Der Völkermord in Ruanda war eines der schrecklichsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Ursprünglich eine belgische Kolonie, wurde Ruanda im Zuge der Dekolonialisierung in die Unabhängigkeit entlassen - die von den Besatzern willkürlich festgelegte ethnische Einteilung der Bevölkerung blieb allerdings bestehen. Dies führte schließlich zu einem Bürgerkrieg und einem Genozid. Die UNO wurde zu einer passiven Beobachterrolle verdammt, da unterschiedliche geopolitische Interessen der Großmächte (insbesondere Frankreichs und Großbritanniens) machten eine Intervention durch die UNO unmöglich. Diese Arbeit untersucht, ob die Großmächte eine Mitschuld am Völkermord in Ruanda tragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Burundi und die Auswirkung auf Ruanda
- Das koloniale Erbe Ruandas
- Das Arusha Abkommen
- Der Genozid an den Tutsi
- Vorgeschichte
- Der Bürgerkrieg
- Die Rolle Frankreichs
- Die Rolle Großbritanniens und der USA
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den historischen Aspekten des Völkermords in Ruanda im Jahr 1994 und untersucht die Rolle der Vereinten Nationen. Die Arbeit beleuchtet die Vorgeschichte des Genozids, insbesondere die Mitschuld der internationalen Gemeinschaft am versuchten Genozid in Ruanda. Dabei wird die UNO-Mission in Ruanda, die Rolle der USA, Großbritanniens und Frankreichs sowie das Arusha Abkommen genauer untersucht.
- Die Rolle der internationalen Gemeinschaft im Völkermord in Ruanda
- Die Auswirkung der Vorkommnisse in Burundi auf die Gewalt in Ruanda
- Das koloniale Erbe Ruandas und seine Bedeutung für den Völkermord
- Die Auswirkungen des Arusha Abkommens auf die politische Situation in Ruanda
- Die unterschiedlichen Rollen von Frankreich, Großbritannien und den USA im Kontext des Völkermords
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Die Arbeit stellt die Forschungsfrage nach der Mitschuld der internationalen Gemeinschaft am Völkermord in Ruanda im Jahr 1994. Sie skizziert den Fokus der Analyse auf die Rolle der Vereinten Nationen, insbesondere die Beteiligung der USA, Großbritanniens und Frankreichs. Zudem wird die Bedeutung der Vorgeschichte, insbesondere der Ereignisse in Burundi und der kolonialen Vergangenheit Ruandas, für den Genozid hervorgehoben.
- Burundi und die Auswirkung auf Ruanda: Das Kapitel erläutert die Parallelen zwischen Burundi und Ruanda in Bezug auf ethnische Strukturen und die wechselseitige Beeinflussung von Gewalt in beiden Ländern. Es zeigt auf, wie Massaker in Burundi Angst und Radikalisierung in Ruanda förderten, und stellt die Frage, ob ein Eingreifen der internationalen Gemeinschaft in Burundi den Genozid in Ruanda hätte verhindern können.
- Das koloniale Erbe Ruandas: Dieses Kapitel untersucht die Rolle der deutschen und belgischen Kolonialherrschaft in Ruanda. Es argumentiert, dass die von den Kolonialmächten eingeführte ethnische Unterscheidung zwischen Hutu und Tutsi maßgeblich zum späteren Genozid beigetragen hat, indem sie soziale Gruppen zu „rassischen“ Gruppen umdeutete und Spannungen schuf.
- Das Arusha Abkommen: Das Kapitel analysiert das Friedensabkommen von Arusha, das die RPF und die ruandische Regierung unterzeichneten. Es zeigt auf, wie das Abkommen, obwohl es die Bildung einer Übergangsregierung und freie Wahlen vorsah, durch die Einbeziehung der RPF und die mangelnde Klärung der Volkssouveränität die bestehende Konfliktlage verschärfte und den Genozid eher begünstigte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Völkermord in Ruanda, der Rolle der Vereinten Nationen, der internationalen Gemeinschaft, der Mitschuld, dem kolonialen Erbe, dem Arusha Abkommen, der ethnischen Unterscheidung zwischen Hutu und Tutsi, dem Bürgerkrieg in Ruanda, der Rolle Frankreichs, Großbritanniens und der USA sowie den Auswirkungen der Vorkommnisse in Burundi auf Ruanda.
- Quote paper
- Gregor Reigner (Author), 2014, Der Völkermord in Ruanda. Die Mitschuld der internationalen Gemeinschaft an dem Genozid, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1033806