Diese Arbeit untersucht die Architektur des Schlosses Versailles. Das französische Hofzeremoniell unter König Ludwig XIV. ist eines der ausgefeiltesten Zeremonielle der Geschichte. Der Tag am französischen Königshof war bestimmt von Etiketten, die eingehalten werden mussten, um Ludwig XIV. als König ins Zentrum der französischen Monarchie und Machtpolitik zu stellen. Wie jedoch die Architektur des Schlosses Versailles, in dem der König die meiste Zeit lebte, diese Etikette unterstützte und teilweise sogar lenkte, untersucht diese Arbeit.
Dazu wird maßgeblich mit Bill Hilliers und Alan Penns Methode der Innenraumdispositionsanalyse gearbeitet, die eine genaue Untersuchung von Privatsphäre und Öffentlichkeit der Innenräume ermöglicht. Anschließend wird das Zeremoniell mit dem architektonischen Zweck vereint, um herauszufinden, wie die Architektur am Hofe von Versailles das höfische Zeremoniell organisiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Auftragslage und Bauphasen
- Grundrissbeschreibung
- Baudispositionsanalyse und das höfische Zeremoniell
- Das königliche Schlafzimmer
- Das königliche Arbeitszimmer
- Der Spiegelsaal
- Die Gesandtentreppe
- Der Speisesaal und der Saal des Überflusses
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Organisation des höfischen Zeremoniells und der Etikette des französischen Hofes unter König Ludwig XIV. im Kontext der Architektur des Schlosses Versailles. Sie analysiert, inwiefern die Architektur des Schlosses die spezifischen Anforderungen der höfischen Rituale und des täglichen Lebens am Hof beeinflusst hat.
- Die Rolle der Architektur in der Inszenierung königlicher Macht
- Die Gestaltung von Räumen für höfische Zeremonien und gesellschaftliche Interaktion
- Die Verbindung zwischen Architektur und höfischer Etikette
- Die Organisation des Tagesablaufs des Königs durch die Architektur des Schlosses
- Die Analyse der Belétage des Corps de Logis von Versailles im Hinblick auf die soziale Logik des Raumes
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet einen Überblick über die drei relevanten Bauphasen des Schlosses Versailles, beginnend mit dem Jagdschloss Ludwigs XIII. und endend mit der zweiten großen Umbauphase unter Ludwig XIV., die zur Umsiedlung des französischen Hofes nach Versailles führte.
Das zweite Kapitel beschreibt die Grundrissgestaltung der Belétage des Haupthauses, des Corps de Logis, und stellt die zentralen Räume der königlichen Familie, insbesondere die Prunk- und Privatgemächer, vor.
Das dritte Kapitel analysiert die Belétage nach dem Modell von Bill Hillier und Julienne Hanson, wobei der Fokus auf der räumlichen Anordnung, der öffentlichen Zugänglichkeit und der sozialen Interaktion der Räume liegt. Kapitel vier beleuchtet den Bezug dieser Ergebnisse zum französischen Hof und zeigt, wie die Architektur des Schlosses das höfische Zeremoniell und die Etikette strukturiert.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit beschäftigt sich mit Themen wie höfisches Zeremoniell, königliche Macht, Architektur, Raumgestaltung, soziale Logik des Raumes, Schloss Versailles, Ludwig XIV., Enfilade, Präsenzräume, Baumdiagramm, Etikette, soziale Interaktion.
- Quote paper
- Chayenne Bociek (Author), 2019, Das Schloss Versailles unter Ludwig XIV. Die Organisation von Hof und Höflichkeit durch die Architektur des Schlosses, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1024813