Die Thematik dieser Hausarbeit soll darin bestehen, auf das Schriftsystem, das nach Sir Arthur Evans (1851-1941) als Linear B bezeichnet wird, einzugehen. Linear B war eines der insgesamt drei Systeme in der prähistorischen Ägäis; die anderen beiden benannte Sir Arthur Evans als Hyroglyphisch und Linear A. Auch die Bezeichnung der 'Kretisch/Mykenischen Silbenschrift', die vom 15. - 12. Jh. v. Chr. verwendet wurde, prägte Sir Arthur Evans. Er führte in Knossos (Kreta) Ausgrabungen durch und benennt damit das Aussehen der einzelnen Linien der auf Tontäfelchen geritzten Schriftzeichen. Sir Arthur Evans entdeckte 1900 eine Anzahl Tontafeln, die mit für ihn unerklärlichen, mysteriösen Symbolen verzeichnet waren.
Von den drei Schriftsystemen ist für die einzelnen Systeme eine recht unterschiedliche Anzahl von Dokumenten enthalten. Für die Hyroglyphische sind ca. 400, für Linear A ca. 1400 und für Linear B ca. 5000 komplette und fragmentierte Textbelege bekannt. Die Texte sind auch unterschiedlich lang, am kürzesten sind die hyroglyphischen, am längsten die in Linear B. Betrachtet man die einzelnen Zeichen so sind in Hyroglyphisch ca. 2000 (2%), in Linear A ca. 8000 (ca. 11%) und in Linear B ca. 80.000 (87%) Zeichen belegt. Diese Unterschiede im verfügbaren Textmaterial tragen auch dazu bei, dass nur Linear B entziffert ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Entdeckung der Tontäfelchen
- 2 Entdeckung der Tontäfelchen
- 3 Silbenzeichen und Ideogramme der Linear B-Schrift
- 4 Aufzeichnungen und Verwaltung in mykenischen Palästen
- 5 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der mykenischen Silbenschrift Linear B, die als Teil der prähistorischen Schriftkultur der Ägäis im 15. bis 12. Jahrhundert v. Chr. verwendet wurde. Sie analysiert die Entdeckung und Entschlüsselung der Schrift, erklärt das System der Silbenzeichen und Ideogramme und untersucht die Art der Aufzeichnungen und die Verwaltung in mykenischen Palästen.
- Entdeckung und Entschlüsselung der Linear B-Schrift
- Das Schriftsystem: Silbenzeichen und Ideogramme
- Art der Aufzeichnungen in mykenischen Palästen
- Verwaltungsstrukturen und -praktiken im mykenischen Reich
- Die Bedeutung der Linear B-Schrift für die Erforschung der mykenischen Kultur
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung - Entdeckung der Tontäfelchen
Dieses Kapitel führt in die Thematik der mykenischen Silbenschrift Linear B ein und beleuchtet die ersten Hinweise auf einen Schriftgebrauch in der Antike, insbesondere in der Ilias. Es beschreibt die Entdeckung der Tontäfelchen durch Sir Arthur Evans und die Einteilung der Schriftformen in Hieroglyphisch, Linear A und Linear B.
2 Entdeckung der Tontäfelchen
Dieses Kapitel schildert die Entdeckung der Tontäfelchen durch Sir Arthur Evans und John Chadwick und die sukzessive Entschlüsselung der Linear B-Schrift. Es beleuchtet die Rolle der Publikation von E.L. Bennett und die Bedeutung der Entzifferung durch Michael Ventris und John Chadwick.
3 Silbenzeichen und Ideogramme der Linear B-Schrift
Dieses Kapitel geht auf die Silbenzeichen und Ideogramme ein, die auf den Tontäfelchen verzeichnet sind. An Beispielen werden die Bedeutung der Zeichen für Zahlzeichen, Maße für Gewichte etc. erläutert.
4 Aufzeichnungen und Verwaltung in mykenischen Palästen
Dieses Kapitel analysiert die Art der Aufzeichnungen, die in mykenischen Palästen mit Linear B vorgenommen wurden. Es beschreibt die Inhalte der Texte wie Listen über Arbeiter, Wareneingang und -ausgang, Tiere, Getreide, Opfergaben, Inventarlisten etc.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Hausarbeit sind: Mykenische Kultur, Linear B-Schrift, Silbenschrift, Ideogramme, Tontäfelchen, Verwaltung, Palast, Wirtschaft, Gesellschaft, Handwerk, Religion.
- Quote paper
- Renate Rottlaender (Author), 2017, Die Mykenische Silbenschrift Linear B. Eine Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1023987