In einer Welt der Unterdrückung und des Aufruhrs erhebt sich ein Mann, dessen Name zum Symbol des Widerstands wird. "Wilhelm Tell" entführt uns in das Herz der Schweizer Alpen, wo die Freiheit unter der eisernen Faust der österreichischen Herrschaft zu ersticken droht. Wilhelm Tell, ein einfacher Jäger und Familienvater, verkörpert die Prinzipien von Freiheit, Gerechtigkeit und unerschütterlichem Mut. Getrieben von einem tiefen Gefühl für Recht und Ordnung, wird er unversehens in einen Kampf hineingezogen, der das Schicksal seines Landes für immer verändern wird. Seine legendäre Geschicklichkeit mit der Armbrust wird nicht nur zu einem Werkzeug der Jagd, sondern auch zu einer Waffe des Widerstands, als er gezwungen ist, eine unmögliche Wahl zu treffen, die das Leben seines Sohnes in höchster Gefahr schweben lässt. Doch Tell ist mehr als nur ein meisterhafter Schütze; er ist ein Mann des Volkes, tief verwurzelt in der Natur und den Traditionen seiner Heimat. Seine spontane Hilfsbereitschaft und sein unerschrockener Einsatz für andere machen ihn zu einer Schlüsselfigur im Kampf gegen die Tyrannei. Die Geschichte erkundet das Spannungsfeld zwischen persönlicher Verantwortung und politischem Engagement, zwischen dem Wunsch nach Frieden und der Notwendigkeit, für die eigenen Überzeugungen einzustehen. Begleiten Sie Wilhelm Tell auf seiner gefährlichen Reise, in der er nicht nur gegen äußere Feinde kämpft, sondern auch mit seinen inneren Dämonen ringt. Erleben Sie die Entstehung einer Legende, die bis heute inspiriert und die Frage aufwirft, wie weit man gehen darf, um die Freiheit zu verteidigen. Tauchen Sie ein in ein packendes Drama über Mut, Opferbereitschaft und den unbezwingbaren Geist des Widerstands, ein zeitloses Meisterwerk über den Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung in einer Welt voller Ungerechtigkeit und Tyrannei. Entdecken Sie die tiefgründigen Motive und moralischen Dilemmata eines Mannes, der zum Inbegriff des Schweizer Freiheitskampfes wurde und dessen Geschichte bis heute nichts von ihrer Relevanz eingebüßt hat.
Charakteristik Wilhelm Tells
In dem Drama „Wilhelm Tell“ von Friedrich Schiller wird erzählt, wie sich die schweizer Bauern mit Hilfe Wilhelm Tells, der den Vogt Gessler erschießt, von der Willkürherrschaft der Österreicher befreien.
Wilhelm Tell hat zusammen mit seiner Frau Hedwig zwei Söhne und lebt mit ihnen in den
Bergen abseits der Städte und Dörfer. Generell ist er sehr naturverbunden, was sich darin zeigt, dass er von Beruf Jäger ist. Die Naturverbundenheit Tells ist eng mit dem Wunsch nach Freiheit und Gerechtigkeit verbunden, weshalb er auch auf Seiten der schweizer Bauern ist und gegen die Vögte ankämpft. Er ist ein sehr spontan und schnell handelnder Mensch, wenn Gefahr unmittelbar droht.
Diese Spontaneität zeigt sich als er Konrad Baumgarten zur Flucht über einen stürmischen See hilft, um ihn vor der Gefangennahme durch die landenbergischen Reiter zu retten. Seine Naturkenntnisse helfen ihm die Gefahren des Sees einzuschätzen, wodurch er nicht kopflos und unüberlegt handelt, sondern sich immer im Klaren ist, was er tut. Er handelt spontan und hilfsbereit, denkt in diesem Moment nicht an sich Selbst, sondern eher an das Wohlergehen anderer. Diese Aufopferung belegt seinen Wunsch nach allgemeiner Freiheit und
Gerechtigkeit.
Aber Freiheit und Gerechtigkeit sind für ihn besonders in seiner Familie wichtig. Denn im
Dialog zwischen Tell und seiner Frau Hedwig kann man erkennen, dass seine beiden Söhne für ihn sehr wichtig sind. Dies zeigt sich darin, dass er seinen Söhnen ihre Wünsche nicht verwehrt, sondern ihnen Freiheit gibt um zu erlernen, was diese für richtig halten, sowie er es auch tat. Allerdings zeigt er sich in dieser Szene auch ein wenig leichtsinnig, indem er trotz der Warnungen seiner Frau zusammen mit seinem Sohn nach Altorf geht, wo momentan sein Widersacher Gessler ist.
Tell gibt auch zu verstehen, dass er andere nicht mit seinen Aktionen gefährden will, weshalb er es ablehnt zusammen mit den anderen Bauern ein Bündnis einzugehen. Er zieht es vor eher sein Leben im Kampf gegen die Vögte zu gefährden als das mehrerer. Da er es von seinem Beruf gewohnt ist allein zu jagen und Gefahren allein auf sich zu nehmen, trägt auch dies in gewisser Weise dazu bei, dass er in diesem Fall ein Einzelgänger ist. Als ein solcher Einzelgänger muss er sich dann auch beweisen als Gessler ihm befiehlt den Apfel vom Kopf seines Sohnes zu schießen, da Tell zuvor unbedacht am Hut, den Gessler aufgestellt hatte, vorbeigegangen war. In dieser Szene verhält er sich unüberlegt und bemerkt dieses zu spät, wodurch er gezwungen wird anders als sonst lange zu überlegen, weil das Leben seines Sohnes auf dem Spiel steht, an dem er sehr hängt. Aus diesem Grund versucht er auch die Bestrafung für das Missachten des Hutes zu milder, indem er gegenüber Gessler und seinem Gefolge schmeichelnd und vorgetäuscht redet. Tell schießt seinem Sohn nur deshalb den Apfel vom Kopf, weil er dazu gezwungen ist. Er würde nämlich nie etwas machen, was seine Familie gefährden könnte. Doch nachdem er erfolgreich den Apfel getroffen hat, fühlt er sich zu sicher und er handelt wieder unbedacht. So wird sein ehrliches Verhalten ihm zum Verhängnis, als er Gessler gegenüber sagt und daraufhin gefangen genohmen wird: „Wohlan, O Herr, weil ihr mich meines Leben habt gesichert, so will ich euch die Wahrheit gründlich sagen. Mit diesem Pfeil durchschoß ich euch, wenn ich mein liebes Kind getroffen hätte, und eurer - wahrlich! -hätt ich nicht gefehlt.“(S.76 Z.18-29) Dennoch ist seine Ehrlichkeit ein wichtiger Charakterzug Tells, da er letztenendes doch auch durch diese so beliebt in der Bevölkerung ist. Durch seine Ehrlichkeit ist er sich auch sicher immer das, was in Gottes Auge richtig ist, gemacht zu haben und sieht so sein Gottvertrauen bestätigt, aus dem er einen Großteil seines Selbstvertrauens zieht.
Tell sieht nur in der Ermordung des Landvogts eine Möglichkeit sich und die drei Urkantone der Schweiz aus der Willkürherrschaft zu befreien. Er nennt in einem Monolog viele Gründe für die Ermordung. Zum einen wirkt er sehrt verletzt und will sich an Gessler rächen, da er von ihm zum „Ungeheuren gewöhnt“ wurde. Man merkt das es Tell, der normalerweise keine Gewalt ausübt, teilweise schwer fällt sich zum Schuss auf Gessler durchzuringen, doch aufgrund der Gefährdung der Freiheit, die ihm ja sehr wichtig ist, seiner Familie und des Volkes entschließt er sich den Mord zu verüben. Andererseits sieht er sich als Gottes Bote, der die Schweiz retten soll. So sieht er in der Ermordung Gesslers einen höheren Sinn, was in wiederum stärkt seine Tat zu verüben. Hier wird wieder das Gottvertrauen Tells verdeutlicht, das im gesamten Text sehr wichtig für ihn ist.
Im darauffolgenden Teil dieses Aktes verhält er sich zum ersten und einzigstem Mal im ganzen Schauspiel nicht spontan und plant seine Aktion genau. Tell beweist in diesem Moment zwar seine Qualitäten als Jäger und Armbrustschütze wie auch schon beim Apfelschuss, doch er zeigt sich auch feige, da er aus einem Hinterhalt schießt und sich erst zeigt als Gessler im Sterben liegt. Doch kann man diese Handlung nicht als brutal oder willkürlich gewalttätig bezeichnen, da er sich zu dem Mord gezwungen fühlte und im späteren Verlauf des Dramas auch den Unterschied zwischen Tyrannenmord und Heuchelmord erklärt und verdeutlicht.
Der als Mönch verkleidete Parricida erscheint vor Wilhelm Tells Hütte und bittet ihn um Unterkunft, weil er der Meinung ist das Gleiche wie Tell getan zu haben. Doch Tell erläutert ihm den Unterschied zwischen dem Tyrannenmord, den er begangen hatte, und Heuchelmord, wie Parricida ihn an seinem Vater, den Kaiser von Österreich, verübt hatte, um auf den Königsthron zu kommen. Tell rechtfertigt sich und stellt noch einmal seine Ehrlichkeit und Ehre unter Beweis. Tell scheint am Ende des Schauspiels wieder zu seiner alten Person zurückgekehrt zu sein, da er vor der Willkürherrschaft der Vögte ein friedlicher, gerechter und hilfsbereiter Mensch war und nun wieder so geworden ist. Währen der Willkürherrschaft der Vögte war er nicht er selbst und musste manchmal so handeln wie es nicht in seiner Natur liegt.
In der Regel redet Tell nicht lang, sondern eher kurz und verwendet oft Sprichwörter um seine Absichten auszudrücken(vgl.I,3 Gespräch mir Stauffacher). Er ist kein Mann der Diplomatie oder Verhandlungen und denkt nicht weit in die Zukunft voraus, sondern kümmert sich erst um das Momentane. Dies belegt seine Spontaneität, einen seiner wichtigsten Charakterzüge. Er sagt auch immer die Wahrheit sowie nach dem Apfelschuss, was eine zweite wichtige Charaktereigenschaft, seine Ehrlichkeit, bestätigt (vgl. S.76 Z. 18-29:„Wohlan, O Herr, weil ihr mich meines Leben habt gesichert, so will ich euch die Wahrheit gründlich sagen. Mit diesem Pfeil durchschoß ich euch, wenn ich mein liebes Kind getroffen hätte.“) Lediglich im Monolog zu Beginn von IV,3 redet er lange. Doch diese Szene ist gewisser Massen als Ausnahme zu verstehen, da er den Mord am Vogt Gessler rechtfertigt und die Gründe für diesen in seinem Verlangen nach Freiheit und Gerechtigkeit liegen. Er spricht einfach und verständlich sowie die einfachen Bauern. So zeigt er, dass er auf Seiten der Bauern ist, da er genauso redet und sich so verhält diese.
Obwohl er die Schweizer von der Willkürherrschaft der Vögte befreit hat, ist er keine Führungsperson, die viele Menschen zu einem Erfolg führen kann. Dies zeigt sich zum Beispiel als er nicht am Rütli-Treffen teilnimmt. Er ist allerdings jederzeit bereit anderen in Notsituationen zu helfen, solange er nicht damit direkt in ihr Schicksal eingreift. Damit ist gemeint, dass er zwar z.B. Baumgarten rettet aber das schweizer Volk nicht anführen will, da Tell bei der Rettung Baumgartens dessen Situation nicht verschlechtern kann, da dieser bereits wegen Mord gesucht wird. Dem schweizer Volk aber könnte er Schaden hinzufügen, indem er es zu einem fatalen Fehler führen könnte.
Er hat in der Gesellschaft die gleichen Rechte wie alle anderen und will auch gar keine besseren haben, weil er sich nicht als Helden ansieht, sondern vielmehr als „Handlanger“ des Volkes und ihm zu dem verhilft, was es sich wünscht. Durch diese Gleichstellung macht er sich auch beim Volk sehr beliebt, da dieses merkt, dass es noch jemanden gibt, der sich um allgemeine Gerechtigkeit und Freiheit für jeden einsetzt.
Tell hat die Ansicht, dass alle Menschen gleich sind und lebt diese Einstellung auch aus. Seine Vorstellung der idealen Welt ist die, in der jeder Mensch sein Leben so in Freiheit leben kann, wie dieser es sich vorstellt. Auf ihn bezogen bedeutet das ein glückliches Leben mit seiner Frau und seinen Kindern in den Bergen, seine Meinungsfreiheit und die damit verbundene Ehrlichkeit sowie das Gottvertrauen, das ihm viel Selbstvertrauen gibt. Des weiteren sind in seiner Weltauffassung das Leben als Jäger und die Natur sehr wichtig.
Häufig gestellte Fragen zu Wilhelm Tell
Wer ist Wilhelm Tell?
Wilhelm Tell ist die Hauptfigur in Friedrich Schillers Drama "Wilhelm Tell". Er ist ein schweizerischer Bauer, Jäger und Armbrustschütze, der eine entscheidende Rolle bei der Befreiung der Schweiz von der österreichischen Herrschaft spielt.
Wie wird Wilhelm Tell im Drama charakterisiert?
Tell wird als naturverbundener, freiheitsliebender und gerechter Mann dargestellt. Er ist spontan und hilfsbereit, besonders wenn es darum geht, andere vor Gefahren zu schützen. Seine Familie ist ihm sehr wichtig, und er ist bereit, für ihre Sicherheit zu kämpfen. Er ist ein Einzelgänger, der aber durch Ehrlichkeit und Gottvertrauen überzeugt.
Was ist Tells Rolle bei der Befreiung der Schweiz?
Tell wird zum Symbol des Widerstands gegen die österreichische Willkürherrschaft. Sein berühmter Apfelschuss und seine spätere Ermordung des Vogts Gessler lösen eine Kettenreaktion aus, die schließlich zur Befreiung der Schweiz führt.
Warum weigert sich Tell, dem Bund der Eidgenossen beizutreten?
Tell zieht es vor, allein zu handeln, da er nicht andere mit seinen Aktionen gefährden will. Er ist es gewohnt, Gefahren selbst zu tragen und sieht sich als Einzelkämpfer im Kampf gegen die Vögte.
Wie rechtfertigt Tell den Mord an Gessler?
Tell sieht in der Ermordung Gesslers eine notwendige Tat, um sich und die Schweizer Urkantone von der Willkürherrschaft zu befreien. Er betrachtet sich als Werkzeug Gottes und sieht einen höheren Sinn in seiner Tat. Er unterscheidet seinen Tyrannenmord von einem Heuchelmord.
Welche Bedeutung hat Tells Ehrlichkeit?
Tells Ehrlichkeit ist ein zentraler Charakterzug. Obwohl sie ihn in Schwierigkeiten bringt (z.B. nach dem Apfelschuss), macht sie ihn beim Volk beliebt und stärkt sein Gottvertrauen. Er ist überzeugt, dass er das Richtige tut.
Wie ist Tells Verhältnis zur Natur?
Tell ist stark mit der Natur verbunden. Er ist Jäger und lebt in den Bergen abseits der Städte. Diese Naturverbundenheit ist eng mit seinem Wunsch nach Freiheit verbunden.
Welche Rolle spielt Tells Familie in seinem Leben?
Seine Familie ist ihm sehr wichtig. Er gibt seinen Söhnen Freiheit, lehrt sie aber auch, für sich selbst einzustehen. Er ist bereit, sein Leben für ihre Sicherheit zu riskieren, wird jedoch auch durch seine Familie zu unüberlegten Handlungen gezwungen.
Wie ist Tells Sprachstil?
Tell redet eher kurz und verwendet oft Sprichwörter, um seine Absichten auszudrücken. Er ist kein Mann der Diplomatie oder Verhandlungen, sondern kümmert sich um das Momentane. Im Monolog vor dem Mord an Gessler redet er einmal länger.
Warum ist Tell keine Führungsfigur?
Obwohl er zur Befreiung der Schweiz beiträgt, ist er keine Führungsperson, die viele Menschen zu einem Erfolg führen kann. Er hilft lieber Einzelpersonen in Not, ohne direkt in ihr Schicksal einzugreifen. Er will die gleichen Rechte haben wie alle anderen und sieht sich nicht als Held, sondern als Handlanger des Volkes.
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- David Herges (Author), 2001, Schiller, Friedrich - Charakteristik Wilhelm Tells, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103316