Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Historische Entwicklung der Informationsökonomie
1.2 Definition des Informationsbegriffes
1.3 Formen asymmetrischer Information
2 Adverse Selektion
2.1 Der Akerlof’sche Gebrauchtwagenmarkt
2.1.1 Vereinfachtes Modell
2.1.2 Erweitertes Modell
2.2 Beseitigung von adverser Selektion mit Signalen .
2.2.1 Bildung als Signal auf dem Arbeitsmarkt
2.2.2 Der Pergament-Effekt
2.3 Beispiele
2.3.1 Markenzeichen als Signal
2.3.2 Die Grameen-Bank
2.3.3 Krankenversicherungen
2.3.4 Das Gresham’sche Gesetz
3 Moral Hazard
3.1 Agent-Prinzipal-Beziehung
3.1.1 Anreizsysteme
3.1.2 Beurteilung der Anreizsysteme
3.2 Beispiele
3.2.1 Reform des Agra-Systems in China
3.2.2 Photolabors in Budapest
3.2.3 Feuerversicherung
4 Asymmetrische Information in der BWL
4.1 Adverse Selektion bei der Unternehmensfinanzierung
4.2 Moral Hazard bei der Unternehmensfinanzierung . .
4.3 Das Stakeholder-Problem
5 Schlußbetrachtung
Kapitel 1 Einleitung
1.1 Historische Entwicklung der Informationsöko- nomie
Lange Zeit ging man in der ökonomischen Theorie von der Prämisse der vollständigen oder zumindestens homogenen Information aller Beteiligten aus.
Ob der Realitätferne dieser Annahme ist es um so verwunderlicher, daß praktisch bis 1960 dieses Thema in den einschlägigen Publikationen unbe- handelt bliebt. Eine der ersten Arbeiten die dann wdiese Lücke zu schließen versuchte war der berühmte Aufsatz The Market of Lemons von G. Aker- lof ( [Akerlof70]), der weiter unten in seinen Grundzügen vorgestellt werden wird.
Seither gab es eine fast unüberschaubare Anzahl von Veröffentlichun- gen zu diesem Thema; die vorliegende Arbeit versucht einen bescheidenen Überblick über einige grundlegenden Konzepte und Ideen der Informati- onsökonomk zu geben.
1.2 Definition des Informationsbegriffes
Für das weitere Verständnis ist eine intuitive Vorstellung von dem Begriff der Information völlig ausreichend, trotzdem sei hier kurz auf eine etwas formalere Definition eingegangen.
Innerhalb der Entscheidungstheorie wird unter Information allgemein ein Mittel zur Verringerung von Unsicherheiten innerhalb einer Ökonomie verstanden, wobei unter Unsicherheit eine Situation z0 zum Zeitpunkt t0 verstanden wird, von der aus betrachtet zu einem bestimmten späteren Zeitpunkten t1 einer von mehreren möglichen Umweltzuständen zi mit i ∈ {1, 2, . . . , n} = I eintreten kann; ggf. sind die Wahrscheinlichkeiten [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] bekannt, wobei dann [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] geltenmuß(vgl.hierzu auch die Abbildung 1.1
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1.1: Unsicherheit in einer Situtation
Sind den einzelnen Zuständen zi Güterbündel [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] zugeordnet, und gibt es eine kardinale Nutzenfunktion1 mit [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten], so ergibt sich aus Sicht von z0 bei Unsicherheit der Erwartungsnutzen wie folgt
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Neben dieser Definition für Information gibt es noch weitere, z.B. auf der Basis spieltheoretischer Konzepte.
Völlig außer Acht gelassen wird hier die Kodierung der Information, dies ist nicht Gegenstand der Informationsökonomik, sondern vielmehr der Informatik.
1.3 Formen asymmetrischer Information
Es werden im allgemeinen zwei Formen der asymmetrischen Information unterschieden: Adverse Selektion und Moral Hazard:
Bei adverser Selektion verfügt die uninformierte Marktseite nicht über Kenntnis eines exogen (also von den Beteiligten nicht beeinflußbaren) objektiven (Qualitäts-)Merkmals.
Das klassische Beispiel ist hier der schon erwähnte Akerlof ’sche Ge- brauchtwagenmarkt: die potentiellen Käufer können die Qualität im Gegen- satz zu den bisherigen Besitzern nicht einschätzen und sind deshalb nur bereit, einen Durchschnittspreis für ein Auto zu bezahlen, was letztendlich - zumindestens im Modell - zu einem Marktversagen führt: es werden keine hochwertigeren Fahrzeuge gehandelt, deren tatsächlicher Wert über diesem Einheitspreis liegt, obwohl eine Nachfrage und ein Angebot vorhanden ist.
Arrow nannte diese Negativauslese Hidden Information, teilweise liest man auch Qualitätsunsicherheit (z.B. in [Spremann90]) oder Hidden Characteristic, wobei diese Begriffe sich aber nicht durchgesetzt haben.
Um dieser Gefahr des Marktversagens entgegenzutreten werden die po- tientiellen Verkäufer hochwertiger Fahrzeuge bestrebt sein, durch die Ver- wendung von Signalen den wirklichen Wert ihres Fahrzeugs anzuzeigen; für das genannte Beispiel des Automarkts könnte dies z.B. ein technisches Gut- achten von einer unabhängigen Organisation sein, oder man gibt eine mehr- monatige Garantie.
Der Begriff Moral Hazard könnte in etwa mit ”moralisches Wagnis“ oder ”moralisches Risiko“ übersetzt werden; auch wenn diese Begriffe vereinzelt in Publikationen aufzufinden sind, so haben sie sich doch nicht durchgesetzt, weshalb im weiteren Moral Hazard nicht übersetzt werden soll.
Im Gegensatz zur adversen Selektion liegen hier endogene - also von einzelnen Personen beeinflußbare - Merkmale vor, wobei die uninformierte Seite das entsprechende Handeln nicht beobachten kann.
Als Beispiel zur Erläuterung dieses Begriffs wird häufig die Fahrradver- sicherung herangezogen: Würde eine Versicherungsgesellschaft eine Police mit 100 %igem Kostenersatz im Falle des Diebstahls anbieten, so würden die Versicherungsnehmer wahrscheinlich recht nachlässig beim Abstellen Ihrer Zweiräder handeln und aus Bequemlichkeit auf das Anketten und Abschlie- ßen verzichten; im Falle eines Diebstahles bekommt man ja ein nagelneues Fahrrad von der Versicherung bezahlt! Dieses Verhalten kann der Versiche- rer aber nicht oder nur zu prohibitiv hohen Kosten kontrollieren, weshalb man hier auch von hidden Information spricht.
Die Versicherung kann sich in diesem Beispiel nur darauf verlassen, daß der Versicherungsnehmer seiner moralischen Verpflichtung2 nachkommt, in- dem er eine angemessene Vorsicht im Umgang mit seinen Fahrrad an den Tag legt. Also wird die Gesellschaft bestrebt sein, Anreize zu schaffen, damit der Kunde auch tatsächlich in ihrem Interesse handelt. Im Falle der Versi- cherung könnte dieser Anreiz z.B. in der Gestalt eines Selbstkostenanteils auftauchen.
Der Vollständigkeit halber sei noch eine dritte Form der asymmetrischen Information erwähnt, die aber in der Literatur nur am Rande Erwähnung findet und auch nicht Gegenstand der vorliegenden Betrachtung ist: Holdup3 (siehe [Spremann90]). Wie bei Moral Hazard ist es der informierten Seite möglich, endogene Merkmale zum eigenen Vorteil zu verändern, aber jetzt kann im Unterschied zu Moral Hazard die uninformierte Seite dies wenigstens ex post feststellen. Holdup kann ein Problem sein, wenn z.B. eine Vertragssei- te noch juristischen Freiraum bei der Ausgestaltung ihrer (Gegen-)Leistung hat, weil es vielleicht unmöglich war, alle denkbaren Entwicklungen im Ver- trag zu berücksichtigen.
So wird ein Mieter beim Abschluß eines Vertrages implizit davon aus- gehen, daß der Vermieter nicht sofort die Miete erhöht, einfach schon aus Gründen der Fairness und Kulanz, einklagbar ist dies freilich in keiner Wei- se. Im Falle einer unerwarteten Mieterhöhung kann der Mieter aber auch nicht so ohne weiteres einfach umziehen, da der Neubezug der Wohnung mit nicht ganz unerheblichen Kosten (sunk costs) verbunden sind.
Die folgende Tabelle (in veränderter Form aus [Spremann90] entnommen) soll diese drei Grundtypen der asymmetrischen Information zusammenfassend vergleichen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Kapitel 2 Adverse Selektion
2.1 Der Akerlof ’sche Gebrauchtwagenmarkt
Die erste Arbeit, die sich mit den Schwierigkeiten eines Marktes mit adverser Selektion befaßte, war der Aufsatz The Market of Lemons von George Akerlof (vgl. auch [Akerlof70]). Die Grundidee dieser Arbeit soll zunächst an einen vereinfachtem Beispiel erläutert werden, welches sich an die Darstellung in [Varian95] anlehnt:
2.1.1 Vereinfachtes Modell
Gegeben sein ein Gebrauchtwagenmarkt, auf dem es nur Sorten von Ge- brauchtwagen gibt: Plums1 und Lemons2, auf jede Lemon kommt eine Plum. Akerlof betont, dieses Beispiel weniger wegen seiner Realitätsnähe und praktischen Anwendbarkeit gewählt zu haben, sondern vielmehr wegen der Einfachheit und Anschaulichkeit, außerdem nennt er noch eine weite- re Motivation: es ist allgemein bekannt, daß das erste Aufschließen eines Neuwagens durch seinen neuen Besitzer einem Wertverlust von mehreren 1000 DM bewirkt; vielfach wird dies damit begründet, daß bedingt durch die große Freude am Besitz eines Neuwagens der Einzelne bereit ist, einen unverhältnismäßig hohen Preis hierfür zu zahlen. Akerlof meint, dies könnte aber auch mit seinem Modell erklärt werden.
Die Wertschätzungen (ausgedrückt in Geldeinheiten GE) für diese beide Gebrauchtwagentypen jeweils aus Sicht der potentiellen Käufer und Verkäufer sind folgender Tabelle zu entnehmen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Gehen wir von vollständiger Information bei aller Beteiligten über die wirk- liche Qualität der angebotenen Fahrzeuge aus, so wird es auf diesem Markt keine großen Probleme geben: die Lemons werden zu Preisen zwischen 1000 und 1200 GE den Besitzer wechseln, die Plums werden zu Preisen von 2000 bis 2400 GE gehandelt.
In der Regel wird aber aber die Qualitätsbestimmung für einen Ge- brauchtwagen nicht so einfach sein, zumindestens von der Seite des Käufers her; der Verkäufer hingegen hat das Auto über einen längeren Zeitraum hin wahrscheinlich fast täglich benutzt, und daher weiß er ziemlich genau über die Qualität seines Fahrzeuges bescheid: springt der Motor auch an kalten Tagen immer sofort an, wie hoch ist der Öl/Benzin-Verbrauch, steht bald eine teuere Reparatur an, wurde vielleicht sogar ein Unfallschaden behoben? Wir haben hier also die Eingangs beschriebe Situation der asymmetrischen Information vorliegen!
Den Kaufwilligen bleibt so nur eines übrig: anhand der objektiven Wahr- scheinlichkeiten (z.B. aus Marktstatistiken in den einschlägigen Fachzeit- schriften, in diesem Beispiel ist wie bereits weiter oben erwähnt das Mengen- verhältnis 1 : 1) bildet er den Erwartungswert (oder den Erwartungsnutzen) eines Autos:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Leider werden zu diesem Preis sich nur die Lemon-Besitzer von ihrem Fahrzeug trennen, bei einem Marktpreis von 1800 GE wird der Besitzer einer Plum zuhause bleiben, denn sein Auto hat für ihn ja einen höheren Wert; wer zu diesem Preis ein Auto anbietet muß aus Sicht der Käufer also eine Lemon haben3.
Es werden also nur die minderwertigen Autos gehandelt und keine einzi- ge Plum, obwohl es durchaus ein Angebot und eine entsprechende Nachfrage gibt, wir müssen also von einem Marktversagen sprechen, die guten Autos wurden von den Schlechten verdrängt.
2.1.2 Erweitertes Modell
Wir verfeinern dieses Modell, wobei sich die folgende Darstellung an [Kreps90] anlehnt. Es soll jetzt mehr als nur zwei Qualiätsstufen geben: Die Käufer bewerten die Autos mit zwischen 2000 bis 3000 GE, die Verkäufer wollen ihre Fahrzeuge für Preise zwischen 1900 und 2900 GE veräußern.
Es gibt nun ein Auto, welches dem Verkäufer (mindestens) 1900 GE und dem Käufer (höchstens) 2000 GE wert ist, das nächste - wir gehen in Schritten von 1 GE vor - ist dem Verkäufer (mindestens) 1901 GE und dem Käufer (höchstens) 2001 GE wert, . . . usw. Das 1001ste Auto schließlich wird mit 2900 bzw. 3000 GE bewertet. Hieraus sollen nun die entsprechende Angebots- und Nachfragekurve4 abgeleitet werden:
Für einen Preis p ∈ N mit p < 1900 GE haben wir kein Angebot, jede GE über dieser Grenze erhöht das Angebot um eine Mengeneinheit, bis schließlich bei p = 2900 alle 1001 Autos angeboten werden; als Funktion läßt sich dies wie folgt ausdrücken:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Bestimmung der Nachfragefunktion N (p) ist nicht ganz so einfach:
Gegeben sein ein Preis p ∈ [2000,3000]; es werden zu diesem Preis nur Fahrzeuge nachgefragt, die von ihren Besitzern zu p oder weniger bewer- tet werden, also ist der Wert für den Käufer irgendwo zwischen 2000 und (p +100 )5. Jeder Wert zwischen diesen beiden Grenzen hat wegen der Gleichverteilung die selbe Wahrscheinlichkeit, weshalb sich der durchschnitt- liche Wert für ein beim Preis p angebotenes Fahrzeugt wie folgt ergibt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
ÜberhauptkeineNachfragewerdenwirhaben,wenndieserdurchschnitt- liche Wert kleiner als der geforderte Preis ist:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bei Preisen p > 2100 GE ist die Nachfrage also gleich Null.
Ist dieser durchschnittliche Wert gar höher als der geforderte Preis p, so erhalten wir eine unendliche hohe Nachfrage, was für p < 2100 der Fall ist:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Diese beiden Nachfragesituationen eignen sich wohl kaum für ein Markt- gleichgewicht, aber bei einem Preis von genau p = 2100 sind die Käufer gerade indifferend zwischen einem Kauf oder einem Nichtkauf, somit ist die Nachfrage in diesem Punkt vollkommen elastisch. Stellen wir die Ergebnisse von (2.1) bis (2.4) in einer Zeichnung6 dar, so erkennt man, daß wir in die- sem Punkt auch unser Marktgleichgewicht haben, es werden hier aber nur 201 Fahrzeuge gehandelt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2.1: Angebots- und Nachfragekurve
2.2 Beseitigung von adverser Selektion mit Signa- len
Im schlimmsten Fall kann es - wie wir oben gesehen haben - zur einer Blocka- de auf Märkten mit adverser Selektion kommen, was natürlich auch Wohl- fahrtsverluste mit sich bringt. Diese für jedenÖkonomen unhaltbare Situa- tion gilt es zu entschärfen, es muß also in irgendeiner Form zu einer Infor- mationsübertragung kommen. Geschieht dies in der Form, daß die Initiative von der informierten Seite ausgeht, so nennt man dies ein Signal7.
Für den Akerlof’schen Automarkt könnte man z.B. ein Garantieangebot des Verkäufers als Signal auffassen: er verspricht, das Auto wieder zurück- zunehmen, wenn es die Erwartungen nicht erfüllt. Der Käufer könnte aber auch einen Mechaniker mitbringen, der vor Ort das Auto untersucht; läßt der Verkäufer diese Untersuchung zu, kann man es ebenfalls als Signal auffassen.
Um die Funktionsweise von Signalen etwas genauer (und formaler) zu beleuchten, kann das Arbeitsmarktmodell von Michael Spence (entsprechend der Darstellung in [Varian87]) herangezogen werden.
2.2.1 Bildung als Signal auf dem Arbeitsmarkt
Will ein Unternehmer Arbeitskräfte einstellen, so sieht er sicht auch mit dem Problem der asymmetrischen Information konfrontiert: die einzelnen Bewerber für eine Stelle werden wohl ziemlich genau wissen, wie geeignet sie für die jeweilige Arbeit sind, der Personalchef kann dies aber nicht ohne weiteres herausfinden8.
Im folgenden gehen wir der Einfachheit halber von nur zwei Typen von Arbeitern aus: untalentierte (Typ-I) und talentierte (Typ-II) Arbeiter. Ar- beiter eines Typs erzeugen jeweils ein Grenzprodukt von ai ∈ R+, i ∈ {1, 2}, wobei a1 < a2, da die weniger talentierten Arbeiter natürlich weniger zu leisten vermögen. Weiter sei der Anteil der Arbeiter auf dem Arbeitsmarkt pi ∈ [0,1], es muß selbstverständlich auch p1 + p2 = 1 gelten.
Das Problem der Entlohung wäre bei vollständiger Information schnell gelöst: die Arbeiter würden unter der Annahme der vollständigen Konkur- renz einen Lohn wi in Höhe ihres Grenzproduktes erhalten: wi = ai. Es soll aber die Entlohnung im Falle der asymmetrischen Information untersucht werden, so daß der Unternehmung nichts über die wirklichen Fähigkeiten bekannt ist; man wird also eine einheitliche Entlohnung w nach dem Erwar- tungswert wählen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Typ-II-Arbeiter werden hiermit wohl kaum zufrieden sein: sie werden - zugunsten der unfähigen Typ-I-Arbeiter - unterbezahlt! Sie werden also bestrebt sein, ein Signal - in Form von Ausbildung - zu erwerben, um den potentiellen Arbeitgebern ihre wirklichen Fähigkeiten zu Signalisieren, um eine entsprechende Entlohnung zu erhalten.
Es soll also die Möglichkeit geben, eine bestimmte Menge an Ausbil- dung zu erwerben, wobei diese Menge kardinal messbar sein soll und durch e* ∈ R+ beschrieben wird. Der Erwerb dieser Ausbildung ist natürlich mit Kosten verbunden; die Grenzkosten für eine zusätzlich erworbene Einheit Bildung sind abhängig vom Begabungsgrad des Arbeiters: ci ∈ R++. Die- se Kosten sollen in unserem Modell für einen begabten Arbeiter niedriger sein: c1 > c2, der Typ-II-Arbeiter kann das Signal also billiger erhalten: c1 ·e* > c2 ·e*. Man sollte diese Kosten nicht nur als finanzielle Kosten (wie z.B. Schul- oder Studiengebühren) interpretieren, eine Ausbildung bringt Opportunitätskosten mit sich (solange man eine Schule besucht wird man nichts verdienen), u.U. kann eine Ausbildung auch sehr unangenehm sein (schwere Prüfungen, viel Lernaufwand) und so Nutzenverluste für den Ein- zelnen mit sich bringen.
Ist es aber eine realistische Annahme, daß der begabte Arbeiter weni- ger Ausbildungskosten hat? Die Grundidee ist, daß es weniger talentierten Menschen wohl schwerer fällt ein bestimmtes Bildungsniveau - wie z.B. e* - zu erreichen. Etwas genauer soll dies anhand von Nutzenfunktionen verdeutlicht werden (vgl. Abbildung 2.2).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2.2: Nutzenfunktion eines Arbeiters
Die Nutzenfunktionen der Arbeiter seien nur abhängig vom Bildungs- niveau e und vom Einkommen w: ui(w, e). Isoquanten des Typ-I-Arbeiters verlaufen nun steiler als die des Typ-II-Arbeiters: für eine zusätzlich konsumierte Einheit Bildung muß der weniger begabte Arbeiter mit mehr Lohnzuwachs als der begabte Arbeiter entschädigt werden, Bildung wird sozusagen als Ungut oder als Schlecht aufgefaßt, als notwendiges Übel zum Erlangen höherer Arbeitsentgelte; der Typ-I-Arbeiter will also für die Zumutung des Bildungsniveaus e* höher entschädigt werden.
Gegeben sei das Bildungsniveau e*, welches folgende Ungleichungen erfülle:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Kann es ein solches e* überhaupt geben? Setzen wir Δa := a2 − a1 (anschaulich stellt diese Differenz den Produktivitäts- und damit auch Lohnunterschied zwischen den beiden Arbeitertypen im Falle vollständiger Information dar), so erkennt man9:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Gehen wir davon aus, daß die Typ-II-Arbeiter das Signal e* erwerben und die Typ-I-Arbeiter auf den Erwerb von Bildung verzichten: die verschiedenen Arbeitertypen werden dann gemäß ihrer Grenzproduktivität entlohnt (wi = ai), da der Arbeitgeber sofort erkennt, welchen Begabungsgrad ein Bewerber hat.
Werden sich die Arbeiter aber auch so verhalten? Der Erwerb des Signals bewirkt eine Lohnerhöhung von Δa; stellt man die linke Ungleichung von (2.6) um, so erhält man:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Für den Typ-I-Arbeiter ist es also der Erwerb des Signals von Nachteil, da dessen Kosten größer als die Lohnerhöhung sind. Für den Typ-II-Arbeiter stellt man analog die rechte Ungleichung von (2.6) um:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die begabteren Arbeiter werden also Nutzen aus dem Erwerb des Signals ziehen, die Lohnerhöhung übersteigt ihre Kosten für den Erwerb des Signals.
Das Signal e* wird also tatsächlich seiner Aufgabe gerecht: es zeigt zu- verlässig die Produktivitätsunterschiede an und bewirkt somit eine gerechte- re Entlohung. Allerdings beeinflußt in diesem Modell die Qualität der Aus- bildung nicht die Produktivität (diese ist endogen vorgegeben und ändert sich nicht durch die Ausbildung); somit ist Ausbildung gesamtwirtschaft- lich betrachtet nicht effizient, da durch Ausbildung der Output der Arbeiter nicht erhöht wird. Es liegt nur eine einzelwirtschaftliche Effizienz vor: die begabteren Arbeiter können einen angemesseneren Lohn erhalten.
Für dieses einfache Modell gibt es sogar einen empirischen Belegt, der im nächsten Abschnitt erörtert werden soll.
2.2.2 Der Pergament-Effekt
Das obige Arbeitsmarktmodell hatte die etwas extreme Annahme, eine Ausbildung nur als ein Signal für die Begabung einer Person aufzufassen, ihr aber nicht wirklich eine Produktivitätsteigerung zuzuschreiben. Tatsächlich wurde statistisch nachgewiesen (vgl. [HungerfordSolon87]), daß ein Schulabschluß im Vergleich zu einem zusätzlichen Jahr Ausbildung einen gewaltigen Einkommensschub bewirkt; dieses Phänomen wird mit dem Begriff Pergament-Effekt10 beschrieben, da Schulabschlußzeugnisse in den USA teilweise auf solchem Papier ausgehändigt werden.
In [Weiss88] wird nun am Beispiel von Fabrikarbeitern untersucht, wor- auf diese Einkommenssteigerung zurückzuführen ist; erstaunlicherweise erhöhte ein Mittelschulabschluß die Produktivität kaum. Warum erhalten die Arbei- ter aber trotzdem mehr Geld? Weitere Nachforschungen ergaben, daß bei Arbeitern mit einem Schulabschluß die Kündigungs- und Abwesenheitsquo- ten signifikant niedriger sind, was den Firmen viel Aufwand erspart.
Eine Ausbildung hat für den potentiellen Arbeitgeber also nicht nur die Funktion der Vermittelung nützlicher Fähigkeiten für die entsprechende Tätigkeit, sondern sie zeigt auch, daß der Bewerber sich ausdauernd und zuverlässig einer Sache widmen kann.
2.3 Beispiele
Die folgenden Beispiele sollen eine die vielfältigen Erscheinungsformen von adverser Selektion und passenden Signalen in der Praxis aufzeigen.
2.3.1 Markenzeichen als Signal
Auch ein Markenzeichen kann als Signal für die Qualität einer Ware auf- gefaßt werden (siehe [Akerlof70]): der Konsument verbindet mit einem be- stimmten Namen eine erhöhte Qualität und ist entsprechend bereit, zum Teil deutlich mehr als den Durchschnitts-Preis für das No-Name-Produkt zu bezahlen. Ein einmal enttäuschter Kunde wird nämlich von der Firma X nicht zum zweiten Mal ein Produkt erstehen, davon gehen beide Seiten aus.
Auch bei Produktinnovationen kann ein Markenname von Vorteil sein, man glaubt in gewisser Weise aus seinen bisherigen Erfahrungen einen Schluß auf die Qualität der neuen Ware ableiten zu können.
2.3.2 Die Grameen-Bank
Bei der Vergabe von Kleinkrediten (sog. Microfinance) in Entwicklungsländern stellen die gegebenen Informationsasymmetrien ein besonderes Problem dar, sie werden auch in [Akerlof70] behandelt: Dem außenstehenden Geldgeber ist nicht bekannt, wer innerhalb der Dorfgemeinschaft ein hohes Kreditrisiko darstellt und wer nicht. Trotzdem sind gerade kleine Investitionen wichtig für die Weiterentwicklung in solchen Ländern.
Die 1983 von M. Yunas in Bangladesh gegründete Grameen-Bank11 ver- wendet deshalb ein sehr einfallsreiches Verfahren: Die Antragssteller müssen sich selbst zu Kleingruppen zusammenfinden, bevor sie die Kredite beantra- gen können. Bei prinzipieller Gewährung der Anträge werden per Losent- scheid zwei Personen aus der Gruppe ausgewählt, die das Geld ausbezahlt bekommen und mit ihrer Investition beginnen. Erst wenn diese den Kredit erfolgreich zurückgezahlt haben, erhalten die nächsten beiden Gruppenmit- glieder ihr Geld, usw.
Da der eigene Kredit von der Zuverlässigkeit und Fähigkeit der anderen Gruppenmitglieder abhängt (oder zumindestens abhängen könnte), werden die einzelnen sich ihre Mitinvestoren sehr sorgfältig aussuchen; da sie diese sehr gut kennen ist das keine schwierige Aufgabe für sie; somit nutzt die Bank Informationen aus, die ihr normalerweise nicht zur Verfügung stehen würden.
Das Projekt ist sehr erfolgreich; die Rückzahlungssumme liegt bei über 90%, während konventionelle Kreditinstitute bei vergleichbaren Bedingungen nur auf knapp 40% kommen.
2.3.3 Krankenversicherungen
Auch auf dem Markt für Krankenversicherungen kann es zu adverser Selek- tion kommen, weshalb dieses Thema auch bei [Akerlof70] behandelt wird. Eine Versicherungsgesellschaft möchte eine Krankenversicherung für ei-ne bestimmte Bevölkerungsgruppe anbieten: sie errechnet die durchschnitt-lichen Krankheitskosten dieser Gruppe und leitet davon die Höhe der Versi-cherungsprämie ab. Mit dieser Taktik wird dieser Anbieter leider sehr schnell den Konkurs anmelden können: je höher eine Person ihren Bedarf an medi-zinischer Versorgung in der näheren Zukunft einschätzt (vielleicht ist sogar eine chronische Erkrankung bekannt), umso eher wird sie diese Versicherung abschließen wollen: das Angebot zieht zuviele Lemons an, egal welche Höhe die Prämie hat.
Als Signal könnten sich die Versicherungswilligen jetzt bereiterklären, in den ersten beiden Jahren der Versicherungszeit nur sehr bedingte Leistun- gen zu akzeptieren: Personen, die in naher Zukunft mit einer aufwendigen medizinischen Behandlung rechnen müssen, werden nicht bereit sein, die zu akzeptieren.
In der Praxis kann man dieses Problem auch mit einer allgemeinen Ver- sicherungspflicht umgehen: jetzt haben wir nicht nur schwerkranke Versi- cherungsteilnehmer, so daß die Police auch für junge und gesunde Versicherungswillige erschwinglich und sinnvoll ist.
2.3.4 Das Gresham’sche Gesetz
Im Zusamenhang mit dem Begriff der Adversen Selektion findet man in der Literatur (z.B. [Kreps90] oder sogar [Akerlof70]) häufig als einführendes Beispiel das Gresham’sche Gesetz (nach Sir Thomas Gresham, 1519-1579, Berater der engl. Königin), dessen vereinfachte Aussage ”GutesGeldwird von schlechtem Geld verdrängt “ auf den ersten Blick dem Akerlofschen Automarkt zu entsprechen scheint; einer genauerer Betrachtung hält dies doch nicht stand (vgl. hierzu auch [Woll[93]]):
Das Gresham-Gesetz bezog sich historisch auf verschiedenartige Zah- lungsmittel, die nebeneinander eingesetzt wurden, gleichzeitig aber auch noch eine nichtmonetäre Verwendungsmöglichkeit boten, wie z.B. Gold- und Silbermünzen (Bimetallismus). Ist hierbei ein staatlich festgelegtes Aus- tauschverhältnis gegeben (z.B. in den den USA 1792 bis 1834 für Gold- zu Silbermünzen von 1:15), welches von dem am Markt gebildeten Tausch- verhältnis abweicht (im vorliegenden Fall war dies1:15,5 ), so ist Silber im Vergleich zum Markttauschverhältnis als Zahlungsmittel gegenüber Gold überbewertet. Hieraus resultierte eine Bevorzugung von Silber gegenüber Gold als Zahlungsmittel, denn für einen Schuldner war es günstiger, mit Silbermünzen zu bezahlen; beim Besitz von Goldmünzen war es sinnvoller, diese für nichtmonetäre Zwecke zu verwenden (z.B. Einschmelzen zur Her- stellung von Schmuck).
Diese Art der negativen Selektion hat aber nichts mit asymmetrischer Information zu tun, da allen Beteiligten der Sachverhalt bekannt war.
Kapitel 3 Moral Hazard
Das Problem des Moral Hazard wurde zuerst in der Versicherungswirtschaft erkannt. Wie in der Einleitung am Beispiel der Fahrradversicherung schon anschaulich erklärt, kann eine Versicherung im Modell keinen 100%igen Ersatz des Verlustes anbieten, weil sonst die nötigen Anreize fehlen, mit entsprechender Sorgfalt zu handeln.
Im weiteren soll ein weiteres Gebiet betrachtet werden, auf dem diese Form der asymmetrischen Information ebenfalls eine Rolle spielt:
3.1 Agent-Prinzipal-Beziehung
Moral Hazard ist nicht nur bei Versicherungen ein Probelm, es spielt auch beim sog. Prinzipal-Agent-Beziehungen eine Rolle: Der Prinzipal1 hat eine Ressource, die er nicht selbst bewirtschaften kann oder will, weshalb er einen Agenten2 bestimmten möchte, der dies in seinem Interesse übernimmt. Aller- dings ist die tatsächliche Arbeit des Agenten nicht vollständig überwachbar.
Klassisches Beispiel ist hier ein Landbesitzer, der sein Grundstück nicht selbst bestellen kann, und deshalb dafür einen Arbeiter einstellen will. Der landwirtschaftliche Ertrag hängt nicht ganz unwesentlich von den Anstren- gungen des Arbeiters ab, diese kann der Eigentümer aber nur sehr bedingt überwachen. Der Grad der Anstrengung des Arbeiters (der informierten Sei- te) ist eine endogene, von diesem beeinflußbare Größe, weshalb hier ein Moral Hazard-Problem vorliegt.
Nun könnte man auf die Idee kommen, einfach eine Person einzustellen, die den Agenten überwacht; dies ist aber erstens einmal mit erheblichen Kosten verbunden, und zweitens könnte sich dieser Aufpasser einfach mit dem/den Agenten verbünden, so daß dies wohl kaum eine passable Lösung ist.
In der Literatur gibt es leider einheitliche Meinung darüber, wie exakt eine Prinzipal/Agent-Beziehung zu definieren ist; es gibt aber wenigstens ei- nige Gemeinsamkeiten der verschiedenen Definitionen (vgl. [Wohlschiess96], Seite 119):
- Es gibt zwei Parteien (nämlich Prinzipal und Agent), die auch aus mehreren Personen bestehen können
- Der Agent wählt eine Handlung, durch deren Folgen die Wohlfahrt beider Parteien beeinflußt wird
- Beide Parteien handeln konsequent in ihrem eigenen Interesse
Von Bedeutung ist vor allem, daß das Fehlverhalten eines Agenten vom Prinzipal nicht ohne weiteres nachweisbar ist.
Die Lösung des Problems sind Anreize3, weshalb im nächsten Abschnitt grundlegende Formen von Anreizsystemen vorgestellt werden (vgl. [Varian95] und [Kreps90]):
3.1.1 Anreizsysteme
Wir gehen von einem Prinzipal (P) aus, der durch den Agenten (A) eine Ressource - z.B. das oben erwähnte Stück Ackerland - bewirtschaften läßt. Die erbrachte Leistung (oder Anstrengung) des Arbeiters sei a, hiervon hängt auch der Output y ab: y = f (a).
Selbstverständlich senkt jede Anstrengung den Nutzen von A, so daß wir einen Nutzenentgang4 (disutility) haben: d(a).
Der Nutzen des Agenten hängt (nur) von seinem Einkommen w(y) und seiner Anstrengung a ab, also: u(w, a), wobei die Entlohnung vom Output abhängig ist. Für diese Funktion soll gelten:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der Nutzen soll sich also mit zunehmenden Einkommen erhöhen, zunehmende Anstrengungen jedoch vermindern ihn. Im folgenden gehen wir also von folgender Nutzenfunktion für den Agenten aus:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Weiter beachten müssen wir den sog. Vorbehaltsnutzen u, den der Agent durch die Wahrnehmung anderer bestehender Alternativen hat5. Der Nutzen aus der Tätigkeit im Dienste des Prinzipals muß mindestens genauso hoch sein wie dieser, wir haben also die Partizipationsbeschränkung:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Mit diesen Vorarbeiten kann nun das Gewinnmaximierungsproblem des Prizinpals angegeben werden:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Als Nebenbedingung ist hier die Partizipationsbeschränkung (3.3) ein- zuhalten.
Der Prinzipal will aber nicht mehr als unbedingt notwenig drauflegen, weshalb wir in der Partizipationsbeschränkung anstelle der kleiner-gleich- Relation auch eine ist-gleich-Relation annehmen können:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Damit ist der Agent indifferent zwischen dem Nichtstun und der Beschäftigung in den Diensten des Prinzipals; der Prinzipal müßte also den Lohn noch um ε versüßen, damit aus dieser Indifferenz eine strikte Bevorzugung wird6 ; dies ε werden wir im weiteren vernachlässigen, um die Berechnungen nicht unnötig aufwendig zu gestalten.
Wir setzen diese entschärfte Partizipationsbedingung in unsere Optimierungsaufgabe (3.4) ein, und erhalten so:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Zur Herleitung des Maximums differenzieren wir F (a) nach a (wobei der konstante u-Term wegfällt) und setzen das Ergebnis gleich Null; unser Optimum a∗ muß also folgende Bedingung erfüllen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Das Grenzprodukt muß für a∗ gleich den Grenzkosten (in Form des Nutzenentgangs) sein.
Um jetzt den Agenten dazu zu bringen, auch tatsächlich aus eigenem Antrieb heraus a∗ zuwählen, muß für ihn der Nutzen in diesem Punkt mindestens so hoch wie für alle anderen möglichen Werte von a sein; dies drückt man in der Anreizkompatibilitätsbedingung aus:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Unter diesen Voraussetzungen betrachten wir jetzt einige gängige Anreizsysteme, was im Prinzip auf die Gestaltung verschiedener Entlohnungfunktionen w(a) hinausläuft.
Pacht
Die Ressource wird zum (fixen) Preis R an den Agenten verpachtet, er darf dafür alle Gewinne aus der Bewirtschaftung behalten, es ist also
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der Agent maximiert seinen Nutzen, es ergibt sich so:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bei der Bildung der ersten Ableitung und dem Gleichsetzen mit Null fällt die konstante Pacht R weg, es gilt wieder: Grenzkosten = Grenzertrag, was unsere Bedingung für ein Optimum erfüllt. Um die Pacht zu errechnen bemühen wir wieder der Partizipationsbedingung, so ergibt sich:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Lohnarbeit
Bei Lohnarbeit werde A wie folgt entlohnt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Hierbei ist K eine erfolgunabhängige Pauschale (Grundlohn). Der Agent wird folgendes Optimum anstreben:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Auch dies führt wieder zum Ergebnis: Grenzertrag=Grenzkosten. Achtung: diese Anreizschema entspricht nicht dem der Akkordarbeit: bei Akkordarbeit wird der nur der tatsächliche erzeugte Output bewertet, nicht die Anstrengung; führt eine Anstrengung beim Akkord nicht zum Erfolg, so erhält der Akkordarbeiter hierfür auch kein Geld.
Alles-oder-nichts
Eine etwas extreme Form der Entlohnung ist Alles-oder-Nichts: wenn der Agent a = a∗ leistet, erhält er den Bertrag B∗ = u + d(a∗), ansonsten erhält er nichts:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Verfehlt der Agent das Ziel (a = a∗), so hat er sogar einen negativen Nutzen von −d(a), denn er hat den Aufwand a, erhält aber überhaupt keinen Lohn dafür. Aus theoretischer Sicht ist diese Entlohnungsform für den Prinzipal dennoch optimal.
Gewinnbeteiligung
Bei diesem Verfahren (auch als Sharecropping bekannt) erhält der Agent einen bestimmten Anteil α ∈]0, 1[ zuzüglich eines fixen Betrages F > 0
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Lösen wir die Maximierungsaufgabe des Agenten, so kommen wir jedoch zu folgendem Ergebnis:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Wegen dem Faktor α kann unsere oben hergeleitet Bedingung Grenzpro- dukt = Grenzkosten nicht zutreffen, dieses System ist also theoretisch nicht optimal.
3.1.2 Beurteilung der Anreizsysteme unter asymmetrischer Information
Die vorgestellten Anreizsysteme sehen voraus, daß die Anstrengung a des Agenten direkt zu überwachen ist, was aber leider in der Praxis wohl kaum der Fall sein wird. Der Prinzipal wird oft nur den Output y beobachten können um von dieser Größe auf die Anstrengung schließen. Allerdings wird y wohl nicht immer nur von aabhängen, sondern auch von weiteren, zum Teil zufällig verteilten Größen γi, also: y = f(a,γ1,γ2,...), Output und Anstrengung sind dann nicht perfekt korreliert.
Wie sind unter diesen Bedingung die vorgestellten Anreizsysteme zu be- urteilen?
Pacht
Hängt der Output noch von Zufallsgrößen ab (in dem Landwirtbeispiel hängt der Ertrag nicht nur von der Anstrengung des Agenten ab, sondern auch vom Wetter und evtl. Schädlingsbefall), so trägt der Agent das gesamte Risiko. I.d.R. wird der Agent aber risikoaverser sein als der Prinzipal (dieser ist schließlich Unternehmer). Der Agent wird entsprechend den Ertrag niedriger als seinen monetären Betrag bewerten (Erwartungsnutzen), der P. wird ihm also nocht etwas drauflegen müssen. Im allgemeinen gilt (vgl. [Kreps90], Seite 584): Treffen risikoaverse- und neutrale Parteien zusammen, so ist es effizienter, wenn die risikoneutrale Partei das ganze Risiko trägt.
Lohnarbeit
Hier besteht die Notwendigkeit der Bestimmung von a; ist dies wegen irgendwelchen Störeinflüssen nicht möglich, so kann dieses Anreizschema nicht angewendet werden.
Adverse Selektion und Moral Hazard 21
Alles-oder-Nichts
Auf diese extreme Form der Entlohnung wird sich der Agent wohl kaum einlassen, denn er trägt das komplette Risiko. Geht etwas schief, so erhält er für seine Mühen überhaupt nichts.
Gewinnbeteiligung
In der Praxis häufig verwendet (z.B. in der Landwirtschaft, Akkordarbeit). Auch wenn dieses Schema lt. 3.16 nicht optimal ist, so ist es bei asymmetrischer Information noch der beste Kompromiss, da der Output y wohl halbwegs bestimmbar sein sollte.
3.2 Beispiele
Das wohl größte Problem innerhalb des Sozialismus sind die mangelnden Leistungsanreize, weshalb die nächsten beiden Beispiele sich mit Problemen in solchen Volkswirtschaften beschäftigen.
3.2.1 Reform des Agra-Systems in China
Zwischen 1978 und 1984 stieg die Agra-Produktion in China um über 60% an (vgl. [McMillanWhalleyZhu89]). Dieses außergewöhnliche Wachstum wird auf die entsprechenden Regierungsreformen zu Beginn dieses Zeitraum zurückgeführt, die unter dem Namen Production Responsibility System er- hebliche Leistungsanreize für den einzelnen Bauern schufen: wurden zuvor diese nur gruppenweise entlohnt, so stand auf einmal die Leistung des Ein- zelnen im Mittelpunkt; bei der Übererfüllung der vorgegebenen Produkti- onsquote durften die mehrerzeugten Produkte privatwirtschaftlich gehandelt werden, was zuvor untersagt war. Zusätzlich wurden weitere Landflächen für die private Bewirtschaftung freigegeben.
Allerdings ist nicht der komplette Erfolg diesen neuen Regelungen zuzu- schreiben, da zeitgleich noch erstmals chemische Dünger eingesetzt wurden und die Preise für landwirtschaftliche Produkte stiegen. Trotzdem kommt die oben genannte Arbeit zu dem Schluß, daß über drei Viertel des Er- folgs den neu geschaffenen Anreizen zuzuordnen sind. Die Preiserhöhung allein spielt dabei anscheinend eine eher untergeordnete Rolle, da bei ei- ner solchen in den frühen 1980er Jahren in Rußland beobachteten keinerlei Auswirkungen auf den landwirtschaftlichen Output festgestellt wurden.
Die chinesische Regierung plant dieses System entsprechend abgeändert auch für andere Wirtschaftszweige einzuführen.
3.2.2 Photolabors in Budapest
Besondere Schwierigkeiten bereit die ÜberwachungderArbeitsleistungin kleinen Geschäften für Endverbraucher: wegen der geringen Anzahl von Beschäftigten (oft nur einige wenige) ist fast jede Art der Überwachung zu teuer. Kann vielleicht manuelle Arbeit noch annähernd beurteilt wer- den (z.B. ob neue Waren ordentlich in die Regale eingeräumt wurden), so ist dies mit dem Verhalten der Angestellten gegenüber den Kunden wohl kaum möglich, obwohl gerade dies für den Verkaufserfolg im Einzelhandel besonders wichtig ist.
Auch der ungarische Unternehmer G. Varszegi hatte dieses Problem mit seiner 1985 gegründeten Kette von Photogeschäften, die die Entwicklung eines Filmes innerhalb einer Stunde versprachen. Er löste es auf außergewöhnliche Weise: er zahlte seinen Beschäftigten einfach das 4-fache (sic!) des gängigen Lohnes. Ist bei einer normalen Entlohnung für den einzelnen Angestellten eine Kündigung noch halbwegs verschmerzbar, so stellt sie in diesem Fall einen ungeheuren Verlust dar; entsprechend motiviert arbeiteten die Leute, das Unternehmen warf hohe Gewinne ab.
Leider ist diese frappierende Anreizmaßnahme wohl nur unter den sehr speziellen Bedingungen im Budapest der damaligen Zeit möglich: der einzige (wohl kaum ernstzunehmende) Konkurrent war eine staatliche Agentur mit mehrmonatigem Bearbeitungszeitraum.
3.2.3 Feuerversicherung
Neben dem eingangs erwähnten Bespiel der Fahrradversicherung findet man auch häufig dieses Beispiel abgewandelt unter Verwendung einer Feuerversi- cherung: bei einer 100%igen Schadensübernahme im Brandfall ist eine man- gelnde Sorgfalt (keine Feuerlöscher, unnötiges offenes Feuer) des Gebäude- besitzers zu befürchten, was die Eintrittwahrscheinlichkeit des Schadenfalls erhöhen würde.
Das Beispiel hinkt jedoch in einem Punkt: ein Feuer schließt meist auch die Gefahr personeller Schäden ein, den Besitzer nicht unbedingt ausgeschlossen, ganz abgesehen von unersetzbaren materiellen Werten, die ein Feuer vernichtet, so daß dieser wohl ganz ohne Anreize von Seiten der Versicherung entsprechende Sorgfalt walten lassen wird.
Kapitel 4 Asymmetrische Information in der Betriebswirtschaftslehre
Die theoretischen Vorleistungen der Informationsökonomik finden natürlich auch Anwendung in der Betriebswirtschaftslehre, besonders im Bereich der Unternehmensfinanzierung, da sich die Aussgaben von Modellen wie z.B. dem Capital Asset Pricing-Model (CAPM) oder der Arbitrage-Pricing-Theorie (APT) nicht mit der Empirie in Einklang bringen lassen; diese Modelle ge- hen auch von symmetrischer Information aus und kommen damit zu der Aussage, der Verschuldungsgrad/die Kapitalstruktur sei irrelevant für den Wert einer Unternehmung - diese Aussage wird in der Praxis natürlich nicht akzeptiert, auch wenn die obigen Modelle zumindest aus theoretischer Sicht inzwischen unangefochten sind.
Die folgenden Abschnitte sollen einen kurzen Überblick ohne explizite Herleitungen über die Ergebnisse der Bemühungen geben, wirklichkeitsge- treuere Theorien unter Beachtung evtl. Informationsasymmetrien zu ent- wickeln.
4.1 Adverse Selektion bei der Unternehmensfinan- zierung
Auf das Finanzierungsproblem von Kapitalgesellschaften angewendet be- deutet adverse Selektion: das Management einer Firma weiß wohl ziemlich genau über die Qualität der Unternehmung bescheid (stille Reserven, Markt- chancen, Know-How, Wert der Patente, Qualität und Motivation der Mit- arbeiter, . . . ), jedoch ist es für den potentiellen Anleger am Kapitalmarkt ziemlich schwer, gute Aktien von schlechten Aktien zu unterscheiden; wie auf dem Akerlof’schen Gebrauchtwagenmarkt wird deshalb ein Durchschnitts- wert gebildet, was zur Benachteiligung der guten Firmen führt: Ihre Aktien sind zu niedrig bewertet, entsprechend sind die Kapitalkosten - die ja eigent- lich das Risiko wiederspiegeln sollten - zu hoch, im schlimmsten Fall führt dies dazu, daß erfolgsversprechende Projekte1 nicht durchgeführt werden können.
Das Management solcher unterbewerteter Firmen wird also bestrebt sein mittels von Signalen den tatsächlichen inneren Wert der Unternehmung nach außen darzustellen. Als solches Signal kann z.B. die Fremdkapitalhöhe herangezogen werden, vgl. hierzu [Wohlschiess96]: spieltheoretisch wird hier hergeleitet, daß Unternehmen mit einem höherem Wert einen höheren Ver- schuldungsanteil wählen; damit die Unternehmensführung nicht mit einem künstlich erhöhtem Fremdkapitalanteil die Anleger täuschen kann, muß es in irgendeiner Form Strafkosten geben, z.B. Konkurskostenbeteiligung für die verantwortlichen Personen.
Im Zusammenhang mit diesem Unterfinanzierungsproblem ist auch die Pecking-Order2 -Hypothese zu nennen: es wird die Anwendung einer Mischfinanzierung bei neuen Investitionen vorgeschlagen. Zuerst sind vorhandene liquide Mittel heranzuziehen, dann wird zu Fremdkapital gegriffen, erst als letztes sollte Eigenkapital verwendet werden.
4.2 Moral Hazard bei der Unternehmensfinanzie- rung
Auch das Moral-Hazard-Problem taucht bei einigen Aspekten der Unter- nehmensfinanzierung auf. Als Prinzipal/Agent-Konstellation können hier z.B. Aktionäre/Management oder Management u. Eigentümer/Gläubiger3 genannt werden.
Beim ersten Problem werden die Aktionäre als eigentliche Eigentümer der Unternehmung Interessen wie hohe Rendite oder Sicherheit des ange- legten Kapitals haben, die Verwirklichung dieser Ziele wird aber erheblich vom Arbeitseinsatz der Manager abhängen, welchen die (Klein-)Aktionäre aber wohl schwerlich kontrollieren können. Die Manager selbst werden ih- re eigenen Ziele verfolgen, die wahrscheinlich aber eher weniger mit hohem Arbeitseinsatz in Einklang zu bringen sind; vielmehr werden sie auch nach nicht-geldlichen Vorteilen4 wie z.B. luxuriös ausgestatte Büroräume, große Dienstwagen, attraktive Sekretärinnen und dergleichen streben. Evtl. ver- suchen einzelne Vorstandmitglieder auch ihr persönliches Ansehen durch unrentable und risikobehaftete, aber prestigeträchtige Investitionen und Diversifikationen zu erhöhen. Je breiter die Aktien gestreut sind (ein eigentlich erwünschter Zustand), desto mehr entzieht sich dieses Verhalten der Kontrolle der (Klein-)Aktionäre.
Auch hier kann der Fremdkapitalanteil am Unternehmensvermögen als Heilmittel herangezogen werden: das eben beschriebene Verhalten wird nämlich wesentlich durch hohe freie liquide Mittel begünstigt, über die das Mana- gement relativ frei verfügen kann; je höher aber der FK-Anteil, desto mehr ist das Management auf ein solides Wirtschaften angewiesen, müssen doch regelmäßig Gelder für die anstehenden Zins- und Tilgungszahlungen zur Verfügung stehen. Zudem werden die als Gläubiger autretenden Kreditin- stitute die Unternehmen als Schuldner im eigenen Interesse wirkungsvoll kontrollieren.
Beim zweiten Problem treten Gläubiger und Management/Besitzer als Gegenspieler auf: die Gläubiger erhalten für die Engagement nur einen ge- winnunabhängigen Zins, die Dividende der Aktionäre ist jedoch vom Ergeb- nis abhängig und im Prinzip nach oben nicht beschränkt, ähnlich verhält es sich mit den Erfolgsbeteiligungen der Manager. Die Haftung der Aktionäre beschränkt sich auf ihr Eigenkapital. Das Management könnte nun mit Un- terstützung der Aktionäre auf die Idee kommen, besonders gewinnverspre- chende, aber auch risikoträchtige Investitionen durchzuführen; im Erfolgs- fall würden Management und Aktionäre hiervon profitieren, nicht aber die Gläubiger, sie erhalten weiterhin ihren festen Zins, obwohl sie einen nicht un- erheblichen Teil des Risikos tragen. Eine Beschränkung der Dividendenhöhe bzw. Gewinnbeteiligungen kann hier Abhilfe schaffen.
Eine weitere mögliche Gefahr droht den Gläubigern durch die sog. MilkingThe-Firm-Taktik: hierbei werden ansich für den weiteren Unternehmenserfolg relevante Vermögensgegenstände liquidiert, die Erlöse werden (zumindestens teilweise) an die Aktionäre bzw. Managementmitglieder ausgeschüttet. Die Fremdkapitlgeber gehen hier wieder leer aus, obwohl ein solches Verhalten ihr Risiko beträchtlich erhöhen kann.
4.3 Das Stakeholder-Problem
Neben den bereits erwähnten Risiken der Aktionäre (Stockholder) und Fremd- kapitalgeber (Bondholder) sind von der Problematik der asymmetrischen Information innerhalb von Unternehmen auch die Stakeholder5 betroffen: diese haben - wie die beiden ersten Gruppen - auch Ansprüche an die Unter- nehmung, allerdings sind diese nicht vertraglich/schriftlich fixiert. Beispiele hierfür sind z.B. den Mitarbeitern zugesicherte Karrierechancen oder Ver- sprechungen an Kunden bzgl. des zukünftigen Services oder Produktange- bots. Diese meist vagen Versprechen sind ihrer Natur nach kaum einklagbar. Trotzdem kann das Unternehmensergebnis hiervon beeinflußt werden, z.B. wenn durch solche Zusagen die Mitarbeiter motiviert werden können oder die Nachfrage steigt. Gerät eine Firma aber in Schwierigkeiten, wird sie zu- erst an dieser Stelle sparen, da kaum rechtliche Konsequenzen zu befürchten sind.
Kapitel 5 Schlußbetrachtung
Es zeigt sich, daß die Aspekte der asymmetrischen Information in vielen Bereichen der ÖkonomikihrenNiederschlagfinden.Dadiegrundlegende Behandlung dieser Thematik keine sonderlich hohen Ansprüche an die mathematischen Werkzeuge stellt, ist es verwunderlich, daß das Thema erst so spät Beachtung in der einschlägigen Literatur gefunden hat.
Auch wenn wir zur Zeit Zeugen einer ungeheuerlichen Fortentwicklung auf dem Gebiet der Informationstechnik werden (Internet, Mobilfunktelefone, Glasfasertechnik, . . . ), so wird dies an den in der realen Umwelt bestehenden Informationsasymmetrien nur wenig ändern.
Literaturverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
1 Eine (monetäre) Auszahlung kann als solcher kardinaler Nutzen aufgefaßt werden
2 Durch diese Formulierung läßt sich auch die für den gewöhnlichen Sprachgebrauch etwas seltsam anmutende Verwendung des Wortes moralisch erklären; normalerweise findet dieses Wort in der deutschen Sprache eher in der Bedeutung von Sittlichkeit oder Anstand Verwendung.
3 Holdup, engl. für Raubüberfall
1 Plum (engl. für Pflaume, Zwetschge) ist in der amerikanischen Umgangssprache ein Ausdruck für ein qualitativ hochwertiges (gebrauchtes) Auto, der sich leider nicht ohne weiteres auf die deutsche Sprache übertragen läßt, weshalb im weiteren Text der Be- griff unübersetzt übernommen wird; in der deutschen Übersetzung zu [Kreps90] von U. Schittko wird das Wort in diesem Zusammenhang ohne weitere Anmerkungen mit Pfir- sich übersetzt; bildlich kann Plum für diesen Kontext passend noch am ehesten mit Rosine übersetzt werden (etwa im Sinne von sich die besten Rosinen herauspicken).
2 Lemon (engl. für Zitrone) ist in der amerikanischen Umgangssprache ein Ausdruck für einen qualitativ minderwertigen Gebrauchtwagen; auch wenn sich dieser Ausdruck bedingt ins deutsche übersetzen ließe, wird im weiteren Text der Begriff ebenfalls unübersetzt über- nommen, schon allein um nicht in Konflikt mit der mangelnden Übersetzungsmöglichkeit für Plum zu kommen.
3 Vielleicht findet man deshalb so oft in entsprechenden Verkaufsanzeigen die Floskel Umständehalber abzugeben
4 Hierbei wird der Preis p (gemessen in GE) als Veränderliche und die Menge als abhängige Größe aufgefaßt, entsprechend tragen wir p auf der Abzissen- und die Menge auf der Ordinatenachse ab.
5 Der Aufschlag von jeweils 100 GE rührt daher, daß dem Käufer (auch bei vollständiger Information) das Auto einer Qualitätsstufe immer 100 GE mehr wert ist.
6 Wobei wir die einzelnen Kurven, die lt. Modell nur aus einzelnen Punkten bestehen sollten, der besseren Darstellbarkeit wegen interpolieren.
7 Geht die Initiative von der uninformierten Seite aus, so nennt man dies Screening, was aber im weiteren nicht näher betrachtet werden soll.
8 Wir gehen in unserem Modell davon aus, daß es sich um eine Erstanstellung (gleich nach dem Schulabschluß) handelt, so daß auch keine mehr oder weniger aussagekräftigen Arbeitszeugnisse vorliegen.
9 Wegen dem größeren Nenner (nach Voraussetzung) muß der linke Bruch einen kleineren Wert als der rechte Bruch haben.
10 In englischer Literatur: Sheepskin-Effect
11 zu deutsch etwa: Dorfbank, das Projekt wird auch von der deutschen Entwicklungshilfe unterstützt
1 veraltet f. Geschäftsinhaber
2 veraltet f. Geschäftsvermittler, Vertreter, Handelnder
3 engl.: incentives
4 als kardinale Größe
5 z.B. der Nutzen, wenn er einfach zuhause bleibt und nicht arbeitet, evtl. dabei auch staatliche Sozialleistungen in Anspruch nimmt.
6 unter der Annahme einer streng monoton wachsenden Nutzenfunktion: x > x ⇒ u(x) > u(x)
1 z.B. solche mit positiven Kapitalwert C0 > 0
2 engl. f. Hackordnung
3 als Fremdkapitalgeber
4 fringe benefits
5 at the stake, engl. f. etwas auf ’s Spiel setzen
- Arbeit zitieren
- Decker Michael (Autor:in), 2000, Adverse Selektion und Moral Hazard, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102234
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