Tauche ein in die Welt des antiken Sparta, einer Polis von einzigartiger Härte und Disziplin, gelegen im Herzen des Peloponnes. Diese fesselnde Reise enthüllt, wie sich Sparta von einer offenen Siedlung zur unbestrittenen Militärmacht Griechenlands entwickelte, trotz fehlender Stadtmauern bis ins 4. Jahrhundert v. Chr. Entdecke die Ursprünge Spartas im 10. Jahrhundert v. Chr. durch die Zusammenlegung von fünf Dörfern und die Unterwerfung der einheimischen Bevölkerung durch die Dorer, die das Fundament für eine bemerkenswerte Gesellschaftsordnung legten. Erforsche die tiefgreifenden Auswirkungen der Verfassung des Lykurgos, die auf Landverteilung und militärische Stärke ausgerichtet war und Neid und Verbrechen minimierte. Untersuche das komplexe Staatssystem mit seinen zwei Königen, den einflussreichen Ephoren, dem Ältestenrat (Gerusia) und der Volksversammlung (Apella), das eine Oligarchie formte, die sich von der athenischen Demokratie unterschied. Gewinne Einblicke in die spartanische Gesellschaft, die in Spartiaten (die herrschende Klasse), Periöken (Umwohner mit eingeschränkten Rechten) und Heloten (Staats- und Gemeindesklaven) unterteilt war. Erlebe das rigorose Erziehungssystem, das Jungen von frühester Kindheit an auf ein Leben als unerschrockene Krieger vorbereitete, während Mädchen auf ihre Rolle als Mütter starker spartanischer Kinder vorbereitet wurden. Verfolge Spartas Aufstieg zur Militärmacht ab dem 6. Jahrhundert v. Chr., der durch Kriege mit Messenien und die Gründung des Peloponnesischen Bundes gekennzeichnet ist. Erfahre mehr über Spartas entscheidende Rolle in den Perserkriegen und den verheerenden Peloponnesischen Krieg gegen Athen, der die griechische Welt für immer veränderte. Analysiere die strategischen Bündnisse und Konflikte, die Spartas Aufstieg und Fall prägten, einschließlich des Königsfriedens von 386 v. Chr. und der verhängnisvollen Niederlage bei Leuktra im Jahr 371 v. Chr., die zum Verlust spartanischer Landgewinne führte. Dieses Buch bietet eine umfassende Analyse von Sparta, die seine politische Struktur, soziale Hierarchie, militärische Taktiken und seinen bleibenden Einfluss auf die Geschichte beleuchtet. Eine unverzichtbare Lektüre für Geschichtsinteressierte, die die faszinierende Welt des antiken Griechenlands und die einzigartige Kultur Spartas verstehen wollen. Erkunde die spartanische Kultur und Kriegskunst, die bis heute faszinieren.
Sparta
1. Allgemeines: Lage; Gründung
Sparta ist neben Athen eine sehr bedeutende Polis im antiken Griechenland, die im Süden des Peloponnes zwischen dem Taygetos und dem Pamongebirge liegt. Als Hauptort Lakoniens wird es auch mit Lakedaimon bezeichnet. Die Landnahme Spartas erfolgte relativ spät. Einwandernde Dorer besiedelten seit mykenischer Zeit das Gebiet und unterwarfen die einheimische Bevölkerung (machten sie zu Heloten). Sparta entstand im 10.Jahrhundert vor Christus als offene Siedlung durch die Zusammenlegung von 4 Dörfern, zu denen später das fünfte Dorf Amyklai hinzukam. Sparta liegt wie bereits erwähnt zwischen Gebirgsmassiven, die den Zugang zum Eurotastal gut zu verteidigen machten. Aus diesem Grund hatte die Polis bis zum Ende des 4. Jahrhunderts vor Christus keine Stadtmauern.
2. Staatssytem und Verfassung Spartas
Diese Verfassung ist in mehreren Jahrhunderten teils allmählich, teils in deutlichen Schüben entstanden. Sie ist auf die Verfassung des Lykurgos zurückzuführen und wird auch als eigenartige spartanische Verfassung oder Kosmos bezeichnet. Die Verfassung des Lykurgos sah eine gleichmäßige Land- und Besitzverteilung vor. Dies führte in Sparta zum Rückgang von Neid und Verbrechen. Ein weiterer wichtiger Punkt der Verfassung war der Ausgleich des Haushaltes der durch die Entwertung des Geldes durchgeführt wurde ( Geld hatte große Masse jedoch nur kleinen Wert).
Staatsaufbau: Sparta war im Gegensatz zu Athen eine oligachische Polis. An der Spitze des Staates gab es die 2 Könige, die von der Heeresversammlung gewählt worden in letzterer Stimmrecht besaßen und von den Ephoren überwacht worden sind. Die 5 Ephoren waren die Vorsteher der 5 Dörfer. Sie hatten Vollmachten in der Verwaltung und Gerichtsbarkeit. Sie wurden ebenfalls von der Volksversammlung gewählt und sollten eine Alleinherrschaft der Könige verhindern. Ein weiteres Organ war der Ältestenrat oder auch Gerusia genannt. Er bestand aus 28 Mitgliedern, die alle über 60 Jahre alt waren und war Ratgeberkollegium und Gericht. Der Ältestenrat wurde auch von der Volksversammlung gewählt und bereitete diese auch vor. Die Volksversammlung wählte alle anderen Ämter und bestand aus Spartiaten, die das 30. Lebensjahr vollendet hatten. Die Volksversammlung oder auch Apella genannt entschied über die Vorlagen des Ältestenrates nach dem Lautstärkeprinzip. Die Volksversammlung durfte jedoch keine eigenen Vorschläge einbringen.
Bevölkerungsgruppen: Als Spartiaten bezeichnet man die Eroberer und ihre Nachkommen, also die Dorer. Die Spartiaten bilden die regierende Schicht. Die Periöken oder Umwohner waren möglicherweise ebenfalls Dorer , die jedoch schon vor der Gründung Spartas das Land besiedelten. Sie betreiben Landwirtschaft und Handel, sind zum Militärdienst und zu Abgaben verpflichtet, haben in Sparta kein Bürgerrecht und sind persönlich frei. Die dritte Gruppe sind die Heloten, die Staats- und Gemeindesklaven. Diese sind zur Bewirtschaftung der Güter der Spartiaten verpflichtet.
3. gesellschaftliches und kulturelles Leben in Sparta
Bis zur Mitte des 7. Jahrhunderts vor Christus erlebten die dorische Chorlyrik, das Handwerk und die bildende Kunst ihre Blütezeit in Sparta. Seit dem 6. Jahrhundert entwickelte sich Sparta zu einer Militärmacht, was folgende Beispiele zeigen sollen:
- Ammen erzogen die Kinder dazu nicht wählerisch beim Essen zu sein, keine Ängste zu haben oder wehleidig zu sein.
- Die schwächsten Kinder wurden im Taygetosgebirge ausgesetzt.
- Alle 7-Jährigen wurden ihren Familien entzogen und mußten ein umfassendes Trainingsprogramm absolvieren, das bei Mädchen zur Stärkung der Körper für die Geburten dienen sollte und bei Jungen in einer strengen militärischen Ausbildung endete, die sie zur völligen Selbstgenügsamkeit befähigen sollte , damit sie mit 20 Jahren Vollbürger und mit 30 Jahren Führungspositionen übernehmen konnten.
- Die Jungen waren in Gruppen geteilt deren Führer jeweils der Klügste und Kampfesmutigste war.
- Die Ehe war den Männern zwar erlaubt aber sie hatten von ihrem 20. Bis zu ihrem 60. Lebensjahr als Hopliten (Fußsoldaten) zu dienen, mußten in Kasernen leben und ihre Mahlzeiten gemeinsam einnehmen(=Syssitien)
- Berufstätigkeit war ihnen verboten.
- Frauen führten somit ihr Leben weitgehenst getrennt von den Männern und hatten auch mehr Rechte als die Frauen anderer Poleis.
Es war nicht allen Menschen in Sparta gestattet zu reisen, wohin sie wollten, da man neue Gedanken und den Einfluß anderer Staatsformen aus Sparta ausgrenzen wollte.
4. Kriege und Bündnisse
Die Expansionsbestrebungen, die zum Ziel die Versorgung der Bevölkerung mit Ackerland hatte, führte zu Auseinandersetzungen mit den fruchtbaren Nachbarn: Messenien im Westen und Arkadien und Argos im Norden. Diese Auseinandersetzungen gipfelten in den
2 Messenischen Kriegen: 1. Messenischer Krieg: 740-720 v. Chr. Sieg Spartas über die messenischen Dorer; 2. Messenischer Krieg: 660-640 v. Chr. Sieg Spartas über aufständische Messener mit einer neuen Hoplitenkampftechnik.
Das Sicherheitsstreben Spartas zur Mitte des 6. Jahrhunderts nach einem kulturellen Aufschwung führte zur Gründung des Peloponnesischen Bundes, dem alle Staaten des Peloponnes bis auf Argos und Archaia angehörten. Auch in den Perserkriegen spielte Sparta eine Rolle indem es die Führung der Griechen übernahm. Im Peloponnesischen Krieg von 431-404 v. Chr. Kamen die Auseinandersetzungen zwischen den zwei großen Poleis Athen und Sparta zum Ausdruck. Sparta gewann hier ,da Athen mit persischer Hilfe 404 v. Chr. Kapitulierte. Dies führte wiederum zur Gründung einer gegen Sparta gerichteten Koalition von Athen, Argos, Theben und Korinths. 386 v. Chr. Wurde dann im Königsfrieden die Vormachtstellung Spartas festgelegt. Doch durch die Niederlage gegen Epameinandos bei Leuktra 371 v. Chr. Gingen viele spartanische Landgewinne wieder verloren.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Inhalt des Textes über Sparta?
Der Text gibt einen Überblick über die Geschichte und Struktur von Sparta im antiken Griechenland. Er behandelt Themen wie die geografische Lage, die Gründung, das Staatssystem, die Verfassung, die Bevölkerungsstruktur, das gesellschaftliche und kulturelle Leben sowie Kriege und Bündnisse.
Wo lag Sparta?
Sparta lag im Süden des Peloponnes, zwischen dem Taygetos- und dem Pamongebirge. Es war der Hauptort Lakoniens und wurde auch Lakedaimon genannt.
Wie entstand Sparta?
Sparta entstand im 10. Jahrhundert vor Christus durch die Zusammenlegung von vier Dörfern, zu denen später das fünfte Dorf Amyklai hinzukam. Das Gebiet wurde von einwandernden Dorern besiedelt, die die einheimische Bevölkerung unterwarfen.
Wie war das Staatssystem Spartas aufgebaut?
Sparta war eine oligarchische Polis mit zwei Königen an der Spitze, die von der Heeresversammlung gewählt und von den Ephoren überwacht wurden. Es gab auch einen Ältestenrat (Gerusia) und eine Volksversammlung (Apella).
Wer waren die Ephoren?
Die Ephoren waren die Vorsteher der fünf Dörfer Spartas. Sie hatten Vollmachten in der Verwaltung und Gerichtsbarkeit und sollten eine Alleinherrschaft der Könige verhindern.
Was war die Gerusia?
Die Gerusia war der Ältestenrat Spartas, bestehend aus 28 Mitgliedern über 60 Jahre. Sie war Ratgeberkollegium und Gericht.
Wer durfte an der Volksversammlung (Apella) teilnehmen?
An der Volksversammlung durften alle Spartiaten teilnehmen, die das 30. Lebensjahr vollendet hatten.
Welche Bevölkerungsgruppen gab es in Sparta?
Es gab die Spartiaten (die herrschende Schicht), die Periöken (Umwohner mit eingeschränkten Rechten) und die Heloten (Staats- und Gemeindesklaven).
Wie war das gesellschaftliche Leben in Sparta geprägt?
Sparta entwickelte sich zu einer Militärmacht. Die Erziehung war streng und darauf ausgerichtet, selbstgenügsame und disziplinierte Krieger heranzuziehen. Das Leben der Männer war stark vom Militärdienst geprägt, während die Frauen mehr Rechte als in anderen Poleis hatten.
Welche Kriege führte Sparta?
Sparta führte unter anderem die Messenischen Kriege gegen Messenien und war in den Perserkriegen und im Peloponnesischen Krieg beteiligt. Es war auch an der Gründung des Peloponnesischen Bundes beteiligt.
Was war der Peloponnesische Bund?
Der Peloponnesische Bund war ein Bündnis von Staaten auf dem Peloponnes, das von Sparta gegründet wurde. Ziel war die gegenseitige Sicherheit.
Welche Rolle spielte Sparta im Peloponnesischen Krieg?
Im Peloponnesischen Krieg kämpfte Sparta gegen Athen und gewann schließlich, was zur kurzzeitigen Vorherrschaft Spartas führte.
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- Kathleen Schümann (Author), 1999, Das Leben in einer griechischen Stadt. Aufbau, System und Geschichte von Sparta, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101814