Der dynamisch-transaktionale Ansatz
1. Einleitung
Diese Arbeit befasst sich mit dem dynamisch-transaktionalen Ansatz wie ihn Werner Früh in seinem Buch „Medienwirkungen: Das dynamisch-transaktionale Modell. Theorie und empirische Forschung“ darlegt. Da es fast ausschließlich um die theoretischen Aspekte dieses Ansatzes gehen wird, ist das genannte Buch auch nahezu die einzige Quelle, auf welche sich die Ausführungen stützen. Andere Texte zum Thema fassen die im Buch gemachten Aussagen lediglich zusammen oder gehen, wie Winfried Schulz in „Medienwirkungen. Einflüsse von Presse, ...“, auf die empirischen Aspekte ein. Zwar zeigt Früh selbst, dass auch in früheren kommunikationswissenschaftlichen Ansätzen und Modellen schon Ideen zu transaktionalen Beziehungen enthalten sind, die jedoch erst von ihm systematisiert und auf eine fundamentierte theoretische Basis gestellt wurden. Als Beispiele gibt er unter anderem das „Uses and Gratifications Model“ von McLeod & Becker (vgl. McLeod & Becker 1981, 73, nach Früh 1991, 167f) und das „Transactional Model of Communication“ von Barlund (1970) an. Viel umfassender greift Früh auf Arbeiten aus anderen Fachbereichen zurück. Er zieht für den Begriff der Transaktion, für die molare bzw. ökologische Sicht und für die Dynamisierung komplexer Systeme, den Hauptthemen des Ansatzes und somit auch dieser Arbeit, parallelen zur Philosophie, Soziologie, Physik und Chaosforschung. Er baut jedoch, trotz des „produktiven Eklektizismus“ (Früh 1991, 95), seine Ideen und Definitionen von Grund an auf und ist somit Referenz genug. Die vorliegende Arbeit ist in zwei übergeordnete Themenbereiche strukturiert. Der erste Teil befasst sich mit den theoretischen Grundlagen, also mit dem dynamisch-transaktionalen Ansatz an sich. Der zweite Teil beschäftigt sich mit dem dynamisch-transaktionalen Modell, ein von Früh entwickelter Vorschlag wie ein Modell der Massenkommunikation auf der Grundlage seines Ansatzes aussehen könnte. In diesem Zusammenhang wird noch kurz auf die Möglichkeiten von Computersimulationen eingegangen. Tatsächliche, empirische Untersuchungen anhand eines dynamisch-transaktionalen Modells finden erst im Schluß Erwähnung, was einerseits an dem begrenzten Umfang, hauptsächlich aber am Theorie-Schwerpunkt dieser Arbeit liegt.
2. Der dynamisch-transaktionale Ansatz
2.1 Der Begriff der Transaktion
Die Transaktion ist, wie der Name schon vermuten lässt, einer der Grundpfeiler des dynamisch-transaktionalen Ansatzes. Es handelt sich dabei um einen Beziehungstypus, also eine Art und Weise von „Wirken und Bewirktwerden“, von Ursache und Wirkung.
Der geläufigste Beziehungstypus, der auch in der Kommunikationswissenschaft in einer Vielzahl von Modellen und Theorien Anwendung findet, ist die Interaktion. Unter Interaktion versteh man i.a. eine „kausale Stimulation“, also einen Vorgang bei dem ein Faktor A einen Faktor B beeinflußt und ihn damit verändert. Ein Faktor C verursacht dabei u.U. Störungen. Das Entscheidende hierbei ist, dass A nur wirkt und dabei selbst unverändert bleibt, genau wie auch C (vgl. Früh 1991, 141). In der Experimentellen Forschung spricht man dann oft von unabhängigen, abhängigen und intervenierenden Variablen. Natürlich können an einer Interaktion mehrere unabhängige, abhängige und intervenierende Variablen beteiligt sein, was an der Art der Beziehung nichts ändert. Es wird später, im Abschnitt 2.2, detaillierter auf Systeme von Wirkungsbeziehungen eingegangen. Auch der Begriff der Transaktion ist nicht neu. Er bedeutet im normalen wissenschaftlichen Sprachgebrauch soviel wie „simultane Wechselwirkung“. Formaler ausgedrückt bedeutet das, Faktor A beeinflußt Faktor B und wird dabei selbst beeinflußt, also verändert - und umgekehrt. Hiermit ist nicht gemeint, dass erst A auf B wirkt, woraufhin sich B verändert und dann seinerseits auf A wirkt. Bei einer Transaktion erfolgen beide Wirkungen gleichzeitig. Sie konstituieren sich gegenseitig, d.h. eine bedingt die andere und könnte ihrerseits ohne sie nicht existieren (vgl. Früh 1991, 123).. Diesen, auf den ersten Blick paradox wirkenden Sachverhalt, veranschaulicht Früh an einem Beispiel aus der Kommunikationswissenschaft.
Man stelle sich einen, in fast unleserlicher Handschrift, nahezu ohne Wortzwischenräume niedergeschriebenen Satz vor. Wie gelingt es einem Leser das Wort „Haus“ zu identifizieren, wenn in der ersten Satzhälfte nur ein großes H als Wortanfang und in kurzem Abstand dahinter ein s zu erkennen ist. Weiterhin steht zu vermuten, dass das letzte Wort des Satzes wohl „verschlossen“ heißt. Die Länge des Satzes läßt als Interpretation „Das Haus war verschlossen“ zu, welche sich durch die folgenden Sätze bestätigt. Fasst man geschriebene Wörter als eigene „Zeichen“ auf, so kann man sagen, dass hier noch nie zuvor gesehene und nur bruchstückhaft vorhandene „Wortzeichen“ als solche erkannt, komplettiert und einem bekannten, abstrakten Wortzeichen und damit einem Wortsinn zugeordnet wurden. Weiterhin wurde auch der ganze Satz als solches und somit auch seine Aussage erkannt. Beide Vorgänge fanden gleichzeitig statt und waren jeweils nur auf Grund der Information aus dem anderen möglich. „Jeder Faktor entsteht in seiner charakteristischen Form erst im Moment der Wirkung auf den anderen Faktor; die Wirkung ist Bestandteil seiner Genese“ (Früh 1991, 124). Die Veränderung von A in der Transaktion muß nach Früh ihre Ursache nicht unbedingt in B haben. Er unterscheidet vier Transaktionsvarianten: Variante 1: Durch sein Wirken auf B beeinflußt sich A automatisch auch selbst. Die Selbstveränderung ist Wirkungsbedingung und Effekt gleichzeitig. Variante 2: Dies ist die im Beispiel beschriebene Form. A wirkt auf B und gleichzeitig wirkt B auf A, wobei eine Wirkung in der jeweils andere schon enthalten, also eine notwendige Bedingung derselben ist.
Variante 3: Hierbei handelt es sich im Grunde um eine Kombination der ersten beiden Varianten. A wirkt auf B und verändert sich gleichzeitig durch ein angenommenes bzw. antizipiertes Wirken von B, also auch dann wenn dieses Wirken gar nicht stattfindet. Aber im Gegensatz zu Variante 1, findet die Veränderung dann trotzdem nicht aus sich selbst heraus statt, sondern wie gesagt auf Grund der angenommen Beeinflussung durch B. Dieser Transaktionstyp wird in den Erläuterungen zum dynamisch-transaktionalen Modell anhand des Para- Feedbacks noch veranschaulicht.
Variante 4: Betrachtet man A und B nicht als isolierte Faktoren sondern als Teil eines Systems, kann A auch durch einen äußeren Einfluß Veränderung erfahren. Auf Grund der transaktionalen Beziehung zu B, der Koppelung von Wirken und Selbstveränderung, verändert sich dieses Simultan. Das selbe gilt für eine von Außen bewirkte Veränderung von B. Da sich beide Faktoren simultan ändern, läßt sich nicht unterscheiden auf welchen die Einwirkung stattgefunden hat. Man kann deshalb auch von einem externen Einwirken auf die „wechselseitig gekoppelte Beziehung A ¤ B“ (Früh 1991, 144) sprechen (vgl. Früh 1991, 142ff). Zur Erläuterung des Gedankens der Transaktionalität wurde bisher immer eine isolierte Transaktion zweier Faktoren betrachtet. Dieser Fall tritt bei den
Versuchen die Realität zu interpretieren oder zu modellieren sehr selten auf. Aus diesem Grund fordert Früh zu einer molaren bzw. ökologischen Sichtweise auf.
2.2 Molare bzw. ökologische Sichtweise
In Bezug auf die Kommunikation im Allgemeinen und die Massenkommunikation im Speziellen bezeichnet Früh, in Anlehnung an den Sozialwissenschaftler K. Lewins und seine „Feldtheorie“ (1963), die Gesamtheit aller Größen gleich welcher Natur, die auf den Kommunikationsprozess in irgend einer Form einwirken, als das “Kräftefeld der Kommunikation“ (Früh 1991, 147). Hier gib es nun eine Vielzahl transaktionaler aber auch interaktiver bzw. kausaler Beziehungen. Jeder einzelne Faktor ist mit vielen anderen verbunden und somit in ein Netzt gleichartiger Größen integriert. Verändert man nur einen Faktor in diesem Netzt, so hat das Einfluß auf alle anderen, sich im gleichen Netz befindenden Faktoren. Durch die ökologische Betrachtung kommt noch ein neuer Gedanke ins Spiel. Wirkungsstrukturen, die durch Kombination mehrerer Faktoren und Beziehungen entstanden sind, können mehr sein „als die Summe ihrer Teile“, ergeben sich also nicht aus der Kumulation ihrer einzelnen Faktoren und Wirkungen (vgl. Früh 1991, 148f).
Systeme dieser Art kann man als Einheiten höherer Ordnung betrachten, die ihrerseits wieder wirken und in Wirkungsbeziehungen stehen können. Ein Netzt solcher Objekte könnte wieder eine Wirkungsstruktur und eine Einheit höhere Ordnung bilden und so weiter. Nun können aber nicht nur Objekte gleicher Ordnung in Wirkungsbeziehungen stehen, Früh spricht in diesem Fall von „horizontaler Transaktion“ (Früh 1991, 124), sondern auch ein System mit seinen Elementen. Die Veränderung eines Faktors bewirkt nicht nur wie besprochen die Veränderung aller an diesem System beteiligten Faktoren, sondern, da er es selbst mit konstituiert, auch eine Änderung der globalen Systembedingungen. Im Gegenzug hat die Änderung der Systembedingung eine Änderung der Kontextbedingungen aller Teile des Systems zur Folge. Diese Form der Wirkungsbeziehung wird von Früh konsequenter Weise „vertikale Transaktion“ (Früh 1991, 125) genannt. Beide Formen der Transaktion werden im dynamisch- transaktionalen Modell nochmals zur Sprache kommen. Als Beispiel kann auch hier die oben besprochene Satz-/ Wortsinn Beziehung genannt werden. Der Satz ist das System und die Wörter seine Elemente, die mit ihm in Transaktion stehen. Genau so gut könnte man aber auch ein Wort als System auffassen, die Buchstaben als seine Elemente und würde ähnliche transaktionale Beziehungen finden.
Man sieht, dass Antworten auf die Frage, was übergeordnete und untergeordnete Systeme und was elementare Faktoren sind, vom Abstraktionslevel und der „Auflösung“ der Betrachtung abhängen, welche wiederum der Forschungsabsicht angepasst sein sollten. Es offenbart sich hier aber auch das Hauptproblem einer molaren bzw. ökologischen Sichtweise, nämlich die unendlich Fülle an beteiligten Faktoren, die sicher nicht alle in ein Modell mit einbezogen werden können, ohne dass es jeglichen praktischen oder heuristischen Wert verlieren würde. Will man also ein brauchbares Modell, muß man abstrahieren, was zwangsläufig zu einer „pragmatischen Unschärfe“, wie Früh es in Anlehnung an Heisenberg nennt, führt. Man bedenke jedoch, dass ein Faktor zwar in gewisser Weise wirklich vom „Zustand der ganzen Welt“ (Heißenberg 1990, 68, zitiert nach Früh 1991, 106) abhängen kann, aber nur eine begrenzte Anzahl von Faktoren für eine Situation wirklich relevant sind (vgl. Früh 1991, 128f).
Wenn man also die unmittelbaren Rahmenbedingungen in die Analyse einbezieht, sollte man eine praktikable Lösung erhalten und die „pragmatische Unschärfe“ gegenüber einer Untersuchung, die nur die eigentlich betrachteten Objekte umfasst, deutlich reduzieren. Von neuem stellt sich das Problem, wenn man auch noch den letzten wesentlichen Schritt des dynamisch-transaktionalen Ansatzes vollzieht, die Dynamisierung.
2.3 Dynamisierung
Dies liegt zum einen an der Tatsache, dass sich die dynamische Betrachtung eines Systems auf Abfolgen statischer Zustandsbeschreibungen stützen muß, was die Anzahl der Variablen wieder vervielfacht. Zum anderen enthalten die aus den „Standbildern“ interpolierten Verlaufscharakteristiken des Systems und jedes seiner Teile nochmals eigene, neue Informationen über die jeweiligen Objekte, welche sich nicht aus der Summe der Einzelinformationen gewinnen lassen. Diese sind aber auch der Grund, weshalb eine dynamische Betrachtung sehr sinnvoll erscheint. Insbesondere da in der Realität statische Objekte nicht vorkommen. Wenn sie uns als solche erscheinen, so liegt dies nur am Betrachtungszeitraum. Früh argumentiert in diesem Zusammenhang mit den grundlegenden Ideen der Chaosforschung. Selbst das einfachste, berechenbarste real existierende System ist über eine ausreichend lange Zeitspanne hinweg nicht mehr deterministisch (vgl. Früh 1991, 113ff). In der Tat handelt es sich bei den hier betrachteten Systemen aber um sehr komplexe Gebilde, die außerdem wie oben erläutert, schon mit einer gewissen „Unschärfe“ behaftet sind. Es ist also völlig klar, dass ein dynamisiertes Modell nicht in der lage ist detaillierten Verlaufsprognosen zu liefern. Es kann aber zum Auffinden und Kategorisieren von sog. Verlaufsgestalten bzw. Verlaufsmustern dienen. Hier kommen wieder die Erkenntnisse der Chaosforschung ins Spiel, die besagen, dass auch ein im Ganzen nicht deterministischer Prozeß oft aus, auf gleichen und unterschiedlichen Abstraktionsebenen immer wiederkehrenden, Bestandteilen und Muster aufgebaut ist. Man spricht dann von Prozessen mit „Selbstähnlichkeit“. Stark vereinfacht kann man sich das Phänomen wie folgt vorstellen. Man nehme ein beliebiges Symbol, z.B. den Buchstaben A. Davon ordne man nun mehrere so auf einem Blatt an, dass sie von weiter weg betrachtet wieder den Buchstaben A ergeben. Aus mehreren der neu entstandenen A’s könnte man ein noch größeres A bauen usw. Weitere aus der Chaosforschung verwendbare Begriffe sind Typisierungen wie Robustheit, Sensibilität, Flexibilität, Starre, Phasenlänge oder Dynamik. Sie beschreiben gewisse charakteristische Verhaltensmuster von Prozessen. In diesem Zusammenhang sei noch der „Schmetterlingseffekt“ erwähnt. Er besagt, dass in einem komplexen, sensiblen System selbst die minimalste Veränderung in einem Subsystem, also z.B. der berühmte Flügelschlag eines Schmetterlings, durch diverse Effekte, wie z.B. gegenseitiges Verstärken, gravierende globale Veränderungen zur Folge haben kann (vgl. Früh 1991, 115ff + 133ff). Die Dynamisierung des Ansatzes bedeutet eine prozessorientierte Sichtweise. Es müssen Verlaufsgestalten analysiert und kategorisiert, Prozesse typisiert und relevante Einflußgrößen gefunden werden. Zwar wird man nicht in der Lage sein deterministische Vorhersagen zu machen, aber durch Simulation kann festgestellt werden, welche Einflußgrößen bestimmte Prozesse in irgend einer Form strukturieren. Ein typischer Fall sind dabei z.B. sog. „Punkt-Attraktoren“, die man sich am besten als „Magneten“ im Raum aller möglicher Zustände eines Prozeßes vorstellt. Kommt ein Prozeß in seinem Verlauf in die Nähe eines solchen Magneten, wird er sich mit hoher Wahrscheinlichkeit zu diesem hin entwickeln. Weitere wichtige Forschungsaufgaben sind das auffinden typischer Vorbedingungen und Verlaufsmuster, die dazu führen, dass ein zuvor robuster Prozeß sensible, also anfällig für den „Schmetterlingseffekt“ wird (vgl. Früh 1991, 115ff + 133ff).
Um aus diesen komplexen theoretischen Ideen und Ansätzen brauchbare Forschungsergebnisse zu gewinnen, benötigt man ein klares, dem jeweiligen Forschungsziel gut angepasstes Modell. Früh versteht den dynamisch- transaktionalen Ansatz als eine Art „Modellbausatz“. Mit dem dynamisch- transaktionalen Modell liefert er, und das betont er immer wieder ausdrücklich, einen Vorschlag, wie ein solches Modell für die Massenkommunikation aussehen könnte.
3. Das dynamisch-transaktionale Modell
3.1 Grundmodell
Früh geht von einem einfachen Grundmodell aus das zunächst nur vier Faktoren umfasst, die alle auf dem selben Abstraktionsniveau liegen. Die vier Faktoren sind Kommunikator, Medium, Mitteilung/Aussage und Rezipient. Medium und Teile der Mitteilung wirken als „kausale“ Stimulus-Response-Beziehungen auf den Rezipienten. Das Medium insofern, als dass der Rezipient durch die Art des Mediums beeinflußt wird - es macht z.B. einen Unterschied ob es Bilder, Ton, Bewegung gibt oder nicht - selbst aber keinen Einfluß darauf hat. Bei der Mitteilung liegt die Kausalität nicht in der Aussage selbst, sondern in der Begrenztheit des Angebotes aus dem der Rezipient wählen kann. Zum eigentlich Inhalt der Mitteilung steht der Rezipient sehr wohl in einer transaktionalen Beziehung. Zum einen Wirkt die Aussage auf den Rezipienten, in dem sie z.B. seinen Wissensstand erhöht, seine momentane Befindlichkeit oder seine Aufmerksamkeit verändert. Gleichzeitig wirkt der Rezipient aber auch auf die Mitteilung, da er ihr in seinen persönlichen Kontext erst einen Sinn zuweist, oder ihn aufgrund einer Veränderung in den Rahmenbedingung verschiebt, was wiederum ein Wirken der Mitteilung beinhaltet. Ähnlich, wenn auch unter etwas anderen Vorraussetzungen, verhält es sich mit der Transaktion zwischen Kommunikator und Mitteilung/Aussage.
Im Grundmodell werden noch drei weiter transaktionale Beziehungen aufgeführt. Früh geht davon aus, dass Medium und Aussage in sofern transagieren, als bestimmte Aussagen bestimmte Medien bedingen bzw. bevorzugen, durch dieses aber simultan auch eine Veränderung, wie z.B. Eingrenzung oder Verschiebung erfahren. Auch Kommunikator und Medium stehen in transaktionaler Beziehung zu einander. Das Medium wirkt durch seine Möglichkeiten und Einschränkungen sowie indirekt durch die Erwartung und Erfahrungen des Kommunikators, der wiederum durch Auswahl und Art der Anwendung auf das Medium wirkt. Schließlich gib es noch die oben schon erwähnte Inter-Transaktion, oft auch als Para-Feedback bezeichnet, zwischen Kommunikator und Rezipienten. In der Massenkommunikation kommt es im Regelfall nicht zu direkten, unmittelbaren Feedbackprozessen, sondern nur zu indirekte, wie z.B. Einschaltquoten bzw. Verkaufszahlen oder Leser- /Zuschauerpost. Früh nimmt diese in seiner Erweiterung zum Grundmodell als Kausalbeziehung einzelner Rezipienten mit dem Kommunikator auf, da sie sehr wohl einen Einfluß auf ihn ausüben. Obwohl der Kommunikator in seinem Schaffen nicht direkt beeinflußt wird, hat das Bild von seinem Publikum, die Vorstellung und Erwartung dessen Reaktion sehr wohl Einfluß sein Handeln. In dem Augenblick, in dem der Kommunikator auf sein Publikum wirken will, wirkt das Publikum als Gesamtheit imaginär auf ihn. Diese Wirkung ist völlig von tatsächlichen Reaktionen der Rezipienten los gelöst und entspricht der oben definierten Tranaktions-Variante 3. Das selbe Phänomen findet auch in der anderen Richtung statt. Das Bild des Kommunikators beim Rezipient ändert dessen Wirken auf den Kommunikator, also z.B. das Kaufverhalten, völlig unabhängig vom seinem tatsächlichen Handeln (vgl. Früh 1991, 11-53). Dieses Grundmodell wird nun ausdifferenziert, d.h. es werden weiter analytische Betrachtungsebenen bzw. Abstraktionsniveaus hinzugenommen.
3.2 Erweitertes Modell
3.2.1 Rezipient
Am weitaus differenziertesten behandelt Früh den Rezipienten. Ihn erweitert er um mikro- und makroanalytische Perspektive. Die mikroanalytische Perspektive, die „Innenansicht“, wird bestimmt durch die sog. Intra-Transaktion, eine transaktionale Beziehung der Faktoren Wissensstand und Aktivationsniveau. Das Aktivationsniveau ergibt sich aus den momentanen affektiven Zuständlichkeiten und der Rezeptionsmotivation, welche vereinfacht als die Bereitschaft angesehen werden kann die Fähigkeiten zur Informationsverarbeitung einzusetzen. Es ist bekannt, dass mehr Wissen über eine Sache oft zu größerem Interesse, oder in diesem Fall zu einer höheren Rezeptionsmotivation führt, wie ebenso gesteigertes Interesse meist zu Wissenszuwachs verhilft. Die Faktoren stehen in einer wechselseitigen Beziehung, die man aber noch mit einer „Zug um Zug“ Interaktion (Früh 1991, 151) erklären könnte. Das es sich tatsächlich um eine Transaktion handelt zeigt sich, wenn man den Moment der Informationsaufnahme betrachtet. Hierfür ist eine entsprechende Rezeptionsmotivation Voraussetzung, welche wiederum einen entsprechenden Wissenstand benötigt um Wirken zu können. Außerdem löst man, wenn das Modell zu Forschungszwecken angewendet wird, auf dem mittleren Abstraktionsniveau die kognitiven Vorgänge im Rezipienten ohnehin nicht genau genug auf, um eventuell aufeinander folgende Vorgänge zu erkennen, so dass die Wechselbeziehung operationalisiert auf jeden Fall transaktional erscheint (vgl. Früh 1991, 64ff).
In der makroanalytischen Perspektive, der „Außenansicht“, sieht Früh den Rezipienten in „diverse gesellschaftliche Subsysteme eingebettet, in denen er je eine spezifische Rolle ausführt“ (Früh 1991, 67). Die vier seiner Ansicht nach entscheidensten Systeme sind das politische, das wirtschaftliche, das berufliche und das private, welche er in das Modell aufnimmt. Die Rolle in jedem dieser Subsysteme hat sowohl einen aktiven, als auch in einen passiven Part. Passiv ist der Rezipient in jedem System dem Zwang gewisser Werte und Normen unterlegen, wärend er Aktivität z. B. im bewußten oder affektiven Mißachten oder durch eine subjektive Interpretation dieser Normen entfalten kann. Früh bezieht noch ein weiteres, informelles Subsystem ein, dem der Rezipient in der makroanalytische Betrachtung angehört, das „disperse Publikum“ (Maletzke 1963, 32, zitiert nach Früh 1991, 68). In den Industrienationen entspricht dieses weitestgehend dem System der „Öffentlichkeit“. Es übt über die „öffentliche Meinung“ Einfluß auf den Rezipienten aus, z.B. durch Isolationsfurcht bzw. das „mitreden können“. Der von Davison (1959) postulierte „Third Person-Effect“ besagt, dass viele Rezipient dem Publikum unterstellen durch die Medien sehr beeinflußt zu werden, sich selbst aber von dieser Beeinflußung ausnehmen. Die Kommunikation einer Person mit seinem Gegenüber wird dann automatisch von der Unterstellung beeinflußt, jener sei durch eine bestimmte Medienbotschaft beeinflußt worden, was natürlich wiederum einen Effekt auf den Gesprächspartner hat egal, ob er die Medienbotschaft überhaupt erhalten hat, geschweige denn davon affektiert wurde. Dieser Gedanke führt zu der Aussage: „Das System der öffentlichen Meinung ist auch als reine Fiktion wirksam.“ (Früh 1991, 70) Früh schließt daraus auf eine Transaktion zwischen dem Rezipienten und dem Publikum als Ganzes bzw. der Öffentlichkeit. Allein in der Tatsache, dass sich der Rezipient das Publikum als Gruppe bewußt macht, wirkt dieses schon auf ihn. Es handelt sich hier um die erste „vertikale Transaktion“ im Modell, da sie zwischen einem System und einem seiner Teile verläuft. Alle bisherigen Transaktionen fanden auf dem selben Abstraktionsniveau statt (vgl. Früh 1991, 67ff).
3.2.2 Kommunikator, Medium, Aussage
Für den Kommunikator kann man die für den Rezipienten beschriebene Gestalt der makroanalytischen Perspektive mit Ausnahme einiger kleiner Modifikationen vollständig übernehmen. Zum einen ist hier eine etwas andere Gewichtung und damit Ausdifferenzierung der betrachteten gesellschaftlichen Subsysteme vorzunehmen. Während der private Sektor etwas in den Hintergrund rückt, spielt das berufliche Umfeld eine stärkere Rolle. Außerdem transagiert der Kommunikator zwar nicht mit der „Öffentlichkeit“, aber dafür mit einem System „Journalismus“, das sehr ähnliche Funktionsmechanismen aufweist. Ein Journalist wird von der wirklichen oder antizipierten Meinung andere Journalisten, Vorgesetzter und Kritiker beeinflußt.
Auch die Faktoren Medium und Aussage weisen in makroanalytischer Betrachtung Beziehungen zu gesellschaftlichen Subsystemen auf. In diesem Zusammenhang sind jedoch nur das politische und das wirtschaftliche relevant. Es liegt nahe, dass der Faktor Medium eher von wirtschaftlichen und der Faktor Aussage eher von politischen Aspekten beeinflußt wird bzw. vielleicht sogar mit ihnen transagiert (vgl. Früh 1991, 71ff).
3.2.3 Zusammenfassung und Dynamisierung
Es wurden jetzt eine ganze Reihe von weitere Faktoren und Beziehungen auf und zu anderen analytischen Betrachtungsebenen aufgezeigt bzw. angedeutet. Diese alle in einem einzigen Modell zusammen zu fassen ist, zumindest auf herkömmlichen Wege nicht sinnvoll. Zum einen weil es die Möglichkeiten einer normalen graphischen Darstellung sprengt, oder sie zumindest jeglicher Aussagekraft beraubt. Zum anderen würde das Modell dann insgesamt seine heuristische Potenz und seinen strukturierenden Charakter einbüßen. Früh wählt daher eine reduzierte Darstellung auf „ ‚mittlerem’ Abstraktionsniveau zwischen Mikro- und Makroebene“ (Früh 1991, 80).
Doch spätestens bei der Dynamisierung des Modells, deren Wichtigkeit in den theoretischen Erläuterungen des Ansatzes immer wieder betont wurde, stößt zu mindest eine fixe, graphische Darstellung schnell an ihre Grenzen. Auch die verbale Beschreibungen wirft, ob der enorm steigenden Informationsfülle, die Frage nach empirischer Umsetzbarkeit auf. Bis auf den Vorschlag relativ stabile Größen wie z.B. das politische System zur Vereinfach als Konstanten aufzufassen, geht Früh nicht konkret auf die Operationalisierung des Modells ein. Er schlägt jedoch einen „Sechs Punkte Plan“ zur Erfassung der Dynamik vor.
1. Erstellung einfacher geschloßener Systeme anhand von Daten aus Laborexperimenten
2. Ausarbeitung einer „Typologie charakteristischer Rezeptionsverläufe“
3. Auffinden der für diese Prozesse relevanten Einflußfaktoren
4. Visualisierung und systematische Manipulation durch Computersimulation
5. Erweiterung der Simulationen um zusätzliche Einflußgrößen. Beobachtung von Verläufen unter verschiedenen Annahmen.
6. Schrittweise Validation der Modelle anhand realer Entwicklungen. Dieses Vorgehen erscheint sinnvoll und bringt den wichtigen Aspekt der Computersimulation ein (vgl. Früh 1991, 134f).
3.3 Überlegungen zur Computersimulation
Die Simulation komplexer dynamischer Systeme ist eines der ältesten und gleichzeitig aktuellsten Aufgaben- bzw. Forschungsfelder der Informatik. Es wird wie kaum ein anderes in einer Vielzahl von Fachdisziplinen, von der Physik über sie Soziologie bis hin zur Geologie, angewandt und weiter entwickelt. Der erste Schritt in der Erarbeitung einer Simulation, und hier schließt sich der Bogen zur Kommunikationswissenschaft, ist die Modellbildung. Wurde ein Modell mit allen beteiligten Variablen, Konstanten und ihren Beziehungen zu einander erstellt, muß es formalisiert werden.
Der klassische Weg dynamische Systeme mathematisch formal zu beschreiben sind Differentialgleichungen bzw. Differtialgleichungssysteme. Im einfachsten Fall beinhaltet eine Differentialgleichung eine Variable und ihre Ableitung, d.h. die
Lösung der Gleichung ist unter festgelegten Anfangsbedingungen sowohl von einer veränderliche Größe als auch ihrer Veränderung abhängig. Eines der bekanntesten Beispiele ist das (ungebremste) expotentielle Wachstum von Populationen, das mit folgender Differentialgleichung beschrieben werden kann.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Diese einfache Gleichung läßt sich noch leicht auf analytischem Weg lösen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bei komplexeren Differentialgleichungen oder gar Systemen gestaltet sich das Auffinden von analytischen Lösungen als ernorm anspruchsvoll, aufwendig und unsinnig. Unsinnig deshalb, weil sich jede Differentialgleichung mit relativ einfachen Verfahren diskretisieren und somit numerisch berechenbar machen lässt. Eine diskretisierte Gleichung für das expotentielle Wachstum:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Diese Gleichung wird auch auf den Zuwachs von Wissen angewandt. Je mehr eine Person weiß, desto schneller lernt sie dazu. Man könnte das als „Black-Box- Sicht“ des Rezipienten auffassen. Eine diskretisierte Formalisierung der Intra- Transaktion, also zwei Mengen die sich in ihrem Wachstum gegenseitig begünstigen, durch ein Differentialgleichungssystem, könnte in ungebremster Form dann so aussehen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(vgl. Zierler 2001, 1. + 2.)
Da aber weder Wissen noch Aktivation ins Unendliche steigen, der Prozeß also irgendwann abklingt, müsste man einen bzw. mehrere bremsende Terme einbauen, wie z.B. eine intellektuelle Aufnahmegrenze oder gedämpfte Aktivation durch „Übersättigung“. Schon an diesem einfachen Beispiel wird klar, dass die exakte Beschreibung eines Modell durch Differentialgleichungssysteme eine sowohl mathematisch, als auch kommunikationswissenschaftlich sehr anspruchsvolle Aufgabe ist. Jede auftretende Beziehung zwischen Variablen muß sinnvoll beschrieben werden, soll die Simulation brauchbare Ergebnisse liefern. Aber wie Früh im oben geschilderten Vorgehen zum Erfassen der Dynamik schon andeutet, lohnt dieses schwierige Unterfangen. Es ermöglicht die Aussagekraft der Modelle zu prüfen, wichtige und unwichtige Parameter aufzuspüren und unter Umständen neue Verlaufsmuster und Zusammenhänge zu erkennen. Nicht zu unterschätzen ist auch die Möglichkeit, berechnete Verläufe als 3-Dimensionale Animationen darzustellen, was sehr zur Anschaulichkeit eines Modells beitragen kann.
Abschließend sei noch ein alternativer Gedanke zur Simulation von Massenkommunikation erwähnt. Statt zu versuchen die Gesamtheit des Modells in Form eines komplexen Differentialgleichungssystems zu beschreiben, könnte man auch kleinste unabhängige Einheiten, sprich Programme erzeugen. Jede dieser Einheiten repräsentiert einen kleinen Teil des Systems, z.B. einen Rezipienten oder eine Medienbotschaft, und ist durch einen Satz von Verhaltensregeln und Parametern bestimmt, die natürlich auch bei Einheiten des selben Typs variieren können. Diese Einheiten lässt man nun innerhalb eines festgelegten Systems nach festgelegten oder auch sich anpassenden Regeln interagieren. Der Gedanke, eine Vielzahl „künstlicher Intelligenzen“ miteinander kommunizieren zu lassen, ist nicht neu. Schon 1979 führte der Politologe Robert Axelrod ein Turnier durch, indem verschiedenartigste Programme ein einfaches Spiel gegeneinander spielten. Ihr Erfolg bestimmte die Anzahl ihrer inkarnationen in der nächsten Runde (vgl. Hofstader 1992, 787ff). Es ist klar, dass Simulationen von Massenkommunikation auf diesem Wege enorme Mengen Rechenzeit benötigen würden, aber Projekte wie „SetiAtHome“ (http://setiathome.berkeley.edu) zeigen, dass es im weltweiten Rechnernetz genug ungenutzte Kapazitäten gib, die genutzt werden können. Die immer besser werdenden Peer-To-Peer Clients würden so gar eine permanente Echtzeitsimulation zulassen, die auf eine große, wechselnde Zahl von Computern verteilt ist.
4. Zusammenfassung und Diskussion
Es sollte in den Ausführungen klar geworden sein, dass es sich beim dynamisch-transaktionalen Ansatz nicht um ein konkretes Modell handelt, sondern um ein „abstraktes Paradigma“ (Früh 1991, 82), eine Art und Weise, Systeme aufzufassen und zu beschreiben. Dabei geht es vor allem um drei grundsätzliche Gedanken. Erstens die Idee der transaktionalen Beziehung zwischen Variablen, bei der Ursache und Wirkung nicht mehr klar getrennt sind sondern wechselseitig aufeinander fallen. Weiterhin um eine molare bzw. ökologische Sichtweise, die Einbettung der untersuchten Variablen in einen relevanten Kontext, was neue strukturelle Ebenen und Beziehungen erschließt. Schließlich wurde hervor gehoben, dass Kommunikation ein dynamischer Vorgang ist und somit prozessuralen Charakter besitz, der in Form von Verlaufsgestalten eigene Informationen enthält.
Im dynamisch-transaktionalen Modell erfolgte eine beispielhafte Umsetzung dieses Paradigmas. Es stellt keinen finalen Status dar, sondern soll als Grundlage für Modelle zu spezifischen Forschungsfragen dienen. Die Dortmund-Studie von Schönbach und Weischenberg 1984 zeigt, dass „das dynamisch-transaktionale Modell Medienwirkungen besser erklärt als der Stimulus-Response-Ansatz oder das Uses-and-Gratifications-Modell allein“(Schulz 1992, 117). Es konnte in ihr z.B. die Intra-Transaktion nachgewiesen werden (vgl. Schulz 1992, 116f). Dennoch ist deutlich, dass sowohl Ansatz als auch Modell erst eine intellektuelle Grundlage sind, auf der tatsächlich anwendbar Untersuchungsdesigns, Modelle und Computersimulationen noch geschaffen werden müssen. Gerade letztere dürften, sobald ihre Entwicklung erst einmal vorangeschritten ist, den Nutzen und den heuristischen Wert des Ansatzes nochmals erheblich steigern.
Literaturverzeichnis
Quellenverzeichnis
BARNLUND, D. C.: A Transactional Model of Communication. In: K. K. Sereno, C. D. Mortensen (Hrsg.), Foundations of Communication Theory New York: Evanston/ London, 1970
Früh, Werner et al.: Medienwirkung: Das dynamisch-transaktionale Modell. Theorie und empirische Forschung Opladen: Westdeutscher Verlag, 1991
Heisenberg, Werner: Physik und Philosophie 5. Aufl., Stuttgart: Hirzel, 1990
Hofstadter, Douglas R.: Metamagicum: Fragen nach der Essenz von Geist und Struktur 4. Aufl. Stuttgart: Klett-Cotta, 1992
McLeod, Jack M./ Lee B. Becker : The Uses and Gratifications Approach Dan D./ Keith R Sanders (Hrsg.): Handbook of Political Communication, Beverly Hills: CA/ London, 1981
Schulz, Winfried (Hg.) et al.: Medienwirkungen. Einflüsse von Presse, Radio und Fernsehen auf Individuum und Gesellschaft.
Weinheim, 1992, S. 109-119
Zierler, Peter: Systemdynamik
URL: http://www.pinoe-hl.ac.at/arge/ahsmath/themen/Zierler/START.HTM Stand: 02.04.2001
- Arbeit zitieren
- Georg Göttlich (Autor:in), 2001, Der dynamisch-transaktionale Ansatz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101766
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