitt 2.1 konzentriert sich speziell auf die Kunst der 1920er Jahre, insbesondere die „Neue Sachlichkeit“ im Vergleich zu Avantgarde-Bewegungen wie Dadaismus und Surrealismus.
Welche Rolle spielen historische Hungerkünstler?
Das dritte Kapitel untersucht historische Hungerkünstler wie Henry Tanner und Giovanni Succi als Vorläufer der Kafkaschen Figur. Es analysiert die Kunst des Hungerns, ihre öffentliche Rezeption und ihren Wandel im Laufe der Zeit, um den Kontext für Kafkas Novelle zu schaffen.
Wie wird Kafkas Novelle analysiert?
Das vierte Kapitel analysiert Kafkas Novelle eingehend. Es betrachtet die Motivation des Hungerkünstlers, sein soziales Umfeld und die Entwicklung seiner Karriere bis zu seinem Tod. Die Analyse beleuchtet seine zunehmende Isolation und den Verlust seiner Anerkennung in einer Gesellschaft, die sich von seiner Kunst abwendet. Zentrale Aspekte seiner inneren Verfassung und seiner äußeren Entwicklung werden untersucht.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und bietet eine abschließende Interpretation von Kafkas Novelle und ihrer Bedeutung im Kontext des gesellschaftlichen Wandels und des Verhältnisses von Kunst und Gesellschaft.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter könnten sein: Franz Kafka, Ein Hungerkünstler, Novelle, 1920er Jahre, Deutschland, Gesellschaftlicher Wandel, Kunst, Moderne, Künstler, Isolation, Untergang, Neue Sachlichkeit, Dadaismus, Surrealismus, Hungerkünstler (historisch).
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- Eva Frischmuth (Author), 2019, "Ein Hungerkünstler" von Franz Kafka. Das Hungern nach Anerkennung in einer sensationsgierigen Gesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1035048