Adam Smith: "Das einfache System der natürlichen Freiheit"
- er war britischer Moralphilosoph und Volkswirtschaftler
- am 05.06.1723 in Kirkcaldy geboren
- sein Vater war Jurist, Privatsekretär eines politisch aktiven Grafen und Zollrevisor1 ; er stirbt einige Monate vor Smith' Geburt im Alter von 44 Jahren
- seine Mutter Margaret, geborene Douglas, stammt aus einem wohlsituierten und militärisch wie politisch aktivem Elternhaus
- 1751 Smith ist Professor in Glasgow
- 1755 Vortrag ,,Liberales Manifest", Ausformulierung des Wirtschaftsliberalismus in einer Trennung von Wirtschaft und Staat; ,,Um den Staat dennoch zur Blüte zu führen, brauche es nicht mehr als Frieden, maßvolle Abgaben und eine erträgliche Handhabung der Gerechtigkeit. Alles andere bewirke der natürliche Lauf der Dinge."
- 1746 Kündigung als Universitätslehrer
- French Tour - Grand Tour (mehrjährige Bildungsreise)
- 1756 Bekanntschaft mit Voltaire2
- Vertrauter und Freund von Hume3
- 1766 durch den Tod von Humes Bruder beendet Smith seinen Frankreich Aufenthalt
- 1766/67 wird Smith Schatzkanzler in London bei Townshead, Initiant4 der Belastung des Verhältnisses mit den amerikanischen Kolonien
- 1776 erster großer Publikumserfolg: Theory of Moral Sentiments; wurde zuvor anonym veröffentlicht
- am 25.08.1776 stirbt Hume
- 1777 Erbostheit der orthodoxen Kirchenfürsten wegen Memoria über den toten Freund
- 1777 Zollkommissar
- 1787 Ernennung zum Lord Rector of Glasgow
- am 17.07.1790 stirbt Smith in Edinburgh
Adam Smith: ,,Das einfache System der natürlichen Freiheit" und ,,Die Bibel der Liberalen"
Referat
von Simon Wiengarten - Stufe 11 Fach: Sozialwissenschaften
Bei den Vorbereitungen zu diesen Ausführungen hatte ich zu Beginn ein paar Schwierigkeiten und Fragen. Mir war zwar bald klar, welche Kernaussage in der Botschaft von Adam Smith steckt, doch schien es mir relativ schwierig, diese transparent innerhalb einer kurzen Ausführung vorzustellen. In 10 Minuten ein Lebenswerk darzustellen, auf dem der sogenannte ,,Wohlstand der Nationen" basiert, ist für mich immer noch schwer. Doch ich will es versuchen. Jeder von euch, der in seinem beruflichen Leben die Bereiche Volkswirtschaft oder Betriebswirtschaft berührt, sollte sich auf jeden Fall mehr mit den Gedanken von Smith auseinandersetzen.
Smith ist der Vater der klassischen Volkswirtschaftslehre. Man kann ihn auch als eine Art Schutzpatron für Anhänger der freien Marktwirtschaft bezeichnen. Hierfür ist sein Buch ,,Untersuchung über die Natur und der Wohlstand der Nationen" eine wichtige Grundlage. Dieses Buch hat einen enormen Einfluss auf die Wirtschaftswissenschaft genommen.
Grundlegend für die Theorie von Smith ist das Beziehungsgeflecht der Menschen untereinander. Smith baut seine Theorie darauf auf, dass der Mensch seinen Mitmenschen benötigt. Weiter geht er davon aus, dass die Menschen ihren eigenen Vorteil verfolgen, wenn sie gegenseitig füreinander etwas tun. ,,Gib mir was ich brauche, und du sollst haben, was du brauchst", ist eine wesentliche Grundlage für seine wirtschaftliche Theorie. So sagt Smith: ,,Nicht vom Wohlwollen des Fleischers, Brauers oder Bäckers erwarten wir unsere Mahlzeit, sondern davon, dass sie ihre eigenen Interessen wahrnehmen. Wir wenden uns nicht an ihre Menschenliebe, sondern an ihre Eigenliebe." Das heißt: Alle Berufsgruppen erbringen Leistung, weil sie selbst etwas davon haben. Je besser ihr Angebot, ihre Leistung ist, desto besser lässt sie sich verkaufen, erfreut uns, die wir so gute Qualität haben, aber erfreut auch den Produzenten, weil er durch seine gute Leistung sein Einkommen steigern kann.
Das Interessante an dieser Erkenntnis von Smith ist aber, dass der Einzelne, der sein eigenes Wohlergehen im Blick hat, gleichzeitig für das Wohlergehen der gesamten Volkswirtschaft sorgt. Will er selbst verdienen und sich hocharbeiten, wird er Dinge produzieren, bzw. anbieten, die die Mehrheit des Volkes haben möchte oder benötigt. Er selbst achtet darauf, wo er am meisten verdienen kann und ist somit mit seinem ,,Ohr" ganz nah bei den Bedürfnissen der Menschen.
Diese Grundregel lässt sich aber nicht nur auf die direkte Produktion von Waren anwenden. In einer Volkswirtschaft ist es auch wichtig mit Geld zu arbeiten. Kapital wird also von Menschen nach dem System von Smith dort eingesetzt, wo Menschen den meisten Gewinn erzielen können. Ich habe versucht aktuelle Beispiele dafür zu finden. Ich hoffe, dass ich damit richtig liege. Würden z.B. alle Autos, die mehr als 8 Liter Treibstoff verbrauchen, extrem hoch mit Steuern belegt, würden Menschen in die Forschung von Autos ihr Geld investieren, die wenig Benzin verbrauchen, da man wüsste, dass diese Autos auf Dauer mehr gekauft werden. So bestimmen Angebot und Nachfrage auch den Einsatz von Kapital, also von Geld.
Smith sagt einen sehr bemerkenswerten Satz: ,,Alle, die jemals vorgaben, ihre Geschäfte dienten dem Wohl der Allgemeinheit, haben meines Wissen niemals etwas Gutes getan." Dies bedeutet, dass im Grunde jeder in einem Wirtschaftssystem dann wertvoll für alle anderen handelt, wenn er dafür sorgt, dass es ihm selbst gut ergeht. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen denke ich dabei an die 10 Gebote: Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst. So hat man schon damals im Alten Testament erkannt, wie wichtig das Wohlergehen des Einzelnen für die Gesamtheit ist. Spüre ich bei meinem beruflichen oder wirtschaftlichen Handeln Erfolg, werde ich bestrebt sein, es noch in dieser Richtung zu steigern. Dabei sollte die einzige Einschränkung der Freiheit im Handeln des Einzelnen nach Smith die Akzeptierung der Gesetze sein.
So wird jedem von uns klar, dass eine Regierung, die auf die Freiheit und das bewusste Handeln und Erfolgsstreben ihrer Bürger und Bürgerinnen setzt, viel weniger Anstrengung hat ein Land zum Erfolg zu führen. So sagte er z. B. einen Satz, der mir sehr einleuchtend erscheint: ,,Die wirkliche und wirksame Aufsicht über einen Handwerker übt nicht seine Zunft, sondern üben seine Kunden aus. Es ist die Furcht vor Verlust ihres Auftrages, welche seine List und seine Nachlässigkeit in Schranken hält." Das kann jeder von uns nachempfinden: Erteilt man einem Betrieb einen Auftrag, den er gut erfüllt, wird man wieder zu dem Betrieb gehen, wird der Auftrag schlecht erfüllt, wird man den Betrieb meiden und wahrscheinlich auch anderen Schlechtes darüber weitererzählen.
So nennt Smith drei wesentliche Punkte für das Handeln eines Souveräns im System der
Freiheit:
- die Pflicht, das Land gegen Gewalt und Angriffe anderer unabhängiger Staaten zu schützen. Dies muss nicht immer gleich Kriegsdienst sein, sondern kann auch auf geschickte Verhandlungsstrategien aufbauen.
- die Aufgabe, jedes Mitglied der Gesellschaft - soweit wie möglich vor Ungerechtigkeit oder Unterdrückung durch einen Mitbürger in Schutz zu nehmen, bzw. ein zuverlässiges Justizwesen einzurichten.
- Die Pflicht, bestimmte öffentliche Anstalten, Einrichtungen zu gründen und zu unterhalten, die ein Einzelner oder eine kleine Gruppe aus eigenem Interesse nicht betreiben kann, weil der Gewinn ihre Kosten niemals decken könnte, obwohl er häufig höher sein mag, als die Kosten für das gesamte Gemeinwesen. Hier sind z. B. Altenheime, Jugendeinrichtungen, Schulen, Pflegekinderwohnungen, Krankenhäuser, Behindertenschulen usw. zu nennen. Jeder braucht diese Einrichtungen, aber gewinnbringend sind sie nur in den seltensten Fällen zu betreiben. Gerade die Unterstützung dieses letzten Aspektes spricht für ein ideelles Wertesystem im Gedankenspiel von Adam Smith.
Gerade an diesen letzten Ausführungen erkennen wir, dass Adam Smith einen Staat - eine Regime nicht ablehnt. Verteidigung, Verkehrswege, Bildung usw. hält er für wichtig. Dabei basierte sein Gedankengut auf den Ideen seines wichtigen Freundes David Hume, für den der Staat, bzw. das Regime aus rechtlichen Absprachen, öffentlicher Politik und lockeren Vereinbarungen bestand.
Im Zusammenhang mit Smith wird auch häufig der Begriff Merkantilismus genannt. Beim Merkantilismus ging es um die Steigerung des Reichtums von Herrschern und damit der Steigerung der staatlichen Macht. Dieses System wurde von Smith als Gegensatz zu dem von ihm aufgezeichneten Wirtschaftssystem angesehen. Smith setzt auf Liberalität - also auf Freiheit - und sagt so klar eine Erfolgslinie voraus. Schauen wir in Staaten, die merkantilistische Ansätze haben und vergleichen wir sie mit Staaten ohne diese Führungsstruktur, können wir feststellen, dass Smith mit seinen Erkenntnissen über das menschliche Handeln, die menschliche Psyche voll richtig lag und noch immer liegt. Schauen wir uns doch selbst an. Stellen wir uns einmal vor, jeder Lehrer würde uns für eine 1 oder 2 in der Arbeit 10.000 Mark geben. Ich gehe jede Wette ein, wir wären um vieles fleißiger als jetzt. So wird auch sicherlich dem letzten von uns klar, dass die Wirtschaftstheorie von Smith in jedem Lebensbereich Anwendung finden kann.
Nach den letzten - sicherlich für jeden von uns verständlichen Ausführungen - möchte ich jedoch noch den Blick auf die besondere soziale Komponente im Gedankenansatz von A. Smith lenken. Smith denkt, dass sein Wohlstand der gesamten Nation dienen muss. Fand er auch Arbeitsteilung, somit auch Fliessbandarbeit für die Steigerung der Produktivität wichtig, so erkannte er andererseits, dass Menschen, die einer solchen Tätigkeit nachgehen einen persönlichen Ausgleich benötigen. So forderte er eine Volksbildung für alle, damit der einzelne Mensch mehr Lebensinhalt erhält und gleichzeitig die demokratische Fortentwicklung gefördert wird. Auch revolutionäre Ansätze lassen sich in den Schriften von Smith finden. So forderte er einmal sogar die Kutschen der Wohlhabenden mit einer höheren Abgabe zu belegen.
Dachte ich zuerst bei der Beschäftigung mit Smith und den Schriften an einen zähen langweiligen Stoff, so wurde mir bei diesen Ausarbeitungen deutlich: Der Mann hat erkannt, was uns antreibt - dazu noch seine sozialen Aspekte - Ich muss sagen Adam Smith wurde mir immer sympathischer und ich erkannte, welch wesentlich - bis heute brandaktuelle - Theorien er vertrat. Er konnte dies meiner Meinung nach jedoch nur erreichen, weil er fächerübergreifend dachte. Er erkannte die Psyche des menschlichen Wesens und kombinierte diese mit wirtschaftlichen Zusammenhängen.
Verhaltenstherapie
- die Verhaltensanalyse hat mehrere Aufgaben:
- Beschreibung des problematischen Verhaltens
- Aufklärung des fraglichen Verhaltens (Verhaltensdefizit)
- Bestimmung des Therapieziels und der therapeutischen Vorgehensweise
- die Verhaltensanalyse wird auch diagnostische Methode der Verhaltenstherapie genannt, · es wird herausgefunden, mit welcher Methode behandelt werden soll
- mit Hilfe der Verhaltensanalyse werden die Bedingungen genau erklärt
- es wird ausgegangen, dass die vorausgehende Bedingung das Verhalten kontrolliert
- zur Erklärung des Vorfalls, dass Reize eine Kontrolle über nachfolgende Verhalten ausüben, eignet sich besonders die sogenannte klassische Konditionierung
- der Organismus reagiert auch auf ähnliche Reize, dieses nennt man Generalismus
- eine konditionierte Reaktion wird um so schwächer, je unähnlicher der vorgegebene Reiz dem ursprüngliche konditionierten ist.
- ein wesentliches Element der Behandlung von konditionierten Verhalten ist die ReKonditionierung (z. B.: ein Kind hat Angst vor einer Klassenarbeit, ihm wird die Angst ganz langsam weggenommen)
- der größte Teil des menschlichen Verhaltens scheint weitgehend von Konsequenzen bestimmt zu sein
- hier spricht man von operanten Verhaltensweisen
- den Nutzen von operanten Verhaltensweisen nennt man operante Konditionierung
- ein erwünschtes, aber nicht häufig auftretendes Verhalten wird verstärkt
- Verstärkungen, die nicht regelmäßig erfolgen, nennt man intermittierende Verstärkungen
- Intermittierende Verstärkung erhöht die Widerstandsfähigkeit des Verhaltens gegen Löschung (z. B.: Wenn man Durst hat, bringt ein Glass Wasser mehr, als wenn man keinen Durst hat)
- in der Beratungspraxis kann die Auseinandersetzung dieser einfachen Regeln des operanten Konditionierens für Eltern bereits eine intensive Hilfe sein, da sie damit wirksam auffällige Verhaltensweisen der Kinder aufbauen können
- dies wird an der Technik des assertiven Trainings (Selbstsicherheitstraining) verdeutlicht
- für jede Verhaltensveränderung in Richtung des erwünschten Verhaltens wird der Patient systematisch verstärkt (Lob)
- wenn man Angst hat, soll man sie in kleinen Happen abarbeiten
- man sollte so früh wie möglich mit dem Lernen beginnen, da es leichter ist, nicht alles auf einmal zu lernen
- um die Angst vor Klassenarbeiten wegzunehmen, solltest du eine Echtzeitsimulation durchführen
- Ein Spickzettel soll nicht zum Spicken, sondern als ,,Übersichtszettel" dienen
- Denk und sprich an diesem Morgen lieber über Dinge und Themen, die möglichst wenig mit der Klassenarbeit zu tun haben
- wenn die Klassenarbeit beendet ist, versuche an etwas anderes zu denken
- ein Verhaltensänderungsprinzip ist das sogenannte ,,Premack-Prinzip", Sinn des Prinzips ist, dass man lernt: Erst die Arbeit, dann das Spiel"
- Später wird das Kind dieses Prinzip gelernt haben und wendet es an seinen Eltern an:
(Papa kommt abends müde von der Arbeit heim: Papa, wenn du jetzt mit mir spielst, dann darfst du dich nachher aufs Sofa legen und ausruhen)
[...]
1 Revisor: Rechnungsprüfer
2 Francois Marie Arouet Voltaire (1694-1778), französischer Philosoph und Schriftsteller der Aufklärung
3 David Hume (1711-1776), schottischer Philosoph und Historiker
4 Gründer, Erschaffer
- Quote paper
- Simon Wiengarten (Author), 2001, Adam Smith: Das einfache System der natürlichen Freiheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101906
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