Die wissenschaftliche Arbeit analysiert die Lebensversicherungsbranche unter Einbezug der gegenwärtigen wirtschaftlichen, rechtlichen und demografischen Entwicklungen. Die Niedrigzinsphase und der momentane Stand des Kapitalmarktes erschweren das Erzielen der gewährten Garantieverzinsung. Rechtliche Neuerungen wie Solvency II und das Gesetz zur Absicherung stabiler und fairer Leistungen für Lebensversicherte (Lebensversicherungsreformgesetz; LVRG) verstärken den Druck, das Kapital sicher und gewinnbringend anzulegen. Der demografische Wandel führt zu einem erhöhten Langlebigkeitsrisiko, welches durch sinkende Neuvertragsabschlüsse nicht ausgeglichen werden kann. Die Branchenanalyse, basierend auf dem Fünf-Kräfte-Modell von Porter zeigt klar auf, dass sich die Lebensversicherer den neuen Gegebenheiten anpassen müssen. Die wenigen Produktinnovationen in Kombination mit der durch den Onlinekanal erhöhten Markttransparenz führen zu einer immer weiter zunehmenden Konsolidierung, welche zumindest Kostensenkungen auf der Verwaltungsseite ermöglichen. Die Kostenführerschaft ist jedoch nur eine mögliche Strategie, sich den aktuellen Herausforderungen auf dem Markt zu stellen. Weitere erfolgsversprechende Optionen stellen die Nischen-, die Wachstums- sowie die Differenzierungsstrategie dar.
Inhaltsverzeichnis
Abstract
Inhaltsverzeichnis
Abkurzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einfuhrung
1.1 Ausgangssituation
1.2 Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit
1.3 Zielsetzung
2 Charakteristika des deutschen Lebensversicherungsmarktes
2.1 Wirtschaftliches Umfeld
2.1.1 Entwicklung und aktuellerStand in der nationalen Versicherungswirtschaft
2.1.2 Kapitalmarktentwicklungen
2.2 Rechtlicher Wandel
2.2.1 Lebensversicherungsreformgesetz
2.2.2 Solvency
2.3 Demografischer Wandel
2.4 Auswirkungen auf die Versicherungswirtschaft
3 Branchenanalyse
3.1 Strategisches Management
3.2 Porters Modell derfunfWettbewerbskrafte
3.2.1 Theoretische Grundlagen
3.2.2 Rivalitat unter den Wettbewerbern
3.2.3 Bedrohung durch Substitute
3.2.4 Verhandlungsmacht der Abnehmer
3.2.5 Verhandlungsmacht der Lieferanten
3.2.6 Bedrohung durch neue Wettbewerber
3.2.7 Fazit der Branchenanalyse
3.3 Strategische Positionierung
3.3.1 Theoretische Grundlagen
3.3.2 Kostenfuhrerschaftund Differenzierungsstrategie
3.3.3 Nischenstrategie und Wachstumsstrategie
4 Strategische Handlungspotentiale der Lebensversicherungsunternehmen
4.1 Wirtschaftliche Entwicklungen
4.1.1 Effizienzsteigerungsma&nahmen
4.1.2 Produktinnovationen
4.1.3 Strategische Neuausrichtung
4.2 Rechtliche Entwicklungen
4.2.1 Anderung der Kapitalanlagestrategie
4.2.2 Anderung der Ruckversicherungsprogramme
5 Fazit
5.1 Zusammenfassung
5.2 Ausblick
Anhang
Literaturverzeichnis
Verzeichnis der Gesetze, Richtlinien und Verordnungen
Abkurzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Lebensversicherung i. e. S.: Bestand an Hauptversicherungen (Anzahl derVertrage in Mio)
Abbildung 2: Entwicklung des durchschnittlichen Leitzinssatzes in den Jahren 2000 bis
Abbildung 3: Renditen von festverzinslichen Wertpapieren und Bundesanleihen im Vergleich zum durchschnittlichen Leitzins
Abbildung 4: Renditen von festverzinslichen Wertpapieren und Bundesanleihen im Vergleich zum DAX
Abbildung 5: SolvencyllGesamtansatz
Abbildung 6: Altersstrukturin Deutschland: 1910, 1970, 2009 und
Abbildung 7: Entwicklung der Bevolkerung Deutschlands bis 2060 bei starkerer Zuwanderung
Abbildung 8: Lebensverischerung i. e. S.: Neuvertrage und Beitragseinnahmen in den Jahren 1990 bis
Abbildung 9: Struktur der Kapitalanlagen der Lebensversicherungsunternehmen i. e. S. in Prozent (Vergleich: 2005 und 2015)
Abbildung 10: Porter’s Modell derfunfWettbewerbskrafte
Abbildung 11: Insurance Linked Security Emissionen 2005 bis
Abbildung 12: Faktorlieferanten in der Umwelt von Versicherungsunternehmen
Abbildung 13: Anteil der Vertriebswege am Neugeschaft in der Lebensversicherung in den Jahren 2000 bis
Abbildung 14: ProzentualerAnteil dergebuchten Bruttobeitragevon auslandischen Lebensversicherern und Niederlassungen am deutschen Markt in den Jahren 2009 bis
Abbildung 15: Branchenstrukturanalyse Lebensversicherungsunternehmen auf einen Blick
Abbildung 16: Polarisierungsmodell furVersicherungsprodukte und Preise
Abbildung 17: Gro&te deutsche Direktversicherer im Bereich Leben nach verdienten Bruttobeitragen im Jahr 2015 in Mio. EUR
Abbildung 18: Aufwendungen je Meidenkanal des Allianz Konzerns im Jahr
Abbildung 19: Polarisierungsmodell fur Unternehmensgro&e und Angebotspro- gramm
Abbildung 20: Kostenentiwcklung im Lebensversicherungsmarkt in den Jahren 2003 bis
Abbildung 21: Beschaftigte in der Versicherungswirtschaft nach Arbeitsbereichen (Tsd.)
Abbildung 22: Anlagekriterien der deutschen Sparer
Abbildung 23: Zusammensetzung des Solvency II Kapitalbedarfs aufgrund des Marktrisikos in der Lebensversicherung
Abbildung 24: Ruckversicherungslosung: Earning-Stabilization
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Marktanteile der Einzelunternehmen in der Lebensversicherung nach verdienten Bruttobeitragen in
Tabelle 2: Marktanteile derVersicherungsgruppen in der Lebensversicherung nach verdienten Bruttobeitragen in
Tabelle 3: Entwicklung der aktiven Lebensversicherer in den Jahren 1990 bis
Tabelle 4: Anlageformen derAltersvorsorge im Vergleich
Tabelle 5: Kundentypen nach intellektuellen und Beschaffungsverhaltens- merkmalen
Tabelle 6: Entwicklung des deutschen Ruckversicherungsmarktes
Tabelle 7: Entwicklung des deutschen Lebens-Ruckversicherungsmarktes
Tabelle 8: Anteile der auslandischen und inlandischen Lebensversicherer am deutschen Markt in den Jahren 2009 bis 2015
1 Einfuhrung
1.1 Ausgangssituation
,,In Wahrheit ist [mit der Lebensversicherung] ein Geschaftsmodell gescheitert."1 So kommentierte der Versicherungskorrespondent der Suddeutschen Zeitung, Harald Fromme, die Lage der deutschen Lebensversicherer im Mai 2013. Da- neben betonte Nikolaus von Bomhard, Vorstandsvorsitzender des Versiche- rungskonzerns Munich Re, dass die anhaltenden niedrigen Zinsen sich wie ein „schleichendes Gift"2 aufdie Lebensversicherung auswirken.
Tatsachlich veranderte sich der Kapitalmarkt seit 2007/2008 wesentlich. Seit der globalen Finanzkrise sinken die Zinsen das achte Jahr in Folge.3 Daneben sind regulatorische Kapitalanforderungen, wie die Solvabilitatsvorschriften unter Solvency II und die Zinszusatzreserve (ZZR), Treiber fur zusatzliche Kapitalhal- tungskosten.4 Neben diesen Entwicklungen, erschwert der demografische Wandel die Geschaftstatigkeit von Lebensversicherern. Im Umfeld des histo- risch niedrigen Zinsumfelds, in dem aufgrund des Langlebigkeitsrisikos langere Rentenzahlungen geleistet werden mussen, stehen die Lebensversicherungs- unternehmen vor der komplexen Aufgabe, mit einer konservativen Kapitalanla- ge die langfristigen Zinsgarantien zu erwirtschaften.5
Um die wirtschaftlichen, rechtlichen und demografischen Herausforderungen zu uberstehen, ist es fur deutsche Lebensversicherungen zunehmend wichtig sich am Markt klar zu positionieren und zukunftige Trends fruhzeitig zu erkennen, um weiterhin uberleben zu konnen.
1.2 Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit
Im ersten Kapitel wird der Aufbau und die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit kurz erlautert. Anschliessend wird im zweiten Kapitel ein Uberblick der deutschen Lebensversicherungsbranche gegeben, indem die Charakteristika des Marktes anhand der wirtschaftlichen, rechtlichen und demografischen Entwicklungen dargelegt werden. Hierzu werden die Entwicklungen und der aktuelle Stand der deutschen Versicherungswirtschaft analysiert, urn anschlie&end die Kapitalmarktentwicklungen in Zusammenhang mit der Lebensversicherung zu bringen. Daneben werden die zwei wichtigsten nationalen und internationalen rechtlichen Anderungen der Neuzeit, das LVRG und Solvency II, beschrieben und die daraus folgenden Auswirkungen aufgezeigt. Im Anschluss wird dem Rezipient eine Ubersicht uber die Auswirkungen des demografischen Wandels gegeben. Zur Identfiizierung der Branchenstruktur der Lebensversicherung wird das dritte Kapitel mit einer Marktanalyse anhand von Porters Funf-Krafte-Modells eingeleitet. Dieses beschrankt sich auf den deutschen Markt und vorwiegend auf Produkte des Spar- und Entspargeschafs. In einem weiteren Schritt werden die vier klassischen Positionierungsstrategien nach Porter analysiert und mit den von Farny entwickelten Polarisierungsstrategien in Zusammenhang gebracht, und auf die Versicherungsbranche angewendent. Aufbauend aus diesen Erkentnissen werden strategische Handlungsempfehlungen erarbeitet, mit denen eine Uberwindung der Herausforderungen moglich ist. Die Zusammenfassung der Ergebnisse sowie ein zukunftiger Ausblick werden in Kapitel funf dargelegt.
1.3 Zielsetzung
Ziel der Arbeit ist es, die aktuelle Branchenstruktur im deutschen Lebensversi- cherungsmarkt darzulegen. Dabei soil speziell auf die bestehenden Hurden und Herausforderungen eingegangen werden. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen werden konkrete Handlungsempfehlungen aufgefuhrt, die zur Uberwindung der analysierten Herausforderungen fuhren konnen. Aus dieser Zielsetzung erge- ben sich folgende Forschungsfragen: Wie sieht die aktuelle Struktur der deutschen Lebensversicherungsbranche aus, welche Trends sind wahrnehmbar und welche strategischen Handlungsempfehlungen beinhalten das hochste Potential, um die Zukunft der deutschen Lebensversicherer positiv zu gestalten?
2 Charakteristika des deutschen Lebensversicherungsmarktes
2.1 Wirtschaftliches Umfeld
2.1.1 Entwicklung und aktueller Stand in der nationalen Versicherungswirtschaft
Gemaft einer Erhebung der Bundesanstalt fur Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) waren im Jahr2015 in Deutschland 539 Erstversicherer tatig. Hiervon waren 87 Versicherer zum Vertrieb von Lebensversicherungen bevollmachtigt.6 Retrospektiv betrachtet ist eine kontinuierlich rucklaufige Anzahl von Lebens- versicherungsunternehmen in Deutschland zu verzeichnen. So hat sich die Zahl der in Deutschland tatigen Lebensversicherer seit 1990 um 26 Prozent reduziert (vgl. Tabelle 3; Kapitel 3.2.2).7 Dieser Trend ist ebenfalls in der sinkenden Anzahl der abhangig Beschaftigten zu erkennen. Von ursprunglich rund 74.000Angestellten im Jahr2002 sind im Jahr2015 nur noch rund 25.000 Personen in der Lebensversicherungsbranche tatig.8 Trotz zunehmen- der Verdichtung ist die klassische Lebensversicherung eines der beliebtesten Vorsorgeprodukte der Deutschen. Mit einem Bestand von knapp 91 Mio. akti- ven Lebensversicherungspolicen entfallt im Jahr2015 statistisch gesehen mehr als eine Police auf jeden Deutschen Bundesburger, woraus die volkswirtschaft- lich signifikante Stellung dieser Sparte als Instrument zur Alters- und Hinterblie- benenvorsorge ersichtlich wird.9
Tabelle 1 und 2 stellen die, gemessen an den verdienten Bruttobeitragen, groft- ten deutschen Lebensversicherungsunternehmen im Jahr2015 dar. Die Analyse des deutschen Lebensversicherungsmarktes erfolgt zunachst auf Einzelun- ternehmensbasis (Tabelle 1), wohingegen Tabelle2 die bereinigten Marktantei- le furverbundene Unternehmen in den Versicherungsgruppen darstellt.
Tabelle 1 Marktanteile der Einzelunternehmen in der Lebensversicherung nach verdienten Bruttobeitragen in 2015
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis der Daten der BaFin (Erstversicherungsunternehmen und Pensionsfonds, 2016), S. 121 ff.
Bei der Betrachtung auf Einzelunternehmensbasis (Tabelle 1) nimmt die Allianz Lebensversicherungs-AG mit verdienten Bruttobeitragen von 16,5 Mrd. EUR und einem Marktanteil von 18,89 Prozent deutlich die Marktfuhrung im Vertrieb von Lebensversicherungsprodukten ein. Mit einem Volumen zwischen 3,5 und 5,2 Mrd. EUR an verdienten Bruttobeitragen folgen die zweit- bis funftplatzierten Lebensversicherer. Die zehn erfolgreichsten deutschen Lebensversicherungs- unternehmen haben bereits einen kumulierten Marktanteil von 55,49 Prozent. Demzufolge sind mehr als die Halfte aller vereinnahmten Beitrage bei einem dieser Anbieter gezeichnet worden. Das Ergebnis auf Einzelunternehmensbasis muss jedoch bereinigt werden, da ein Gro&teil der Lebensversicherer innerhalb einer Konzernstruktur agiert.10
Tabelle 2 Marktanteile der Versicherungsgruppen in der Lebensversicherung nach verdienten Bruttobeitragen in 2015
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis der Daten der BaFin (Erstversicherungsunternehmen und Pensionsfonds, 2016), S. 121 ff.
Unter Einbezug der Gruppenstruktur (Tabelle 2) wird deutlich, dass die Markt- stellung der Allianz Lebensversicherungs-AG nicht derart dominant ist, wie zu- nachst angenommen. Auf Rang zwei und drei folgen die Generali Gruppe mit einem Marktanteil von 12,59 Prozent sowie die offentlich-rechtlichen Versicherer mit 11,46 Prozent. Zwar gehoren die offentlich-rechtlichen Versicherer kei- nem einheitlichen Konzern an, jedoch wurden sie wegen Kooperationsstruktu- ren in Tabelle 2 als eine Gruppe zusammengefasst. Im Ergebnis nehmen die zehn fuhrenden Versicherungsgruppen fast drei Vierteil der verdienten Brutto- beitrage ein. Aufgrund dieser Konsolidierung zeichnet sich in der Versiche- rungswirtschaft ein intensiver Wettbewerb beim Produkt Lebensversicherung ab.
Abbildung 1 Lebensversicherung i. e. S.: Bestand an Hauptversicherungen (Anzahl der Vertrage in Mio.)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Vgl. GDV (Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen, 2016), S.16
Abbildung 1 zeigt, dass der heutige Lebensversicherungsmarkt ungefahr zu gleichen Teilen aus Kapital- und Rentenversicherungsprodukten besteht.11 Die Kapitalversicherung stellt eine gemischte Lebensversicherung dar, in der die Versicherungssumme sowohl im Todes- als auch Erlebensfall fallig wird. Sie verbindet somit Risikoschutz mit einer kapitalbildenden Komponente.12 Demge- genuber steht die Rentenversicherung, bei der eine Rente ab dem Erleben eines bestimmten Zeitpunkts vom Versicherer geleistet wird.13 Seit den 90er Jahren zeichnet sich ein klarer Trend weg von der Kapital- und hin zur Rentenversicherung ab. Die Stellung der Risikoversicherung ist mit einem konstant blei- benden Anteil von ungefahr 15 Prozent unverandert. Mit knapp 88 Mrd. EUR an gebuchten Bruttobeitragen im Jahr2015 verringerten sich die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr urn 2,6 Prozent. Diese Entwicklung ist auf den rucklaufi- gen Gesamtbestand, welcher ein Minus von 1,7 Prozent zu verbuchen hat, zu- ruckzufuhren. Dieser Negativtrend ist den geringeren Neuzugangen von Ein- malzahlungen und laufenden Beitragen geschuldet. So sanken die Einmalbei- trage in 2015 um neun Prozent von 28,5 Mrd. EUR auf 25,9 Mrd. EUR. Die ebenfalls sinkenden laufenden Beitragseinnahmen konnten ihren Abwartstrend mit einem Minus von vier Prozent auf 119,6 Mrd. EUR zum Ende 2015 stabili- sieren.14 Trotz rucklaufiger Neuzugange im Berichtsjahr setzt sich der Trend zu Lebensversicherungen mit rentenformiger Auszahlung fort. 48,2 Prozent (1,7Mrd. EUR) der laufenden Beitrage wurden sowohl in Einzel- als auch in fondsgebundene Rentenversicherungen investiert. Innerhalb der Einmalbeitra- ge dominierte ebenfalls die fondsgebundene Lebensversicherung mit renten- formiger Auszahlung.15 Dies lasst sich vorwiegend darauf zuruckfuhren, dass die Versicherungsnehmer sofort beginnende Oder aufgeschobene Rentenversicherungen gegen Einmalbeitrag abschlie&en. Zudem bieten neue Produkte haufig flexible Dotierungsmoglichkeiten, die als Einmalbeitrage ausgewiesen werden. Das benotigte Kapital beziehen die Versicherungsnehmer aus bereits vorhandenen Vermogenswerten Oder Ablaufleistungen von Kapitalversicherun- gen.16
Der Bestand zum Jahresende 2015 von 40,5 Mio. Vertragen mit rentenformiger Auszahlung zeigt, dass die Veranderungen des deutschen Alterssicherungssys- tems voranschreiten.17 Grundlage fur diese Dynamik bildet die Agenda 2010, welche aufgrund der demografischen Entwicklungen, der Kapitalmarktkrise sowie der entstandenen Probleme der staatlichen Alterssicherung, verabschiedet wurde.18 Es handelt sich hierbei um ein sozialrechtliches Reformpaket, welches den gro&ten Sozialabbau seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland zur Folge hatte. Durch den Erlas des Gesetzes zur Sicherung der nachhaltigen Fi- nanzierungsgrundlage der gesetzlichen Rentenversicherung wurde gemaft §154Abs.3SGBVI beschlossen, die Rentenanpassungsformel zu modifizie- ren. Das dabei angepasste Rentenniveau wird aus dem Quotienten der Jahres- rente eines Standardrentners und dem Jahresarbeitsentgelt eines Durchschnitt- verdieners gebildet. Im Jahr2014 lag das Rentenniveau eines Standardrentners, welcher wahrend 45 Versicherungsjahre das Entgelt eines Durchschnitt- versicherten bezogen hat, bei 47,6 Prozent und somit bei 822 EUR.19 Sofern weiterhin die vorgeschriebenen Kriterien erfullt sind, wird das Rentenniveau bis zum Jahr 2030 kontinuierlich auf43 Prozent gesenkt.
Da Lebensversicherer zur Finanzierung ihrer Verpflichtungen das Kapitalde- ckungsverfahren nutzen, bei dem im Gegensatz zum Umlageverfahren ein Ka- pitalstock zur Deckung von kunftigen Versicherungsleistungen aufgebaut wird, wachsen die Kapitalanlagewerte in ihren Bilanzen seit Jahren an.20 So stieg der Kapitalanlagenbestand im Jahr2015 um mehr als drei Prozent auf 851,5Mrd.EUR an. 2015 betrug die Bruttoneuanlage 148,1 Mrd.EUR, was einen Zugang von 8,1 Prozent entspricht. Abzuglich der 119,9Mrd. EUR aus Tilgungszahlungen, Einlosungen von Schuldverschreibungen und Wertpapier- kaufen wurden dem deutschen Finanzmarkt rund 28,2 Mrd. EUR zugefuhrt.21
2.1.2 Kapitalmarktentwicklungen
Zur Stabilitat des internationalen Finanzsystems bedarf es bestimmter Instituti- onen. Mit ihren zinspolitischen Instrumenten konnen Zentralbanken Einfluss auf die Entwicklung des Kapitalmarkts nehmen. Fur die Geldpolitik des europai- schen Wirtschafts- und Wahrungsraums ist die Europaische Zentralbank (EZB) verantwortlich.22 Das oberste Ziel des Europaischen Systems der Zentralbanken (ESZB) ist gema&Artikel 127 Abs. 1 des Vertrages uber die Arbeitsweise der Europaischen Union (AEUV) die Preisstabilitat zu gewahrleisten. Nachran- gige Ziele sind unter anderem angemessenes und nachhaltiges Wirtschafts- wachstum und die Erzielung der Vollbeschaftigung, sofern diese erreicht werden konnen, ohne die Preisstabilitat zu gefahrden. Um diese Ziele zu erfullen, verfugt die EZB uber verschiedene zinspolitische Mittel zur Steuerung der Geldmenge. Das wichtigste finanzpolitische Instrument ist die Festlegung des Leitzinses. Der Hauptrefinanzierungszinssatz legt fest, zu welchem Zinssatz sich Banken refinanzieren konnen.23 Neben der Stabilisierung der Inflationsrate innerhalb des dafur vorgesehenen Korridors kann die EZB uber den Leitzins zusatzliche konjunkturelle Impulse setzen. So ermoglicht ein niedriger Leitzins eine gunstige Refinanzierung von Geschaftsbanken, welche die Wirtschaft durch die Weitergabe der gunstigen Kreditzinsen ankurbeln kann. Im Gegen- satz dazu hat ein hoher Leitzins einen hemmenden Einfluss auf das Wachstum der Wirtschaft eines Landes. Daruber hinaus steuert die EZB den Zinssatz fur die standigen Fazilitaten und Einlagefazilitaten, welche die Verzinsung von dauerhaften Oder Uber-Nacht-Einlagen von Geschaftsbanken bei der EZB dar- stellen.24
Die Veranderung von Notenbankzinsen sowie der Einsatz gelpolitischer Instru- mente kann also Einfluss aufden Geld- und Kapitalmarkt ausuben.
Abbildung 2 Entwicklung des durchschnittlichen Leitzinssatzes in den Jahren 2000 bis 2016
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis der Daten von Statista (EZB Zinssatz, 2017)
Abbildung 2 stellt die Entwicklungen des Leitzinses in den Jahren 2000 bis 2016 dar. Im Jahr2004 wurde, aufgrund des gedampften Wirtschaftswachs- tums und Korrekturen am Finanzmarkt, der Leitzins durch die EZB erstmals auf ein Rekordtief von zwei Prozent gesenkt. Durch die wirtschaftliche Erholung konnte er jedoch im Juli 2008 wieder relativ schnell auf 4,25 Prozent angeho- ben werden, was den Jahresdurchschnitt auf einen Wert von 3,85 Prozent an- steigen lieft. Im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise 2007/2008 wurde der Leitzins jedoch wieder kontinuierlich auf ein Prozent im Mai 2009 reduziert. Seit der Eurokrise Ende 2011 sind die Zinsen weiterhin sukzessive von ein Prozent (Dezember 2011) auf einen historischen Tiefstand von null Prozent (Marz 2016) gesunken.25 Durch die Senkung der Zinsen und durch Aufkaufprogramme von Unternehmens- und Staatsanleihen, versucht die EZB den deflationaren Ten- denzen entgegenzuwirken und die Preisstabilitat innerhalb des ESZBs zu ge- wahrleisten. Allerdings wurde 2015 mit 0,30 Prozent die niedrigste Inflation in den letzten sechs Jahren verzeichnet.26 Dies liegt gefahrlich nahe an der Nullli- nie und somit weit entfernt vom Inflationsziel der EZB von zwei Prozent.
Die EZB verfolgt daher momentan eine expansive Geldpolitik, urn dem Ziel der Preisstabilitat nachzukommen.27 Allerdings ist unklar, ob Zinssenkungen uberhaupt noch Auswirkungen auf den Kapitalmarkt haben. Da sich die derzeitige Wirtschaft in einer Investitionsfalle befindet, in der Unternehmen trotz fallender Zinsen nicht investieren,28 werden bereits „unkonventionelle Ma&nahmen"29 von der EZB vorgenommen. So wurde mit der Mitteilung vom 15. Marz2016 der Negativzins fur Einlagefazilitaten von -0,30 Prozent auf -0,40 Prozent erhoht.30 Daruber hinaus werden unter der Fuhrung von EZB President, Mario Draghi, gro&angelegte Kaufe von Staats- und Unternehmensanleihen fortgefuhrt. Im Zuge dieses Programms werden monatlich Wertpapiere in Hohe von 60 Mrd. EUR gekauft.31 Ziel dieser Kaufe ist es, die Zinsen im Euro-Raum zu drucken und somit die Kreditvergabe zu beleben und gleichzeitig die Refinan- zierungskosten der Unternehmen direkt zu senken. Sowohl durch den Ankauf von staatlichen und privaten Anleihen als auch durch den Attraktivitatsverlust der Geldanlagen bei der EZB in Folge von Negativzinsen, wird die Wirtschaft mit zusatzlichen liquiden Mitteln versorgt, welche den deflationaren Entwicklun- gen tendenziell entgegenstehen.
Daruber hinaus hat die Einfuhrung des Euros als Gemeinschaftswahrung zum Zinsverfall an den Kapitalmarkten beigetragen. Der daraus resultierende Weg- fall des Wahrungskursrisikos und die Integration von Finanz- und Gutermarkten fuhrten zu hohen Kapitalzuflussen innerhalb der Europaischen Union (EU).32
Die geldpolitischen Ma&nahmen der EZB und der nationalen Notenbanken ha- ben auf den Kapitalmarkten zu einem Uberangebot an billigem Geld und somit seit 2007 zu kontinuierlichen Zinsruckgangen gefuhrt. Dieses Niedrigzinsumfeld wird besonders deutlich, wenn man die Umlaufrendite der festverzinslichen Wertpapiere und die Renditen von zehnjahrigen Bundesanleihen anhand von Abbildung 3 betrachtet. Die Verzinsung von Bundesanleihen hat sich von 5,30 Prozent (im Jahr 2000) um mehr als funf Prozentpunkte auf ein Rekordtief von 0,20 Prozent zum Jahresende 2015 reduziert.
Abbildung 3 Renditen von festverzinslichen Wertpapieren und Bundesanleihen im Vergleich zum durchschnittlichen Leitzins
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Umflaufrendite festverzinslicher Wertpapiere Rendite zehnjahriger Bundesanleihen
Durchschnittlicher Leitzins
Quelle: Vgl. GDV (Jahrbuch der deutschen Versicherungswirtschaft, 2012), S.14 Vgl. Statista (EZB Zinssatz, 2017)
Den steilsten Abwartstrend konnte man wahrend der Wirtschafts- und Finanz- krise 2007/2008 beobachten, welcher sich wahrend der Euro-Krise fortsetzte. Da die deutschen Bundesanleihen als mundelsichere Anlagen gelten, bei de- nen ein Wertverlust fast ausgeschlossen ist, behielten diese Bundesanleihen die Bestnote AAA.33 Aufgrund der hohen Sicherheit dieser Wertpapiere erhalten die Anleger entsprechend niedrige Zinsen fur deutsche Anleihen. Die Umlauf- rendite festverzinslicher Wertpapiere betrug fur das Geschaftsjahr2015 ledig- lich 0,5 Prozent. Im Vergleich hierzu rentierten die Wertpapiere urn die Jahrtau- sendwende noch bei funf Prozent.
Abbildung 4 Renditen von festverzinslichen Wertpapieren und Bundesanleihen im Vergleich zum DAX
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Vgl. GDV (Jahrbuch der deutschen Versicherungswirtschaft, 2012), S.14
Abbildung 4 zeigt, dass wahrend die Renditen auf festverzinsliche Wertpapiere seit 2007 stetig abnehmen, der Aktienmarkt seit 2011 ein Aufwartstrend ver- zeichnet. Die au&ergewohnlich gute Entwicklung der letzten Jahre ist im We- sentlichen auf hohe Unternehmensgewinnerwartungen zuruckzufuhren. Im Hin- blick auf die niedrigen Renditechancen bei festverzinslichen Wertpapieren ist daruber hinaus eine zunehmende Risikobereitschaft der Anleger zu verzeich- nen.34 Dies veranlasste viele Anleger zum Kauf von Aktien und Unternehmens- beteiligungen, was die Nachfrage und dementsprechend auch die Kurse stie- gen lieft. Zum Jahresende2015 lag der Deutsche Aktienindex (DAX) gegen- uber dem Vorjahr mit 16 Prozent, gegenuber 2014 mit 25 Prozent, deutlich im Plus.
2.2 RechtlicherWandel
2.2.1 Lebensversicherungsreformgesetz
Da sich in den letzten Jahren die Rahmenbedingungen der deutschen Versi- cherungsbranche erheblich verandert haben, sah sich der Gesetzgeber im Jahr 2014 dazu gezwungen, das LVRG zu beschlie&en. Ziel dieser Regelung ist die langfristige Absicherung der Leistungsfahigkeit der deutschen Lebensversiche- rer wahrend einer lang anhaltenden Niedrigzinsphase, um die Interessen der Versicherungsnehmer zu wahren.35
Aufgrund der in Kapital 2.1.2 beschriebenen Kapitalmarktentwicklungen erhal- ten professionelle Anleger, wie deutsche Lebensversicherungen, fur sichere Kapitalanlagen nur noch sehr geringe Zinsen. Da Lebensversicherungsunter- nehmen jedoch langfristige Produkte mit langfristigen Zinsgarantien gewahren, stellt das die Versicherungswirtschaft vor die Herausforderung, die ursprunglich gewahrten hohen Zinsgarantien zu erwirtschaften. So steht eine durchschnittli- che Garantieverzinsung von 3,05 Prozent im Versicherungsbestand einem durchschnittlichen Zinssatz fur 10-jahrige Bundesanleihen von 1,13Prozent gegenuber.36
Um die vertraglich zugesicherten Anspruche vollumfanglich zu erfullen, wurden neue Regelungen bezuglich der Beteiligung des Kunden an den Bewertungsre- serven verabschiedet. Unter Bewertungsreserven (auch stille Reserven) ver- steht man die Differenz aus Zeit- und Buchwerten von Kapitalanlagen, welche auf zwei verschiedene Arten entstehen konnen. Bei einer Unterbewertung von Aktiva werden Vermogensgegenstande im Vergleich zu ihrem tatsachlichen Wert niedriger bewertet, wohingegen bei einer Uberbewertung von Passiva Schuldposten bilanziell hoher angesetzt werden.37 Um die vorhandenen finan- ziellen Mittel zwischen ausscheidenden und verbleibenden Versicherungsneh- mern gerecht zu verteilen, durfen austretende Kunden gemaft § 153VVG n.F. nur noch halftig an Bewertungsreserven aus festverzinslichen Titeln beteiligt werden, die den Sicherungsbedarf ubersteigen. Der Sicherungsbedarf ist der Betrag, der im jeweils aktuellen Zinsumfeld erforderlich ist, urn die zugesagten Leistungen und Garantien des Bestandes sicherzustellen. Beteiligungen an Bewertungsreserven von anderen Kapitalanlagen, wie beispielsweise Aktien und Immobilien, sind von dieser Vorschrift ausgenommen. Daruber hinaus darf gemaft § 56a VAG n.F. der Bilanzgewinn ebenfalls nur noch ausgeschuttet werden, soweit er den Sicherungsbedarf uberschreitet (sogenannte Ausschut- tungssperre).38
Des Weiteren wurde gemaft Artikel 4 Nr. 1 und 2 LVRG zum 01. Januar2015 der Hochstrechnungszinssatz, welcher den maximalen Zinssatz, den ein Versicherungsunternehmen dem Versicherungsnehmer fur den Sparanteil zusagen darf, von 1,75Prozent auf 1,25Prozent gesenkt. Aufgrund der modifizierten Berechnungsgrundlage fur den Hochstrechnungszins erfolgte eine weitere Her- absetzung auf 0,9 ProzentAnfang 2017. Diese Anpassung ist vorwiegend auf die veranderte Anlagestrategie von deutschen Lebensversicherern zuruckzu- fuhren. Denn seit einigen Jahren investieren Lebensversicherungsunternehmen zunehmend in langjahrige Kapitalanlagen, urn der anhaltenden Niedrigzinspha- se und den Solvency II Regelungen gerecht zu werden. Dementsprechend er- mittelt die Deutsche Aktuarvereinigung e.V. (DAV) den Hochstrechnungszins nunmehr primar mit Hilfe von 5-jahrigen Durchschnittsrenditen von sicheren 20- jahrigen europaischen Staatsanleihen.39 Der ermittelte Wert wird gemaft § 2 DeckRV als Begrenzung fur die Abzinsungsmoglichkeiten der Deckungs- ruckstellungen verwendet.
Ebenso wurde beschlossen, dass gemaft Artikel 6 LVRG die Mindestbeteiligung des Kunden an den Risikouberschussen von bislang 75 Prozent auf 90 Prozent angehoben werden. Grundlage das diese Uberschusse entstehen ist, dass we- niger Versicherungsleistungen angefallen sind als ursprunglich kalkuliert wur- den.40
Die Senkung des Hochstzillmersatzes von 40 Promille auf 25 Promille und die Verpflichtung des Versicherers, dem Kunden zusatzliche Informationen uber Produkte und Abschlusskosten zur Verfugung zu stellen sind ebenfalls neue Regelungen, welche innerhalb des LVRGs verabschiedet wurden.41
2.2.2 Solvency II
Der Grundstein fur die regulatorischen Anforderungen unter Solvency II wurde 1976 durch das eingefuhrte Solvabilitatssystem gelegt. Dieses System wurde bereits ,,im Hinblick auf Zweckma&igkeit, Wirksamkeit und Operationalitat mehr- fach uberpruft"42, woraufhin sich zahlreiche Anderungen im rechtlichen Umfeld ergaben. So begrundete sich zum Beispiel die Einfuhrung des § 53cVAG a.F., welcher Versicherungsunternehmen ,,zur Sicherstellung der dauernden Erfull- barkeit uber freie unbelastete Mittel mindestens in Hohe der geforderten Solva- bilitatsspanne zu verfugen", verpflichtet.
Trotz der Bemuhungen, die Gesetzeslage dem wandelnden Umfeld der Versicherungsunternehmen anzupassen, war angesichts der zunehmenden Interna- tionalisierung der Versicherungs- und Kapitalmarkte die landerubergreifende Harmonisierung der bisherigen Bestimmungen notwendig.43 Denn die divergie- renden Versicherungsaufsichtssysteme der einzelnen EU-Mitgliedsstaaten un- terschieden sich bisher aufgrund der lediglich auf EU-Ebene geltenden Min- deststandards beachtlich. Diesem Umstand zur Folge lagen Wettbewerbsver- zerrungen und Regulierungsarbitrage im internationalen Versicherungsmarkt vor.44
Aus diesem Grund fuhrte die EU-Kommission zum 01. Januar2016 Solvency II ein, welches ein Projekt zur grundlegenden Reform der Versicherungsaufsicht in Europa darstellt. Durch die Mischung von sowohl quantitativen als auch quali- tativen Elementen45 ermoglicht es eine risikogerechtere Unternehmensbetrach- tung.46 Mit dem Solvency ll-Regime wird das Ziel verfolgt, ein Solvabilitatspro- gramm zu etablieren, das den Versichertenschutz starkt und einheitliche Wett- bewerbsstandards innerhalb der Versicherungsbranche ermoglicht. Zu diesem Zweck sollen Versicherungsunternehmen gemaft ihrem Risikoumfeld mit einer moglichst geringen Insolvenzwahrscheinlichkeit tatig sein und mittels eines adaquaten Aufsichtssystems uberwacht werden.47 So definiert Solvency II die Anforderungen an die Kapitalausstattung, das Risikomanagement und an das Berichtswesen von Versicherungen innerhalb der EU. Die Eigenmittelanforde- rungen sollen an die tatsachlichen Risiken eines Versicherungsunternehmens geknupft werden. Im Vordergrund der Betrachtung steht die Gesamtrisikolage der Versicherungsunternehmen, wobei neben quantitativen Faktoren (Hohe des Solvenzkapitals) auch qualitative Aspekte (Vorhandensein eines angemesse- nen Risikomanagements) betrachtet werden.48 Durch die Ermittlung des Risiko- kapitals und der entsprechenden Eigenmitteldeckung soil die Unternehmens- fortfuhrung gewahrleistet werden. Anhand des Risk Based Capital Model, einem risikobasierten Modell zur Berechnung der Soll-Solvabilitat, wird der Risi- kogehalt einzelner Bilanzposten ermittelt und die Risikoexponierung des Versi- cherers ganzheitlich erfasst. Weitere Ziele sind die Einfuhrung risikoorientierter Instrumente der Unternehmenssteuerung sowie die Verbesserung der Markt- transparenz und Marktdisziplin.49
Alle 28 EU-Mitgliedsstaaten sowie die drei Staaten des Europaischen Wirt- schaftsraum (EWR) wenden die Solvencyll-Regelungen an. Abbildung 5 ver- deutlicht, dass die drei Saulen des Solvencyll-Regelwerks durch ineinander- greifende Prozesse inhaltlich vernetzt und damit integriert zu betrachten sind.
Abbildung 5 Solvency II Gesamtansatz
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Vgl. PricewaterhouseCoopers (Solvabilitatsubersicht, 2014), S.6
Die Unterteilung von Solvency II erfolgt in drei Saulen. In der ersten Saule wer- den die Kapitalanforderungen an die Versicherungsunternehmen geregelt. Sie umfassen quantitative Regelungen, die ein solventes Unternehmen aufweisen soil. Die zweite Saule definiert die qualitativen Mindestanforderungen an die Geschaftsorganisation, urn ein solides und vorsichtiges Management zu ge- wahrleisten. Hierzu muss das Versicherungsunternehmen die Risikomanage- ment-, die Compliance- und die versicherungsmathematische Funktion sowie eine interne Revision einrichten. Die Aufgabenbereiche dieser Funktionen sind in den Artikeln44 bis 48 der Solvencyll Rahmenrichtlinie definiert. Innerhalb der dritten Saule wird durch umfassende Berichts- und Offenlegungspflichten eine genaue Risikouberwachung durch die Aufsichtsbehorden ermoglicht. Die standardisierten Datensatze (Quantitative Reporting Templates) steigern die internationale Transparenz und Vergleichbarkeit von Versicherungsunterneh- men und ermoglichen es, drohende Risiken europaweit zu identifizieren.50
2.3 DemografischerWandel
Die Demografie (griechisch: demos = Volk; grafe = Schrift, Beschreibung) un- tersucht die Gro&e, Zusammensetzung und Entwicklung der Bevolkerung eines Landes Oder einer Region vorwiegend in quantitativer Hinsicht.51 Die derzeiti- gen Veranderungen der Altersstrukturzusammensetzung werden ublicherweise als demografischer Wandel bezeichnet. Um die Struktur und Veranderungen innerhalb eines Volkes zu analysieren werden drei Bereiche untersucht, die Fertilitat (Geburtenrate), die Mortalitat (Sterblichkeitsrate) und die Migration (Zu- und Abwanderungsrate eines Landes).52 Da die Migration abhangig von den politischen, wirtschaftlichen sowie okologischen Entwicklungen ist und sich so- mit gegenwartig kaum ein Trend ableiten lasst, liegt der Fokus im Folgenden auf der Untersuchung der Fertilitat und Mortalitat der deutschen Bevolkerung.53 In Bezug auf die Migration wird im Folgenden das Szenario vier des Statischen Bundesamts mit derAnnahme einer steigenden Zuwanderung verwendet.
Abbildung 6 Altersstruktur in Deutschland: 1910, 1970, 2009 und 2060
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Vgl. Statistisches Bundesamt (Bevolkerung Deutschland bis 2060, 2015), S.18
Das Statistische Bundesamt zeigt in seiner 13. koordinierten Bevolkerungsvo- rausberechnung bildhaft, dass der demografische Wandel in Deutschland langst angekommen ist und die ursprungliche Form der Bevolkerungspyramide verloren hat.54 Abbildung 6 stellt die Entwicklung und Prognose der Altersstruktur in Deutschland von 1910 bis 2060 dar. Die ausgepragte Pyramidenform im Jahr 1910, welche durch eine wachsende Bevolkerungszahl charakterisiert ist, wurde bereits in den 70er Jahren aufgrund einer stagnierenden Geburtenrate durch glockenartige Umrisse abgelost. Die voranschreitende Veranderung der Altersstruktur fuhrt zunehmend zu einer Bevolkerungsverschiebung mit einem erhohten Anteil alterer Menschen. Diese Uberalterung begrundet eine urnenar- tige Form, welche in Deutschland vor allem auf eine steigende Lebenserwar- tung sowie eine sinkende Geburtenzahl zuruckzufuhren ist. Dieser Prozess wird sich bis 2060 zunehmend verscharfen.55
Abbildung 7 Entwicklung der Bevolkerung Deutschlands bis 2060 bei starkerer Zu- wanderung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis der Daten des Statistischen Bundesamts (Bevolkerung Deutschland bis 2060, 2015), S.48
In Abbildung 7 ist zu erkennen, dass sich das Verhaltnis zwischen der jungeren zur alteren Generation trotz Annahme einer kontinuierlich starkeren Zuwande- rung betrachtlich andern wird. Wahrend im Ausgangsjahr 2013 noch ein Gleichgewicht zwischen den unter 20-Jahrigen und den uber 67-Jahrigen vor- herrschte, werden im Jahr 2060 bereits fast doppelt (29,20 Prozent) so viele Personen im rentenfahigen Alter sein als Kinder und junge Erwachsene (16,40 Prozent). Gleichzeitig wird die Bevolkerung im Erwerbsalter (Spanne von 20 bis 67 Jahre) kontinuierlich schrumpfen. Dies ist vor allem darauf zuruckzu- fuhren, dass innerhalb der nachsten zwei Jahrzehnte die geburtenstarken Jahr- gange zwischen 1950 und I960 aus dem erwerbsfahigen Alter ausscheiden.56
Die elementare Veranderung der Altersstruktur in Deutschland ist primar auf zwei Ursachen zuruckzufuhren, zum einen sinkt die Geburtenzahl seit I960 kontinuierlich und zum anderen steigt seit mehr als 150 Jahren die Lebenser- wartung jahrlich. So ist seit 1965 die Geburtenrate, welche die Anzahl gebore- ner Kinder pro gebarfahiger Frau im Alter von 15 bis 49Jahren betrachtet, in- nerhalb von 20 Jahren von 2,5 im Jahr 1965 auf ein Rekordtief von 1,3 gesun- ken. Im Jahr 2013 wurde eine Fertilitatsrate von 1,4 gemessen, was deutlich unter dem Bestandserhaltungsniveau von 2,1 Kindern pro Frau liegt.57 Diese Entwicklung ist zum einen dem Wandel von Traditionen und Vorstellungen von Familie und zum anderem dem hohen Anteil kinderloser, hochqualifizierter Frauen geschuldet, welche ihre Karriereplanung einer Familie vorziehen.58 Der Ruckgang der Geburten steht im Gegensatz zur steigenden Lebenserwartung in Deutschland. Denn durch die Fortschritte in der medizinischen Versorgung sowie der verbesserten Hygiene und Ernahrung steigt die Lebenserwartung jedes Jahr um circa drei Monate.59 So lag im Jahr1881 die durchschnittliche Lebenserwartung fur Frauen bei 38,4Jahren und fur Manner bei 35,6Jahren. Somit hat sich die Sterblichkeit in Deutschland wahrend der letzten 140 Jahren mehr als halbiert und ermoglicht somit beiden Geschlechtern einen enormen Anstieg der Lebenserwartung (Frauen: 82,8 Jahren; Manner 77,7 Jahren).60
2.4 Auswirkungen auf die Versicherungswirtschaft
Die deutsche Lebensversicherung zeigt sich im Niedrigzinsumfeld vergleichs- weise robust. Dennoch zeichnen sich auf dem Versicherungsmarkt bereits eini- ge Auswirkungen ab: Wahrend in den Jahren 2010 bis 2012 die Anzahl der ab- geschlossenen Neuvertrage stagnierte, ist seit 2013 ein Ruckgang von Ver- tragsabschlussen verzeichnet worden. In den Jahren zwischen 2010 bis 2013 haben sich die Beitragseinnahmen zunachst bei einem konstanten Wert von durchschnittlich 85 Mrd. EUR eingependelt (vgl. Abbildung 8). Der Sondereffekt mit einem Anstieg von 2,9 Mrd. EUR Beitragseinnahmen im Jahr 2014 kann auf die vorgezogenen Neuabschlusse durch die Reduzierung des Hochstrech- nungszinssatzes auf 1,25Prozent zuruckgefuhrt werden. Erwartungsgemaft wurde in 2015 im Vergleich zum Vorjahr ein Ruckgang der Abschlusse in Hohe von fast 450 Tsd. Stuck verzeichnet. Die Zuruckhaltung im Neuvertragsab- schluss von klassischen Lebensversicherungsvertragen kann zum einen auf die niedrigen Kapitalmarktzinsen und zum anderen auf die geringen Gewinnbeteili- gungen zuruckgefuhrt werden. So fiel die laufende Verzinsung aus Uber- schussbeteiligungen und Garantiezinsen innerhalb von 15 Jahren urn mehr als die Halfte von 7,15Prozent auf 2,84 Prozent im Jahr2015.61 Daruber hinaus nagt die Aussicht auf stagnierende Oder gar weiter sinkende Zinsen an der At- traktivitat der konventionellen Lebensversicherung.
Abbildung 8 Lebensversicherung i. e. S.: Neuvertrage und Beitragseinnahmen in den Jahren 1990 bis 2015
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Neuvertrage in Tsd. Stuck Bruttobeitragseinnahmen in Mrd. EUR
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis der Daten vom GDV (Die deutsche Lebensversicherung in
Zahlen, 2016), S.12f. und S. 19
Die Zinsen fur langfristige Anlagen in der Eurozone fielen durch die Summe der EZB-Ma&nahmen massiv. So reduzierten sich die Zinsen der zehnjahrigen deutschen Staatsanleihen im Jahr 2015 von 1,13 Prozent auf 0,60 Prozent und die Zinsen von kurzfristigen Anleihen sogar in den Negativbereich.62 Durch die immense Zinssenkung am Kapitalmarkt wird es fur Lebensversicherer jahrlich schwerer den Garantiezins von Altvertragen weiterhin zu erwirtschaften, zumal das Wiederanlagerisiko einen immer gro&eren Einfluss auf die Anlagen der Le- bensversicherer nimmt.63
Um die Risikotragfahigkeit der Lebensversicherer in Zeiten sinkender Marktzin- sen und verminderter Kapitalanlageertrage sicherzustellen, ist die Anpassung der Beteiligungen an Bewertungsreserven im Rahmen des LVRG sinnvoll. So- mit wird gewahrleistet, dass auslaufende Oder gekundigte Vertrage nicht an fik- tiven Bewertungsreserven beteiligt werden. Sonderausschuttungen zu Lasten von Risikopuffern werden gestoppt und eine gerechtere Ertragsverteilung in- nerhalb der Versichertengemeinschaft wird gewahrleistet.64 Die Kopplung an eine Ausschuttungssperre gemaft § 56a Abs. 2 Satz 3 VAG n.F. fuhrt allerdings dazu, dass Bilanzgewinne erst ausgeschuttet werden durfen, sobaid der Siche- rungsbedarf (§ 56a Abs. 4 VAG n.F.) uberschritten wurde. Dies Widerspricht jedoch dem Prinzip des § 254 AktG, nach dem Aktionare bei Erwirtschaftung eines Gewinns einen Anspruch von mindestens vier Prozent des Grundkapitals haben. Dementsprechend verlieren Aktien von deutschen Lebensversicherern aufgrund der unterbrochenen Dividendenhistorie an Attraktivitat fur zukunftige Investoren und die Aufnahme von frischem Eigenkapital wird erschwert. Durch den rein nationalen Anwendungsbereich auf Unternehmen mit Sitz in Deutschland fuhrt diese Vorschrift letztendlich zu einer Diskriminierung inlandischer Unternehmen und erschwert deren Wettbewerbsstellung.65 Um diese erheblichen Nachteile zu vermeiden bieten Konzernstrukturen die Moglichkeit durch einen Gewinnabfuhrungsvertrag zwischen Tochter- und Mutterunternehmen die Ge- winne der Lebensversicherungstochter im Vorfeld durch eine Kapitalentnahme an das Stammhaus auszuschutten.66 Aufgrund der Moglichkeit, die gesetzliche Ausschuttungssperre auf Konzernebene zu umgehen, ist es fraglich, ob die be- hordliche Ausschuttungssperre gemaft § 81bAbs. 2a Satz 7 VAG n.F. nicht als ausreichend erachtet werden kann. Denn auf Basis der Solvability und Eigen- mittelsituation sowie der tatsachlichen individuellen Gefahrdung der Versiche- rungsnehmer, kann die BaFin regulierende Ma&nahmen ergreifen, um eine Ausschuttungssperre auf Einzelunternehmensbasis aufzuerlegen. Zu hinterfra- gen ist ebenfalls, dass Solvency II auf europarechtlicher Basis eine aufsichts- rechtliche Harmonisierung fur Versicherungsunternehmen bieten soil, welche durch die Einfuhrung zusatzlicher nationaler Richtlinien vereitelt wird.67
Die Einfuhrung von Solvency II und somit einer marktnahen Bewertungsmetho- de hat verschiedene Implikationen auf die Anlagestrategie von Lebensversiche- rern.68 Mit einem Anlagevolumen von 851,5Mrd.EUR im Jahr2015 zahlen deutsche Lebensversicherer zu den bedeutendsten Investoren fur traditionelle Vermogenswerte, wie beispielsweise Staats- und Unternehmensanleihen.69 Aufgrund dieser herausragenden Stellung ist es denkbar, dass eine Verande- rung der Portfolioallokation sowohl die Nachfrage als auch die Preise auf dem Kapitalmarkt beeinflussen kann. Eine Umschichtung der Kapitalanlagen ist da- rauf zuruckzufuhren, dass unter Solvency I keine risikoadaquate Berucksichti- gung von Vermogenswerten erfolgte. Zur Regulierung wurden von der Versi- cherungsaufsicht bisher lediglich Anlagequoten herangezogen. Dementspre- chend bestand kein direkter Zusammenhang zwischen dem eingegangenen Anlagerisiko und der Unternehmenssolvabilitat.70 Durch Solvency II erfolgt nun der Ubergang von einem statischen zu einem risikobasierten Aufsichtssystem. Hierbei muss ausreichend Kapital entsprechend dem Anlagerisiko vorgehalten werden. Dies fuhrt dazu, dass Versicherer mit einer riskanten Anlagestrategie und hoher Risikoexponierung tendenziell mehr Kapital zuruckhalten mussen als Versicherer mit einer konservativen Strategie.71 Zukunftig ergibt sich hieraus eine gegenlaufige Austauschbeziehung zwischen den erwarteten Investitions- gewinnen und den Kapitalkosten aus der Kapitalbereitstellung, welche von der Versicherungsaufsicht vorgeschrieben wird, um dem entstandenen Anlagerisiko gerecht zu werden.72 Bei zukunftigen Anlageentscheidungen wird gemaft Lei termann „die risikoadjustierte Rendite, welche den Gewinn uber den risikolosen Zinssatz pro Einheit Risikokapital definiert"73 das ausschlaggebende Kriterium fur die Attraktivitat einer Investition sein.
Abbildung 9 Struktur der Kapitalanlagen der Lebensversicherungsunternehmen i. e. S. in Prozent (Vergleich: 2005 und 2015)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis der Daten vom GDV (Statistisches Taschenbuch derVer- sicherungswirtschaft, 2016), Tabelle 44
Abbildung 9 vergleicht die Struktur der Kapitalanlagen von Lebensversicherungsunternehmen aus dem Jahr 2005 mit 2015. Um die regulatorischen Kapi- talanforderungen zu senken, haben Versicherer bereits vor der Einfuhrung von Solvency II versucht, ihre Anlagerisiken zu minimieren. So konnte ein kontinu- ierlicher Ruckgang der Aktienbestande urn fast 35 Prozent (2005: 55,1 Mrd. EUR; 2015: 36,2 Mrd. EUR) zu Gunsten von Fixed Income Produk- ten, wie offentliche und private Anleihen, verzeichnet werden. Letztere vervier- fachten ihren summenma&igen Anteil am Kapitalanlagebestand innerhalb von zehn Jahren von 35,7 Mrd. EUR auf 148,7 Mrd. EUR. Der Ruckzug aus Investi-
[...]
1 Fromme, H. (Lebensversicherung - Ende eines Geschaftsmodells, 2013), o. S.
2 Interview Nikolaus von Bomhard (Lebensversicherung in Gefahr, 2014) in Spiegel online
3 Vgl. Statista (EZB Zinssatz, 2017)
4 Vgl. Boston Consulting Group (Herausforderung Solvency II, 2010), S. 1 f.
5 Vgl. GDV (Statistisches Taschenbuch der Versicherungswirtschaft, 2014), S. 44
6 Vgl. BaFin (Erstversicherungsunternehmen und Pensionsfonds, 2016), S. 7
7 Vgl. GDV (Statistisches Taschenbuch der Versicherungswirtschaft, 2016), Tabelle 2
8 Vgl. BaFin (Erstversicherungsunternehmen und Pensionsfonds, 2016), S.110
9 Vgl. GDV (Statistisches Taschenbuch der Versicherungswirtschaft, 2016), Tabelle 28
10 Vgl. Shradin, H.; Pohl, B; Koch, O. (Herausforderung: Lebensversicherung, 2006), S. 3
11 Vgl. GDV (Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen, 2016), S. 16
12 Vgl. Furstenwerth J.; WeiB A. (Versicherungsalphabet, 2001), S. 360
13 Vgl. Ebenda, S. 526
14 Vgl. GDV (Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen, 2016), S. 7 f.
15 Ebenda, S. 9 ff.
16 Ebenda, S. 11
17 Ebenda, S. 34
18 Ebenda, S. 34
19 Vgl. GDV (Statistisches Taschenbuch der Versicherungswirtschaft, 2016), Tabelle 121
20 Vgl. Furstenwerth J.; WeiB A. (Versicherungsalphabet, 2001), S.360
21 Vgl. GDV (Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen, 2015), S. 26 f.
22 Vgl. Gorgens, E.; Ruckriegel, K.; Seitz, F. (Geldpolitik, 2014), S. 62 f.
23 Vgl. Furstenwerth J.; WeiBA. (Versicherungsalphabet, 2001), S.411
24 Vgl. EZB (Geldpolitik, 2011), S. 101-126
25 Vgl. Statista (EZB Zinssatz, 2017)
26 Vgl. Statista (Inflationsraten in Deutschland von 1992 bis 2016, 2017)
27 Vgl. EZB (Aufgaben der ESZB gemaB dem AEU-Vertrages, o.D.)
28 Vgl. Keynes, J. M. (Alternative aims in monetary policy, 1923), S. 190 f.
29 Vgl. EZB-Pressekonferenz, Frankfurta. M., 15.03.2016, Draghi, M.
30 Vgl. EZB (EZB Einlagenfazilitat, o.D.)
31 Vgl. EZB-Pressenkonferenz, Wien, 02.06.2016, Draghi, M.
32 Vgl. Kraus, M. (Wie die Krise entstanden ist, 2012)
33 Vgl. Finanzen.net (Bundesanleihen, o.D.)
34 Vgl. EZB (MonatsberichtQktober2015, 2015), S. 45f.
35 Vgl. Bundesministerium fur Finanzen (LVRG, 2014)
36 Vgl. GDV (Lebensversicherungsreform, 2015)
37 Vgl. Furstenwerth, F.; WeiB, A. (Versicherungsalphabet, 2001), S. 108
38 Vgl. GDV (Nach der Reform - Das andert sich fur Lebensversicherungskunden 2015, 2014)
39 Vgl. DAV (Hochstrechnungszins in der Lebensversicherung, 2017)
40 Vgl. Furstenwerth J.; WeiB A. (Versicherungsalphabet, 2001), S. 539
41 Vgl. Bundesgesestzblatt (LVRG, 2014), S. 1330 ff.
42 Farny, D. (Versicherungsbetriebslehre, 2011), S. 813
43 Vgl. Farny, D. (Versicherungsbetriebslehre, 2011), S. 838
44 Vgl. Ziegler, M. (Eigenkapitalvorgaben, 2014), Seite 11 f.
45 Vgl. Bennemann, C.; Oehlenber L.; Stahl, G. (Solvency II, 2011), S.4
46 Vgl. Heep-Altiner, M.; Huseyin, K.; Krenzlin, B.; Welter,D. (Modelle, 2010)
47 Vgl. Farny, D. (Versicherungsbetriebslehre, 2011), S. 838
48 Vgl. Assekurata; Sopra Steria (Solvency II, o.J.)
49 Vgl. Farny, D. (Versicherungsbetriebslehre, 2011), S. 838 f.
50 Vgl. GDV (Saule III - Berichtspflichten unter Solvency II, 2015)
51 Vgl. Wagner, F. (GablerVersicherungslexikon, 2011), S. 150
52 Vgl. Wasserbauer, H. (Ageing Society, 2006), 15f.
53 Vgl. Statistisches Bundesamt (Bevolkerung Deutschland bis 2060, 2015), S. 37-41
54 Vgl. Statistisches Bundesamt (Bevolkerung Deutschland bis 2060, 2015), S. 13
55 Vgl. Burgdorfer, F. (Geburtenschwund und Uberalterung, 1932), S. 112
56 Vgl. Statistisches Bundesamt (Bevolkerung Deutschland bis 2060, 2015), S. 6 ff.
57 Vgl. Beckstein, G. (Antworten aufdie demografische Herausforderung, 2002), S. 10f.
58 Vgl. Bundesministerium des Inneren (Demografiebericht, 2011), S. 19f.
59 Ebenda, S. 21 ff.
60 Vgl. Statistisches Bundesamt (Bevolkerung Deutschland bis 2060, 2015), S. 36
61 Vgl. Statista (Laufende Verzinsung der Lebensversicherer in Deutschland, 2016)
62 Vgl. Institut fur Weltwirtschaft (Konjunktur im Euroraum, 2015)
63 Vgl. Furstenwerth J.; WeiB A. (Versicherungsalphabet, 2001), S. 749
64 Vgl. GDV (Stellungnahme zum LVRG, 2014), S. 4 ff.
65 Vgl. Prolss, E.; Dreher, M. (Beck’sche Kurzkommentare VAG, 2017), S. 430
66 Vgl. Deutscher Bundestag (Beschlussempfehlung LVRG, 2016), S. 10
67 Vgl. GDV (Stellungnahme zum LVRG, 2014), S.52
68 Vgl. Dickinson, G.; Liedtke, M. (ImpactofFairValue Reporting, 2004), S. 540-581
69 Vgl. GDV (Statistisches Taschenbuch der Versicherungswirtschaft 2016, 2017), Tabelle 44
70 Vgl. Leitermann, U. (Kapitalmanagement, 2005), S. 299-316
71 Vgl. Baur, P.; Enz, R. (Solvency II, 2006)
72 Vgl. Europaische Kommission (Impact Assessment of Solvency II, 2007), S. 36 ff.
73 Leitermann, U. (Kapitalmanagement, 2005), S. 299-316
- Quote paper
- Patrick Seizer (Author), 2019, Strategische Entwicklungspotentiale deutscher Lebensversicherungsunternehmen im Hinblick auf den wirtschaftlichen, rechtlichen und demografischen Wandel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1031364
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