Ziel und Zweck dieser vorliegenden Masterarbeit ist es, Steueroptimierungsmöglichkeiten darzustellen, die in Verbindung mit dem Inkrafttreten der Reformierung verbleiben. Es wird versucht, Gestaltungsoptionen für die jeweiligen Teilbereiche vorzustellen und zu erläutern. Eine weitere Zielsetzung ist es einerseits, die Ergänzungstatbestände des § 1 GrEStG systematisch zu untersuchen und die dafür vorgesehenen Neuerungen zu diskutieren. Andererseits werden daraus entstehende Rechtsfolgen als auch grundlegende kritikwürdige verfassungsrechtliche Aspekte behandelt und ausgewählte, mit den Tatbeständen in Zusammenhang stehende Thematiken dargelegt.
Der Aufbau der Masterarbeit gliedert sich in fünf Kapitel. Nach der einleitenden Problemstellung im ersten Abschnitt, gewährt das Kapitel 2 Einblicke in das derzeit geltende Regelungswerk der Grunderwerbsteuer. Im Speziellen werden dabei die Erwerbsvorgänge i.S.d. § 1 Abs. 2a, 3 und 3a GrEStG beleuchtet. Im weiteren Verlauf gibt das Kapitel 3 Aufschluss über den Referentenentwurf und dessen Zielsetzung zur Eingrenzung von legalen Steuergestaltungsmöglichkeiten. Insbesondere wird der Ursprung der Idee zur Reformierung aufgedeckt und steuerliche Auswirkungen für die jeweiligen Parteien diskutiert. Dabei stehen die geplanten wesentlichen Neuerungen der Erwerbsvorgänge des § 1 GrEStG im Fokus. Das Kapitel 4 stellt das Kernstück der vorliegenden Arbeit dar und gewährt Einsicht in die verbleibenden Gestaltungsmöglichkeiten vor und nach dem geplanten Eintritt der Reform. Ausgehend vom derzeit geltenden Referentenentwurf, wird die Inkraftsetzung zum 01.01.2020 fingiert. Dabei werden die allgemeinen Steuervergünstigungen i.S.d. § 3 GrEStG sowie die Besteuerungsausnahmen in den §§ 5, 6 GrEStG, aufgezeigt.
Die Übergangsregelungen i.S.d. § 23 GrEStG-E unterrichten über die zeitliche Anwendung der Neuregelungen in Verbindung mit bestehenden Vorschriften nach Eintritt der geplanten Reform und wie diese aufeinander wirken. Schlussendlich stellen ausgewählte Steuerplanungsmöglichkeiten alternative Wege dar, wie eine Grunderwerbsteuer außerhalb der Share-Deal-Struktur vermieden werden kann. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Gesetzesänderung zur Erhöhung des Grunderwerbsteueraufkommens
- Grunderwerbsteuer im Allgemeinen
- Rechtsentwicklung des Grunderwerbsteuergesetzes
- Erwerbsvorgänge des Grunderwerbsteuergesetzes
- Ersatztatbestand § 1 Abs. 2a GrEStG
- Anteilsvereinigungstatbestand § 1 Abs. 3 GrEStG
- Wirtschaftliche Beteiligung § 1 Abs. 3a GrEStG
- Referentenentwurf zur Eindämmung missbräuchlicher Steuergestaltungen
- Ziele der Grunderwerbsteuerreform
- Wesentliche Neuerungen im Grunderwerbsteuergesetz
- Verbleibende Gestaltungsmöglichkeiten vor und nach der Grunderwerbsteuerreformierung
- Allgemeine Ausnahmen von der Besteuerung nach § 3 GrEStG
- Personenbezogene Steuerbefreiung
- Erwerb von Todes wegen oder Schenkung
- Übergang eines Grundstücks im Rahmen einer Gemeinschaft zur gesamten Hand nach §§ 5, 6 GrEStG
- Übergang auf eine Gemeinschaft zur gesamten Hand §5 GrEStG
- Anwendungsvoraussetzungen des § 5 GrEStG
- Begünstigungsfähige Erwerbsvorgänge nach § 1 Abs. 2a, 3, 3a GrEStG
- Schädliche Beteiligungsveränderungen nach § 5 Abs. 3 GrEStG
- Steuervergünstigungen i.S.d. § 1 Abs. 6 GrEStG
- Übergang von einer Gemeinschaft zur gesamten Hand § 6 GrEStG
- Anwendungsvoraussetzungen des § 6 Abs. 1 und 2 GrEStG
- Begünstigungsfähige Erwerbsvorgänge nach § 1 Abs. 2a, 3, 3a GrEStG
- Der Übergang eines Grundstücks von einer Gesamthand auf eine andere Gesamthand § 6 Abs. 3 GrEStG
- Versagung der Begünstigung i.S.d. § 6 Abs. 3 Satz 2 und Abs. 4 GrEStG
- Übergang auf eine Gemeinschaft zur gesamten Hand §5 GrEStG
- Übergangsregelungen i.S.d. § 23 GrEStG-E
- Bemessungsgrundlage
- Steuerschuldner
- Alternative Steuergestaltungen nach Einführung des GrEStG-E
- Beispiel: Steuergestaltung durch Zusammentragen der Anteile
- Beispiel: Steuergestaltung im Rahmen eines Formwechsels
- Beispiel: Steuervermeidung durch Unit-Deals
- Allgemeine Ausnahmen von der Besteuerung nach § 3 GrEStG
- Kritische Betrachtung des Referentenentwurfs
- Verfassungsmäßigkeit des § 1 Abs. 2a GrEStG und § 1 Abs. 2b GrEStG-E
- Diskriminierung durch § 1 Abs. 2b GrEStG-E
- Immobilienwirtschaftliche Auswirkungen
- Die qualitative Bilanz der Grunderwerbsteuerreform
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die verbleibenden Gestaltungsmöglichkeiten zur Vermeidung von Grunderwerbsteuer nach der Gesetzesreform. Ziel ist es, die Auswirkungen der Reform auf die Steuergestaltungspraxis zu analysieren und verbleibende Gestaltungsspielräume aufzuzeigen.
- Analyse der Gesetzesänderung zur Erhöhung des Grunderwerbsteueraufkommens
- Untersuchung der verbleibenden Gestaltungsmöglichkeiten zur Steuervermeidung
- Bewertung der wirtschaftlichen und rechtlichen Auswirkungen der Reform
- Kritische Auseinandersetzung mit dem Referentenentwurf
- Qualitative Bilanz der Grunderwerbsteuerreform
Zusammenfassung der Kapitel
Gesetzesänderung zur Erhöhung des Grunderwerbsteueraufkommens: Dieses Kapitel dürfte die Hintergründe der Gesetzesänderung erläutern, die zu einer Erhöhung des Grunderwerbsteueraufkommens geführt hat. Es werden wahrscheinlich die wirtschaftlichen und politischen Motive sowie die Auswirkungen auf den Immobilienmarkt beleuchtet. Wahrscheinlich werden auch die kritischen Diskussionen um die Reform angesprochen. Der Fokus liegt auf der Darstellung des Ausgangspunkts der Arbeit, nämlich der Notwendigkeit der Reform und ihrer Auswirkungen.
Grunderwerbsteuer im Allgemeinen: Dieses Kapitel liefert einen Überblick über die Grunderwerbsteuer, ihre rechtliche Entwicklung und die verschiedenen Erwerbsvorgänge, die unter das Gesetz fallen. Es bietet ein fundiertes Verständnis der rechtlichen Grundlagen und definiert die zentralen Begriffe, die im weiteren Verlauf der Arbeit relevant sind. Dabei wird die Rechtsentwicklung des Gesetzes chronologisch nachgezeichnet und die verschiedenen Tatbestände detailliert erklärt, um den Leser auf den aktuellen Stand des Rechts zu bringen.
Referentenentwurf zur Eindämmung missbräuchlicher Steuergestaltungen: Dieses Kapitel wird sich detailliert mit dem Referentenentwurf befassen, der die Grundlage für die Grunderwerbsteuerreform bildet. Es wird die Ziele der Reform und die wesentlichen Neuerungen im Grunderwerbsteuergesetz im Detail analysieren. Es wird wahrscheinlich auf die Problematik missbräuchlicher Steuergestaltungen eingegangen werden und wie diese durch den Entwurf bekämpft werden sollen. Der Fokus liegt auf den Intentionen des Gesetzgebers und der konkreten Maßnahmen zur Steuergestaltungskontrolle.
Verbleibende Gestaltungsmöglichkeiten vor und nach der Grunderwerbsteuerreformierung: Dieses zentrale Kapitel untersucht die Gestaltungsmöglichkeiten zur Vermeidung von Grunderwerbsteuer, die trotz der Reform bestehen bleiben. Es analysiert Ausnahmen von der Besteuerung und verschiedene rechtliche Konstruktionen, die eine Steueroptimierung ermöglichen. Es geht vermutlich im Detail auf den Übergang von Grundstücken im Rahmen von Gemeinschaften zur gesamten Hand ein und erläutert die damit verbundenen steuerlichen Implikationen. Das Kapitel wird spezifische Beispiele und Fallstudien enthalten um die praktische Anwendung der Gestaltungsmöglichkeiten zu verdeutlichen.
Kritische Betrachtung des Referentenentwurfs: Dieses Kapitel präsentiert eine kritische Analyse des Referentenentwurfs, einschließlich einer Bewertung seiner Verfassungsmäßigkeit und einer Diskussion möglicher diskriminierender Auswirkungen. Es wird vermutlich auch die Auswirkungen auf die Immobilienwirtschaft untersucht. Diese kritische Perspektive ergänzt die vorherigen Kapitel und bietet einen differenzierten Blick auf die Reform und ihre Folgen.
Schlüsselwörter
Grunderwerbsteuer, Grunderwerbsteuergesetz (GrEStG), Grunderwerbsteuerreform, Steuergestaltung, Steuervermeidung, Gemeinschaft zur gesamten Hand, Referentenentwurf, Verfassungsmäßigkeit, Immobilienwirtschaft, Steueroptimierung.
Häufig gestellte Fragen zur Masterarbeit: Verbleibende Gestaltungsmöglichkeiten zur Vermeidung von Grunderwerbsteuer nach der Gesetzesreform
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit analysiert die verbleibenden Gestaltungsmöglichkeiten zur Vermeidung von Grunderwerbsteuer nach der kürzlich erfolgten Gesetzesreform. Sie untersucht die Auswirkungen der Reform auf die Steuergestaltungspraxis und zeigt verbleibende Gestaltungsspielräume auf.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Gesetzesänderung zur Erhöhung des Grunderwerbsteueraufkommens, die Grunderwerbsteuer im Allgemeinen (inkl. Rechtsentwicklung und Erwerbsvorgänge), den Referentenentwurf zur Eindämmung missbräuchlicher Steuergestaltungen, verbleibende Gestaltungsmöglichkeiten vor und nach der Reform (inkl. Ausnahmen von der Besteuerung und Übergängen in Gemeinschaften zur gesamten Hand), eine kritische Betrachtung des Referentenentwurfs (inkl. Verfassungsmäßigkeit und Auswirkungen auf die Immobilienwirtschaft) und abschließend eine qualitative Bilanz der Grunderwerbsteuerreform.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Auswirkungen der Grunderwerbsteuerreform auf die Steuergestaltungspraxis zu analysieren und die verbleibenden Möglichkeiten zur Steuervermeidung aufzuzeigen. Sie bewertet die wirtschaftlichen und rechtlichen Auswirkungen der Reform und setzt sich kritisch mit dem Referentenentwurf auseinander.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Gesetzesänderung zur Erhöhung des Grunderwerbsteueraufkommens (Hintergründe und Auswirkungen der Reform); Grunderwerbsteuer im Allgemeinen (rechtliche Grundlagen und Erwerbsvorgänge); Referentenentwurf zur Eindämmung missbräuchlicher Steuergestaltungen (Ziele und Neuerungen der Reform); Verbleibende Gestaltungsmöglichkeiten vor und nach der Grunderwerbsteuerreformierung (Analyse verbleibender Gestaltungsspielräume, inkl. Gemeinschaften zur gesamten Hand); Kritische Betrachtung des Referentenentwurfs (Verfassungsmäßigkeit und diskriminierende Auswirkungen); Die qualitative Bilanz der Grunderwerbsteuerreform (Gesamtbewertung).
Welche Schlüsselbegriffe sind für das Verständnis der Arbeit relevant?
Die wichtigsten Schlüsselbegriffe sind: Grunderwerbsteuer, Grunderwerbsteuergesetz (GrEStG), Grunderwerbsteuerreform, Steuergestaltung, Steuervermeidung, Gemeinschaft zur gesamten Hand, Referentenentwurf, Verfassungsmäßigkeit, Immobilienwirtschaft, Steueroptimierung.
Welche konkreten Gestaltungsmöglichkeiten werden untersucht?
Die Arbeit untersucht Ausnahmen von der Besteuerung nach § 3 GrEStG (personenbezogene Steuerbefreiung, Erwerb von Todes wegen oder Schenkung), den Übergang eines Grundstücks im Rahmen einer Gemeinschaft zur gesamten Hand nach §§ 5, 6 GrEStG (inkl. Anwendungsvoraussetzungen, begünstigende Erwerbsvorgänge, schädliche Beteiligungsveränderungen und Steuervergünstigungen), Übergangsregelungen i.S.d. § 23 GrEStG-E, und alternative Steuergestaltungen nach Einführung des GrEStG-E (z.B. durch Zusammentragen von Anteilen, Formwechsel und Unit-Deals).
Wie wird der Referentenentwurf kritisch bewertet?
Die Arbeit bewertet den Referentenentwurf kritisch hinsichtlich seiner Verfassungsmäßigkeit, möglicher Diskriminierung und der Auswirkungen auf die Immobilienwirtschaft. Sie untersucht insbesondere die § 1 Abs. 2a GrEStG und § 1 Abs. 2b GrEStG-E.
Welche praktischen Beispiele werden genannt?
Die Arbeit nennt Beispiele für Steuergestaltung durch Zusammentragen von Anteilen, Steuergestaltung im Rahmen eines Formwechsels und Steuervermeidung durch Unit-Deals.
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- Anja Beckerbauer (Author), 2021, Verbleibende Gestaltungsmöglichkeiten zur Vermeidung von Grunderwerbsteuer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1026386