1.Vor- und Nachteile von Freileitungen
1.1 Vorteile:
-kostengünstigste Art Energie zu übertragen
-hohe Überlastbarkeit gegenüber Kabel
-auffinden von Leitungsschäden ist relativ einfach
-Leiterschäden lassen sich schnell reparieren
-im Ackerland können durch Mastsockel kleine Biotope entstehen
-Trassen durch Fichtenmonokulturen bereichern die Umwelt, da hier anderer Aufwuchs Fuß fassen kann
1.2.Nachteile:
-Reperatur von Masten ist aufwendig und zeitraubend
-Sichtbarkeit, Höchstspannungsmaste beeinträchtigen das Landschaftsbild
-Beeinträchtigung der Population in Tier- und Pflanzenwelt in wertvollen Gebieten
2. Definition wichtiger Fachbegriffe:
2.1. Freileitung:
-ist die Gesamtheit der Anlage zur oberirdischen Fortleitung elektrischer Energie, bestehend aus Stützpunkten und Leitungsteilen
2.2. Stützpunkte:
-sind Maste, Dachständer und Isolatoren, deren Gründungen, Befestigungen und Erdungen
2.3. Maste:
-sind freistehende, abgestützte oder abgespannte Bauteile aus Holz, Stahlbeton, Stahl- rohr oder Konstruktionen aus Profilstahl, mit oder ohne Isolatorträger, die die Leitungsteile tragen
2.4. Dachständer:
-sind auf Dächern montierte Stahlrohre mit oder ohne Isolatortäger,die die Leitungsteile tragen
2.5. Gründungen:
-sind die Fundamente der Maste deren Abstützungen und Abspannungen im Boden
2.6. Leiter:
-sind die zwischen den Stützpunkten einer Freileitung frei gespannten blanken oder isolierten Seile, Hauseiseinführungsleitungen oder – kabel,unabhängig ob sie unter Spannung stehen oder nicht
2.7. Durchhang:
- eines Leiters ist sein lotrechter Abstand zur Verbindungslinie seiner Befestigungspunkte an jeder Stelle
2.8. Isolator:
-dienen der Isolation spannungsführender Leiter gegenüber geerdeten oder anderen spannungsführender Teilen
2.9. Spannfeld:
-ist der zwischen aufeinanderfolgenden Stützpunkten liegende Teil einer Freileitung
2.10. Spannweite:
-ist die waagerechte gemessene Entfernung zwischen zwei aufeinander- folgenden Stützpunkt
2.11. Handbereich:
-ist der Bereich, in dem ein Mensch, von üblicherweise betretenen Stand- Bereichen aus, mit der Hand nach allen Richtungen gelangen kann
Von den Standflächen aus gemessen gilt: Nach oben: 2,50m
Nach unten sowie in horizontaler Richtung: 1.25m
3. Entstehung einer Freileitungstrasse
3.1 Energiewirtschaftsministerium:
-prüft Projektunterlagen und ermittelt Notwendigkeit
3.2 Raumordnungsbehörde
- Behörde der Kommunen die die Raumplanung durchsetzt, überwacht und erstellt.
3.2.1 Raumplanung:
-Raumplanung, zusammenfassende Bezeichnung für Landes-, Regional-, Bauleit- und Stadtplanung. Sie soll ein Gebiet ordnen und zukunftsbezogen gestalten. Im Gegensatz zur Raumordnung liegt in Deutschland die Zuständigkeit für die Raumplanung nicht beim Bund, sondern bei den Ländern, Regionen und Gemeinden. Sie soll den von der Raumordnungspolitik gestreckten Rahmen ausfüllen und deren Vorgaben planerisch umsetzen. In Deutschland wurden die gesetzlichen Voraussetzungen für die Raumplanung im Raumordnungsgesetz (ROG) von 1965 geschaffen.
3.2.2 Raumordnungsverfahren:
-Verfahren zur Prüfung der Raumverträglichkeit d.h. es erfolgt eine Überprüfung durch die Raumordnungsbehörde ob Bauvorhaben in den Raumplan einbeziehbar ist oder nicht
3.3 Unweltverträglichkeitsstudie:
-Evu beauftrag einen unabhängigen Gutachter mit der Erstellung der Umweltverträglichkeitsstudie
-Gutachter beurteilt Einwirkungen auf die Natur, auf dem Mensch dessen Lebensraum und das Landschaftsbild
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Vorteile von Freileitungen?
Freileitungen bieten Kosteneffizienz, hohe Überlastbarkeit im Vergleich zu Kabeln, einfache Auffindung von Leitungsschäden, schnelle Reparatur von Leiterschäden und die Möglichkeit zur Entstehung kleiner Biotope durch Mastsockel im Ackerland. Zudem können Trassen durch Fichtenmonokulturen die Umwelt bereichern.
Was sind die Nachteile von Freileitungen?
Nachteile sind aufwendige und zeitraubende Mastreparaturen, die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch ihre Sichtbarkeit und die mögliche Beeinträchtigung der Tier- und Pflanzenwelt in wertvollen Gebieten.
Was ist eine Freileitung?
Eine Freileitung ist die Gesamtheit der Anlage zur oberirdischen Fortleitung elektrischer Energie, bestehend aus Stützpunkten und Leitungsteilen.
Was sind Stützpunkte?
Stützpunkte sind Maste, Dachständer und Isolatoren, deren Gründungen, Befestigungen und Erdungen.
Was sind Maste?
Maste sind freistehende, abgestützte oder abgespannte Bauteile aus Holz, Stahlbeton, Stahlrohr oder Konstruktionen aus Profilstahl, mit oder ohne Isolatorträger, die die Leitungsteile tragen.
Was sind Dachständer?
Dachständer sind auf Dächern montierte Stahlrohre mit oder ohne Isolatorträger, die die Leitungsteile tragen.
Was sind Gründungen?
Gründungen sind die Fundamente der Maste deren Abstützungen und Abspannungen im Boden.
Was sind Leiter?
Leiter sind die zwischen den Stützpunkten einer Freileitung frei gespannten blanken oder isolierten Seile, Hauseiseinführungsleitungen oder – kabel,unabhängig ob sie unter Spannung stehen oder nicht.
Was ist der Durchhang eines Leiters?
Der Durchhang eines Leiters ist sein lotrechter Abstand zur Verbindungslinie seiner Befestigungspunkte an jeder Stelle.
Wozu dienen Isolatoren?
Isolatoren dienen der Isolation spannungsführender Leiter gegenüber geerdeten oder anderen spannungsführender Teilen.
Was ist ein Spannfeld?
Ein Spannfeld ist der zwischen aufeinanderfolgenden Stützpunkten liegende Teil einer Freileitung.
Was ist die Spannweite?
Die Spannweite ist die waagerechte gemessene Entfernung zwischen zwei aufeinander- folgenden Stützpunkt.
Was ist der Handbereich?
Der Handbereich ist der Bereich, in dem ein Mensch, von üblicherweise betretenen Stand- Bereichen aus, mit der Hand nach allen Richtungen gelangen kann (nach oben: 2,50m; nach unten und horizontal: 1.25m).
Welche Behörden sind an der Entstehung einer Freileitungstrasse beteiligt?
Das Energiewirtschaftsministerium, die Raumordnungsbehörde und im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsstudie ein unabhängiger Gutachter.
Was macht das Energiewirtschaftsministerium?
Das Energiewirtschaftsministerium prüft Projektunterlagen und ermittelt die Notwendigkeit.
Was macht die Raumordnungsbehörde?
Die Raumordnungsbehörde ist eine Behörde der Kommunen, die die Raumplanung durchsetzt, überwacht und erstellt. Sie führt Raumordnungsverfahren durch, um die Raumverträglichkeit von Bauvorhaben zu prüfen.
Was ist Raumplanung?
Raumplanung ist die zusammenfassende Bezeichnung für Landes-, Regional-, Bauleit- und Stadtplanung. Sie soll ein Gebiet ordnen und zukunftsbezogen gestalten.
Was ist ein Raumordnungsverfahren?
Ein Raumordnungsverfahren ist ein Verfahren zur Prüfung der Raumverträglichkeit eines Bauvorhabens durch die Raumordnungsbehörde.
Was ist eine Umweltverträglichkeitsstudie?
Die Umweltverträglichkeitsstudie wird von einem unabhängigen Gutachter im Auftrag des EVU erstellt. Der Gutachter beurteilt Einwirkungen auf die Natur, den Menschen, dessen Lebensraum und das Landschaftsbild und erstellt Trassenvarianten oder -alternativen sowie ermittelt Ausgleichs- und Ersatzleistungen.
- Arbeit zitieren
- Jürgen Engel (Autor:in), 2001, Freileitungstechnik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101698