Was treibt uns an, wenn die Grenzen überschritten werden? Tauchen Sie ein in die vielschichtige Welt der Aggression, einem Verhalten, das tief in unserer Biologie verwurzelt ist und doch so stark von Umwelt und Erfahrung geprägt wird. Diese umfassende Analyse entschlüsselt die komplexen Mechanismen hinter aggressivem Verhalten bei Tier und Mensch, von den genetischen Grundlagen und hormonellen Einflüssen bis hin zu den sozialen und ökologischen Kontexten, die Aggression fördern oder hemmen können. Wir beleuchten die klassischen Theorien, von Konrad Lorenz' Triebtheorie bis zu den modernen genetisch-sozialen Modellen, und zeigen auf, wie Frustration, Lernen und Konkurrenz unser aggressives Verhalten formen. Entdecken Sie die verschiedenen Formen der Aggression, von Kommentkämpfen mit ihren ritualisierten Regeln bis hin zu Beschädigungskämpfen mit hohem Verletzungsrisiko, und verstehen Sie, warum Distanzierung oft der Schlüssel zur Konfliktlösung ist. Dieses Buch bietet einen fundierten Einblick in die Ursachen und Auslöser von Aggression, untersucht die Rolle von Genen, Hormonen und Umweltbedingungen und zeigt, wie konkurrierende Ressourcen und soziale Dynamiken zu aggressivem Verhalten führen können. Erfahren Sie mehr über die Stammesgeschichte, Kulturgeschichte und Ontogenetik der Aggression und wie diese Dimensionen unser Verständnis von aggressivem Verhalten beeinflussen. Ob Sie sich für Verhaltensbiologie, Psychologie oder die menschliche Natur interessieren, dieses Buch bietet Ihnen eine faszinierende und informative Reise in die dunklen Ecken unseres Verhaltensrepertoires und hilft Ihnen, die vielschichtigen Ursachen und Konsequenzen von Aggression besser zu verstehen. Eine unverzichtbare Lektüre für alle, die sich mit den Triebkräften hinter Konflikten und Gewalt auseinandersetzen wollen, sei es im persönlichen Bereich oder im globalen Maßstab. Ergründen Sie die evolutionären Wurzeln und die komplexen Wechselwirkungen, die unser Verhalten bestimmen, und gewinnen Sie neue Perspektiven auf die Natur der Aggression.
Inhalt
Definitionen Theorien
Die Triebtheorie
Lerntheorie (klassische Version) Genetisch-soziales Modell
Ursachen
Proximate Ursachen
Genetische Grundlagen Hormonelle Einflüsse Umweltbedingungen Ultimate Ursachen
Konkurrenz
Distanzierung
Arten von Kämpfen Kommentkampf Beschädigungskampf Außenseiteraggression
Ausführen von Aggression
Quellenangabe
Aggression
Definitionen:
Unter aggressivem Verhalten verstehen wir oft lediglich die Tatsache eines körperlichen Angriffs, doch die Palette des alsaggressivbezeichneten Verhaltens besitzt eine sehr viel größere Bandbreite. Jedoch ist es nahezu unmöglich, den BegriffAggressioneindeutig zu definieren, denn er unterliegt sehr viele Einflüssen, welche z. T. noch nicht vollständig erforscht sind. Trotz dieser Tatsache gibt es mehrere Definitionen des Begriffs, die zwar alle nicht immer angewendet werden können und zutreffend sind, die sich eben so nicht auf jede Form der Aggression erstrecken, die aber hilfreich sind, um Aggression besser verstehen zu können: Aggression wird oft als der auf Artgenossen gerichtete Kampftrieb beschrieben oder in dem Austeilen schädigender Reize auf einen Organismus. Nach 1980 ging man dazu über, auch die von physischer Gewalt freie Aggression als solche zu benennen und fügte den Definitionen bei, dass auch das
Androhen einer Schädigung sowie auch die Verweigerung des Zugangs zu bestimmten Ressourcen wie beispielsweise Wasser. Auch muß Aggression nicht immer auf die Schädigung eines anderenausgerichtetsein; das reine in Kauf nehmen einer Schädigung eines anderen ist ebenfalls als aggressiv zu bezeichnen. Man kannAggressiondemnach als einen Sammelbegriff auffassen, der Angriffs-, Verteidigungs- und Drohverhalten einschließt, dabei muß man allerdings zwischen intraspezifischer (innerartlicher) und interspezifischer (zwischenartlicher) Aggression unterscheiden.
Theorien:
Über Grundlagen und Ursachen der Aggression, insbesondere der menschlichen Aggression, wurde jahrzehntelang erbittert gestritten, denn es gibt drei Theorien; dieTriebtheorievon Konrad Lorenz aufgestellt und vor allem von Biologen unterstützt, dieFrustrations-Aggressions-Theorieund dieLerntheorie,die beide von Psychologen aufgestellt wurden. Vor allemFrustrations-Aggressions-undLerntheorievertraten einen Absolutheitsanspruch, der nicht gerechtfertigt ist und der auch von Lorenz und seinen Anhängern angeprangert wurde, die viele Beweise dafür hatten, dass Aggressionsverhalten auch genetisch beeinflusst wird. Sie bezweifelten nicht, dass Aggression auch durch Frustration oder Lernen beeinflusst werden könne.
Die Triebtheorie:
Diese Theorie wurde 1968 von Konrad Lorenz veröffentlich und geht davon aus, dass Aggression beim Menschen wie beim Tier einInstinktmit endogener Antriebserzeugung ist. Dieser Antrieb staut sich auf und führt zu einer erhöhten Handlungsbereitschaft und Appetenzverhalten für aggressives Verhalten. Ist der Trieb, also der Instinkt und die Handlungsbereitschaft, groß genug, kann es zu einer rein endogenen, also nicht durch äußere Einflüsse bedingte aggressive Handlung kommen, die dann alsLeerlaufverhaltenbezeichnet wird.
Die Triebtheorie wird heute als wiederlegt angesehen, aber sie gilt auch heute unter dem Gesichtspunkt des biologischen Gewordenseins als wesentlich, denn sie war für die Entwicklung der Verhaltensbiologie maßgebend. Lorenz selbst hat seine Aussagen nie widerrufen oder abgeändert, doch wichtige Belege, die er anführte, hielten einer wissenschaftlichen Nachprüfung nicht stand; offensichtlich gibt es keinen generellen Staus zur Aggressionsbereitschaft im Sinne von Lorenz.
Natürlich kann es für ein territorial lebendes Tier von Vorteil sein, sich an den Grenzen seiner Reviers zu zeigen, doch warum sollte ein friedlich mit seinen Artgenossen im Verband lebendes Tier Aggression gegen diese zeigen?
Demnach kann es in einigen Fällen von Nutzen sein, aggressive Handlungsbereitschaft zu zeigen oder sie abzusenken und beides konnte experimentell bestätigt werden. Alle Bemühungen, allgemein gültige Wirkungsmechanismen der Steuerung zur Handlungsbereitschaft von Instinkthandlungen nachzuweisen, sind gescheitert. Die Vielfalt von Umwelteinflüssen bringt offensichtlich sehr unterschiedliche Wirkungsmechanismen und Verhaltensweisen hervor.
Lorenz veröffentlichte seine Studien 1968 in seinem wohl populärwissenschaftlichsten Buch Das so genannte Böse - zur Naturgeschichte der Aggression, in dem er proximate und ultimative Ursachen für aggressives Verhalten zusammenfasste.
Die Frustrations -Aggressions -Theorie (klassische Version): Frustrationnennen wir die Störung einer Zielgerichteten Aktivität eines Menschen oder Tieres.
Die Kernaxiome der Frustrations-Aggressions-Theorie geht davon aus, dass als Folge einer FrustrationimmerAggression entsteht und dass eine Frustrationimmerzu einer Art der Aggression führt.
Die Zusatzaxiome besagt, dass die Stärke zur Bereitschaft zur Aggression von der Stärke der gestörten Aktivität, von der Stärke der Störung und von der Anzahl der Frustration abhängig ist.
Nach der Frustrations-Aggressions-Theorie richtet sich die Aggression am stärksten gegen den Frustrierenden. Die Erwartung einer auf eine aggressive Handlung folgende Strafe und die Erziehung zur Kontrolle aggressiver Impulse können zur Hemmung der Aggression führen; häufige Hemmungen können allerdings zur Selbstaggression führen. Wogegen das Ausführen einer Aggression die Aggressionsbereitschaft reduziert (Katharsishypothese).
Lerntheorie (klassische Version):
Nach der Lerntheorie kommt aggressives Verhaltenausschließlichdurch Lernen zustande. Ein solches Verhalten führt zur Befriedigung von Bedürfnissen und zum Erreichen von Zielen, wodurch die Erwartung entwickelt wird, in der Zukunft durch aggressives Verhalten Erfolg zu haben. Aggressives Verhalten kann durch Lob und Belohnung verstärkt werden.
Aggressives Verhalten kann auch an einem Modell erlernt werden; aggressives Verhalten andere, das von Erfolg gekrönt wird, das gerechtfertigt oder gar verherrlicht oder auch nur ungestraft bleibt, erhöht ebenfalls die Erwartung, dass aggressives Verhalten zu den angestrebten Zielen führt. Genetisch-soziales Modell:
Aggressives Verhalten wird durch ein sehr komplexes Zusammenwirken von Erbanlagen und Umweltbedingungen bestimmt, das in fünf Bereichen gesteuert und beeinflusst wird. Diese sinddie Gene,durch die ein Mensch oder Tier z.B. besonders friedfertig oder aggressiv sein kann,die Physiologie,nach der z.B. Hormone und Neurotransmitter an der Steuerung aggressiven Verhaltens beteiligt sind (Hormonstörungen können demnach eine auffällige Erhöhung oder ein völliges Fehlen der aggressiven Handlungsbereitschaft zur Folge haben),der Gesamtorganismus,durch den das Aggressionsverhalten durch psychische Zustände und Empfindungen beeinflusst wird; andere Verhaltenssysteme sind also oft mit dem aggressiven Verhalten gekoppelt,der soziale Verband,in dem alle Beteiligten z.B. bei Entstehen und Zerfallen einer Rangordnung aggressiver als bei gefestigter Hierarchie und das Verhalten variiert im Zusammenhang mit der Anonymität und derökologische Zusammenhang;eine große Gruppe oder Nahrungsknappheit fördern aggressives Verhalten.
Es gibt neben den unmittelbaren Einflüssen der Umwelt auch noch historische Einwirkungen.
Aggression wird dabei in drei Dimensionen untersucht:Stammesgeschichte:das aggressive Verhalten hat sich bei verschiedenen Arten unterschiedlich entwickelt und diente möglicherweise verschiedenen Zwecken und Funktionen. Kulturgeschichte:das Aggressionsverhalten ist auf unterschiedliche Weisen kulturell überformt worden, es wurden verschiedene kulturelle Ritualisierungen ausgebildet.
Ontogonetik:Aggression wird von persönlichen Erfahrungen, Ängsten, Frustrationen oder Vorbildern beeinflusst.
Die fünf Bereiche und drei Dimensionen stehen zueinander in kausalem Zusammenhang und sind durch Rückkopplungen verbunden. Über viele dieser Bereiche und der zwischen ihnen bestehenden Beziehungen ist noch sehr wenig bekannt.
Ursachen
Proximate Ursachen:
Aggressives Verhalten ist ein sehr komplexes Verhalten, so dass monokausale Bestimmungen von Ursachen ihm nicht gerecht werden können. Beispielsweise ist es unmöglich, dass ein einzelnes Gen das Verhalten eines Tieres oder Menschen dahingehen verändert, dass grundlos ein Artgenosse getötet wird.
Genetische Grundlagen:
Bein einigen Tierarten konnte die genetische Anlage zur Aggression experimentell nachgewiesen werden; Kreuzungsversuche von mediterranen Grillarven, die sehr friedlich zu Artgenossen sind mit den Larven der europäischen Grillen, die sehr aggressiv auf Artgenossen reagieren, führten zu komplizierten Erbgängen und zeigten, dass Aggressionen genetisch bedingt sind.
Doch auch bei der genetisch bedingten Aggression zeigen sich Unterschiede: während die eine Tierart aktiv angreift, verjagt eine andere den Gegner.
Kreuzt man besonders schwach und besonders stark aggressives Verhalten aufweisende Individuen einer Art miteinander, so zeigen sich bereits nach drei bis vier Generationen signifikante Unterschiede im Aggressionsverhalten, die ebenfalls beweisen, dass es eine genetische Grundlage hat. Bei diesen Experimenten trat auch zutage, dass die Selektion auf hohe Aggression beim Männchen keine Veränderung im Verhalten des Weibchens erzeugte. Das ist ein Beleg auf die Auswirkung der Geschlechtshormone auf das Aggressionsverhalten.
Hormonelle Einflüsse:
Hormone sind an der Entstehung aggressiven Verhaltens beteiligt. In Versuchen, in denen man Vögeln männliche Geschlechtshormone injizierte, konnte ihre Aggression damit erhöht werden, durch Kastration kann man Verhalten in die gegenteilige Richtung beeinflussen. In einem Kampf wird der Hormonhaushalt beeinflusst und verändert sich im Verlauf des Kampfes sehr stark; der Verlierer ist Streß ausgesetzt, beim Sieger ist die Veränderung des Hormonspiegels deutlich geringer. Die hormonellen Auswirkungen eines Kampfes bleiben häufig eine längere Zeit bestehen. Tiere, die oft Kämpfe verlieren, können also starke Stresssymptome haben; die Hormonerzeugung in der Nebenniere wird stark verändert und es kann zu hormonalen Dysfunktionen kommen, die auch das Immunsystem schwächen. Hormone steuern die individuelle Entwicklung von Tieren eben so gravierend wie die Erfahrungen, denen es ausgesetzt ist, wodurch es auch zu Rückkopplungen zwischen Hormonen und Verhalten kommt.
Umweltbedingungen:
Bedingungen der Umwelt wie knappe Ressourcen, wenig Raum oder häufige Störungen können die Bereitschaft zu aggressivem Verhalten steigern, jedoch geschieht dies durchaus nicht bei allen Tierarten. Hält man beispielsweise viele Ratten auf engem Raum, so verhalten sich die Tiere äußerst aggressiv; schwächere Tiere werden getötet und gefressen. Setzt man jedoch Primaten gleichen Bedingungen aus, so zeigen sie kein Verhalten, das mit dem der Ratten zu vergleichen ist. Sie weichen einander aus und zeigen öfter unterwürfiges Verhalten gegenüber stärkeren Tieren als wollten sie damit soziale Spannungen verhindern oder abschwächen.
Ultimate Ursachen: Konkurrenz:
Das tägliche Leben und auch das Verhalten von Tieren wird oft von der Konkurrenz zu Artgenossen um Ressourcen wie Nahrung, Revier oder Paarungspartner bestimmt. Sind beispielsweise im Sommer genügend Nahrungsressourcen vorhanden, müssen die Tiere um sie nicht konkurrieren. Dieses Verhalten kann man vor allem gut bei in der Gruppe lebenden Huftieren beobachten, die in diesem Fall ohne Anzeichen von Aggression zufrieden nebeneinander grasen.
Allerdings kann es auch bei reichlich vorhandenen Ressourcen zur Rivalität um diese kommen, wenn sie zum Beispiel nicht gleichwertig sind. In diesem Fall wird beispielsweise um die besseren Reviere gestritten. Es kann auch zur Rivalität um Ressourcen kommen, die leichter erreichbar sind. Um die Ressourcen, die mit niedrigem Energieaufwand und geringem Risiko zu erreichen sind, finden dann Kämpfe statt.
Distanzierung:
Tiere kämpfen nicht, weil es ihnen Vergnügen bereitet. Ein Tier, das nur darum aggressiv reagieren würde um Artgenossen niederzumachen oder völlig auszuschalten hätte in der Evolutionsgeschichte gegenüber Artgenossen, die sich ökonomisch verhalten, keine Chance gehabt. Kämpfende Tiere setzen sich einem Risiko aus, denn ihre Aufmerksamkeit wird vom Gegner beansprucht, sie machen auffällige Bewegungen und setzen sich zudem einem Verletzungsrisiko aus.
Kämpfen muß trotzdem eine positive Kosten-Nutzen-Bilanz gehabt haben, da es sich evolutionstechnisch durchsetzen konnte.
Kämpfen Tiere um eine Ressource ist der Kampf dann beendet, wenn der Unterlegene flieht oder sich unterwirft. Der Siege gibt auf, wenn er die Distanzierung seines Gegners von der umkämpften Ressource erreicht hat.
Arten von Kämpfen:
Kommentkampf:
Als Kommentkämpfe bezeichnet man Kämpfe, die nach festgelegten Regeln ausgefochten werden, Hirsche beispielsweise verhaken ihre Geweihe ineinander und versuchen, sich gegenseitig fortzuschieben. Das Körpergewicht und eine geschickte Ausnutzung der Bodenverhältnisse und des gesamten Geländes sind dabei entscheidende Voraussetzungen für einen Sieg.
Diese Kämpfe enden selten mit einer Verwundung der Kämpfenden und noch seltener verlaufen sie tödlich. Manche dieser Kämpfe sind weniger als Kämpfe sondern eher als Kraft- oder Durchhalteproben zu bezeichnen. Tödlich können solche Kämpfe durch Unfälle enden, wenn zum Beispiel ein Hirsch beim Kampf strauchelt und dadurch von seinem Gegner an der Halsschlagader getroffen wird.
Beschädigungskampf:
Von Beschädigungskämpfen spricht man, wenn Tiere auf eine Weise miteinander kämpfen, die den Gegner verletzt. Galapagos-Echsen beispielsweise beißen dem Gegner in alle erreichbaren Körperteile.
Beschädigungskämpfe sind für die Tiere immer mit hohem Risiko verbunden, enden aber auch relativ selten tödlich, da der Unterlegene in den meisten Fällen fliehen kann.
Aussenseiteraggression
Tiere, die sich im Aussehen oder im Verhalten von ihren Artgenossen unterscheiden, werden bisweilen von anderen Gruppenmitgliedern angegriffen. Auch scheint es, zumindest bei Primaten, auch einemoralistische Aggressionzu geben: es wurde beobachtet, dass Schimpansen häufig bettelnde Gruppenmitglieder, die zuvor anderen Artgenossen nichts abgegeben hatten, aggressiv behandelten.
Ausführen von Aggression:
Aggression kann durch viele Mittel und Wege ausgedrückt werden, zum Beispiel durch Mimik, Gestik und Laute.
Tiere stellen häufig Fell oder Schuppen auf, um größer und damit bedrohlicher zu wirken, sie blecken ihre Zähne und stoßen oftmals zornige Geräusche aus, die den Gegner warnen und ihn von der Gefahr zu überzeugen, die vom Gegner ausgeht.
Menschen drücken Aggression ebenfalls durch Mimik, Gestik und Laute, in diesem Fall zumeist Worte, aus. Der Unterschied zwischen Mensch und Tier im aggressiven Verhalten zeigt sich darin, dass Tiere bei Aggression die Zähne zeigen, Menschen tun dies, wenn sie freundlich gestimmt sind; sie lächeln.
Auf das so ausgeführte Drohen folgt dann der Angriff, wenn der Gegner sich nicht einschüchtern lässt und ausweicht. Häufig allerdings reicht ein Drohen aus, so dass es oftmals Schaukämpfe gibt, bei denen sich die Tiere nicht berühren. Bei Tieren ist der Kampf immer ein körperlicher Angriff, wogegen er beim Menschen auch psychisch erfolgen kann.
Quellenangabe:
Verhaltensbiologie,Gerhard Hornung, Wolfgang Miram, Andreas Paul; Schroedel;
Biologie heute,Prof. Dr. Lutz Hafner, Prof. Dr. Hans Hagemaier, Peter Hoff, Gerhard Hornung, Dr. Joachim
Jaenicke, Dr. Wolfgang Jungbauer, Wolfgang Miram (Hrsg.), Dr. Eckard Phillip, Dr. Kerl-Heinz Scharf (Hrsg.), Dr, Franz Sebald; Schroedel;
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Inhalt des Textes über Aggression?
Der Text behandelt das Thema Aggression umfassend. Er beginnt mit Definitionen des Begriffs, geht auf verschiedene Theorien (Triebtheorie, Frustrations-Aggressions-Theorie, Lerntheorie) ein, erläutert Ursachen (proximate und ultimate), Konkurrenz und Distanzierung als Auslöser, und beschreibt verschiedene Arten von Kämpfen (Kommentkampf, Beschädigungskampf, Außenseiteraggression) sowie die Ausführung von Aggression. Abschließend werden die verwendeten Quellen genannt.
Welche Definitionen von Aggression werden im Text vorgestellt?
Der Text hebt hervor, dass eine eindeutige Definition schwierig ist, da der Begriff vielfältigen Einflüssen unterliegt. Er umfasst nicht nur körperliche Angriffe, sondern auch das Androhen von Schädigungen, die Verweigerung von Ressourcen und das in Kauf nehmen einer Schädigung eines anderen. Aggression kann intraspezifisch (innerartlich) oder interspezifisch (zwischenartlich) sein und beinhaltet Angriffs-, Verteidigungs- und Drohverhalten.
Welche Theorien zur Aggression werden im Text diskutiert?
Die Triebtheorie (Konrad Lorenz), die Frustrations-Aggressions-Theorie und die Lerntheorie werden vorgestellt. Die Triebtheorie sieht Aggression als Instinkt mit endogener Antriebserzeugung. Die Frustrations-Aggressions-Theorie besagt, dass Frustration immer zu Aggression führt. Die Lerntheorie erklärt aggressives Verhalten durch Lernen, insbesondere durch Belohnung oder Beobachtung erfolgreicher Aggression bei anderen. Außerdem wird das genetisch-soziale Modell genannt, welches eine Kombination von Erbanlagen und Umweltbedingungen sieht.
Was sind proximate und ultimate Ursachen von Aggression laut dem Text?
Proximate Ursachen sind unmittelbare Ursachen, wie genetische Grundlagen, hormonelle Einflüsse und Umweltbedingungen. Ultimate Ursachen beziehen sich auf evolutionäre Vorteile, wie Konkurrenz um Ressourcen (Nahrung, Revier, Paarungspartner) und Distanzierung, um Verletzungen zu vermeiden.
Welche Arten von Kämpfen werden im Text beschrieben?
Der Text unterscheidet zwischen Kommentkämpfen (Kämpfe nach festgelegten Regeln, z.B. bei Hirschen), Beschädigungskämpfen (Kämpfe, die den Gegner verletzen, z.B. bei Galapagos-Echsen) und Außenseiteraggression (Angriffe auf Individuen, die sich von der Gruppe unterscheiden).
Wie wird die Ausführung von Aggression im Text dargestellt?
Aggression kann durch Mimik, Gestik, Laute und Worte ausgedrückt werden. Tiere stellen oft Fell oder Schuppen auf, blecken die Zähne und stoßen zornige Geräusche aus. Während Tiere oft die Zähne zeigen, um Aggression auszudrücken, lächeln Menschen in freundlicher Absicht. Dem Drohen folgt oft ein Angriff, wenn der Gegner nicht ausweicht.
Welche Quellen werden am Ende des Textes angegeben?
Verhaltensbiologie,Gerhard Hornung, Wolfgang Miram, Andreas Paul; Schroedel; Biologie heute,Prof. Dr. Lutz Hafner, Prof. Dr. Hans Hagemaier, Peter Hoff, Gerhard Hornung, Dr. Joachim Jaenicke, Dr. Wolfgang Jungbauer, Wolfgang Miram (Hrsg.), Dr. Eckard Phillip, Dr. Kerl-Heinz Scharf (Hrsg.), Dr, Franz Sebald; Schroedel; Kursbuch Seele,Krista Federspiel, Ingeborg Lackinger Karger; Kieperheuer & Witsch;Entwicklungspsychologie,Rolf Oerter, Leo Montada (Hrsg.); Beltz.
- Quote paper
- Britta Kotecki (Author), 2001, Agression. Theorien, Ursachen und Konkurrenz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101595