Thema: Einführung Akrobatik
Akrobatik ist eine Sportart, die dem Gerätturnen durch ähnliche Anforderungsziele sehr nahe kommt. Zu diesen Voraussetzungen zählen beispielsweise Körperspannung, Beweglichkeit, Kraft, Koordinationsfähigkeiten sowie psychische Aspekte ( Motivation, Mut, Konzentrationsfähigkeit etc.). Akrobatik bringt man automatisch auch mit dem Zirkus in Verbindung, was sicherlich eine große Faszination vornehmlich bei Kindern auslöst.
Im Turnunterricht in der Schule wird durch den Einbau der Akrobatik ganz besonders der soziale Aspekt gefördert. Akrobatische Elemente können nur zu zweit oder zu mehreren durchgeführt werden, das schult z.B. miteinander umgehen, gegenseitiges Vertrauen und gegenseitiges Helfen bzw. Sichern. Es ist hierbei aber besonders wichtig, daßBerührungsängste bei den Schülern zuvor abgebaut werden und die Körperhaltung geschult wird, damit es nicht zu Schädigungen kommt.
Das geeignete Alter, um mit akrobatischen Übungen zu beginnen wird auf 11 - 13 Jahre festgelegt, da erst ab diesem Zeitpunkt die nötige Kraft sowie weitere koordinative Fähigkeiten und die Konzentrationsfähigkeit genügend ausgeprägt sind.
1. Die Besonderheiten des Akrobatikunterrichtes:
Da beim Akrobatikunterricht so gut wie keine Geräte benötigt werden weil der Mensch das „Turngerät“ darstellt, kann Akrobatik überall dort ausgeführt werden wo ein ebener Untergrund existiert.
Für die Akrobatik in der Halle eignen sich Bodenturnmatten aus Nadelfilz oder Judomatten. Im Sommer kann Akrobatik durchaus auf einer Wiese ausgeübt werden.
Als Kleidung eignen sich enganliegende, rutschfeste sowie längere Hosen am besten. Akrobatische Übungen werden barfußoder mit Gymnastikschläppchen durchgeführt.
Am Anfang von Akrobatikeinheiten ist es wichtig Übungen einzubauen die Körperkontakt herstellen und Vertrauen schulen. Außerdem ist es wichtig eine gute Körperspannung und Balancierfähigkeit zu besitzen. Diese grundlegenden Dinge kann man gut in ein Warm-up-Proramm einfließen lassen.
Zum Helfen und Sichern ist folgendes zu sagen: Gerade am Anfang ist es wichtig, daßvor den Übungen die Hilfestellung und grundlegende Griffe erklärt werden. Später kann die Hilfestellung dann in ein Sichern übergehen. Grundsätzlich gilt hier: So viel wie nötig und sowenig wie möglich.
2. Aufbau einer Akrobatikstunde:
2.1. Begrüßung und Einführung in das Thema: Akrobatik
Wiederholung der wichtigsten Griffe für eine Akrobatikstunde.
Der Unterarmgriff: Die untere Person legt ihre Hände unter die Ellbogen der oberen Person. Die obere Person greift an die Unterarme der unteren Person.
Der Handgelenk-Handgelenk-Griff: Beide Personen umfassen gegenseitig die Handgelenke
2.2. Aufwärmen
Als Aufwärmprogramm habe ich ein Fangspiel gewählt, daßsogenannte
VIRUSSPIEL: Je nach Größe der Gruppe werden ein oder mehrere Schüler als Fänger bestimmt. Sie sind die „Körperspannungsviren“ . Alle abgeschlagenen Personen legen sich unter vollster Spannung auf die Erde. Sie können erlöst werden, wenn sie von Gesunden zum Krankenhaus (Weichbodenmatte) getragen werden.
2.3. Übungen zur Körperspannung und zum Körperkontakt
- Einspringen in die Menschengasse:
Die Schüler bilden eine Menschengasse, d. h. jeweils ein Paar steht sich frontal gegenüber und greift sich gegenseitig an die Unterarme. Ein Freiwilliger steht auf einen Kasten und springt in die Gasse. Er wird von den anderen gefangen.
- Baumstammrollen:
Mindestens 7 Schüler liegen ganz eng nebeneinander auf dem Bauch. Darüber legt sich etwa in Hüfthöhe der fest angespannte „Baumstammschüler“. Auf ein Kommando beginnen nun alle gleichzeitig in eine Richtung zu rollen und transportieren den Baumstamm weiter. Sobald die hinterste Person von dessen Gewicht befreit ist, springt sie schnell auf und schließt vorne wieder zum neuen Baumstamm an. Variante: Wettspiel mit zwei Gruppen
- Liegestütz zu zweit:
Die untere Person geht in den Liegestütz und hat die Beine etwa hüftbreit auseinandergesetzt. Die obere Person stützt sich mit den Armen auf den Unterschenkeln der Unterperson und setzt die Beine nacheinander auf deren Rücken.
- Brett anheben:
Ein Schüler liegt mit voller Körperspannung auf dem Rücken. Nun hebt ein anderer Schüler das „Brett“ an den Fußgelenken nach oben. Dabei darf die untere Person nicht mit dem Becken einknicken. Variationen: Fußloslassen; hin-und herschütteln; seitlich anheben.
- V-Balance:
Zwei Schüler stehen Fußspitze an Fußspitze gegenüber und fassen sich dabei im Handgelenk- Handgelenk-Griff. Nun lehnen sich beide Personen gleichzeitig mit gerader Körperhaltung zurück bis die Arme gestreckt sind und halten die Stellung.
Variationen: Partner halten sich nur noch mit einer Hand; V-Balance rücklings; V-Balance mit Kniebeuge
2.4. Einfache akrobatische Elemente
- Flieger:
Als „Flieger“ werden Figuren bezeichnet, bei denen die obere Person in gestreckter Körperhaltung (Bauch-oder Rückenlage) auf den Armen oder/und den Beinen der unteren Person liegt. Man unterscheidet Flieger vorwärts und rückwärts auf Beinen oder Armen der unteren Person.
Bewegungsbeschreibung (aus PROBST A. Akrobatik, 1998)
- Stand auf dem Partner:
Stände sind Figuren, die in der Akrobatik in vielen verschiedenen Variationen auftreten. Die Oberperson kann auf dem Rücken, den Händen, den Füßen oder den Schultern des Partners stehen. Grundsätzlich gilt: Bewegungen gezielt, langsam und ruhig durchführen. Dabei niemals abspringen!
Bewegungsbeschreibung - Stand auf der Bank- (aus PROBST A. Akrobatik, 1998)
Bewegungsbeschreibung - Stand auf dem Krebs - (aus PROBST A. Akrobatik, 1998)
- Gallionsfiguren:
Prinzipiell gehören hierzu Figuren, bei denen die Übenden ihre Körper gestreckt auseinanderlehnen und sich gegenseitig im Gleichgewicht halten. Dabei kann man unterscheiden in Figuren, bei denen sich die Übenden frontal gegenüber stehen (vorwärts) und in solche, bei denen die obere Person der unteren den Rücken zukehrt (rückwärts). Die Oberperson steht dabei auf ihren Händen oder Füßen.
Bewegungsbeschreibung - Gallionsfigur vorwärts im Stand - (aus PROBST A. Akrobatik, 1998)
3. Phantasiefiguren
- Der Handstandläufer:
A steht mit hüftbreit gegrätschten Beinen. B Macht einen Handstand auf As Füßen und wird von A mit den Armen an den Oberschenkeln umfaßt. B beugt die Beine um As Schultern. Jetzt kann der Handstandläufer sich bewegen. ( aus BLUME M. Akrobatik mit Kindern und Jugendlichen, 1995)
- Die Ameise:
A springt B um die Hüften und verhakt ihre Füße hinter Bs Rücken. B stützt As Hüften. A beugt sich rücklings hinunter auf den Boden und läuft mit den Händen zwischen Bs Beinen hindurch. Dann umfaßt sie Bs Fußgelenke und streckt die Arme. B beugt sich nach vorne in den Vierfüßlerstand. Nun kann die Ameise loslaufen. ( aus BLUME M. Akrobatik mit Kindern und Jugendlichen, 1995)
- Der Lindwurm
Die Partner sitzen mit angewinkelten Knien dicht hintereinander und strecken die Arme seitlich aus. Mit den Knien werden die Oberkörper der jeweils vorderen Person umklammert. Auf Kommando beugen sich alle gleichzeitig nach rechts zum Schwungholen und drehen sich dann über die linke Seite in den Stütz auf den Händen. Nur die Hintere Person steht noch auf den Füßen. Nun kann der Lindwurm vorwärtslaufen.
( aus BLUME M. Akrobatik mit Kindern und Jugendlichen, 1995)
- Das Kamel
Die beiden
Trägerpersonen stehen hintereinander. Die obere Person steht dazwischen, stützt sich mit beiden Armen auf die Schultern der vorderen Person und hebt ein Bein an. Die Hinterperson geht in die Hocke und ergreift das Bein. Auf Kommando springt die obere Person ab, die hintere Person ergreift das andere Bein und hebt die obere Person in die Endposition. Nun kann das „Kamel“ laufen. ( aus BLUME M. Akrobatik mit Kindern und Jugendlichen, 1995)
4. Literatur:
- BLUME M.: Akrobatik mit Kindern und Jugendlichen. Aachen; Meyer und Meyer Verlag, 1995
- PROBST A.: DTB-Handbuch Teil 7 Gerätturnen, Akrobatik. Frankfurt, 1998
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