Was bedeutet es wirklich, moralisch zu handeln? Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt des Utilitarismus, einer Ethik, die seit Jahrhunderten Philosophen und Denker bewegt. Diese tiefgründige Analyse entwirrt die komplexen Fäden dieser einflussreichen Theorie, von ihren Wurzeln bei Jeremy Bentham, dem Vordenker des hedonistischen Kalküls, bis hin zu John Stuart Mill, der die Bedeutung geistiger Freuden betonte. Entdecken Sie, wie das Prinzip der Nützlichkeit – das Streben nach dem grösstmöglichen Glück für die grösstmögliche Anzahl von Menschen – unser Verständnis von richtig und falsch prägt. Untersuchen Sie die feinen Unterschiede zwischen Benthams quantitativer und Mills qualitativer Betrachtung des Glücks, und stellen Sie sich den ethischen Dilemmata, die sich aus dieser Perspektive ergeben: Kann das Glück Einzelner dem Wohl der Gemeinschaft geopfert werden? Wie messen wir Glück, und wessen Glück zählt am meisten? Diese Untersuchung bietet nicht nur einen umfassenden Überblick über die Kerngedanken des Utilitarismus, sondern beleuchtet auch dessen Schwächen und Kritikpunkte. Anhand von Beispielen wird verdeutlicht, wie utilitaristische Prinzipien in der modernen Gesellschaft Anwendung finden und welche Herausforderungen damit verbunden sind. Ergründen Sie die ethischen Implikationen in Bezug auf Gerechtigkeit, Menschenrechte und individuelle Freiheit. Ob Sie Student der Philosophie, Politikwissenschaft oder einfach nur ein neugieriger Geist sind, diese Lektüre regt zum Nachdenken an und fordert Sie heraus, Ihre eigenen moralischen Kompasse neu zu justieren. Lassen Sie sich von den Ideen Benthams und Mills inspirieren, während Sie die Vor- und Nachteile dieser einflussreichen ethischen Theorie abwägen und ihre Relevanz für die komplexen moralischen Fragen unserer Zeit erkennen. Eine unverzichtbare Lektüre für alle, die nach einem tieferen Verständnis ethischer Entscheidungsfindung und der Suche nach dem idealen Zusammenleben streben.
Utilitarismus
= sogenannte Nützlichkeitsethik
- beinhaltet keine einheitliche Moraltheorie
- Einordnung: normative Ethik - teleologische Ethik (Zielethik)
- Versucht Antworten auf die Frage zu geben : „Was sollen wir tun?“ „Wie sollen wir leben.“
Vorteile und Nachteile des Utilitarismus
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Prinzipien des Utilitarismus
Diejenige Handlung bzw. Handlungsregel ist moralisch richtig, deren Folgen für das Wohlergehen aller Betroffenen optimal sind.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Jeremy Bentham
„Die Moral ist nichts als die Regulierung des Egoismus“ [Jeremy Bentham]
- Rechts- und Moralphilosoph
- [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]
- studierte schon mit 12 Jahren in Oxford Jura
- kritisierte das englische Rechtswesen scharf
- 1792 Ehrenbürger der französischen Republik
- trat politisch für mehr Demokratie, Sozialreformen und gegen die Privilegien der Oberschicht ein
- setzte Hoffnungen in eine verbesserte Erziehung, die unabhängig von finanziellen Möglichkeiten ist
- 1825 Mitbegründer der Londoner Universität, an der auch Atheisten studieren durften
Das Prinzip der Nützlichkeit beinhaltet das Prinzip, das jede Handlung in dem Maß billigt oder mißbilligt, wie ihr die Tendenz inne zu wohnen scheint, das Glück der Gruppe, deren Interesse in Frage steht zu vermindern oder zu vermehren. (Glück fördern bzw. verhindern)
⇨ das bedeutet: eine Handlung wird gebilligt wenn Glück erstrebt wird
⇨ eine Handlung, die diesem Prinzip entspricht ist keineswegs falsch
Die Kriterien der Glücksberechnung einer Handlung in Punkten Das hedonistische Kalkül
Das präzise Glückskalkül entspricht der Wertbestimmung der Freude.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ziel: das größtmögliche Glück für die größtmögliche Menge zu erreichen
Jeder Mensch kennt das Gefühl von Lust und Leid. Jeder Mensch hat aber auch ein anderes Glücksempfinden.
⇨ Grundorientierung für die einzelnen Individuen kann nur die eigene Lustbefriedigung sein
⇨ der Zweck einer Handlung muss sich an dieser Lustbefriedigung messen Jeremy Benthams Ethik
⇨ Prinzip der Nützlichkeit, hedonistisches Kalkül Ausgangspunkt:
- Motiv: der Mensch sucht Lust und vermeidet Schmerz
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Mensch muss auch Leid und Freude anderer berücksichtigen (Egoismusregulierung, Vernunft) durch Vernunft und Sanktionen beeinflusst
Kritik an Bentham
- die Kriterien für die Glücksbereicherung sind nicht einhaltbar
- Ist Glück messbar?
- Der Utilitarismus nach Bentham kann zur Benachteiligung Einzelner führen
John Stuart Mill
„Es ist besser ein unzufriedener Mensch zu sein, als ein zufriedenes Schwein.“
- Englischer Ökonom und Psychologe
- [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]
- verallgemeinerte die bürgerliche Ökonomie
- trat für die Frauenemanzipation ein
John Stuart Mills Ethik
Nicht nur die Quantität des Glückes ist wichtig sondern auch die Qualität. Die Vernunft unterscheidet den Menschen von anderen Lebewesen. Wenn der Mensch in seinen Fähigkeiten bestätigt wird fühlt er Glück. Menschen mit geringen Fähigkeiten erleben dabei mehr Glück als Menschen mit hohen Fähigkeiten.
Das geistige Glück beruht auf dem Verstand (Der Mensch besitzt das Wissen um...)
Es erfolgt eine qualitative Differenzierung durch die Stufung des Glücks: Höhere geistige Lust und niedere sinnliche Lust
Das Prinzip der Nützlichkeit ist zugleich auch das Prinzip des Glücks.
Glück entspricht Lust ⇨ Unglück entspricht Unlust
Die goldene Regel
Der Utilitarismus muss zwischen eigenem und dem Glück anderer entscheiden.
Das Glück des Einzelnen muss aber weitgehend mit dem Interesse der Gemeinschaft einher gehen.
Behandle dabei andere so, wie du selbst behandelt werden willst.
Das Opfern eigener Interessen darf nicht zur Pflicht werden.
Die Erziehung und die öffentliche Meinung sollen ihren Einfluss zur Verknüpfung des Glücks des Einzelnen und dem der Gemeinschaft nutzen.
Das Wohl der Allgemeinheit sollte das Wohl aller Individuen beinhalten. Die Vermehrung des Glückes ist dabei der Zweck der Tugend.
Vergleich
Häufig gestellte Fragen zum Utilitarismus
Was ist Utilitarismus?
Utilitarismus ist eine sogenannte Nützlichkeitsethik, die keine einheitliche Moraltheorie beinhaltet. Sie wird der normativen Ethik und der teleologischen Ethik (Zielethik) zugeordnet. Der Utilitarismus versucht Antworten auf die Fragen zu geben: „Was sollen wir tun?“ und „Wie sollen wir leben.“
Welche Prinzipien liegen dem Utilitarismus zugrunde?
Diejenige Handlung bzw. Handlungsregel ist moralisch richtig, deren Folgen für das Wohlergehen aller Betroffenen optimal sind.
Wer war Jeremy Bentham und was ist sein Beitrag zum Utilitarismus?
Jeremy Bentham war ein Rechts- und Moralphilosoph. Er kritisierte das englische Rechtswesen scharf und trat politisch für mehr Demokratie, Sozialreformen und gegen die Privilegien der Oberschicht ein. Bentham definierte das Prinzip der Nützlichkeit, welches besagt, dass jede Handlung in dem Maß gebilligt oder missbilligt wird, wie ihr die Tendenz innewohnt, das Glück der Gruppe, deren Interesse in Frage steht, zu vermindern oder zu vermehren. Er entwickelte auch das hedonistische Kalkül, um das Glück einer Handlung zu berechnen. Sein Ziel war es, das größtmögliche Glück für die größtmögliche Menge zu erreichen.
Was ist das hedonistische Kalkül nach Bentham?
Das hedonistische Kalkül ist eine Methode zur präzisen Glücksberechnung einer Handlung. Es entspricht der Wertbestimmung der Freude, mit dem Ziel, das größtmögliche Glück für die größtmögliche Menge zu erreichen.
Welche Kritik gibt es an Benthams Utilitarismus?
Kritikpunkte an Bentham sind: Die Kriterien für die Glücksbereicherung sind nicht einhaltbar, ist Glück messbar?, der Utilitarismus nach Bentham kann zur Benachteiligung Einzelner führen.
Wer war John Stuart Mill und was ist sein Beitrag zum Utilitarismus?
John Stuart Mill war ein englischer Ökonom und Psychologe, der die bürgerliche Ökonomie verallgemeinerte und für die Frauenemanzipation eintrat. Im Gegensatz zu Bentham legte Mill Wert auf die Qualität des Glücks, nicht nur auf die Quantität. Er argumentierte, dass geistiges Glück, basierend auf dem Verstand, höherwertiger sei als niedere sinnliche Lust.
Wie unterscheidet sich Mills Ethik von der Benthams?
Mill unterscheidet sich von Bentham durch die Betonung der Qualität des Glücks. Während Bentham das Glück rein quantitativ betrachtete, argumentierte Mill, dass höhere geistige Lust und niedere sinnliche Lust unterschiedliche Qualitäten haben. Mill sah Vernunft als Unterscheidungsmerkmal des Menschen zu anderen Lebewesen.
Was ist die goldene Regel im Utilitarismus nach Mill?
Die goldene Regel im Utilitarismus nach Mill besagt, dass der Utilitarismus zwischen eigenem und dem Glück anderer entscheiden muss. Das Glück des Einzelnen muss aber weitgehend mit dem Interesse der Gemeinschaft einhergehen. Man soll andere so behandeln, wie man selbst behandelt werden will. Das Opfern eigener Interessen darf nicht zur Pflicht werden.
Wie sollte die Gesellschaft laut Mill zur Verwirklichung des Utilitarismus beitragen?
Die Erziehung und die öffentliche Meinung sollen ihren Einfluss zur Verknüpfung des Glücks des Einzelnen und dem der Gemeinschaft nutzen. Das Wohl der Allgemeinheit sollte das Wohl aller Individuen beinhalten. Die Vermehrung des Glückes ist dabei der Zweck der Tugend.
Was sind die Hauptunterschiede zwischen Bentham und Mill im Utilitarismus?
Bentham fokussiert auf die Quantität des Glücks und die Messbarkeit durch das hedonistische Kalkül. Mill hingegen betont die Qualität des Glücks und unterscheidet zwischen höheren und niederen Freuden. Mill berücksichtigt auch stärker die Rolle der Vernunft und des Gemeinwohls.
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- Sheileena Adams (Author), 2001, Prinzipien und Vertreter des Utilitarismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103500