Inmitten der Trümmer des Zweiten Weltkriegs, als die Welt nach einer neuen Ordnung schrie, trafen sich die "Großen Drei" – Roosevelt, Churchill und Stalin – zu entscheidenden Konferenzen, deren Beschlüsse die Landkarte Europas und das globale Kräfteverhältnis für Jahrzehnte prägen sollten. Diese Zusammenkünfte in Teheran und Jalta, fernab der Schlachtfelder, waren Schauplätze intensiver Verhandlungen, strategischer Schachzüge und ideologischer Grabenkämpfe. Es ging um nichts weniger als die Zukunft Deutschlands, die Neuordnung Polens und die Gründung einer Weltorganisation, die den Frieden sichern sollte. Doch hinter den feierlichen Erklärungen und dem Konsens verbargen sich tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten und das Misstrauen zwischen den Siegermächten, die den Grundstein für den Kalten Krieg legen sollten. Erforschen Sie die komplexen Dynamiken dieser historischen Momente, die von militärischen Notwendigkeiten, politischen Ambitionen und persönlichen Eigenheiten der beteiligten Akteure geprägt waren. Entdecken Sie, wie die Weichen für die Nachkriegsordnung gestellt wurden, welche Kompromisse eingegangen wurden und welche ungelösten Fragen die Welt weiterhin beschäftigen. Eine packende Analyse der Konferenzen von Teheran und Jalta, die nicht nur die politischen und militärischen Strategien beleuchtet, sondern auch die menschlichen Schicksale, die von diesen Entscheidungen berührt wurden. Tauchen Sie ein in eine Welt der Diplomatie, der Intrigen und der Hoffnung, in der die Grundlagen für eine neue Weltordnung gelegt wurden, deren Auswirkungen bis heute spürbar sind. Verfolgen Sie die schwierigen Verhandlungen über Reparationen, die Teilung Deutschlands und die Gründung der UNO, und erkennen Sie, wie die Entscheidungen von damals die Welt von heute beeinflussen. Eine fesselnde Reise in die Vergangenheit, die unser Verständnis der Gegenwart schärft und die Frage aufwirft, ob die Versprechen von Frieden und Sicherheit, die in Teheran und Jalta gegeben wurden, wirklich eingelöst wurden. Dieses Buch enthüllt die verborgenen Details und zeigt, wie die Saat für zukünftige Konflikte in den Verhandlungen der Siegermächte gelegt wurde.
Gliederung:
1. Die Konferenz von Teheran
2. Die Konferenz von Jalta
2.1 Vorbereitungen auf das Zusammentreffen
2.2 Notwendige militärische Operationen
2.3 Die Behandlung Deutschlands nach seiner Niederlage
2.4 Die Beteiligung Frankreichs an der Nachkriegsordnung
2.5 Pläne zur Teilung Deutschlands
3. Gründung der UNO
4. Die polnische Frage
1. Die Konferenz von Teheran (28. November bis 1. Dezember 1943)
Die Konferenz von Teheran war das erste Zusammentreffen der Staatschefs der USA (Franklin D. Roosevelt), von Groß Britannien (Winston Churchill) und der UdSSR (Jossif W. Stalin) während des zweiten Weltkrieges im Rahmen der Antihitlerkoalition. Sie besprachen den Ablauf der militärischen Vorgehensweise gegen Deutschland.
Die Alliierten hatten die Absicht, eine zweite Front in der Normandie (Nordfrankreich) und in Südfrankreich zu errichten. Außerdem wollte die russische Armee gleichzeitig eine Offensive im Osten starten.
Stalin stellte den Kriegseintritt der Sowjetunion gegen Japan nach dem Sieg in Europa in Aussicht. Man einigte sich auch schon auf eine Aufteilung Deutschlands und auf eine Westverschiebung Polens. Die Gespräche waren noch relativ unverbindlich, aber alle Teilnehmer waren mit einer Zusammenarbeit einverstanden.
In einer „Dreimächteerklärung“ wurden wichtige Grundsätze für die Zusammenarbeit nach dem Krieg festgelegt.
2. Die Konferenz von Jalta (4. - 11. Februar 1945)
2.1 Vorbereitungen auf das Zusammentreffen
Bei der Konferenz von Jalta (auch Krim- Konferenz genannt) waren folgende Vertreter anwesend:
Präsident F.D. Roosevelt (USA), Premierminister W. Churchill (Groß Britannien) und Staatsoberhaupt J.W. Stalin.
Am 19. Juli 1944 bekam Stalin eine Nachricht aus der USA mit einem Vorschlag eines Zusammentreffens vom 10. - 15. September 1944. Stalin war einverstanden, betonte aber, da er die Pflicht zur Leitung seiner Streitkräfte hätte, wäre es ihm nicht gestattet, das Land zu verlassen. Er schlug Oktober 1944 als Zeitpunkt vor. Daraufhin verwies Roosevelt auf die anstehende Präsidentenwahl (evtl. neuer Präsident?), Anfang 1945. Vor der Zusammenkunft der drei Alliierten wollte Churchill sich noch einmal mit dem Präsidenten der USA treffen, um die Positionen ihrer beiden Länder festzulegen. Diese Festlegung wollten sie dann Stalin aufzwingen. Roosevelt befürchtete aber, die UdSSR könne einen Komplott der USA und Groß Britannien sehen. Die USA und Groß Britannien waren ernsthaft an der Fortsetzung der militärischen Zusammenarbeit mit der UdSSR interessiert, weil das faschistische Deutschland noch über gewaltige Macht verfügte.
2.2 Notwendige militärische Operationen
Die wichtigste Frage der Konferenz war, wie die militärischen Operationen der alliierten Streitkräfte an der Front zu koordinieren wären. Als erstes hielt der erste Stellvertreter des Generalstabschefs der Roten Armee (A.I: Antonow) einen Vortrag über die Vorgehensweise der sowjetischen Truppen und machte darauf aufmerksam, dass der Gegner schon 300000 Tote sowie 100000 Gefangene verloren hatte.
Die drei Mächte stellten fest, dass ihre militärische Vorgehensweise nur unzureichend abgestimmt war. Es wurden auch sofort Maßnahmen zur Verbesserung vorgeschlagen.
Diese sollten dann in Moskau zwischen der Roten Armee, der amerikanischen und der britischen Militärmission genauer ausgearbeitet werden. Zitat: „Wir haben die militärischen Pläne der drei Alliierten Mächte für die endgültige Niederwerfung des gemeinsamen Feindes erwogen und festgesetzt. Zeitliche Folge, Umfang und Koordinierung von. führenden Schlägen sind in vollem Einvernehmen beschlossen und in allen Einzelheiten geplant worden.
2.3 Der Umgang mit Deutschland nach seiner Niederlage
Die Alliierten gingen davon aus, dass Deutschland bald kriegsunfähig sein und kapitulieren würde. Nun überlegten sie, was danach mit Deutschland geschehen sollte. Es wurde sogar vorgeschlagen, Deutschland so wiederherzustellen, wie es vor dem Krieg war, jedoch ohne die Naziherrschaft.
Mit diesem Problem setzte sich schon im Juli 1944 die „Europäische beratende Kommis- sion“ in London auseinander. Sie beriet u.a. über die Besatzungszonen in Deutschland, die Verwaltung Groß- Berlins und über das Abkommen des Kontrollmechanismus' gegenü- ber dem besiegten Land. Diese Pläne wurden mit einigen Ergänzungen auf der Jalta- Kon- ferenz angenommen.
Man konnte diese Ziele aber nur realisieren, wenn dafür gesorgt würde, dass: Zitat:
„Deutschland nie wieder imstande ist den Weltfrieden zu stören.“ Dieses sollte durch die Entwaffnung und Auflösung aller deutschen Streitkräfte sowie die Beseitigung des faschistischen Einflusses auf das öffentliche Leben gelingen.
2.4 Die Beteiligung Frankreichs an der Nachkriegsordnung
Als die Bitte Frankreichs (eine Besatzungszone übernehmen und sich gleichberechtigt am gemeinsamen Kontrollmechanismus beteiligen zu dürfen) vorgetragen wurde, zögerte man zunächst, weil das Land 1940 vor Deutschland kapituliert hatte.
Aber man sah nun nicht mehr in die Vergangenheit sondern, die Rolle Frankreichs in der Zukunft. Es sollte mithelfen, eine neue Aggression des deutschen Imperialismus und Militarismus‘ zu verhüten.
2.5 Die Pläne zur Teilung Deutschlands
Um ein neues starkes Deutschland in Zukunft zu verhindern, einigte man sich auf eine Teilung Deutschlands. Die oberste Regierungsgewalt sollten die USA, Groß- Britannien und der UdSSR zustehen. Über das genaue Verfahren der Teilung sollte wiederum eine Kommission beraten. Geplant war, dass die Sowjetunion Teile im Osten Deutschlands bekommen sollte und die USA und Groß Britannien im Westen.
2.6 Reparationen
Auf der Konferenz von Jalta wurde festgelegt, dass Deutschland seine Reparationen (Wiedergutmachung) diesmal nicht in Form von Geld sondern in Sachleistungen (z. B. Industriebetriebe) abzugeben hätte. Stalin verwies auf die große Zerstörung seines Landes durch die faschistischen Soldaten. Er wollte, dass sich die Gesamtsumme der Reparationszahlungen auf einen Wert vo n 20 Milliarden $ belaufen sollte. Er forderte die Hälfte davon für den Wiederaufbau seines Landes. Dafür bekam er auch die Zustimmung seiner Verhandlungspartner.
3. Gründung der Organisation der Vereinten Nationen (UNO)
Für die Aufrechterhaltung des Friedens und der Sicherheit in Europa wurde beschlossen, eine internationale Organisation zu gründen. Die Sowjetunion, als sozialistisches Land, befürchtete die Nichtgleichberechtigung gegenüber den kapitalistischen Staaten in der UNO.
Es wurde aber festgelegt, dass alle Mitglieder gleichberechtigt sind, auch wenn die USA versuchte, eine dominierende Stellung einzunehmen.
4. Die polnische Frage
Die Alliierten berieten auch über die Zukunft Polens. Sie einigten sich auf eine
„Westverschiebung“ Polens. Das bedeutete, dass die neue westliche Grenze Polens an der Oder/ Neiße und die östliche Grenze bei der sogenannten „Curzon- Linie“ liegen würde. Es wurde überlegt, ob ein neues, freies Polen entstehen sollte. Stalin war jedoch gegen eine Entscheidung, ohne einen Vertreter Polens.
Schlussbemerkung:
Mit den Konferenzen von Teheran, Jalta und abschließend der Potsdamer Konferenz wurde die Basis für den Umgang mit Deutschland gelegt. Dabei stand als höchstes Ziel die zukünf- tige Wahrung des Weltfriedens. Ausgehend von den geschichtlichen Erfahrungen des Jahr- hunderts sollte es Deutschland unmöglich gemacht werden, militärisch wieder eine Bedroh- ung für andere Völker zu werden. Durch die Gründung der UNO sollte eine Völkerversamm- lung geschaffen werden, die über Möglichkeiten zum friedvollen Umgang der Völker unter- einander nachdenkt und kriegerische Konflikte unterbindet bzw. verhindert. Der Krieg sollte unter den Völkern nicht mehr die Weiterführung der Politik, nur mit anderen Mitteln, sein.
Quellenverzeichnis
Jalta- Potsdam: Basis der europäischen Nachkriegsordnung
Sipols/ Tschelyschew/ Belezki, Staatsverlag der DDR, Berlin 1985
Meyers Universallexikon, Bd. 4
VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1982
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in der Konferenz von Teheran?
Die Konferenz von Teheran (28. November bis 1. Dezember 1943) war das erste Treffen der Staatsoberhäupter der USA, Großbritanniens und der UdSSR während des Zweiten Weltkriegs. Sie besprachen die militärische Vorgehensweise gegen Deutschland, einschließlich der Errichtung einer zweiten Front in der Normandie und Südfrankreich, sowie einer sowjetischen Offensive im Osten. Stalin sagte den Kriegseintritt der Sowjetunion gegen Japan nach dem Sieg in Europa zu. Eine Aufteilung Deutschlands und eine Westverschiebung Polens wurden ebenfalls besprochen.
Wer nahm an der Konferenz von Jalta teil?
Die Konferenz von Jalta (4. - 11. Februar 1945) wurde von Präsident F.D. Roosevelt (USA), Premierminister W. Churchill (Großbritannien) und Staatsoberhaupt J.W. Stalin geleitet.
Welche Vorbereitungen wurden für die Konferenz von Jalta getroffen?
Es gab Diskussionen über den Zeitpunkt des Treffens, da Stalin aufgrund seiner militärischen Verpflichtungen Bedenken hatte, das Land zu verlassen. Roosevelt befürchtete, dass ein Treffen von USA und Großbritannien vor dem mit Stalin als Komplott angesehen werden könnte. Alle Seiten waren an einer fortgesetzten militärischen Zusammenarbeit interessiert, da Deutschland immer noch eine bedeutende Macht darstellte.
Was waren die wichtigsten militärischen Erwägungen auf der Konferenz von Jalta?
Die Koordinierung der militärischen Operationen der Alliierten an der Front war von zentraler Bedeutung. Ein Vortrag über die Vorgehensweise der sowjetischen Truppen wurde gehalten und Maßnahmen zur Verbesserung der Koordination vorgeschlagen. Die militärischen Pläne für die endgültige Niederwerfung Deutschlands wurden in Moskau detailliert ausgearbeitet.
Wie sollte mit Deutschland nach seiner Niederlage umgegangen werden?
Die Alliierten gingen davon aus, dass Deutschland bald kapitulieren würde und planten, das Land (ohne die Naziherrschaft) wiederaufzubauen. Die "Europäische beratende Kommission" hatte bereits Besatzungszonen und Verwaltungsmechanismen erörtert. Die Hauptziele waren die Entwaffnung und Auflösung der deutschen Streitkräfte sowie die Beseitigung des faschistischen Einflusses, um sicherzustellen, dass Deutschland den Weltfrieden nie wieder stören kann.
Welche Rolle sollte Frankreich in der Nachkriegsordnung spielen?
Obwohl Frankreich 1940 vor Deutschland kapituliert hatte, wurde beschlossen, dass Frankreich eine Besatzungszone übernehmen und sich am gemeinsamen Kontrollmechanismus beteiligen sollte, um eine neue Aggression des deutschen Imperialismus zu verhindern.
Welche Pläne gab es zur Teilung Deutschlands?
Um ein neues starkes Deutschland zu verhindern, einigte man sich auf eine Teilung Deutschlands, wobei die oberste Regierungsgewalt den USA, Großbritannien und der UdSSR zustehen sollte. Eine Kommission sollte die genauen Details der Teilung erarbeiten. Die Sowjetunion sollte Teile im Osten Deutschlands bekommen, während die USA und Großbritannien den Westen erhalten sollten.
Wie sollten Reparationen von Deutschland geleistet werden?
Deutschland sollte seine Reparationen in Form von Sachleistungen (z. B. Industriebetriebe) leisten. Stalin forderte Reparationszahlungen im Gesamtwert von 20 Milliarden Dollar, von denen die Hälfte für den Wiederaufbau der Sowjetunion bestimmt war. Dies wurde von seinen Verhandlungspartnern akzeptiert.
Was war das Ziel der Gründung der Vereinten Nationen (UNO)?
Es wurde beschlossen, eine internationale Organisation zu gründen, um den Frieden und die Sicherheit in Europa aufrechtzuerhalten. Die Sowjetunion befürchtete eine Ungleichbehandlung gegenüber den kapitalistischen Staaten, aber es wurde festgelegt, dass alle Mitglieder gleichberechtigt sein sollten.
Was war die "polnische Frage"?
Die Alliierten einigten sich auf eine "Westverschiebung" Polens, wobei die neue westliche Grenze an der Oder/Neiße und die östliche Grenze an der "Curzon-Linie" liegen sollte. Die Frage, ob ein neues, freies Polen entstehen sollte, wurde diskutiert, aber Stalin war gegen eine Entscheidung ohne einen polnischen Vertreter.
Was waren die wichtigsten Ergebnisse der Konferenzen von Teheran, Jalta und Potsdam?
Diese Konferenzen legten die Basis für den Umgang mit Deutschland und hatten als oberstes Ziel die zukünftige Wahrung des Weltfriedens. Deutschland sollte daran gehindert werden, militärisch wieder eine Bedrohung für andere Völker zu werden. Die Gründung der UNO sollte eine Völkerversammlung schaffen, die Möglichkeiten zum friedlichen Umgang der Völker untereinander untersucht und kriegerische Konflikte verhindert. Krieg sollte unter den Völkern nicht mehr die Weiterführung der Politik mit anderen Mitteln sein.
- Citar trabajo
- Anja Hladiuk (Autor), 1999, Jalta und Teheran, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102080