Inwieweit unterscheidet sich der Bitcoin beispielsweise zum Euro und wäre es sogar möglich, dass der Bitcoin in naher Zukunft als universelles Zahlungsmittel dienen kann und somit das Bargeld wie wir es kennen, ablöst?
So oft heißt es so schön „Geld regiert die Welt“, und das bereits seit Menschen gedenken. Das Zitat verdeutlicht den großen Einfluss der Zahlungsmittel. Jedoch bestand Geld nicht immer aus Münzen und Scheinen. Bereits in den primitivsten Gesellschaften fanden nützliche und wertvolle Gegenstände, als Zahlungsmittel Verwendung. Natural- oder Warengeld sind Oberbegriffe für diese Frühformen des Geldes.
Dazu zählen Lebensmittel, Tiere, Waffen, Schmuck und Kleidung. So ist das nach Raum und Zeit bisher am weitesten verbreiteten Zahlungsmittel die Kaurisschnecke. Diese Form des Zahlungsmittels kam in weiten Teilen Afrikas und Asiens zum Einsatz.
Doch durch den zunehmenden Handel wurde das Natural- und Warengeldsystem im 7. Jahrhundert vor Christus im Königreich Lykien (heutige Südwestküste der Türkei) durch einfache Münzen ersetzt. Erst im 10. Jahrhundert nach Christus konnte sich das Papiergeld, so wie wir es heute kennen, in weiten Teilen Chinas durchsetzen. Doch das Vertrauen in Papiergeld war bis dato noch sehr gering. Ein dauerhaftes Vertrauen der Bevölkerung in Papiergeld zu schaffen, gelang erst der Bank of England in Großbritannien. Aufgrund der rasch wachsenden Wirtschaft im Zeitalter der Industrialisierung, war die Geldversorgung von essentieller Bedeutung und somit erklärte die englische Regierung 1833 Banknoten zum gesetzlichen Zahlungsmittel und wurde damit zum Vorreiter.
Nach dem Zeitalter der Industrialisierung und damit die Einkehr der Digitalisierung änderten sich auch die Zahlungsmittel. Mehr und mehr Menschen bezahlen nicht mehr mit Bargeld, sondern kontaktlos, mit ihrer EC- oder Kreditkarte. Doch vor 12 Jahren entstand eine Währung, die bis zu dem Zeitpunkt neu und einzigartig war, wir sprechen von der ersten digitalen Kryptowährung, dem Bitcoin. Vorgestellt wurde das Konzept 2008 von Satoshi Nakamoto, ein Pseudonym. Bis heute ist es
unklar wer dahinter steckt, aber nichtsdestotrotz revolutionierte Satoshi Nakamoto 2008 das Zahlungsmittelsystem und hob es auf eine neue Stufe.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Begriffserklärung Zahlungsmittel
2.1AUS rechtlicher Sicht
2.2 Aus volkswirtschaftlicher sicht
3 Das Konzept Bitcoin
4 Grundlagen
4.1 Blockchain
4.2 Peer-to-Peer
4.3 Mining
5 Nachteile der Bitcoin Blockchain
5.1 Ein Zahlungsmittel aus Betrachtung des Endkunden
5.2 Sabotage staatlicher Instanzen
5.3 Kosten und Geschwindigkeit von Transaktionen
6 Bitcoin im Vergleich zum Euro
7 Zukünftige Entwicklung und Herausforderungen
8 Fazit
9 Literaturverzeichnis
Bücher
Artikel
1 Einleitung
So oft heißt es so schön „Geld regiert die Welt", und das bereits seit Menschen gedenken. Das Zitat verdeutlicht den großen Einfluss der Zahlungsmittel. Jedoch bestand Geld nicht immer aus Münzen und Scheinen. Bereits in den primitivsten Gesellschaften fanden nützliche und wertvolle Gegenstände, als Zahlungsmittel Verwendung. Natural- oder Warengeld sind Oberbegriffe für diese Frühformen des Geldes.1
Dazu zählen Lebensmittel, Tiere, Waffen, Schmuck und Kleidung. So ist das nach Raum und Zeit bisher am weitesten verbreiteten Zahlungsmittel die Kaurisschnecke. Diese Form des Zahlungsmittels kam in weiten Teilen Afrikas und Asiens zum Einsatz.2
Doch durch den zunehmenden Handel wurde das Natural- und Warengeldsystem im 7. Jahrhundert vor Christus im Königreich Lykien (heutige Südwestküste der Türkei) durch einfache Münzen ersetzt.3 Erst im 10. Jahrhundert nach Christus konnte sich das Papiergeld, so wie wir es heute kennen, in weiten Teilen Chinas durchsetzen. Doch das Vertrauen in Papiergeld war bis dato noch sehr gering. Ein dauerhaftes Vertrauen der Bevölkerung in Papiergeld zu schaffen, gelang erst der Bank of England in Großbritannien. Aufgrund der rasch wachsenden Wirtschaft im Zeitalter der Industrialisierung, war die Geldversorgung von essentieller Bedeutung und somit erklärte die englische Regierung 1833 Banknoten zum gesetzlichen Zahlungsmittel und wurde damit zum Vorreiter.4
Nach dem Zeitalter der Industrialisierung und damit die Einkehr der Digitalisierung änderten sich auch die Zahlungsmittel. Mehr und mehr Menschen bezahlen nicht mehr mit Bargeld, sondern kontaktlos, mit ihrer EC- oder Kreditkarte. Doch vor 12 Jahren entstand eine Währung, die bis zu dem Zeitpunkt neu und einzigartig war, wir sprechen von der ersten digitalen Kryptowährung, dem Bitcoin. Vorgestellt wurde das Konzept 2008 von Satoshi Nakamoto, ein Pseudonym. Bis heute ist es unklar wer dahinter steckt, aber nichtsdestotrotz revolutionierte Satoshi Nakamoto 2008 das Zahlungsmittelsystem und hob es auf eine neue Stufe.5
Doch inwieweit unterscheidet sich der Bitcoin beispielsweise zum Euro und wäre es sogar möglich, dass der Bitcoin in naher Zukunft als universelles Zahlungsmittel dienen kann und somit das Bargeld wie wir es kennen, ablöst?
2 Begriffserklärung Zahlungsmittel
2.1 Aus rechtlicher Sicht
Aus rechtlicher Sicht sind Zahlungsmittel eine Geldforderung, die im Wirtschaftsverkehr als Tilgung einer Geldschuld oder allgemein alsTauschmittel bestand hat. Dabei kann das Zahlungsmittel bestimmte finanzaktive Eigenschaften annehmen oder durch die Europäische Zentralbank als gesetzliches Zahlungsmittel an Kraft erlangen.6
2.2 Aus volkswirtschaftlicher Sicht
Teil des Finanzvermögens mit der Eigenschaft, im Wirtschaftsverkehr zur Tilgung von Geldschulden und i.d.R. auch als allg. Tauschmittel akzeptiert zu werden (perfekte Zahlungsmittel). Die Zahlungsmitteleigenschaft können bestimmte Finanzaktiva gewohnheitsmäßig oder kraft Gesetzes erlangen. Im letzten Fall spricht man von gesetzlichen Zahlungsmitteln. In Deutschland sind die vom Eurosystem in Umlauf gebrachten Banknoten und Münzen gesetzliche bzw. beschränkt gesetzliche Zahlungsmittel. Zu den perfekten Zahlungsmitteln zählt heute das Giralgeld, da es i.d.R. kraftTreu und Glaubens im Zahlungsverkehr angenommen werden muss. In Zeiten zerrütteter Währungsverhältnisse - wie in Deutschland nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg - kann es zu einerTrennung der Zahlungsmittel- und Tauschmitteleigenschaft des staatlichen Geldes kommen.7
3 Das Konzept Bitcoin
Bitcoin ist eine Datenmenge oder vielmehr eine Sammlung von Konzepten und Technologien, die ein Ökosystem für digitales Geld abbilden. Währungseinheiten, wie in dem Fall der Bitcoin, werden genutzt, um Werte zu speichern und sie im Netzwerk zu übertragen. Die Kommunikation erfolgt dabei ausschließlich mit Hilfe des Internets über das Bitcoin-Protokoll.8
Dabei steht jedem das Bitcoin-Protokoll als Open-Source-Software zur Verfügung und ist auf eine Vielzahl von Endgeräten wie Laptops, Smartphones und Co. Abrufbar. Damit gestaltet sich der Zugang zu der Software einfach. An diesem Punkt unterscheidet sich der Bitcoin nicht mehr allzu sehr im Vergleich zu anderem Zahlungsmitteln. Über das Netzwerk können somitTransaktionen getätigt, Güter gekauft und verkauft und Geld an Organisationen oder Menschen innerhalb von Sekunden versendet werden.9
Im Gegensatz zu traditionellen Währungen ist der Bitcoin ausschließlich virtuell.
4 Grundlagen
4.1 Blockchain
Die Blockchain stellt eine dezentralisierte organisierte Datenbank da, die von mehreren Parteien betrieben wird. In ihr sind alle bis dato getätigteTransaktionen in verketteten Blöcken gespeichert. NeueTransaktionen werden wiederum in Blöcken (Bitcoins) angelegt. In der Sprache der Buchhalter wäre die Blockchain ein gigantisches Hauptbuch in einem riesigen Buchhaltungssystem.10 Jedoch sind die Informationen bei der Blockchain nicht zentral abgespeichert, sondern werden redundant auf allen Knoten der Kette gehalten. In diesem Sinne ist der Vorteil, oder für einige ein Nachteil, dass die Person hinter den Transaktionen komplett anonym bleibt. NeueTransaktionen werden dann in neuen Blöcken zusammengefasst und an das Ende der Kette angehängt.11 Dabei erhält jeder Block eine Prüfsumme (Hash), außerdem wird fürjeden Block eine neue Prüfsumme errechnet. Der dabei entstandene Datensatz oder besser gesagt die Prüfsumme wird dann mit dem nächsten Datensatz kombiniert, woraus dann eine weitere Prüfsumme entsteht. Das ganze System geht dann endlos so weiter.12
Durch die Verschlüsslung der einzelnen Datensätze ist gewährleistet, dass kein Datensatz verändert oder gelöscht werden kann. Aufgrund der tausenden Knoten und Datensätzen wäre das ohnehin nicht möglich und wenn nur mit viel sehr viel Aufwand verbunden.
Die Blockchain stellt damit wohl die größte Erfindung des Krypto-Universums dar.13
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1 https://www.pcwelt.de/ratgeber/Blockchain-So-funktioniert-die-Basis-von-Bitcoin-9982366.html
4.2 Peer-to-Peer
In einem Peer-to-Peer Netzwerk kann der Rechner sowohl der Anbieter als auch der Empfänger der Bitcoins sein. Dabei sind alle Akteure gleichberechtigt. Es existiert keine typischer Client-ServerStruktur, wodurch jeder Rechner Zugriff auf die Ressourcen hat. Dies ist nur möglich durch die dezentralisierte Eigenschaft des Systems.14
Ein Vorteil des Peer-to-Peer Netzwerkes zum herkömmlichen Client-Server ist die überausgute Skalierbarkeit. Je mehr Endsysteme am Gesamtsystem teilnehmen, desto höher ist dessen Leistungsfähigkeit und desto mehr Ressourcen sind verfügbar. Jedes einzelne System bringt zusätzliche Leistung in Form von Speicherplatz, Bandbreite oder Rechenkapazität mit ein.15
4.3 Mining
Beim Begriff Mining denken wir in erster Linie an die Gewinnung von Edelmetallen. Allerdings ist in diesem Konsens die Belohnung der Miner für die Gewinnung neuer Bitcoins gemeint. Dabei generieren die Miner durch Rechenoperationen neue Datensätzen (Blöcke) zu den bereits bestehenden Datensätzen. An dieser Stelle sprechen wir dann von Bitcoins. Jedoch ist die Belohnung nicht die Hauptaufgabe bzw. die Generierung neuer Blöcke. Viel mehr ist das Mining der Mechanismus, für die dezentralisierte Verrechnungsstelle, durch dieTransaktionen validiert und verrechnet werden. Das Mining ist damit der Schlüssel, was die Erfindung Bitcoin so besonders macht. Es stellt ein Sicherheitsmechanismus dar, der die Basis für die digitale Peer-to-Peer Währung darstellt.16
Die Miner konkurrieren miteinander, da bei der Lösung eines schwierigen mathematischen Problems, welches auf einen kryptografischen Hashagorithmus basiert, eine erhebliche Energie- und Rechenleistung von Nöten ist. Der Wettstreit um die Lösung des Proof-of-Work-Algorithmus und damit das Recht, Transaktionen in der Blockchain festzuhalten und damit die Vergütung einzustreichen, gilt als großer Anreiz für die Miner.17
Die Vergütung dabei erfolgt nicht wahllos, sondern ist genauestens im Bitcoin Protokoll festgehalten. Das Ganze steht unter dem Namen Bitcoin-Halving. Dabei wird die Belohnung für die zur Verfügung gestellte Rechenleistung und die Verifizierung derTransaktionen nach 210.000 Blöcken, was rund alle 4 Jahre ist, um jeweils 50 % verringert. Haben Miner anfangs noch 50 neue Bitcoins als Vergütung erhalten, was zum heutigen Kurswert (01.01.2021) einen Wert von rund 1.227.816 Euro darstellen würde, beläuft sich die momentane Vergütung nach dem dritten Halving auf 6,25 Bitcoins.18
5 Nachteile der Bitcoin Blockchain
5.1 Ein Zahlungsmittel aus Betrachtung des Endkunden
Hinsichtlich der Verwendung der Bitcoins, war die grundsätzliche Idee dahinter online Einkäufe zu tätigen. Der Bitcoin an sich war in den vergangenen Jahren sehr unter Verruf, da im Darknet kriminelle Aktivitäten damit finanziert wurden. Doch mittlerweile akzeptieren immer mehr deutsche und internationale Unternehmen den Bitcoin als Zahlungsmittel. Beispielsweise PayPal öffnet im dritten Quartal 2020 sein Netzwerkfür Kunden, um mit dem Bitcoin und anderen Kryptowährungen zu handeln. Auch soll bald der Einkauf mit Bitcoin über die PayPal Plattform möglich sein.6 Auch der Lieferdienstanbieter Lieferando akzeptiert in einigen Fällen bereits das Zahlungsmittel Bitcoin. So kann man bereitsjetzt schon seine Pizza und Co. damit bezahlen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2 https://cointelegraph.com/news/bitcoin-comes-to-german-fast-food-giant-lieferando
Man erkennt einen deutlichen Zuwachs, dennoch ist diese Form der Bezahlmethode noch nicht voll und ganz etabliert. Das könnte zu einem an dem mangelnden Vertrauen der Menschen liegen, da man nichts physisches wie Scheine und Münzen in der Hand hält, sondern alles über das Internet abwickelt oder an der extremen Volatilität, die der Bitcoin mit sich bringt. Zudem könnten sich auch gerade ältere Menschen damit schwertun. Denn es ist nicht selbstverständlich, dass ältere Menschen ein internetfähiges Endgerät haben. Da bringt die jüngere Generation, die im Zeitalter der Technik und Digitalisierung aufwächst, ein ganz anderes Verständnis mit.
[...]
1 Christian Sepp, von der Muschel zur Kreditkarte, abgerufen am 29.12.2020.
2 vgl. ebd.
3 Klaus Jacob, Lykien - das versandete Reich, abgerufen am 29.12.2020
4 Christian Sepp, von der Muschel zur Kreditkarte, abgerufen am 29.12.2020.
5 Paul, Die Geschichte der Kryptowährung, abgerufen am 29.21.2020.
6 Manger Magazin, PayPal akzeptiert Kryptowährungen wie Bitcoin, abegrufen am 01.01.2021.
- Quote paper
- Anonymous,, 2020, Bitcoin als universelles Zahlungsmittel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1021295
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