Eine faszinierende Reise durch die österreichischen Grosslandschaften erwartet Sie, beginnend mit der geheimnisvollen Böhmischen Masse nördlich der Donau, einem uralten Schild aus Granit und Gneis, der Zeuge von Jahrmillionen Erdgeschichte ist. Entdecken Sie die Spuren tropischer Verwitterung und eiszeitlicher Tundra, die dieses Gebiet formten und eine einzigartige Kulturlandschaft mit charakteristischen Streusiedlungen hervorbrachten. Weiter geht es zum Alpen- und Karpatenvorland, einer sanften Hügellandschaft, die von den Gletschern der Eiszeit gezeichnet ist. Erforschen Sie Moränengelände, Toteislöcher und Drumlin, Zeugen einer längst vergangenen Epoche, und lernen Sie, wie Flüsse und Frostsprengung die Landschaft bis heute prägen. Die Reise führt uns zu den Alpen selbst, dem majestätischen Herzstück Österreichs, wo schroffe Gipfel auf grüne Täler treffen. Erkunden Sie das Wiener Becken, eine Senke von geologischer Bedeutung, und das Vorland im Osten, eine fruchtbare Ebene, die von Landwirtschaft und Industrie geprägt ist. Dieses Buch ist eine fesselnde Entdeckungstour durch die geologischen und geografischen Besonderheiten Österreichs, eine Hommage an die Vielfalt und Schönheit seiner Landschaften. Es erklärt die Entstehung von Rumpfflächen und Schollenräumen, die Bedeutung von Kaolin als Zeuge tropischen Klimas und die Auswirkungen der Solifluktion. Tauchen Sie ein in die Welt der Geologie und erfahren Sie, wie die Kräfte der Natur die Landschaften formten, die wir heute kennen. Verstehen Sie die Unterschiede zwischen Kerbtälern und Muldentälern, die Entstehung von Klammen und Schluchten und die Bedeutung der Flussdynamik, wie sie sich in der Schlögener Schlinge zeigt. Entdecken Sie die Geheimnisse des Bodens, von Rohhumus und Bleicherde bis hin zu Anreicherungshorizonten und Ortstein. Lassen Sie sich entführen in eine Welt, in der jeder Stein eine Geschichte erzählt und jede Landschaft ein lebendiges Zeugnis der Erdgeschichte ist. Ein Muss für alle, die sich für Geologie, Geografie und die faszinierende Entstehungsgeschichte Österreichs interessieren.Dieses Buch bietet einen umfassenden Einblick in die komplexen geologischen Prozesse, die Österreichs Landschaften geformt haben, von der variskischen Faltung der Böhmischen Masse bis zu den glazialen Ablagerungen des Alpenvorlandes. Es ist eine Einladung, die Natur mit neuen Augen zu sehen und die verborgenen Schätze unserer Heimat zu entdecken.
GROSSLANDSCHAFTEN ÖSTERREICHS
1. Böhmisch Masse (nördl. der Donau)
2. Alpen und Kapatenvorland (nördl. der Alpen)
3. Alpen
4. Wiener Becken
5. Vorland im Osten
Böhmische Masse
Südgrenze: Donau
Ostgrenze: Mannhartsberg
Ausnahmen südlich der Donau:
1. Sauwald
2. Kürnbergerwald- Linz
3. Neustadlerplatte in Dornach (eng) macht den Strudengau aus
4. Dunkelwald macht die Wachau aus
Granit und Gneis sind Tiefengesteine. Gneis ist ein durch Metamorphose ungewandeltes Gestein (durch Druck und Temperatur umgewandelter Granit) Er besitzt Fließstruktur, uns besteht aus Feldspat, Quarz und Glimmer.
Die böhmische Masse ist der älteste Teil Österreichs. Es gibt 3 verschiedene Faltungstypen:
1. Tertiäre Faltung, ist die jüngste Faltung vor 70 Mill. Jahren (z.b. Alpen)
2. Variskische Faltung => böhmische Masse
3. Kaledonische Faltung, ist die älteste Faltung. (z.B. Skandinavien) Vom Mühlviertel wurden ca. 5000 Höhenmeter abgetragen, dadurch entstand eine Hügellandschaft.
Den Süden nennt man Schollenraum, und den Noren Rumpfflächentreppe.
Schollenraum: Die Alpen wurden gehoben und die böhmische Masse diente als Prellbock, daher wurde diese wieder zerbrochen und gehoben. So entstanden Hügel.
Rumpffläche: Dort lag der Rumpf des Gebirges, das Land wurde sozusagen eingeebnet. Es beginnt ungefähr nach Sandl, dort wird es flach.
Früher herrschte in unserer Gegend tropisches Klima, dies stellte man durch den Bodenschatz Kaolin fest, da es nur unter tropischem Klima verwittern kann.
Kaolin ist ein Verwitterungsprodukt von Granit. (Heute in Kriechbaum)
In der Zeit des tropischen Klimas ereignete sich auf den Bergen eine chemische Verwitterung durch Wasser und Hitze. Das Wasser drang in das Gestein und löste dieses auf.
Später begann die Einszeit, doch diese betraf Österreich nicht. Hier änderte sich das Klima auf das Tundren, oder Periglazialklima. Der Boden war ständig gefroren und taute nur im Sommer etwas auf. Dadurch entstand Solifluktion.
Die verwittere Eder floss ins Tal und bildete so aus v- Tälern, auch Kerbtäler genannt, Muldentäler. An der Spitze blieben nur noch Steine zurück. (Rechberg)
Das Verwitterungsprodukt von Granit ist Grus, im Mühl4tel wird es Flins genannt. Es ist noch keine reine Erde sondern nur Steine und Sand.
Im Süden gibt es keine Muldentäler, sondern Klammen und Schluchten. Von Norden kam das Wasser und schnitt die Felsen tief ein => Flüsse. Ein V-Tal im Süden ist zum Beispiel das Naarntal.
Kulturlandschaft: vom Menschen umgestaltet
Streusiedlungen: Einödblockflur => Bauernhöfe wurden errichtet und rundherum wurde der Wald gerodet. „Block“ bedeutet einzelne Blöcke und „Einöd“ bedeutet Boden und Grund rund um den Hof.
Es gibt 4-seit und 4-kant Höfe. Bei 4-seit Höfen geht das Dach nicht geschlossen durch. Die obere Linie des Daches wird als Fierst bezeichnet. Im Wald4tel gibt es vermehrt 3-seit Höfe.
Höfe liegen oft auf Bergkuppen, da die Lage dort gut ist. Es gibt viel Sonne und die Gefahr der Überschwemmungen ist gering. Der Stall lag immer in Richtung Süden und das Wohnhaus nach Norden. Im Süden ist es wärmer und da der Mensch von den Tieren abhängig war, war es wichtig dass diese genug Wärme hatten.
Bärenkopf liegt sehr hoch und es ist eine Sammelsiedlung (kollektive Siedlung). Die Menschen haben gemeinsam den Wald gerodet und sich dort angesammelt. Es gibt aufgrund der Höhenlage nicht sehr viele Felder. Die Bauern leben von der Holzwirtschaft.
Bei der Schlögner Schlinge im Sauwald hat sich die Donau eingeschnitten, dadurch entstand ein ausgefurchter Meanda und ein enges Tal. Die Landschaft dort wird intensiv genützt. Auf den Hängen gibt es noch Wald, sonst wurde alles gerodet.
Die Geschwindigkeit im Fluss ist nicht gleich groß. Außen ist sie schneller und innen geringen, dadurch entstehen Ablagerungen. Das Land bei der Schlinge ist fruchtbar aber durch Überschwemmungen gefährdet.
Im Burgenland gibt es bei den Feldern keine Block- sondern eine Streifenform. Diese ist allerdings schwer zu bewirtschaften. Streifenformen einstehen durch die Aufteilung beim Erbrecht.
Anerbrecht: Der Hof wird nicht verkauft und nicht aufgeteilt, sondern nur an 1 Kind weitergegeben. Meistens bekommt der Jüngste das Anwesen, da früher zwischen den Kindern oft ein Abstand von 15 Jahren war. Wenn da der Ältere den Hof übernommen hätte, dann hätte er die jüngeren Geschwister „miterziehen“ müssen, und der Hof wäre nicht so lange im Familienbesitz gewesen.
Schlögener Schlinge:
Gleithang: Strömung langsamer
Prallhang: Strömung schnell
Sedimente = Ablagerungen
Schwemmland, ist sehr fruchtbar, weil die Erde feucht, der Humus gut, und der Grundwasserspiegel hoch sind. Bei Überschwemmungen ist heute die Naarn braun, da Humus abgetragen und im Wasser mitgeführt wird.
Boden im Mühl4tel und im Wald4tel
Rohhumus: dünn, nicht so fein, da er noch nicht so weit verwittert ist. Bleicherde: Mineralstoffe werden in den B2 geschwemmt, daher ist er nährstoffarm.
B2: Anreicherungshorizont. Mineralablagerungen werden verdichtet und bildet Ortstein, welcher nicht mehr benützt werden kann.
Weltraumbild aus dem Wald4tel:
Rechts: größere Flächen mit Feldern
flach Links: Hügelland (Weinsburgehrwald)
Durch die morphologische Wertigkeit der Gesteine, und deren Verwitterung entstehen verschiedene Landschaften.
Alpen und Kapatenvorland
Das Alpenvorland ist das Land vor den Alpen und ist niedriger als die böhmische Masse.
Sie wird auch Molassezone genannt- molare = zermahlen
Es besteht aus Sedimenten eines ehemaligen Meeres (= Ton, Sand, Schlier, Mergel)
Die Landschaft ist keine Einheit, sondern in Untertypen eingeteilt.
1. Moränengelände
Dieses Gebiet ist noch von der Eiszeit geprägt. Gletscher sind aus den Salzachtal ins Vorland geflossen und bildeten eine glaziale Serie. (siehe 6.B, Südtirol)
Der Gletscher wurde breiter und es bildeten sich verschiedne Zweige.
Toteisloch: Der Gletscher schmolz langsam und die Temperaturen stiegen. Schotter war im Eis wie in einem Kühlschrank aufbewahrt, und so entstand dann ein leeres Loch im See.
Sander: Geröll und Gesteine am Ende des Gletschers.
Auch der Gardasee wurde von einem Gletscher ausgeschürft.
Drumlin: Grundmoräne. Diese Moräne wurde noch mal von Gletscher überfahren.
Toteisloch: kleiner See Weiher. Der Gletscher schmolz ab und Schotter hüllte große Eisbrocken ein. So konnten sie lange vorm Schmelzen bewahrt werden. As der Gletscher dann dich zu schmelzen begann entstand ein See. Der See kann wieder verschwinden, da Pflanzen darin absterben und sich anlagern.
Das ist ein dynamischer Prozess, bei dem sich die Landschaft verändert und wir es nicht spüren. Er dauert ewig.
Frostsprengung: Das Wasser dring in die Steine ein und gefriert. Wenn es aufgetaut wird und dann gefriert es wieder, sprengt es den Stein. Normalerweise werden die Steine dann von Flüssen weggetragen, do in der Antarktis gibt es wegen der Kälte keine Flüsse.
Rundhöcker: Das Gestein wurde durch den Gletscher abgeschliffen. Bild aus dem Alpenvorland => Attersee
Der Gletscher kam aus den Alpen und drang nicht bis ins Vorland. Östlich
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Grosslandschaften Österreichs, die in diesem Dokument behandelt werden?
Dieses Dokument behandelt die folgenden Grosslandschaften Österreichs: Böhmische Masse, Alpen und Kapatenvorland, Alpen, Wiener Becken, Vorland im Osten.
Was sind die Merkmale der Böhmischen Masse?
Die Böhmische Masse wird im Süden von der Donau und im Osten vom Mannhartsberg begrenzt. Sie besteht hauptsächlich aus Granit und Gneis, Tiefengesteinen, wobei Gneis durch Metamorphose aus Granit entstanden ist. Es ist der älteste Teil Österreichs und weist Spuren verschiedener Faltungen auf, darunter die Variskische Faltung. Die Landschaft ist durch Hügel im Süden (Schollenraum) und eine Rumpfflächentreppe im Norden gekennzeichnet. Früher herrschte dort tropisches Klima, wie der Fund von Kaolin beweist. Während der Eiszeit herrschte Periglazialklima, was zur Bildung von Muldentälern durch Solifluktion führte.
Was sind die Ausnahmen südlich der Donau in Bezug auf die Böhmische Masse?
Die Ausnahmen südlich der Donau sind: Sauwald, Kürnbergerwald bei Linz, Neustadlerplatte in Dornach (macht den Strudengau aus) und Dunkelwald (macht die Wachau aus).
Was ist Kaolin und wie entstand es in der Böhmischen Masse?
Kaolin ist ein Verwitterungsprodukt von Granit, das unter tropischen Klimabedingungen entsteht. Sein Vorhandensein in der Böhmischen Masse deutet auf ein früheres tropisches Klima in dieser Region hin.
Was ist Solifluktion und wie hat sie die Täler in der Böhmischen Masse beeinflusst?
Solifluktion ist das langsame Fließen von mit Wasser gesättigten Böden über gefrorenen Untergrund, das in Periglazialgebieten auftritt. In der Böhmischen Masse führte dies zur Umwandlung von V-Tälern (Kerbtäler) in Muldentäler.
Was sind Streusiedlungen in der Böhmischen Masse und wie sind sie entstanden?
Streusiedlungen in der Böhmischen Masse sind durch verstreute Bauernhöfe (Einödblockflur) gekennzeichnet, die durch Rodung des Waldes entstanden sind. Der Begriff "Block" bezieht sich auf einzelne Blöcke gerodeten Landes, und "Einöd" bedeutet das Land rund um den Hof.
Was sind die Merkmale des Bodens im Mühlviertel und Waldviertel (Teile der Böhmischen Masse)?
Der Boden im Mühlviertel und Waldviertel zeichnet sich durch Rohhumus, Bleicherde und einen B2-Horizont mit Anreicherung von Mineralablagerungen (Ortstein) aus.
Was sind die Merkmale des Alpen- und Karpatenvorlandes (Molassezone)?
Das Alpenvorland, auch Molassezone genannt, besteht aus Sedimenten eines ehemaligen Meeres (Ton, Sand, Schlier, Mergel). Es ist niedriger als die Böhmische Masse und gliedert sich in verschiedene Untertypen, darunter Moränengelände, das von der Eiszeit geprägt ist.
Was sind Moränengelände und welche Merkmale haben sie?
Moränengelände sind Gebiete, die von Gletschern der Eiszeit geprägt wurden. Sie umfassen Toteislöcher (kleine Seen, die durch das Abschmelzen von Gletschereis entstehen), Sander (Geröll und Gesteine am Ende des Gletschers) und Drumlins (Grundmoränen, die von Gletschern überfahren wurden).
Was ist ein Toteisloch und wie entsteht es?
Ein Toteisloch ist ein kleiner See oder Weiher, der entsteht, wenn ein großer Eisblock, der von Gletscherschotter umhüllt ist, abschmilzt. Pflanzensterben und -ablagerung können zum Verschwinden des Sees führen.
Was ist Frostsprengung?
Frostsprengung ist ein physikalischer Verwitterungsprozess, bei dem Wasser in Gesteinsspalten eindringt, gefriert und das Gestein durch die Ausdehnung des Eises sprengt.
Was sind Rundhöcker?
Rundhöcker sind Gesteinsformationen, die durch die abschleifende Wirkung von Gletschern entstanden sind.
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- Linda Reiter (Autor:in), 2001, Die Großlandschaften Österreichs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102181