Stellen Sie sich eine Welt vor, in der die Dunkelheit herrscht und das Leben im Verborgenen pulsiert. Tief unter der Erde, in einem Labyrinth aus Tunneln und Kammern, lebt ein faszinierendes Wesen, perfekt angepasst an seine unterirdische Existenz: der Maulwurf. Diese umfassende Analyse enthüllt die Geheimnisse dieses geheimnisvollen Säugetiers, von seiner stromlinienförmigen Körperform und den grabschaufelartigen Vorderbeinen bis hin zu seinen hochentwickelten Sinnen, die ihm in der Dunkelheit zur Orientierung dienen. Entdecken Sie, wie der Maulwurf seine Umgebung ertastet, seine Beute wittert und sich vor Feinden schützt. Erfahren Sie mehr über seine Lebensweise als Einzelgänger, seinen unstillbaren Hunger nach Regenwürmern und Insektenlarven sowie seine beeindruckende Fähigkeit, bis zu 10 Meter Tunnel pro Stunde zu graben. Neben einer detaillierten Beschreibung seiner Anatomie, Physiologie und Verhaltensweisen bietet dieses Buch auch Einblicke in die Bedeutung des Maulwurfs im Ökosystem und seine Rolle im Lehrplan der Grundschule. Es werden fächerübergreifende Möglichkeiten für den Unterricht aufgezeigt, von der Behandlung im Deutschunterricht anhand bekannter Kinderbücher bis hin zur kreativen Auseinandersetzung im Kunst- und Musikunterricht. Tauchen Sie ein in die verborgene Welt des Maulwurfs und entdecken Sie die erstaunlichen Anpassungen, die dieses unscheinbare Tier zu einem wahren Meister der Unterwelt machen. Ein Muss für Naturinteressierte, Biologie-Studenten und Pädagogen, die ihren Schülern die Wunder der Tierwelt näherbringen möchten. Erkunden Sie die faszinierende Welt der Säugetiere, insbesondere die der Insektenfresser, und verstehen Sie die Bedeutung von Anpassung und Evolution. Lassen Sie sich von der Perfektion der Natur inspirieren und entdecken Sie die verborgenen Schönheiten, die uns umgeben. Dieses Buch bietet eine wissenschaftlich fundierte und zugleich leicht verständliche Einführung in das Leben des Maulwurfs, ergänzt durch didaktische Anregungen für den Unterricht.
Der Maulwurf
Maulwurf = "Erd-(=Mull)werfer"
I. Fachwissenschaftlicher Teil
1. Einordnung
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Ordnung: Insektenfresser (Insectivora)
Familie: Maulwürfe (Talpidae)
Europäischer Maulwurf (Talpa euroaea)
WS 2000/2001 Datum: 16.01.01
2. Körperbau und Anpassung an das Leben unter der Erde
2.1. Körper- und Kopfform § Körper ca. 11-17 cm lang § Schwanzlänge 2-3,5 cm § Gewicht 65-120g
- Stromlinienförmig: Erleichtert das Laufen in den Gängen
- Kegelförmiger Kopf, durch Knorpel vorne rüsselartig verlängert (Bohrer)
- Übergang ohne Halseinschnitt in einen walzenförmigen Körper, endet mit kurzem Schwanz, meistens aufgerichtet zum Tasten § Nasenöffnungen nach unten gerichtet, können daher beim Wühlen nicht verstopfen
- Schnauzenöffnung ebenfalls unterständig, da Unterkiefer kürzer
- Augen tief im Fell versteckt
- Kurze Extremitäten im Verhältnis zur Körpergröße
2.2. Fell
- Schwarz, grau oder braun
- Ohne "Strich", ermöglicht daher Laufen und Drehen in alle Richtungen ohne gebremst zu werden
- Senkrecht stehende Haare verhindern das Vordringen von Schmutz und Steinen auf die Haut
- Wollhaare sind Hauptbestandteil des Fells
- Tasthaare an versch. Körperregionen (siehe 2.4.3.) § Winterfell
- Früher: Verarbeitung von Maulwurfsfellen zu Bekleidung
2.3. Extremitäten
2.3.1. Vorderbeine
- Zu Grabwerkzeugen umgebildet
- Stehen waagrecht ab
- Verkürzter Oberarm
- Kompakter Schultergürtel
- Grabhände:
⇒ Innenfläche nach außen gedreht
⇒ Schaufelförmig
⇒ Stumpfe Krallen
⇒ Fünfstrahlig, mit Sichelbein als "sechsten Finger"
⇒ Hautbrücke im unteren Bereich zur Flächenvergrößerung
2.3.2 Hinterbeine
- Kurz
- Können am Hüftgelenk um 90° abgespreizt werden
⇒ Dient der Verankerung des Körpers in engen, steilen Gängen ⇒ Freihalten der Vorderbeine
- Fortscharren des Bodens und Festpressen der Erde
2.4. Die Sinnesorgane
Die Nahsinne des Maulwurfs sind sehr gut ausgebildet
2.4.1. Gehör
- Fehlende Ohrmuscheln, Ohren im Fell verborgen
- Trotzdem: sehr gutes Gehör ("lebt mit dem Ohr an der Wand")
2.4.2. Geruchssinn
- Wittert seine Beute beim Durchwühlen der Erde
- Nase nach unten gerichtet, kann durch Hautfalte verschlossen werden
2.4.3. Tastsinn
- Rüsselspitze der unbehaarten Nase weist 150.000 freie Nervenenden und 25.000 Tastzellen auf
- Tasthaare (Vibrissen) an der Nase, um den Mund, an der
Handwurzel und an der Schwanzspitze ⇒ zur Orientierung und Prüfung der Gänge
- Erschütterungen werden wahrgenommen, wichtig zur Beutesuche und zum Schutz vor Feinden
2.4.4. Augen
- Winzig, im Fell versteckt
- Durch Leben in der Dunkelheit verkümmert
- Funktionsfähigkeit wurde nachgewiesen
2.5. Gebiss
- Insektenfressergebiss aus 44 spitzen Zähnen
- Zahnformel: 3x1x4x3
3x1x4x3
3. Lebensweise
- Einzelgänger
- In unterirdischem Gänge- und Höhlensystem auf Wiesen, Äckern und Gärten
- Das ganze Jahr über aktiv, gräbt im Winter tiefer in die Erde, falls das nicht möglich ist baut er Sumpfburgen
- Wohnung (Kessel, Nest) gepolstert, Jagdgang, Laufgang, Tränke, Vorratskammer, Aushubgänge, Maulwurfshügel
3.1. Nahrung
- Hoher Energiebedarf aufgrund der enormen Grableistung
- Durchlaufen der Jagdgänge alle 3-4 Std., seine Sinnesorgane melden ihm wo sich ein Beutetier im Gang befindet § Reiner Fleischfresser: Schnecken, Regenwürmer, Raupen, Asseln, Insektenlarven, Aas, Lurche, Mäuse
- Legt Vorratskammern an
3.2. Fortpflanzung
- Tragzeit ca. 4 Wochen
- Geburt von 4-5 bohnengroßen Jungen
- Junge werden 5 Wochen gesäugt
- Sind mit 12 Monaten ausgewachsen
3.3. Graben
- 5-10 m pro Stunde
- Losbrechen der Erde mit den Krallen
- Wegscharren und Schieben mit den Vorderbeinen
- Schaufeln und nach hinten wegscharren mit den Hinterbeinen
3.4. Feinde
- Beim Aufwerfen der Erde: Bussard, Störche, Graureiher, Krähe, Eule, Fuchs
- In den Gängen: Schlangen, Wiesel
- Gefährdung durch den Menschen
II. Fachdidaktischer Teil
1. Einordnung in den Lehrplan
- Sachunterricht der 4. Jahrgangsstufe
- Bereich 7.: Kind und Naturfi Einblick in einfache Beispiele der Anpassung von Tieren an ihre Umwelt, z.B. Maulwurf
- Zwei oder mehr Unterrichtsstunden um den Maulwurf eingehend zu behandeln
2. Ziele
Grobziel:
- Einblick in ein einfaches Beispiel der Anpassung eines Tieres an seine Umwelt
Feinziele:
- Die Schüler sollen die Bestandteile des Gangsystems des Maulwurfs benennen können
- Die Schüler sollen erkennen, dass der Maulwurf an das Leben unter der Erde gut angepasst ist und begreifen, dass sein Aussehen mit seinem Lebensraum in Verbindung steht § Die Schüler sollen die Körperteile des Maulwurfs und seine Sinnesorgane kennen und ihre Funktion erklären können
3. Methodische Umsetzung
Evtl. Unterrichtsgang
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
4. Fächerübergreifende Möglichkeiten
Deutschunterricht:
- Geschichte " Der Maulwurf Grabowski" von Luis Murschetz lesen, umschreiben etc.
Kunstunterricht:
- Zeichnen eines Maulwurfs § Zeichnen des GängesystemsMusikunterricht:
- Lied "Bruder Maulwurf" nach Melodie von "Bruder Jakob"
5. Literatur
- Dircksen, R.; Dircksen G.: Tierkunde 1, Bayer. Schulbuchverlag
- Lange, Strauß, Dobers: Biologie 5./6. Schuljahr, Schroedel § Strauß, Dobers, Jaeni>§ Schaefer, M. Brohmer- Fauna von Deutschland, Quelle & Meyer
Häufig gestellte Fragen zum Thema "Der Maulwurf"
Was ist die wissenschaftliche Einordnung des Maulwurfs?
Der Maulwurf gehört zur Klasse der Säugetiere (Mammalia), Ordnung der Insektenfresser (Insectivora) und Familie der Maulwürfe (Talpidae). Der Europäische Maulwurf wird als Talpa euroaea bezeichnet.
Wie ist der Körperbau des Maulwurfs an das Leben unter der Erde angepasst?
Der Maulwurf hat einen stromlinienförmigen Körper (ca. 11-17 cm lang, Schwanz 2-3,5 cm, Gewicht 65-120g) und einen kegelförmigen Kopf mit rüsselartiger Verlängerung. Sein Fell ist ohne "Strich" und die Haare stehen senkrecht, um das Eindringen von Schmutz zu verhindern. Die Vorderbeine sind zu Grabwerkzeugen umgebildet, während die Hinterbeine zur Verankerung dienen. Er besitzt sehr gut entwickelte Nahsinne.
Welche besonderen Merkmale weist das Fell des Maulwurfs auf?
Das Fell des Maulwurfs ist meist schwarz, grau oder braun. Es hat keinen "Strich", was es dem Maulwurf ermöglicht, sich in alle Richtungen zu drehen und bewegen, ohne behindert zu werden. Die senkrecht stehenden Haare verhindern, dass Schmutz und Steine auf die Haut gelangen.
Wie sind die Vorderbeine des Maulwurfs an das Graben angepasst?
Die Vorderbeine sind zu Grabwerkzeugen umgebildet und stehen waagrecht ab. Sie haben einen verkürzten Oberarm, einen kompakten Schultergürtel und schaufelförmige Grabhände mit stumpfen Krallen und einem Sichelbein als "sechsten Finger".
Wie funktionieren die Sinnesorgane des Maulwurfs?
Der Maulwurf hat sehr gut ausgebildete Nahsinne. Er besitzt ein gutes Gehör, obwohl er keine Ohrmuscheln hat. Sein Geruchssinn ist ebenfalls gut entwickelt. Die Rüsselspitze der Nase weist viele Nervenenden und Tastzellen auf. Er besitzt auch Tasthaare (Vibrissen) zur Orientierung. Die Augen sind winzig und im Fell versteckt, aber funktionsfähig.
Was frisst der Maulwurf?
Der Maulwurf ist ein reiner Fleischfresser und ernährt sich von Schnecken, Regenwürmern, Raupen, Asseln, Insektenlarven, Aas, Lurchen und Mäusen. Er legt Vorratskammern an.
Wie pflanzt sich der Maulwurf fort?
Die Tragzeit des Maulwurfs beträgt ca. 4 Wochen. Er bringt 4-5 bohnengroße Junge zur Welt, die 5 Wochen gesäugt werden und mit 12 Monaten ausgewachsen sind.
Wie gräbt der Maulwurf?
Der Maulwurf kann 5-10 Meter pro Stunde graben. Er löst die Erde mit den Krallen, scharrt und schiebt sie mit den Vorderbeinen weg und schaufelt und scharrt sie mit den Hinterbeinen nach hinten.
Welche Feinde hat der Maulwurf?
Zu den Feinden des Maulwurfs gehören Bussarde, Störche, Graureiher, Krähen, Eulen und Füchse, wenn er Erde aufwirft. In den Gängen sind Schlangen und Wiesel eine Gefahr. Zudem wird der Maulwurf durch den Menschen gefährdet.
Wie ist der Maulwurf im Lehrplan eingeordnet?
Der Maulwurf wird im Sachunterricht der 4. Jahrgangsstufe behandelt, im Bereich "Kind und Natur" als Beispiel für die Anpassung von Tieren an ihre Umwelt.
Welche Ziele werden mit der Behandlung des Themas "Maulwurf" im Unterricht verfolgt?
Die Schüler sollen einblick in ein einfaches Beispiel der Anpassung eines Tieres an seine Umwelt erhalten. Sie sollen die Bestandteile des Gangsystems des Maulwurfs benennen können, erkennen, dass der Maulwurf an das Leben unter der Erde gut angepasst ist, und die Körperteile des Maulwurfs und seine Sinnesorgane kennen und ihre Funktion erklären können.
Welche fächerübergreifenden Möglichkeiten gibt es im Zusammenhang mit dem Thema "Maulwurf"?
Im Deutschunterricht kann die Geschichte "Der Maulwurf Grabowski" gelesen werden. Im Kunstunterricht kann ein Maulwurf oder das Gängesystem gezeichnet werden. Im Musikunterricht kann das Lied "Bruder Maulwurf" gesungen werden.
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- Gabi Kranke (Author), 2001, Wissenswertes über den Maulwurf, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103061