Der Lockdown als Maßnahme zur Eindämmung des Coronavirus hatte eine Isolation zur Folge, die aus psychologischer Sicht, in Hinblick auf social approach and avoidance motivations, aber auch aus soziologischer Sicht höchst interessant ist. Nicht nur die Soziologie der Katastrophen gelangt angesichts eines so tiefgreifend bedeutenden Ereignisses an ihre Grenzen. Auch eine Einordnung der Einsamkeitserfahrung im Rahmen einer soziologischen Betrachtung der Einsamkeit ist sehr aufschlussreich. Hinzu kommt eine Hypothese, die das soziologische Phänomen der Nothingness und die Ästhetisierung dieser in Form einer minimalistischen Lebensweise als eigentlichen Vorteil der Mittelschicht für eine komfortable Einsamkeitserfahrung in Isolation in den Mittelpunkt stellt. Die Privilegien dieser gesellschaftlichen Gruppe leiten über zu den neuen Ansätzen der Soziologie der Katastrophen, die formuliert wurden, um das vorherrschende globale Ungleichgewicht finanzieller und politischer Ressourcen stärker in den Fokus der Soziologie der Katastrophen zu rücken. Schließlich stellt sich die Frage, warum nur eine begrenzte Anzahl der Bevölkerung in Deutschland von den verhängten Maßnahmen profitieren konnte.
Endlich eine Kritik der Corona-Maßnahmen basierend auf soziologischen Theorien und psychologischen Grundsätzen. Eine angenehme Abwechslung in Zeiten von Hobby-Virologen, Wissenschaftsleugnern und Querdenkern.
Inhaltsverzeichnis
- Underlying mechanisms of Solitude
- Situative Rahmung
- Kosten und Nutzen der Isolation
- Developmental timing of Solitude
- Lebensabschnitte
- Entwicklungsphasen
- Advantages of positive Solitude
- Kreativität
- Spiritualität
- Selbstwahrnehmung
- Disadvantages of negative Solitude
- Soziale Isolation
- Verlust von Beziehungen
- Psychische Belastung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit verfolgt das Ziel, den Ansatz der neuen Soziologie der Katastrophen sowie die Einsamkeitserfahrung in Form einer Bilanz miteinander zu verbinden und exemplarisch anzuwenden. Die beiden zentralen Ansätze bilden die theoretische Grundlage dieser Arbeit. Den Untersuchungsgegenstand soll dabei der erste Corona-Lockdown im Frühling/Sommer 2020 bilden. Die Arten von Einsamkeitserfahrungen scheinen sich zu unterscheiden, abhängig von der Berücksichtigung der Umstände, als auch von den Kosten und Nutzen der Einsamkeit. Dazu soll nun der Ansatz der neuen Soziologie der Naturkatastrophen hinzugefügt werden.
- Die Auswirkungen des Lockdowns auf die Einsamkeitserfahrungen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen
- Die Bilanzierung von Kosten und Nutzen der Isolation
- Die Rolle der Regierung und ihre Maßnahmen im Kontext der Katastrophentheorie
- Die Analyse der Rahmenbedingungen, die Einsamkeitserfahrungen beeinflussen
- Die verschiedenen Arten von Einsamkeitserfahrungen und ihre Implikationen
Zusammenfassung der Kapitel
Underlying mechanisms of Solitude
Dieser Abschnitt behandelt die Rahmenbedingungen des Lockdowns, die sich in die Kategorie der „underlying mechanisms for solitude“ einordnen lassen. Dabei stellt sich besonders die Frage, ob die situative Rahmung eine selbst gewollte (sought-after) oder eine auferlegte (other-imposed) Isolation darstellt. Der Lockdown im Sommer 2020 stellt eine paradoxe Art der Rahmung dar, da die Bevölkerung sowohl von behördlicher Seite zur Isolation aufgefordert wurde, als auch aus eigenem Schutz das Haus nicht verlassen wollte.
Developmental timing of Solitude
Dieser Teil untersucht den Zusammenhang zwischen den verschiedenen Lebensabschnitten und den Erfahrungen mit Einsamkeit. Es wird analysiert, wie die spezifischen Entwicklungsphasen die Art und Weise beeinflussen, wie Individuen Einsamkeit erleben und verarbeiten.
Advantages of positive Solitude
Dieser Abschnitt beleuchtet die positiven Seiten von Einsamkeit und untersucht die Vorteile, die mit dem Alleinsein verbunden sein können, wie z.B. Kreativität, Spiritualität und verbesserte Selbstwahrnehmung.
Disadvantages of negative Solitude
Dieser Abschnitt fokussiert auf die negativen Folgen von Einsamkeit, wie z.B. soziale Isolation, Verlust von Beziehungen und psychische Belastung. Es wird analysiert, wie sich negative Einsamkeitserfahrungen auf das Wohlbefinden des Einzelnen auswirken können.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Themenschwerpunkte dieser Arbeit sind: Soziologie der Katastrophen, Einsamkeitserfahrung, Lockdown, Covid-19 Pandemie, Kosten-Nutzen-Bilanz, Isolation, selbst auferlegte Isolation, fremd auferlegte Isolation, Rahmenbedingungen, gesellschaftliche Gruppen, Ungleichheit.
- Quote paper
- Timotheus Meiß (Author), 2021, Der Corona-Lockdown in Deutschland als Beispiel für einen neuen Ansatz der Soziologie der Katastrophe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1030798