In der vorliegenden Arbeit wird zunächst die Funktion des menschlichen Nervensystems beschrieben und näher darauf eingegangen, was das somatische sowie das vegetative Nervensystem ausmacht sowie welche Funktionen diese haben, ehe erläutert wird, welche Unterschiede im Genauen die beiden Nervensysteme zueinander aufweisen.
Im zweiten Abschnitt wird zunächst erläutert, was die Hypophyse im Bezug auf das neuroendokrine System ist, sowie erklärt, welche Aufgaben diese hat. Anschließend werden die Funktionen von den Hormonen Oxytocin, Vasopressin, Somatotropin und Adrenocorticotropin, die von der Hypophyse ausgeschüttet werden, erörtert.
Zum Abschluss werden das Prinzip von Neurofeedback und anschließend verschiedene Möglichkeiten der Anwendung bei ADHS, bei ASS, bei Depressionen sowie bei Migräne erläutert.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Somatisches vs. vegetatives Nervensystem
1.1 Funktion des menschlichen Nervensystems
1.2 Das somatische Nervensystem
1.3 Das vegetative Nervensystem
1.4 Unterschiede der Nervensysteme
2 Hypophyse
2.1 Das neuroendokrine System
2.2 Adenohypophyse vs. Neurohypophyse
2.3 Oxytocin
2.4 Vasopressin
2.5 Somatotropin
2.6 Adrenocorticotropin
3 Neurofeedback
3.1 Das Prinzip von Neurofeedback
3.2 Anwendungsmöglichkeiten
3.2.1 Neurofeedback in der Anwendung bei ADHS
3.2.2 Neurofeedback in der Anwendung bei ASS
3.2.3 Neurofeedback in der Anwendung bei Depressionen
3.2.4 Neurofeedback in der Anwendung bei Migräne
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Das menschliche Nervensystem
Abbildung 2: Übersicht der Hypophyse
Abbildung 3: Prinzip von Neurofeedback
1 Somatisches vs. vegetatives Nervensystem
Im nachfolgenden Text wird zunächst die Funktion des menschlichen Nervensystems beschrieben. Anschließend wird näher darauf eingegangen, was das somatische, sowie das vegetative Nervensystem ausmacht und welche Funktionen diese haben, ehe abschließend erläutert wird, welche Unterschiede im Genauen die beiden Nervensysteme zueinander aufweisen.
1.1 Funktion des menschlichen Nervensystems
Allgemein lässt sich das menschliche Nervensystem unterteilen in das Zentralnervensystem (ZNS), bestehend aus Gehirn und Rückenmark, sowie das periphere Nervensystem (PNS), bestehend aus allen anderen Nervenfasern.1 Das Nervensystem bildet das Informationsverarbeitungssystem des Menschen, welches alle physiologischen Prozesse des Körpers lenkt. Somit ist es verantwortlich für das Denken, Sprechen oder das bewusste Wahrnehmen der Umwelt. Dabei umfasst das Nervensystem vier wesentliche Aufgaben. Die Wahrnehmung von sensorischen Eindrücken aus der Umwelt, das Zusammenführen von verschiedenen Informationen, die Weiterleitung von Reizen des ZNS zu den Organen, sowie die Aufrechterhaltung des inneren Gleichgewichts im menschlichen Körper.2 Sowohl das somatische, als auch das vegetative bzw. autonome Nervensystem sind Teil des peripheren Nervensystem und versorgen das Zentralnervensystem mit motorischen und sensorischen Informationen.3 Dabei unterscheidet man zwischen sogenannten afferenten Nerven und efferenten Nerven. Die afferenten Nerven (lat. affere = hinbringen) übertragen die Informationen vom PNS an das ZNS. Die ausgehenden Nerven, also die efferenten Nerven (lat. ef- fere = hinausbringen), übertragen Informationen vom Zentralnervensystem an die Umgebung. Entsprechend der lateinischen Begrifflichkeit bedeutet daher afferent vereinfacht gesagt zum ZNS hin und efferent vom ZNS weg.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Das menschliche Nervensystem (Quelle: https://hoffmeister.it/in- dex.php/freies-biologiebuch-fuer-schueler-und-studenten/81-freies-lehrbuch-biologie-05-03-das- vegetative-nervensystem-und-stress)
1.2 Das somatische Nervensystem
Das somatische Nervensystem ist der Teil des PNS, der mit der Umwelt agiert. Die afferenten Nerven leiten sensorische Informationen von Rezeptoren in der Haut, Skelettmuskeln, Gelenken, Augen und Ohren zum ZNS und steuern damit die körperlichen Aktivitäten des Menschen.4 Viele Aktivitäten dieses Nervensystems finden bewusst statt und stehen somit unter menschlicher Kontrolle.5 Die afferenten Neuronen umfassen Aufgaben, wie das Sehen, Hören, Schmecken, Riechen sowie das Tasten und Fühlen. Zudem können über die Nervenfasern Temperaturen und Schmerzen wahrgenommen werden.6 Die efferenten Nerven hingegen übermitteln die motorischen Signale vom ZNS an die entsprechenden Organe. Innerhalb des somatischen Nervensystems befinden sich zudem Strukturen mit der Funktion, unterschiedliche Abläufe zusammenzufassen. Dabei werden sensorische Informationen empfangen und gleichzeitig efferente Antwortsignale erzeugt.7
1.3 Das vegetative Nervensystem
Das vegetative oder auch autonome Nervensystem ist der Teil des PNS, der an einer neuronalen Regulierung der Organe beteiligt ist. Dies beinhaltet u.a. die Verdauung, die Atmung und den Puls.8 Genauer gesagt, alle automatischen Funktionen, die unbewusst geschehen. Das vegetative Nervensystem wird daher auch als autonomes Nervensystem bezeichnet, da es selbstständig arbeitet. Hierbei leiten die afferenten Nerven sensorische Signale von den inneren Organen zum ZNS. Dadurch entsteht bspw. ein Hungergefühl oder ein hoher Puls. Die afferenten Nerven sind somit verantwortlich dafür, die verschiedensten Werte im menschlichen Körper zu kontrollieren und zu regulieren.9 Die efferenten Nerven hingegen übertragen Signale vom ZNS zu den inneren Organen. Darunter fällt bspw. der Herzmuskel oder andere Muskeln. Innerhalb der efferenten Nerven unterscheidet man zudem zwischen dem Sympathikus, der aktiviert wird, wenn Gefahr besteht und dem Parasympathikus, der wiederrum bei Entspannung aktiviert wird, sowie für den Aufbau von Energiereserven sorgt.10
1.4 Unterschiede der Nervensysteme
Das somatische Nervensystem wird auch als willkürliches Nervensystem bezeichnet. Innerhalb dieses Nervensystems finden hauptsächlich hoch differenzierte bewusste Prozesse statt. Diese freiwillige Kontrolle innerhalb des somatischen Nervensystems ermöglicht es, gezielt die quergestreifte Muskulatur des Körpers anzusprechen. Im Gegenteil ist das vegetative Nervensystem ein unwillkürliches. Das bedeutet, dass sich nur begrenzte Bereiche bewusst steuern lassen. Es finden also hauptsächlich unbewusste Vorgänge statt. Das vegetative Nervensystem ist vor allem für die glatte Muskulatur sowie die Blutgefäße, die Drüsen und den Herzmuskel verantwortlich. In Bezug auf die quergestreifte Muskulatur sorgt es vor allem für eine Tonusregulation in Stress- und Angstsituationen. Die quergestreifte Muskulatur wird im somatischen Nervensystem durch eine spezifische Region aus dem Gehirn bzw. des Rückenmarks versorgt. Im vegetativen Nervensystem hingegen werden die Zielorgane, wie weiter oben beschrieben, durch die Nerven Sympathikus und Parasympathikus versorgt. Zudem sollte erwähnt werden, dass das Risiko einer Verletzung des somatischen Nervensystems relativ hoch ist und das Risiko einer vollständigen Heilung als gering eingeschätzt wird. Hingegen ist das Risiko einer Verletzung des autonomen Nervensystems recht gering und die Heilungschancen sehr gut.11
2 Hypophyse
Im Folgenden Abschnitt wird zunächst erläutert was die Hypophyse im Bezug auf das neuroendokrine System ist, sowie erklärt, welche Aufgaben diese hat. Anschließend werden die Funktionen von vier verschiedenen Hormonen, die von der Hypophyse ausgeschüttet werden, erörtert.
2.1 Das neuroendokrine System
Allgemein gesagt ist das endokrine System dafür verantwortlich, die Hormone des Körpers zu produzieren. Über die Hormone werden verschiedene Funktionen des Körpers koordiniert und reguliert. Dazu gehört bspw. die Stoffwechselregulation, der Wasser- und Elektrolythaushalt, Wachstumsprozesse oder die Fortpflanzung. In der neurologischen Funktionseinheit hängt die Informationsübertragung mit der Struktur des Nervensystems zusammen. Das endokrine System hingegen verwendet hauptsächlich die Blutgefäße als Übertragungsweg.12 Das neuroendokrine System besteht aus sogenannten exokrinen und endokrinen Drüsen, die verschiedene Hormone produzieren.13 Hormone können vereinfacht als chemische Botenstoffe bezeichnet werden, die von ihrem produzierenden System durch die Blutbahn zu den entsprechenden Organen weitergeleitet wer- den.14 Zu den endokrinen Drüsen zählen Hypophyse, Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Nebenniere, und die Epiphyse. Die Hypophyse bildet die Hauptdrüse des neuroendokrinen Systems, da sie die Ausschüttung von Hormonen der anderen Drüsen reguliert.15 Die Hypophyse teilt sich in zwei Systeme auf: die Adenohy- pophyse und die Neurohypophyse. Die Adenohypophyse spielt eine Schlüsselrolle in den Drüsen, die die Hormonsekretion im gesamten Körper steuern. Die Neurohypophyse speichert und setzt Hormone frei, die den Uterus und die Nieren beeinflussen.16
2.2 Adenohypophyse vs. Neurohypophyse
Wie bereits erwähnt stellt die Hypophyse das Zentrum des endokrinen Drüsensystems des Menschen dar. Der Hypophysenkörper besteht aus den beiden Hauptteilen Vorderlappen (Adenohypophyse) und Hinterlappen (Neurohypo- physe). Der Vorderlappen kontrolliert vor allem die Schilddrüse, die Nebenschilddrüse, die Nebennierendrüsen sowie die Geschlechtsdrüsen. Über diese Drüsen werden Körpervorgänge wie Wachstum oder Reifung gesteuert. Die Adenohypophyse schüttet zudem die sogenannten tropen Hormone aus, welche über den Blutstrom zu den jeweiligen Drüsen gelangen.17 Die Adenohypophyse entwickelt sich aus der Epitheltasche der ektodermalen Mundhöhle. Ihre Zellen gehören zum sogenannten diffusen neuroendokrinen System. Unbehandelt können seltene Fälle von Über- oder Unterfunktion schwerwiegend werden. Überfunktionelle Zustände sind normalerweise das Ergebnis von Hypophysentumoren.18 Die Neurohypophyse bildet eine strukturelle und funktionelle Einheit. Sie besteht zum größten Teil aus Nervenzellen. Die Hormone des Hinterlappens bilden eine komplexere Wirkung als die des Vorderlappens. Sie werden durch die Stimulation der Nervenfasern vom Mittelhirn bis zum Hinterlappen ins Blut freigesetzt.19
Die Hypophyse schüttet u.a. die Hormone Oxytocin, Vasopressin, Somatotropin und Adrenocorticotropin aus. Im Folgenden werden diese näher erläutert.
[...]
1 Karim & Eck (2015), S. 25
2 Michael-Titus (2018), S. 1
3 Becker-Carus & Wendt (2017), S. 43
4 Karim & Eck (2015), S. 26
5 Silbernagl, Despopoulus & Draguhn (2018), S. 78
6 Michael-Titus (2018), S. 20-21
7 Karim & Eck (2015), S. 26
8 Karim & Eck (2015), S. 26
9 Michael-Titus (2018), S. 25
10 Karim & Eck (2015), S. 26
11 Dierlmeier (2015) S. 25
12 Zilles & Rehkämpfer (1993), S. 343-351
13 Karim & Eck (2015), S. 47
14 Becker-Carus & Wendt (2017), S. 44-45
15 Karim & Eck (2015), S. 48
16 Zilles & Rehkämpfer (1993), S. 343-351
17 Schade (2000), S. 355
18 Riede & Seufer (2009), S. 67
19 Schade (2000), S. 355
- Quote paper
- Niclas Gallwitz (Author), 2021, Somatisches und vegetatives Nervensystem. Hypophyse. Prinzip und Anwendung von Neurofeedback, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1030801
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