Entdecken Sie die faszinierende Welt der Krebstiere, einer vielfältigen Klasse von Gliederfüssern, die aquatische und feucht-terrestrische Lebensräume bewohnen und mit Kiemen atmen. Diese Lebewesen, von denen etwa 25.000 Arten bekannt sind, zeichnen sich durch ein charakteristisches Aussenskelett (Carapax) aus Chitin und Kalk aus, das nicht nur Schutz bietet, sondern auch als Atemorgan dient. Erforschen Sie die segmentierte Körperstruktur, bei der jedes Segment ein Beinpaar trägt, das sich im Laufe der Evolution an verschiedene Funktionen wie Atmung, Schwimmen, Fortbewegung, Nahrungsaufnahme und Fortpflanzung angepasst hat. Tauchen Sie ein in die Anatomie, einschliesslich Kopf (Cephalon), Brust (Thorax) und Hinterleib (Abdomen), und entdecken Sie die Vielfalt an Sinnesorganen wie Komplexaugen und ein unpaares Auge, die eine optimale Orientierung unter Wasser ermöglichen. Gewinnen Sie Einblicke in die ökologische Bedeutung der Krebstiere, die eine entscheidende Rolle in Nahrungsketten spielen, indem sie kleinste Partikel aus dem Wasser filtern und als wichtige Nahrungsquelle für Fische und Wale dienen. Untersuchen Sie ihre systematische Einordnung innerhalb der Gliederfüsser, einschliesslich Unterklassen wie Höhere Krebse (Malacostraca), Kiemenfüsser (Anostraca) und Ruderfusskrebse (Copepoda). Erfahren Sie mehr über die Geschlechtsverteilung, die von getrennt geschlechtlichen Arten bis hin zu Zwitterformen reicht, und die Fortpflanzungsstrategien, die von sexueller Fortpflanzung mit ausgeprägtem Paarungsverhalten bis hin zu seltener asexueller Fortpflanzung reichen. Verfolgen Sie die Entwicklungsschritte von den Larvenstadien (Nauplius, Zoea) bis zur Metamorphose zum adulten Tier und die Anpassungen an verschiedene Lebensweisen, einschliesslich festsitzender und parasitärer Arten. Dieses Buch bietet einen umfassenden Überblick über die Biologie, Ökologie und Evolution der Krebstiere und ist somit eine unschätzbare Ressource für alle, die sich für diese faszinierende Tiergruppe interessieren. Vom mikroskopisch kleinen Ruderfusskrebs bis zur imposanten Krabbe – enthüllen Sie die Geheimnisse dieser anpassungsfähigen und ökologisch bedeutenden Lebewesen.
Die Entwicklung der Krebstiere
Kurzbeschreibung des Organismus
Krebstiere sind Wasser- und Feuchtlufttiere, die mit Kiemen atmen, nur selten durch die Haut. Bis heute sind ungefähr 25000 Arten bekannt.
Sie besiedeln hauptsächlich aquatische Lebensräume.
Sie besitzen ein Aussenskelett (Carapax), das aus Chitinschichten mit Kalkeinlagerungen besteht. Die Carapax-Innenfläche dient als Atemorgan.
Der Körper ist in mehrere Segmente (Körperringe) gegliedert. Jedes Segment trägt ein Paar Beine, die sich aus zwei Elementen zusammensetzen.
Im Laufe der Evolution haben sich die Körpersegmente und Extremitäten an verschiedene
Lebensweisen angepasst und spezialisiert. Die Gliedmassen des Rumpfes können Funktionen bei der Atmung, beim Schwimmen, bei der Fortbewegung oder bei der Nahrungsaufnahme übernehmen sowie zum Fortpflanzungsorgan umgebaut oder völlig reduziert sein.
Der Körper wird in Kopf (Cephalon), Brust (Thorax) und Hinterleib (Abdomen) unterteilt. Bei den meisten Krebstieren entspringt am Kopf eine Hautfalte, welche nach hinten wächst und einen Teil oder selten sogar den ganzen Körper schalenförmig überdeckt. Der Kopf trägt zwei Paar Antennen (Diantenna), ein Paar Mandibeln mit kräftigen Kaufortsätzen und zwei weitere Mundwerkzeuge, die beiden Maxillenpaare. Als Lichtsinnesorgane sind in der Regel Komplexaugen und ein unpaares Auge entwickelt, sie ermöglichen eine bessere Orientierung unter Wasser.
Ökologie
Krebstiere haben sich an eine Vielzahl von Lebensräumen angepasst und verschiedenste Lebensformen entwickelt. Sie sind von grosser ökologischer Bedeutung und spielen eine wichtige Rolle in Nahrungsketten, weil sie kleinste Partikel aus dem Wasser filtrieren. Einige vermehren sich massenhaft und sind dann eine wichtige Nahrungsgrundlage für Fische und Wale. So dient der Krill durch sein enormes Auftreten Plankton fressenden Walen als Nahrung. Grössere Formen wie z. B. die Krabben, sind oft Allesfresser, Aasfresser oder Räuber. Einige Arten führen eine parasitäre Lebensweise. Krebstiere werden ihrerseits wieder von anderen Lebewesen verze hrt und sind u. a. für den Menschen als Speisekrebs von wirtschaftlicher Bedeutung. Ihr Fleisch ist sehr proteinreich.
Systematische Einordnung
Die Krebstiere gehören zur Klasse der Gliederfüsser. Sie enthalten unter anderem folgende Unterklassen:
- Höhere Krebse (Malacostraca)
- Cephalocarida
- Kiemenfüssern (Anostraca)
- Muschelkrebse (Ostracoda)
- Ruderfusskrebse (Copepoda)
- Fischläuse (Branchiura)
- Rankenfüsser (Cirripedia)
Geschlechtsverteilung
Meist sind die Tiere getrennt geschlechtlich, nur einige Parasiten und die meisten
Entenmuscheln (Ordnung der Rankenfüsser) sind zwittrig. Sie können sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane aufweisen.
Manche Krebstiere können im Laufe ihres Lebens das Geschlecht wechseln.
Fortpflanzungsart
Die Fortpflanzung der Krebstiere geschieht in der Regel sexuell. Viele Arten weisen ein ausgeprägtes Paarungsverhalten auf, bei dem die Männchen mit spezifischen Verhaltensweisen um die Weibchen konkurrieren.
Als Beispiel für die sexuelle Fortpflanzung ist die Fortpflanzungsart von Flusskrebsen geeignet:
„Bei der Fortpflanzung produziert der männliche Flusskrebs zahlreiche Spermapakete, die er an der Bauchseite des Weibchens platziert. Dazu dreht er das Weibchen mit seinen grossen Scheren auf den Rücken. Am Bauch des Weibchens bleiben die Spermapakete kleben und werden bis zur Eiablage mitgetragen. Das Weibchen legt seine Eier in einen Hohlraum, den es mit den Schwanzsegmenten und dem Schwanzfächer formt. Anschliessend befruchtet es die Eier mit den Spermapaketen des Männchens. Die Eier des Flusskrebses werden ungefähr sechs Monate herumgetragen. Während dieser Zeit werden sie mit den Schwanzbeinen des Weibchens sauber gehalten und mit Sauerstoff versorgt.“
Das Gelege wird bei Krebstieren nach der Befruchtung nur selten abgelegt. Zudem findet bei Krebstieren kaum Brutpflege statt. Kleinere Arten leben meist nur wenige Tage, grössere können jedoch Jahrzehnte alt werden Asexuelle Fortpflanzung durch Parthenogenese (Entwicklung aus einem unbefruchteten Ei) findet selten statt.
Entwicklungsschritte
Die meereslebenden Krebstiere durchlaufen in ihrer Frühentwicklung mehrere Larvenstadien, in denen sie keine Ähnlichkeit mit den adulten Tieren aufweisen. Erst im Laufe weiterer freischwimmender Larvenstadien (Nauplius, Zoea u.a) findet eine Metamorphose statt und die Larvenform wird zum erwachsenen Tier umgebildet. Aus dem Ei der Krebstiere schlüpft eine fast vollständig entwickelte Larvenform, die während den ersten Tagen einen Dottersack hat. Die kleinen Krebse sind fast durchsichtig. Sie besiedeln erst nach ihrer Entwicklung zum fertigen Krebs den artspezifischen Lebensraum.
Festsitzende und parasitäre Arten sind in Anpassung an ihre Lebensweise abweichend gebaut und oft nur aufgrund ihrer Larven als Krebstiere zu erkennen.
Häufig gestellte Fragen
Was sind Krebstiere?
Krebstiere sind überwiegend Wasser- und Feuchtlufttiere, die durch Kiemen atmen und durch ein Aussenskelett (Carapax) mit Kalkeinlagerungen geschützt werden. Ungefähr 25000 Arten sind bekannt.
Wo leben Krebstiere?
Sie besiedeln hauptsächlich aquatische Lebensräume.
Wie ist der Körperbau von Krebstieren?
Der Körper ist in Kopf (Cephalon), Brust (Thorax) und Hinterleib (Abdomen) unterteilt. Jedes Segment trägt ein Paar Beine. Der Kopf trägt Antennen, Mandibeln und Maxillen. Sie besitzen in der Regel Komplexaugen und ein unpaares Auge.
Welche ökologische Bedeutung haben Krebstiere?
Sie spielen eine wichtige Rolle in Nahrungsketten, filtern Partikel aus dem Wasser und dienen als Nahrung für Fische und Wale. Einige Arten sind Allesfresser, Aasfresser oder Räuber, während andere parasitär leben.
Wie werden Krebstiere systematisch eingeordnet?
Sie gehören zur Klasse der Gliederfüsser und umfassen Unterklassen wie Höhere Krebse (Malacostraca), Cephalocarida, Kiemenfüsser (Anostraca), Muschelkrebse (Ostracoda), Ruderfusskrebse (Copepoda), Fischläuse (Branchiura) und Rankenfüsser (Cirripedia).
Wie ist die Geschlechtsverteilung bei Krebstieren?
Meist sind die Tiere getrennt geschlechtlich, aber einige Parasiten und Entenmuscheln sind zwittrig. Manche Krebstiere können im Laufe ihres Lebens das Geschlecht wechseln.
Wie erfolgt die Fortpflanzung bei Krebstieren?
Die Fortpflanzung ist in der Regel sexuell, oft mit ausgeprägtem Paarungsverhalten. Asexuelle Fortpflanzung durch Parthenogenese ist selten. Als Beispiel wird die Fortpflanzung von Flusskrebsen beschrieben.
Wie entwickeln sich Krebstiere?
Meereslebende Krebstiere durchlaufen Larvenstadien (Nauplius, Zoea u.a.) mit Metamorphose zum adulten Tier. Terrestrische und im Süsswasser lebende Arten haben oft kein Larvenstadium.
Was ist der Carapax?
Das ist das Aussenskelett der Krebstiere, bestehend aus Chitinschichten mit Kalkeinlagerungen.
Was sind Diantenna?
Das sind die zwei Paar Antennen, die sich am Kopf der Krebstiere befinden.
Was ist die Bedeutung des Krills?
Krill dient durch sein massenhaftes Auftreten Plankton fressenden Walen als Nahrung.
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- Roland Heilinger (Author), 2001, Die Entwicklung der Krebstiere, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102206