Gliederung:
1. Einleitung
2. Funktionen des Waldes
3. Waldanbau
- Unterschied Forst - Naturanbau
- Sukzession
4. Nachteile Monokultur
5. Waldkrankheiten
6. Folgen der Krankheiten
7. Entwicklung unserer Wälder
8. Ausblick
Vor 2000 Jahren war der gr ößte Teil von Europa mit Wald bedeckt, doch durch das Ausbreiten der menschlichen Siedlungen wurden große Waldgebiete zerstört. Heute sind nur noch 30% von Deutschlands Gesamtfläche mit Wäldern bedeckt, die alle, mit Ausnahme einiger Naturschutzgebiete, forstwirtschaftlich genutzt werden.
Das ist auch eine sehr wichtige Funktion des Waldes. Denn als Lieferant von Holz für Produktion und Beschäftigung spielt er eine bedeutende Rolle.
Doch dies sollte nicht als die einzige Funktion vom Wald angesehen werden.
So finden Tiere in einem naturnahem Wald eine Vielzahl von ökologischen Planstellen, denn der Wald bietet Schutz und Nahrung. So herrscht im Wald eine große Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren. Auch wird durch den stockwertartigen Bau ein Schutz vor Hochwasser, Lawinen und Wind gewährleistet, denn durch das weit verzweigte Wurzelsystem wird der Boden festgehalten und es kann keine Bodenerosion stattfinden. So werden Erdrutsche Hausarbeiten.de - Themenarbeit - Ökosystem Wald verhindert.
Durch den Moosboden wird Wassergespeichert, da er viele Poren und Wurzelkanäle hat. Durch diese starke Speicherfunktion werden Überschwemmungen nach Regengüssen verhindert. Das vom Waldboden gespeicherte Wasser hat auch als Trinkwasser eine höhere Qualität, da es gefiltert und von Schadstoffen gereinigt in die Erde gelangt.
Der Wald hat einen so hohen Erholungswert, weil man darin sehr gut entspannen kann. Es ist sehr ruhig im Wald, denn das dichte Blätterdach wirkt als Lärmschutz. Gleichzeitig ist es aber ein Regulator von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Im Wald herrscht ein ausgeglicheneres Klima. Im Sommer ist es dort etwa 4°C kühler und im Winter ca. 2°C wärmer als in der Stadt. Durch Luftaustauschvorgänge mischt sich die kühle Waldluft mit der warmen Luft der Umgebung, die dadurch kühler wird.
All diese oben genannten Funktionen eines Waldes sind hauptsächlich in naturnahen Wäldern zu finden, denn es gibt noch eine andere Art von Wald: Monokulturen.
Mit der Zeit wuchs der Bedarf an dem Rohstoff Holz und der naturnahe Wald konnte den wachsenden Holzbedarf nicht decken. Deshalb begann man vor 200 Jahren mit der Anpflanzung von Reinbeständen einer Baumart. Fichte und Kiefer wurden bei solchen Monokulturen bevorzugt, denn diese Nadelbäume wachsen schneller heran und brachten so mehr Holz.
Diese Art von Wald ist der völlige Gegensatz zu dem durch Sukzession entstandenem Wald. Dies bedeutet, dass ein Wald mit einer stabilen Struktur entsteht. Alle Tier- und Pflanzengesellschaften entstehen in einer zeitlich bestimmten Aufeinanderfolge. Nach einem Kahlschlag im Wald entstehen zum Beispiel als erstes einjährige Kräuter und anschließend kommen mehrjährige Kräuter. Diese werden durch Sträucher ersetzt. Es gibt Baumarten die auch unter schlechten Bedingungen wachsen können, man nennt sie Pionierpflanzen. Diese sind die ersten, die den Wald besiedeln. In diesem heranwachsenden Stadium entsteht die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren, da das Angebot von ökologischen Nischen sehr groß ist. Nachdem sich der Wald nun vollständig entwickelt hat (Klimaxstadium), sind die pflanzlichen und tierischen Beziehungen zu einem stabilen Netz geworden. Durch die Forstwirtschaft wird dieses kaum noch erreicht, da nach einem Kahlschlag die Wälder aufgeforstet werden, so dass die natürliche Entstehung beschleunigt wird. Der Wald steht hier nicht als Ökosystem, sondern als ökonomischer Rohstoff. Deshalb wird das schnellwachsendes Holz dem natürlichen vorgezogen.
So kommt es auch zu immer mehr Naturkatastrophen, denn z.B. in einer Monokultur kommt es kaum noch zur Ausbildung von Strauch- und Krautschicht, durch die geringe Lichtdurchlässigkeit. So kommt es immer stärker zur Bodenerosion und an Berghängen öfter zu Lawinen und Erdrutschen.
Durch die fehlende Strauchschicht sind auch viele Planstellen ausgelöscht. So finden Vögel schlechte Lebensbedingungen vor und bestimmte Insektenarten vermehren sich explosionsartig. Zum Beispiel der Borkenkäfer, der unter der Borke lebt und die nährstoffspeichernde Schicht zerstört, deshalb stirbt der Baum vorzeitig ab. Da in Monokulturen auch nur eine Baumart wächst, haben die Insekten auch genug Nahrung.
Doch nicht nur diese Faktoren zerstören unsere Wälder. Seit dem Anfang der 70er Jahre wurden immer neue Erkrankungen an Bäumen beobachtet. Die kränkelnden Nadelbäume z. B. die Fichte beginne mit einer Verfärbung der Nadeln, die dann vorzeitig abgeworfen werden. So kommt es zur Kronenverlichtung und die noch vorhandenen Seitenzweige hängen lamettaartig nach unten. In der Endphase stirbt die Krone dann ab.
Untersuchungen zeigen, dass diese Erkrankungen durch verschiedene Faktoren hervorgerufen werden. Durch Verbrauch von fossilen Brennstoffen (Erdöl, -gas) werden Gase freigesetzt. Eine Hauptrolle spielt dabei Schwefeldioxid. Es verbindet sich mit Regen oder Schnee und es entsteht schweflige Säure, die in den Boden gelangt, der dadurch versauert. Als Folge davon werden giftige Metall-Ionen freigesetzt, die die Wurzeln schädigen, so dass die Wasser- und Nährstoffaufnahme behindert wird.
Auch die anderen Luftschadstoffe beeinflussen die Bäume, denn sie greifen z. B. bei Nadelbäumen die schützende Wachsschicht der Spaltöffnungen an. So hat der Baum seine zu hohe Wasserabgabe und die Schadstoffe können ungehindert eindringen.
Eine weitere Schädigung entsteht durch Ozon. Stickstoffdioxid reagiert mit dem Luftsauerstoff zu O3. Durch Ozon wird die Zellmembran geschädigt und das Blattgrün wird zerstört, die Blätter werden gelb. Damit wird die Fotosynthese gehemmt und später kommt es zu Gewebe-, Zelltod.
Wenn man einige Statistiken untersucht, wird man feststellen, dass das Baumsterben in den letzten Jahren explosionsartig zugenommen hat. In den letzten 50 Jahren haben sich die Hektar Wald, die abgestorben sind, ungefähr vervierfacht.
Wir sollten unsere Abgabe von Schadstoffen stark reduzieren, um unsere Bäume zu schützen. Sonst sieht es in 100 Jahren sehr schlecht mit den Waldbeständen aus. Und ohne Wald würden die Stoffkreisläufe unserer Natur verändert werden. Es würden auch viele Tier- und Pflanzenarten vernichtet werden. So würden komplexe Nahrungsbeziehungen gestört werden, was sich auf die ganze Umwelt ausbreitet.
Eine wichtige Voraussetzung für einen wirksamen Schutz der Wälder ist die Reinhaltung der Luft, des Bodens und des Wassers. Industrien müssen ihre Schadstoffabgaben durch Filteranlagen vermindern und die Erhaltung und Neupflanzung von Bäumen und Sträuchern als Nistplatz und Nahrungsquelle tragen dazu bei, dass die Artenvielfalt bestehen bleibt.
Dann bleibt uns der Wald zur Erholung noch lange erhalten.
- Quote paper
- Andrea Flack (Author), 2001, Ökosystem Wald, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103064
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