In der vorliegenden Arbeit sollen Bildungsübergänge genauer in den Blick genommen werden – genauer gesagt, der erste Bildungsübergang am Ende der Grundschulzeit. Der Übergang in die Sekundarstufe I stellt eine entscheidende Weichenstellung für den weiteren Bildungsverlauf der Schülerinnen und Schüler dar und in weiterer Konsequenz auch für ihren künftigen Karriereweg und die gesellschaftliche Platzierung. Doch gerade dieser erste Bildungsübergang macht deutlich, dass Übergangsempfehlung und -entscheidung maßgeblich von Faktoren der sozialen Herkunft beeinflusst werden. Wie diese sozialen Herkunftseffekte nun konkret in Erscheinung treten bzw. wie diese Einflüsse erklärt werden können, dem soll im Folgenden nachgegangen werden.
Dazu soll zunächst die Problematik der sozialen Ungleichheit im deutschen Bildungssystem aufgegriffen werden, bevor in einem nächsten Schritt ein Überblick über die relevante Theorie einige Erklärungsansätze aufzeigen soll. Darauf aufbauend wird anschließend die Übergangsempfehlung und -entscheidung nach Ende der Grundschulzeit verstärkt thematisiert. Abschließend erfolgt ein kurzes Resümee der Ergebnisse.
Die soziale Ungleichheit in der Bildungsbeteiligung abhängig von sozialer Herkunft ist ein daueraktuelles Thema, das nicht zuletzt auch aufgrund gegenwärtiger schulischer Pandemiebedingungen wieder verstärkt in das Blickfeld der öffentlichen Debatte gerückt ist. Doch Debatten um ‚Home-Schooling‘ und die damit verbundenen Auswirkungen auf den Leistungsstand von Schülerinnen und Schülern verweisen lediglich auf ein viel gravierenderes Problem, das dem deutschen Bildungssystem tief eingeschrieben ist.
Denn die aktuellen Bedingungen offenbaren, wie ungleich Chancen im deutschen Bildungssystem auch 20 Jahre nach dem PISA-Schock von 2001 immer noch verteilt sind. Die Ungleichheiten zeigen sich nicht nur in den unterschiedlichen schulischen Leistungen je nach sozioökonomischer Schicht des Elternhauses, sondern darüber hinaus auch in schichtspezifischem Entscheidungsverhalten der Eltern und Lehrkräfte, das maßgeblich Einfluss auf Bildungsübergänge nimmt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Soziale Ungleichheit von Bildungsbeteiligung
- Theoretische Ansätze zur Erklärung von Bildungsungleichheit
- Primäre und sekundäre Herkunftseffekte nach Raymond Boudon
- Rational-Choice-Ansatz – Die Fortsetzung von Boudons Modell
- Kulturelles Kapital und Transmissionstheorie nach Pierre Bourdieu
- Die Auswirkungen sozialer Herkunft auf den Bildungsübergang nach Ende der Grundschulzeit
- Der Einfluss primärer und sekundärer Herkunftseffekte auf den Bildungsübergang
- Das Entscheidungsverhalten von Lehrkräften in Abhängigkeit von Effekten der sozialen Herkunft
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Einfluss der sozialen Herkunft auf den Bildungsübergang am Ende der Grundschulzeit. Sie befasst sich mit den Ursachen und Folgen sozialer Ungleichheit im deutschen Bildungssystem und untersucht, wie sich Herkunftseffekte auf die Übergangsempfehlung und -entscheidung auswirken.
- Soziale Ungleichheit in der Bildungsbeteiligung
- Theoretische Ansätze zur Erklärung von Bildungsungleichheit
- Der Einfluss sozialer Herkunft auf den Bildungsübergang
- Das Entscheidungsverhalten von Lehrkräften
- Die Auswirkungen sozialer Herkunft auf den weiteren Bildungsweg
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt das Thema soziale Ungleichheit in der Bildungsbeteiligung vor und hebt die besondere Bedeutung des ersten Bildungsübergangs am Ende der Grundschulzeit hervor. Sie verdeutlicht, wie der Übergang in die Sekundarstufe I den weiteren Bildungs- und Karriereweg beeinflusst und wie stark dieser Prozess von Faktoren der sozialen Herkunft geprägt ist.
- Soziale Ungleichheit von Bildungsbeteiligung: Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff der sozialen Ungleichheit und zeigt auf, wie Bildung eine Dimension sozialer Ungleichheit darstellt. Es werden die Folgen von sozialer Herkunft auf Bildungserfolg und -chancen im deutschen Bildungssystem analysiert und die Debatte um die PISA-Ergebnisse von 2001 aufgegriffen.
- Theoretische Ansätze zur Erklärung von Bildungsungleichheit: Hier werden verschiedene Theorien vorgestellt, die die Entstehung von Bildungsungleichheit erklären. Die Kapitel beleuchtet primäre und sekundäre Herkunftseffekte nach Raymond Boudon sowie den Rational-Choice-Ansatz und die kulturelle Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu.
- Die Auswirkungen sozialer Herkunft auf den Bildungsübergang nach Ende der Grundschulzeit: Dieses Kapitel analysiert den Einfluss sozialer Herkunft auf den Bildungsübergang. Es untersucht die Auswirkungen primärer und sekundärer Herkunftseffekte auf die Übergangsempfehlung und -entscheidung sowie das Entscheidungsverhalten von Lehrkräften in Abhängigkeit von sozialen Herkunftseffekten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen sozialer Ungleichheit, Bildungsbeteiligung, Bildungsungleichheit, Herkunftseffekte, Bildungsübergang, Grundschule, Sekundarstufe I, Entscheidungsverhalten, Lehrkräfte, und PISA-Studie.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Soziale Ungleichheit in der Bildungsbeteiligung. Einfluss der sozialen Herkunft auf den Bildungsübergang am Ende der Grundschulzeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1033792