Die Tugenden eines Menschen im Mittelalter
- Sinn für Scham
- edel sein
- hilfreich zu den Armen
- sparsam, aber nicht geizig
- gewählte, überlegte Sprache
- klug, reinlich, ordentlich, gütig
- im Besitz vieler Fähigkeiten
- mutig, aber auch emotional
- Frauen „gleichberechtigt“ behandeln, ehrlich zu ihnen sein
- nie Demut aufgeben
- rechtes Augenmaßzeigen
- nie Besitz verschleudern, aber Schätze auch nicht häufen
- Maßund Ziel halten
- vor dem Reden überlegen
- Mut und Mitleid gehören zusammen
- Leben lassen, wenn man das Ehrenwort erhält
Das Mittelalter
1.Frühes Mittelalter ( 750 - 1170 )
- geistlicher Stand war nach wie vor Träger der Dichtung
- Bauern und Adlige waren des Schreibens unkundig
- Mönche verwendeten lateinisch als Standessprache
- die Übermittlung der Lebenskultur und Tradition übernahmen fahrende Sänger und Spielleute
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Überbringen von Neuigkeiten und Nachrichten
- in der Literatur der Karolingerzeit ( 780 - 900 ) sollte nur das überliefert werden, was im Sinne des Christententums war und zur Bekehrung der Heiden beitragen konnte
- zur Zeit der Sachsenkaiser ( 900 - 1050 ) wurde die deutsche Sprache unter Karl dem Großen gefördert, aber die Mönche verwendeten dann dennoch wieder die lateinische Sprache
- man wollte meist nur die Gelehrten ansprechen ? von Volksdichtung kann noch keine Rede sein
- die Literatur der Salier und der frühen Hohenstaufen ( 1050 - 1170 ) war geprägt von dem religiösen Anliegen der geistlichen Dichter, die versuchten mit Hilfe der Literatur auf interessiert Laien einzuwirken
1.2. Die ritterliche Dichtung ( 1170 - 1250 )
- die Formen und Inhalte der Literatur veränderten sich aufgrund der gewandelten sozialen Bedingungen und der Ausweitung des Lebensraums sowie durch Bekanntschaft mit fremden Kulturen
- jetzt treten weltliche Themen in den Mittelpunkt, obwohl diese noch an das Chris- tentum gebunden waren
- literarisches Zentrum ist nun der Fürstenhof
- die Literatur ist jetzt eine ritterlich
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thematisiert die ritterlichen Lebensführungen, Werte und Tugenden, vor allem die Treue zu Gott
- Die Höfische Dichtung stellt einen Ritter in den Mittelpunkt, der sich im Leben bewähren muss, um ein akzeptiertes, würdiges Mitglied der Hofgesellschaft zu werden
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- ist an die höfische Gesellschaft orientiert
- Fudaladel Europas entwickelte eigene Laienkultur und stand da- durch gegen die klerikale ( kirchliche ) Kultur
- Hauptformen sind :
Minnesang
Höfischer Roman
Heldenepos
Heldendichtung Heldenlied
2. Das Spätmittelalter ( 1250 - 1500 )
- das ausgehende Mittelalter gilt als eine Zeit des politischen, religiösen und sozia- len Umbruchs
- Naturkatastrophen und Seuchen beschleunigten den Zerfall des höfischen Ideals
- politischer Hintergrund
- Auflösung des Kaisertums seit dem Ende der Staufer
- Landesfürsten gewinnen immer mehr Selbständigkeit, bedacht auf Machtgewinn
- Hof als Zentrum und Förderer der Kultur existiert nicht mehr
- sozialer Hintergrund
- Ritterstand zerfällt aufgrund der Geldentwertung und veränderter Kriegstaktik ( Feuerwaffen )
- Sozialen Leben verlagert sich durch den Handel immer mehr in die Städte
- Bilden sich unterschiedliche Volksschichten heraus ( Kaufleute, Pat- rizier, Handwerker, Tagelöhner, Hörige )
- geistesgeschichtlicher Hintergrund
- Hinwendung zum Weltlichen
- Kirche stellt sich auf Verweltlichung des geistigen Lebens ein, wid- met sich mehr der praktischen Seelsorge und möchte den Laien in das Glaubensgeschehen mehr einbeziehen
Der Minnesang
- um 1200 entwickelt
- minne = Liebe
- aber es ist keine Liebesdichtung in unserem Sinne
- Dichter besingt eine Frau, aber die Liebe zu ihr ist keine persönliche
- es handelt sich dabei um ein gesellschaftlich, höfisches Ritual
- Minnesänger drückt durch den Gesang die Verehrung zur Dame aus
- oft widmen Sänger den Frauen ihrer Auftraggeber ein Lied
- es handelt sich dabei um ein fiktives Liebeswerben um eine sozial höher stehen- de Dame
- Erfüllung ist aus gesellschaftlichen Gründen schon nicht möglich
- erzählend und mimisch dargestellt
- hat mehrere Strophen
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„ Hoher Minnesang“
- außerdem ist der Minnesang eine Sammelbezeichnung für verschiedene Formen mittelhochdeutscher Liebeslyrik
- neben der Vagantendichtung und dem Volkslied wichtigste Erscheinungsform
- über Ursprung und Herkunft gibt es keine wissenschaftliche Einigkeit
- Einflüsse kommen aus:
- teilweise aus lateinischer Vagantendichtung ( wurde von Studieren- den verbreitet, die Latein konnten und durch das Land zogen, um Spiel-, Liebes-, Bettel-, Trink-, Tanz-, Buhllieder zu verbreiten; war eine unbeschwerte, satirische, genussfreudige, gegen Autoritäten richtende Dichtung )
- auch aus arabischen Höfen in Spanien
- von französischen Troubadours ( übersetzt: Erfinder von Versen )
- antiker Liebeslyrik
- christlicher Marienverehrung
Formen und Gestaltungsmittel der Minnelieder
- Frauenstrophe
- Frau = lyrisches Ich
- Beschreiben der Einsamkeit, des Erwartens, der Sehnsucht
- Mädchenlied
- Sonderform des Minnesangs
- Gegensatz zum Ideal der Hohen Minne
- stellt Liebeserfüllung zwischen adligen Herrn und einfachem Mäd- chen dar
- Bsp. niedere Minne
- Kreuzlied
- Kreuzzugsdichtung
- Kreuzzüge = zentrales Thema
- Tagelied
- zeigt den Abschied, die Trennung nach einer Liebesnacht
- Illusionen, Scheinwirklichkeit stehen den unerbittlichen Forderungen der Tageswirklichkeit gegenüber = prägt die Haltung des Sprechers
- Unterschiede zum Hohen Minnesang ist die deutlich betonte Erotik und als gefährlich angedeutete Situationen
- Motive sind der Tagesanbruch, der Weckvorgang, die Abschieds- klage
Spruchdichtung
- mittelhochdeutsche Lieder und Gedicht, die sich von dem Minnesang abheben
- sind lehrhaft
- behandelt politische, religiöse, moralische Themen
- kritisieren weltliche und politische Zustände
- oft satirisch
- früher gesungen vorgetragen
- Melodien sind aber kaum erhalten
- wurden von nicht adligen, fahrenden Sängern gesungen
- nicht immer Ausdruck der persönlichen Meinung
- stellt sich in die Dienste eines Herrn
- fahrender Sänger erhofft sich von ihm Lohn
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