Erleben Sie die faszinierende Reise der Oper, von ihren bescheidenen Anfängen im Florenz des 17. Jahrhunderts bis zu den avantgardistischen Bühnenwerken des 20. Jahrhunderts. Diese umfassende Geschichte der Opernentwicklung enthüllt, wie sich eine Kunstform, geboren aus dem Geist der Renaissance und der Wiederbelebung antiker Ideale, zu einem globalen Phänomen entwickelte. Tauchen Sie ein in die Welt der Florentiner Camerata, die mit ihrer Monodie den Grundstein für eine neue Ära legte, in der Wort und Musik in perfekter Harmonie verschmolzen. Entdecken Sie die revolutionären Beiträge von Claudio Monteverdi, der mit seinem "Orfeo" die Oper zu neuen Ausdruckshöhen führte, und die prunkvolle Welt des Barock mit ihrer Opera seria und ihren venezianischen Spektakeln. Verfolgen Sie den Aufstieg der Opera buffa, die mit ihren Alltagsgeschichten und ihrem heiteren Ton das Publikum eroberte, und die Entwicklung der englischen Oper unter der Ägide von Georg Friedrich Händel. Erfahren Sie, wie Christoph Willibald Gluck die Oper im Zeitalter der Klassik reformierte und wie Wolfgang Amadeus Mozart mit seinen unsterblichen Meisterwerken die Gattung revolutionierte und die deutsche Oper zum Durchbruch führte. Begleiten Sie die Romantik mit ihren Bühnenspektakeln und Massenauftritten, erleben Sie die deutsche Nationaloper mit Carl Maria von Weber und die unvergleichliche Vision Richard Wagners, der mit seinem Musikdrama das Gesamtkunstwerk neu definierte. Entdecken Sie die italienische Oper unter Giuseppe Verdi und den Verismo, der die Bühne für realistische und sozialkritische Darstellungen öffnete. Schließlich werfen Sie einen Blick auf die vielfältigen Experimente und neuen Ausdrucksformen des Musiktheaters im 20. Jahrhundert, von der Zwölftontechnik Arnold Schönbergs bis zu den zeitkritischen Werken von Kurt Weill und Carl Orff. Dieses Buch ist eine Hommage an die Oper in all ihren Facetten, ein Muss für jeden Musikliebhaber und ein unverzichtbarer Leitfaden durch die Jahrhunderte der musikalischen Dramatik, von den Ursprüngen der Oper in Italien über die venezianische Oper, die Opera buffa, die englische Ballad Opera bis hin zu den großen Meistern der Klassik und Romantik wie Mozart, Wagner und Verdi, sowie den Neuerungen der Literaturoper und des Musiktheaters des 20. Jahrhunderts.
Operentwicklung
-italienisch opera=Werk ; lateinisch opus=Werk
-Gattung des Musiktheaters
-ist eine Kunstform, in der Musik, dramatische Handlung, Dichtung (Gesang), Bühnenbild, Licht, Kostüm miteinander verbunden werden
>Gesamtkunstwerk
-alles oder Teile der Dialoge werden gesungen
-daneben rein instrumentale Teile: Ouvertüre, Zwischenspiele, Begleitmusiken
Vorformen:
-geistliches Drama
-weltliche Schäferspiele
-Schulkomödien
-italienische Madrigalkomödie des ausgehenden 16. Jh. (Gesang in der Muttersprache)
-Masques (Maskenspiele)
-Prunk-, Musik- und Tanzaufführungen der Renaissance (franz.=Wiedergeburt, Mitte 15. Jh. bis 1600)
Ursprünge der Oper in Italien:
-um 1600 bildet sich in Florenz eine Gruppe von Musikern und Gelehrten >Florentiner Camerata
-treffen sich im Hause des Grafen Bardi
-Hauptziele: Wiederbelebung des Musikstiles des antiken griech. Dramas
Entwicklung einer Alternative zur Kontrapunktik (Kompositionstechnik der
mehrstimmigen Musik; Kontrapunkt regelt, welche Intervalle zusammen erklingen dürfen), in der Renaissancemusik geprägt
-Ideale waren in der griechischen Musik der Antike realisiert:
enge Verbindung von Musik und Text, wobei das Wort an erster Stelle steht und die Musik unterstützt die Wirkung (Sprechtheater)
>nur die Sprache besitzt geistigen Rang, Musik sei nur zur Ausschmückung
>> es gab durch die gesamte Entwicklung immer wieder Uneinigkeit und somit auch gesprochene Passagen, die unvertont blieben
-bewunderten der begleitenden Sologesang der Kythara (leierähnliches Zupfinstrument)
-entwickelten einen Vokalstil: einfache melodische Linien, Rhythmus ergab sich aus dem Text >Monodie(griech.=Sologesang)
-Unterstützung der Rezitative mit Generalbassbegleitung (im Barockzeitalter entstandene
Bassstimme in instrumentalen Begleitsätzen zu Gesangstücken) Bsp.: akkordische Begleitung am Cembalo
-Giulio Caccini und Jacopo Peri (Mitglieder der Camerata) erkannten, dass sich die formalen Konzepte auch für Monologe und Dialoge in auf Bühnen aufgeführten Dramen eignen >erste Oper 1598 von Jacopo Peri „Dafne“ in Florenz uraufgeführt (Text: Ottavio Rinuccini) >1600 Oper „Euridice“ von Peri und Caccini in Florenz uraufgeführt
Entwicklung im Barock (1600 - 1750):
-Claudio Monteverdi eröffnete der Oper völlig neue Ausdrucksbereiche
-er ist der erste herausragende Komponist
-Anfang machte seine Oper „Orfeo“ 1607 (gilt als erste wirkliche Oper)
-starke Erweiterung des Orchesters, expressive gesangliche Momente, kühne Harmonien
-bewirkte so differenzierte Charaktere
-zeigte eine breite Palette musikalischer Mittel, um der Handlung Dramatik zu verleihen >nutzte mehr die musikalische Gestaltung als den Text
-es entstand ein affektorientierter Stil (Empfindungen sollen hervorgerufen werden)
-Darstellung menschlicher Verhaltensweisen, Gefühl
-zu den Sologesängen (Arien) kommen Duette, Ensemble-Nummern, umfangreiche Chorszenen
-szenische Darstellung: ausgeprägter Prunk, opulente Prachtentfaltung
-Stoff aus antiker Götter- und Heldenwelt
>höfische Kunst
-zur Aufklärung war die Oper Schauplatz politischer Debatten
-Opera seria: erste, tragische, italienische Variante der Oper
ausgerichtet auf Ausstattung, virtuose Gesangskunst, Vorrang musikalischer Einzelnummern vor der Handlung
bis ins 18. Jh. bevorzugt
-italienische Theatergruppen verbreiteten die neue Kunstform in ganz Europa
-Venedig und Rom unterschieden erstmals zwischen Arie und Rezitativ
-während des mittleren bis späten 17. Jh. wurden sie zu Zentren des italienischen Opernschaffens
-Monodie hatte ausgedient, blieb aber einflussreich
-erstes öffentliches Opernhaus 1637 in Venedig eröffnet (Teatro San Lassiano)
-bis 1700 15 weitere Häuser
-venezianische Operhatte Vorliebe für allegorische (versinnbildlichen) und mythisch-historische Stoffe, Ausnutzung immer prunkvoller ausgestatteten Theatermaschinerien, spektakuläre Effekte (Stürme, vom Himmel herabsteigende Götter)
-Opern für verschiedene Publikumsschichten:
Francesco Cavalli >aristokratischer Geschmack Marc Antonio Cesti >bürgerlich
-Oper in Rom: geistliche und pastorale Musikdramen
-im späten 17. Jh. entwickelte Alessandro Scarlatti in Neapel einen neuen Operntypus
-basierte vor allem auf Sologesang
-man unterschied zwischen verschiedenen Gesangsstilen >Opera buffa: musikalische Dialekt-Oper
heitere komische Oper als Abgrenzung von Opera seria Geschichten aus dem Alltagsleben
Musikalischer Bezug zu neapolitanischen Volksweisen
-in der 2. Hälfte des 17. Jh. entwickelte sich diefrz. Oper
-zieht das Ballett mit ein
-wichtigster Komponist: Jean-Baptiste Lully
-begründete eine frz. Opernschule
-Stand im Dienst des Königs Ludwig XIV und drückte Prunk und Glanz mit großzügigen Chor- und Instrumentalepisoden, großformatigen Ballett-Passagen und Texten klassischer frz. Tragödien in seinen Opern aus
-Einführung des ersten genormten Ouvertürentypus (frz. Ouvertüre)
-dieengl. Operist auf höfischen Maskenspielen (Masques) des 16./17. Jh. und Henry Purcell („Diplo and Aeneas“ 1689) gegründet
-weiteres häufig aufgeführtes Werk ist „Venus and Adonis“ von John Blow
-Purcell schuf die Semi-Opern „King Arthur“ (1691), „The Fairy Queen“ (1692) und „The Indian Queen“ (1695)
-enthielten frz. und ital. Elemente, beeinflusst von Instrumentalstil Lullys
-Georg Friedrich Händel führte sie zu Beginn des 18. Jh. zu einem glanzvollen Höhepunkt mit 40 Opern
-eng an italienischer Opera seria orientiert
-doch sie bekam Kritik
-Entstehung vonBallad opera(Liederoper) mit volkstümlichen Stoffen und Liedern, Arienparodien, possenhaft derbe Texte (Vorbild: opera buffa)
-nahm Vorherrschaft der italienischen Oper aufs Korn
-aufgeführt auf Vorstadtbühnen und auf Jahrmärkten
-Bsp. 1728 uraufgeführte „Beggar`s opera“ von Johann Christoph Pepusch (Musik) und John Grey (Text)
-Handlung spielt unter Bettlern, Huren und Straßenräubern und übt Gesellschaftskritik
-Dreigroschenoper 1928 nach diesem Vorbild komponiert
-dt. Operngeschichte beginnt mit „Dafne“ von Heinrich Schütz 1727
-erstes öffentliches Opernhaus in Deutschland wurde 1678 in Hamburg eröffnet, entwickelte sich bis 1738 zum Zentrum der dt. Oper
-dt. Komponisten hielten sich in Italien auf um Kenntnisse zu vertie fen
-wichtige Vertreter: Reinhard Keiser, Georg Philipp Telemann
-frühe Operngeschichte war nicht nur im gehobenen sozialen Umfeld (Fürstenhöfe)
-Massenunterhaltungsmittel
-große Konkurrenz der Opernhäuser und Rücksicht auf das zahlende Publikum >Nachfrage nach neuen Stücken stieg
Klassik (1760 - 1820):
-Oper im 18. Jh. hatte sich von den Idealen der Camerata abgewandt und viele neue Elemente entwickelt
-Besonderheit: Einsatz von Kastraten (Sänger wurden im Knabenalter kastriert, damit sie die hohe Stimmlage behalten)
-bis zu Mozart wurden alle Frauenrollen von Männern gespielt
-viele Komponisten suchten neue Praktiken
-wichtigster Reformator ist Christoph Willibald Gluck
-opera buffa gewinnt an Bedeutung und wird Vorbild in anderen Ländern, unter anderem für das Singspiel in Deutschland
-ist von Johann Adam Hiller gegründet
-gesprochene Dialoge, Lieder, kleine Arien, Ensembles, Rundgesang mit Refrain am Schluss
-wirkt bis in das 19. Jh. in die Spieloper weiter
-herausragender Repräsentant der frz. Oper ist der italienische Komponist Luigi Cherubini
-1786 in Paris niedergelassen
-Werke „Mèdèe“ (1797) und „Der Wasserträger“ (1800)
-absoluter Höhepunkt des Opernschaffens in der ersten Hälfte des 19. Jh. durch Wolfgang Amadeus Mozart
-versuchte Menschen statt Typen auf die Bühne zu stellen
-führte 1791 mit „Die Zauberflöte“ zum Durchbruch der dt. Oper
-er beherrschte alle damaligen Operngattungen
-Vollendung der opera seria mit „Idomeneo“ (1781), „La clemenza di Tito“ (1791)
-Verwandlung der opera buffa zur zeitkritischen musikalischen Komödie „Die Hochzeit des Figaro“ (1786), „Cosi fan tutte“ (1790)
-Singspiel „Die Entführung aus den Serail“ (1782)
Die romantische Oper (1820 - 1880):
-in Frankreich entstand diegrand opera: Kombination aus Bühnenspektakel, Massenauftritte, spannende Handlung, Ballett, Musik
-Höhepunkt mit Giacomo Meyerbeers „Robert der Teufel“ (1831), „Die Hugenotten (1836)
-monumentale Oper „Die Trojaner“ (Hector Berlioz, 1855-58) wurde im eigenen Land ignoriert und nicht ein einziges Mal aufgeführt
-eine der populärsten frz. Opern war „Faust“ (1859, Charles Gounod) in Dtl. unter „Margarethe“
-erste große dt. Oper im 19. Jh. „Fidelio“ von Ludwig van Beethoven
-er knüpfte zum Teil an Mozart an, verband aber auch geistige Freiheits- und Huma nitätsmomente
-Carl Maria von Weber schuf mit „Der Freischütz“ (1821) die dt. Nationaloper
-Höhepunkt der dt. Oper in der 2. Hälfte des 19. Jh. mit Richard Wagner
-zentrale Werke der dt. romantischen Oper „“Der fliegende Holländer“, „Tannhäuser“, „Lohegrin“
-spätere Musikdramen „Tristan und Isolde“, „Der Ring des Nibelungen“, „Die Meistersinger von Nürnberg“, „Parsifal“
-Verschmelzung von Text (selbst verfasst), Musik und szenischer Darstellung >Idee des musikdramatischen Gesamtkunstwerkes >Musikdrama
-schrieb den Aufsatz „Oper und Drama“ (1851) und stellte die Leitmotivtechnik vor (jede Figur hat eine Erkennungsmelodie)
-machte in sämtlichen Werken davon Gebrauch
-ließ zur Aufführung seiner Werke Festspielhaus in Bayreuth errichten, 1876 eröffnet
-übte großen Einfluss auf das gesamte folgende Opernschaffen aus (neue Konzepte in Komposition und Inszenierung)
-ital. Oper gelangte nun auch wieder zu Weltruhm
-Kennzeichen: wechselnde Rhythmen, Auflockerung der Arien, Rezitativeinschübe
-herausragender Vertreter: Giuseppe Verdi
-Werke waren geprägt von dramatischer Energie und rhythmischer Vielfalt
-Grundlage:Verismo(realistische, auch sozialkritische Darstellung der Welt ohne romantische Schnörkel und falsche Idealisierung
-erweckt im Publikum den Funken der Freiheit
-russ. Oper entwickelte eigene nationale Schule (integrierte das volkstümliche Melodiegut)
-Michail Glinka „Ein Leben für der Zar“, Aleksandr Borodin „Fürst Igor“
-überragendes Meisterwerk „Boris Goduno“ von Modest Mussorgsky
-Pjotr Iljitsch Tschaikowsky „Pique dame“ (1890)
Später 19. frühes 20. Jh.
-frz. Oper erlebte eine großen Aufschwung vor allem durch Georges Bizet
-„Carmen“ wurde zum Inbegriff der frz. Oper des 19. Jh.
-weitere: Jacques Offenbach „Hoffmanns Erzählungen“
-Claude Debussy schrieb eine impressionistische Oper „Pellèas et Mèlisande“
-seit 1890 setzte sich der Verismo in Italien immer mehr durch
-Gegenbewegung zu den Wagneropern
-Nachfolger Verdis Giacomo Puccini mit „La Boheme“, „Madame Butterfly“
-sicheres Gespür für Melodik und dramatische Handlungsabläufe
-meiste dt. Opernkomponisten standen unter dem Einfluss Wagners
-Engelbert Humperdinck (Hänsel und Gretel), Richard Strauss „Elektra“ (entwickelte Wagners Orchester- und Vokalstil weiter)
-bedeutendstes Werk „Der Rosenkavalier“
-Oper wird durch einen anspruchsvollen literarischen Text aufgewertet >Literaturoper
-greift auf Dramen des Sprechtheaters zurück
-Arnold Schönberg und Schüler führen Zwölftontechnik und Atonalität auch in Opern ein
-Alban Berg „Woyzeck“
-andere mittel- und osteuropäische Länder schrieben national Opern
-Bedrich Smetana „Die verkaufte Braut“
Musiktheater des 20. Jh. :
-Oper wurde nach dem 1. WK in Frage gestellt
-viele musikalische Bühnenwerke haben strenge Traditionen verlassen
-Nutzung neuer Kompositionsmittel
-Auflösung der engen Musik-Text-Beziehung
-keine Prachtentfaltung auf der Bühne
-greifen Möglichkeiten der Operngeschichte auf
-Vielfalt musikalisch-szenischer Gestaltungsweisen
-Bildung von Mischformen und kleinerer Formen als Experimente >darum wird statt Oper der BergriffMusiktheaterverwendet
-ist zeitkritisch
-bedeutende russ. Komponisten: Sergej Prokofjew „Die Liebe zu den drei Orangen“, Dmitrij Schostakowitsch „Lady Macbeth von Mzensk“, Igor Strawinski „The rake`s progress)
-frz. : « L`enfant et les sortilèges » von Maurice Ravel
-dt . : „Die Dreigroschenoper“ von Kurt Weill und „Carmina Burana“ von Carl Orff
-engl.: Benjamin Britten „Peter Grimes“
Opernentwicklung
-italienisch opera=Werk
-Ist ein Gesamtkunstwerk, in dem Musik, dramatische Handlung, Dichtung (Gesang), Bühnenbild, Licht und Kostüm miteinander verbunden werden.
Ursprünge der Oper in Italien:
-um 1600 bildet sich in Florenz eine Gruppe von Musikern und Gelehrten >Florentiner Camerata
-Wiederbelebung der Ideale der Musik in der griechischen Antike (Renaissance) :
enge Verbindung von Wort und Musik, wobei das Wort an erster Stelle steht und die Musik nur zur Ausschmückung und Verstärkung der Wirkung dient (Sprechtheater)
-entwickelten dieMonodie: griech.=Sologesang mit Begleitung (Bassstimme bevorzugt) >erste Oper 1598 von Jacopo Peri „Dafne, 1600 „Euridice“ von J. Peri und Giulio Caccini
Entwicklung im Barock (1600 - 1750):
-Claudio Monteverdi setzt mit der Oper „Orfeo“ neue Ausdrucksbereiche
-starke Erweiterung des Orchesters, expressive gesangliche Momente, neue Harmonien >Differenzierung der Charaktere
-affektorientierter Stil (Empfindungen sollen hervorgerufen werden), Darstellung menschl. Verhaltensweisen
-Duette, Ensemble -Nummern, umfangreiche Chorszenen kommen hinzu
-Darstellung geprägt von Prunk und Prachtentfaltung
-Stoff aus antiker Helden- und Götterwelt
-Opera seria: tragisch, ernst, Vorrang musikalischer Einzelnummern, bis ins 18. Jh.
-erstmals wird zwischen Rezitativ und Arie unterschieden
-venezianische Oper: mythisch-historische Stoffe, spektakuläre Effekte
-Opera buffa: heitere komische Oper als Abgrenzung zur Opera seria, Alltagsgeschichten
-engl. Operauf Maskenspielen begründet und unter Georg Friedrich Händel berühmt geworden >Ballad Opera: volkstümlich, Gesellschaftskritik, Kritik an Opera seria
Klassik (1760 - 1820):
-Abwendung von den Idealen der Camerata
-wichtigster Reformator: Christoph Willibald Gluck
-Singspiel(gesprochene Dialoge, Lieder, kleine Arien, Ensembles, Rundgesang mit Refrain am Schluss) gründet sich auf der Opera buffa in Deutschland
-Höhepunkt mit Wolfgang Amadeus Mozart (beherrschte alle Operngattungen)
-wollte Menschen statt Typen auf die Bühne stellen
-Durchbruch der dt. Oper mit „Die Zauberflöte“ (1791)
Die romantische Oper (1820 - 1880):
-grand Opera in Frankreich: Bühnenspektakel, Massenauftritte, Ballett, Musik, Spannung
-Carl Maria von Weber schreibt die Dt. Nationaloper „Der Freischütz“ (1821)
-Höhepunkt mit Richard Wagner: Verschmelzung von Text (selbst verfasst), Musik, Darstellung >Idee des musikdramatischen Gesamtkunstwerkes >Musikdrama
-„Der fliegende Holländer“, „Lohegrin“, „Tannhäuser“
-Giuseppe Verdi führt die ital. Oper zu Weltruhm
>Verismo:realistische, sozialkritische Darstellung der Welt ohne romantische Schnörkel und falsche Idealisierung
Spätes 19. frühes 20. Jh. :
-frz. Oper erlebt Aufschwung mit Georges Bizet „Carmen“
-der Verismo setzt sich in Italien immer mehr durch, Nachfolger Verdis : Giacomo Puccini „Madame Butterfly“
-meiste dt. Komponisten standen unter Einfluss Wagners
-Richard Strauss blieb aber nicht stehen und entwickelte Orchester- und Vokalstil weiter „Der Rosenkavalier“
-Oper wird durch anspruchsvollen literarischen Text aufgewertet >Literaturoper
-Mittel der neuen Musik werden genutzt, Arnold Schönberg führt Zwölftontechnik in der Oper ein
Musiktheater des 20. Jh. :
-viele musikalische Bühnenwerke verlassen die Traditionen und nutzen neue Mittel
Häufig gestellte Fragen
Was ist Operentwicklung?
Operentwicklung ist die Entwicklung der Oper, einer Gattung des Musiktheaters. Die Oper ist eine Kunstform, in der Musik, dramatische Handlung, Dichtung (Gesang), Bühnenbild, Licht und Kostüm miteinander verbunden werden. Es ist ein Gesamtkunstwerk, in dem alles oder Teile der Dialoge gesungen werden. Es gibt auch rein instrumentale Teile wie Ouvertüre, Zwischenspiele und Begleitmusiken.
Welche Vorformen der Oper gab es?
Zu den Vorformen der Oper gehören geistliches Drama, weltliche Schäferspiele, Schulkomödien, italienische Madrigalkomödien des ausgehenden 16. Jahrhunderts (Gesang in der Muttersprache), Masques (Maskenspiele) und Prunk-, Musik- und Tanzaufführungen der Renaissance.
Wo liegen die Ursprünge der Oper?
Die Ursprünge der Oper liegen in Italien. Um 1600 bildete sich in Florenz eine Gruppe von Musikern und Gelehrten, die Florentiner Camerata. Sie trafen sich im Hause des Grafen Bardi. Ihre Hauptziele waren die Wiederbelebung des Musikstiles des antiken griechischen Dramas und die Entwicklung einer Alternative zur Kontrapunktik.
Was ist Monodie?
Monodie (griechisch: Sologesang) ist ein Vokalstil, der von der Florentiner Camerata entwickelt wurde. Er zeichnet sich durch einfache melodische Linien aus, wobei der Rhythmus sich aus dem Text ergibt. Die Rezitative wurden mit Generalbassbegleitung unterstützt.
Wer komponierte die ersten Opern?
Giulio Caccini und Jacopo Peri (Mitglieder der Camerata) erkannten, dass sich die formalen Konzepte auch für Monologe und Dialoge in auf Bühnen aufgeführten Dramen eignen. Die erste Oper war "Dafne" von Jacopo Peri (1598, Florenz). 1600 wurde die Oper "Euridice" von Peri und Caccini in Florenz uraufgeführt.
Wie entwickelte sich die Oper im Barock (1600-1750)?
Claudio Monteverdi eröffnete der Oper völlig neue Ausdrucksbereiche und gilt als erster herausragender Opernkomponist. Seine Oper "Orfeo" (1607) gilt als erste wirkliche Oper. Kennzeichen waren die starke Erweiterung des Orchesters, expressive gesangliche Momente und kühne Harmonien. Es entstand ein affektorientierter Stil. Zu den Sologesängen (Arien) kamen Duette, Ensemble-Nummern und umfangreiche Chorszenen. Die szenische Darstellung war geprägt von Prunk und opulenter Prachtentfaltung. Stoffe stammten aus der antiken Götter- und Heldenwelt.
Was ist Opera seria?
Opera seria ist die erste, tragische, italienische Variante der Oper. Sie ist ausgerichtet auf Ausstattung, virtuose Gesangskunst und den Vorrang musikalischer Einzelnummern vor der Handlung. Sie war bis ins 18. Jahrhundert bevorzugt.
Was ist Opera buffa?
Opera buffa ist eine heitere, komische Oper als Abgrenzung von Opera seria. Sie behandelt Geschichten aus dem Alltagsleben und hat musikalischen Bezug zu neapolitanischen Volksweisen.
Was ist die englische Oper?
Die englische Oper ist auf höfischen Maskenspielen (Masques) des 16./17. Jahrhunderts und Henry Purcell gegründet. Georg Friedrich Händel führte sie zu Beginn des 18. Jahrhunderts zu einem glanzvollen Höhepunkt. Als Reaktion darauf entstand die Ballad Opera (Liederoper) mit volkstümlichen Stoffen und Liedern, Arienparodien und possenhaft derben Texten.
Wie entwickelte sich die Oper in der Klassik (1760-1820)?
Die Oper im 18. Jahrhundert hatte sich von den Idealen der Camerata abgewandt. Christoph Willibald Gluck gilt als wichtigster Reformator. Die Opera buffa gewann an Bedeutung und wurde Vorbild in anderen Ländern, unter anderem für das Singspiel in Deutschland. Wolfgang Amadeus Mozart beherrschte alle damaligen Operngattungen und versuchte, Menschen statt Typen auf die Bühne zu stellen. Mit "Die Zauberflöte" (1791) führte er zum Durchbruch der deutschen Oper.
Was sind Merkmale der romantischen Oper (1820-1880)?
In Frankreich entstand die grand opera mit Bühnenspektakel, Massenauftritten, spannender Handlung, Ballett und Musik. Carl Maria von Weber schuf mit "Der Freischütz" (1821) die deutsche Nationaloper. Richard Wagner steht für den Höhepunkt der deutschen Oper in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er verschmolz Text (selbst verfasst), Musik und szenische Darstellung zur Idee des musikdramatischen Gesamtkunstwerks (Musikdrama). Giuseppe Verdi führte die italienische Oper zu Weltruhm und prägte den Verismo.
Wie entwickelte sich die Oper im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert?
Die französische Oper erlebte einen großen Aufschwung, vor allem durch Georges Bizet. Der Verismo setzte sich in Italien immer mehr durch. Die meisten deutschen Opernkomponisten standen unter dem Einfluss Wagners. Arnold Schönberg und Schüler führten die Zwölftontechnik und Atonalität auch in Opern ein. Es entstanden Literaturopern, die auf Dramen des Sprechtheaters zurückgriffen.
Was sind Kennzeichen des Musiktheaters des 20. Jahrhunderts?
Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Oper in Frage gestellt. Viele musikalische Bühnenwerke verließen die strengen Traditionen und nutzten neue Kompositionsmittel. Die enge Musik-Text-Beziehung wurde aufgelöst, und die Prachtentfaltung auf der Bühne verschwand. Es entstanden Mischformen und kleinere Formen als Experimente. Statt Oper wird oft der Begriff Musiktheater verwendet, das zeitkritisch ist.
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- Franziska Kemnitz (Author), 2001, Opernentwicklung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103056