Gentechnisch veränderte Lebensmittel und ihre Risiken (Pro und Contra Gentechnik)
Die Gentechnologie kann man als eine drastische Weiterentwicklung des jahrhundertealten klassischen Züchtungsverfahren sehen. Statt zufälliger Kombination des gesamten Erbguts zweier engverwandten Arten bzw. Rassen, geht es hierbei um die Übertragung Bestimmter Gene und deren Eigenschaften. Die Ziele sind gleich geblieben: geschmacklich einwandfreie und widerstandsfähige Lebensmittel. Viele, wie z.B. die Organisation Greenpeace, sehen in diesem Fortschritt eine große Gefahr für das natürliche Gleichgewicht, die Artenvielfalt und die menschliche sowie tierische Gesundheit. Die Risikoforschung beschäftigt sich mit diesem Problematiken, wozu nun ein paar Beispiele folgen.
!1. Allergien durch gentechnisch veränderte Lebensmittel?!
Allergien sind Erkrankungen des Immunsystems, bei denen es zu einer Überreaktion der körpereigenen Abwehr kommt. Der Grund sind Allergene, eigentlich harmlose, aber dem Körper fremde Proteine. Erkennungsmerkmale für Allergene: Verdauungsstabilität, Mindestgröße, Hitzebeständigkeit und eine hohe Konzentration bei der Erkrankung.
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2.Gefahr des Positionseffekts am Beispiel der „Antimatsch-Tomate“
Normale Tomaten halten sich nicht lange und werden deshalb grün gepflückt und nach langem Transport mit Ethylen (für den Reifungsprozeß und zur Bildung von Aroma- und Farbstoffen) begast. Bei der „Gentomate“ baut man ein Komplenentäres Gen zu den Enzym Polygalacturanase (PG), welches für das Matschigwerden verantwortlich ist, ein. Die beiden RNA’s verbinden sich zu einem Doppelstrang und die PG-Synthese kann nicht stattfinden.
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3.Resistenzen
a)Antibiotika-Resistenz am Beispiel der „Antimatsch-Tomaten“
Durch den Einbau von Markergenen(Erkennungszeichen) in die Tomaten wird somit ein neues Enzym hergestellt, welches Kanamycin abbaut. Falls Bakterien im Darmtrakt dieses Resistenzgen aufnehmen und produzieren, wären sie immun gegen dieses Antibiotikum.
b)Nutzpflanzen mit Herbizidresistenz
Sie sind schon seit mehreren Jahren auf dem Weltmarkt und werden eingesetzt damit die Pflanzen nicht von den Herbiziden gegen Unkräuter beeinflusst werden.
Frequently asked questions
Was ist das Hauptthema des Textes "Gentechnisch veränderte Lebensmittel und ihre Risiken (Pro und Contra Gentechnik)"?
Der Text behandelt gentechnisch veränderte Lebensmittel und die damit verbundenen Risiken, wobei sowohl die potenziellen Vorteile als auch die Bedenken, insbesondere im Hinblick auf Allergien, Positionseffekte und Resistenzen, diskutiert werden.
Was sind die Hauptrisiken gentechnisch veränderter Lebensmittel, die im Text erwähnt werden?
Die Hauptrisiken, die im Text behandelt werden, sind:
- Allergien aufgrund neuer Proteine, die in gentechnisch veränderten Lebensmitteln enthalten sind.
- Der Positionseffekt, illustriert am Beispiel der "Antimatsch-Tomate".
- Die Entwicklung von Antibiotika-Resistenzen, ebenfalls am Beispiel der "Antimatsch-Tomate", und Herbizidresistenzen bei Nutzpflanzen.
Wie können gentechnisch veränderte Lebensmittel Allergien auslösen?
Gentechnisch veränderte Lebensmittel können Allergien auslösen, weil sie neue Proteine enthalten, die der Körper als fremd erkennt und gegen die er eine Immunreaktion entwickeln kann. Diese Proteine, sogenannte Allergene, sind oft verdauungsstabil, hitzebeständig und in hoher Konzentration vorhanden.
Was ist der Positionseffekt am Beispiel der "Antimatsch-Tomate"?
Bei der "Antimatsch-Tomate" wird ein komplementäres Gen zum Enzym Polygalacturonase (PG), das für das Matschigwerden verantwortlich ist, eingebaut. Die beiden RNA's verbinden sich zu einem Doppelstrang, wodurch die PG-Synthese verhindert wird und die Tomate länger haltbar ist. Der Text geht aber auch auf Risiken ein die damit verbunden sind.
Wie kann der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen zu Antibiotika-Resistenzen führen?
Durch den Einbau von Markergenen, die oft Antibiotika-Resistenzen verleihen, in gentechnisch veränderte Pflanzen können Bakterien im Darmtrakt diese Resistenzgene aufnehmen und produzieren. Dies könnte dazu führen, dass diese Bakterien immun gegen bestimmte Antibiotika werden.
Was sind Herbizidresistenzen bei Nutzpflanzen und warum werden sie eingesetzt?
Herbizidresistenzen bei Nutzpflanzen bedeuten, dass diese Pflanzen unempfindlich gegen bestimmte Herbizide sind. Sie werden eingesetzt, um die Pflanzen vor Schäden durch Herbizide zu schützen, die zur Unkrautbekämpfung eingesetzt werden.
Welche Organisation wird im Text als kritisch gegenüber Gentechnik erwähnt?
Die Organisation Greenpeace wird im Text als kritisch gegenüber der Gentechnik erwähnt, da sie eine große Gefahr für das natürliche Gleichgewicht, die Artenvielfalt und die menschliche sowie tierische Gesundheit sieht.
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- Sarah Schulz (Author), 2000, Gentechnisch veränderte Lebensmittel und ihre Risiken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102203