(Kurze Zusammenfassung oder in der Kürze liegt die Würze) ERKENNE DICH SELBST
Abenteuer Philosophie
1.Einführung
Über dem Orakel von Delphi stand dieser Spruch „ERKENNE DICH SELBST“. Denn erst Selbsterkenntnis macht unabhängiges Denken möglich.
WER nur das wiederholt, was andere sagen bzw. wiederholt haben, denkt nicht. Er ist unwissend, manipulierbar weil unwissend.
WER keine Fragen stellt bleibt unwissend und dumm.
2.Wissen
Alle Dinge auf der Welt kann man in philosophische Fragen „zerlegen“. Auch, natürlich, das Wissen. So stellt sich hier die Frage: Was können wir überhaupt wissen?
Mit unseren 5 Sinnen kann uns die Welt als wissend erscheinen. Aber wie unzureichend diese oft sind, muß man bedenken wenn man z.B an einen Hund denkt, der kann bekanntlich besser hören.
3.Schönheit
Wenn ein Mensch von Schönheit spricht, hat er eine bestimmte Vorstellung von diesem Begriff.
Doch den Inbegriff von Schönheit kann es nicht geben, schließlich kann und muß jeder Mensch für sich entscheiden, was für ihn Schönheit bedeutet. Schönheit ist subjektiv.
4.Was treibt den Mensch zur Philosophie?
Aristoteles (384 - 322) meinte:
- Verwunderung
- Erstaunen
- Fragen
- Das „wissen wollen“, also Forschen würde die Menschen zur Philosophie treiben.
5. Grundsätze für Philosophierende
von I. Kant (1724 - 1804)
1. Selbst denken
2. Sich an die Stelle der/des anderen denken
3. Jederzeit mit sich selbst einstimmig denken
WISSEN muß überprüfbar sein, das Gedachte objektiv, d.h für jeden verständlich sein.
Die Philosophie setzt sich (auch) mit vorgegebenen Antworten auseinander; wie Moral, Tradition, Religion & Wissenschaften.
6.Logik
Die Suche nach allgemeingültigen Denkgesetzen, nach denen sich alle richten müssen, um sich nicht in Widersprüche zu verwickeln und so unlogisch zu werden.
7.Erkenntnistheorie
Philosophen und Wissenschaftler müssen sich damit auseinander setzen, ob unsere Erkenntnisorgane, also die 5 Sinne uns eine richtige Vorstellung unserer Welt vermitteln (könnnen). Und was in uns und in der Welt vorgeht.
Sie versuchen die Quellen, den Umfang und Grenzen des menschlichen Denkens aufzeigen.
8.Wissenschaftstheorie
Beschäftigung mit der Art & Weise, wie die unterschiedlichen Wissenschaften zur Erkenntnis gelangen. Hierbei stellt sich auch die Frage, ob eine wissenschaftliche Erkenntnis als gesichert gilt/ gelten darf.
9.Ethik
Sie stellt die Frage nach dem richtigen und guten Leben Man sucht nach Grundsätzen und Regeln, nach denen sich der Mensch richten kann/soll, wenn sie vor der Frage stehen: Was soll ich tun? Wie kann ich ein guter Mensch sein? Anm.: gr. Ethos = Sitte, Gewohnheit, Brauch
10.Metaphsik
Die Dinge, die letzlich über die Natur hinausgehen. Fragen nach Gott, Freiheit & Leben nach dem Tod. Anm.: meta=über ; physis= Natur
11. Anthropologie
Lehre vom Menschen; Versuch den Menschen ganzheitlich zu begreifen, d.h seine Ängste, Träume, Gedanken, Hoffnungen & Tätigkeiten.
12. Vier philosophische Grundfragen von Kant
1. Was kann ich wissen?
2. Was soll ich tun?
3. Was darf ich hoffen?
4. Was ist der Mensch?
13. In Fragestellung der menschlichen Erkenntnis durch Georgias (485 - 575), Redner und Gelehrter (Sophist).
Er kam zu dem Schluß, das sich alles verändert. Was ist demnach das eigentliche „Sein“ oder Wesen eines Baumes, der sich im Laufe des Jahres immer wieder verändert? Wann ist ein Kirschbaum „wirklich“? Wenn er Früchte trägt oder ihm im Herbst die Blätter abfallen? Auch reden wir wenn wir Kirschbaum sagen, von einem übergeordneten Begriff.
Ist der Mensch also überhaupt zur wahren Erkenntnis fähig?
Auch Platon beschäftigte sich mit dieser Frage. Mit dem berühmten Höhlengleichnis versuchte er eine Antwort darauf zu finden. Er wollte damit die Ansicht der Sophisten widerlegen. Wie also auch Georgias, der der Meinung war, das alles sich in Bewegung befindet und nichts gleich bleibt. Dieser meinte auch, dass alles doppelt relativ sei: Das, was wir erkennen wollen, ist keine feste Größe; und wir die Erkennenden verfügen nur über eine beschränkte Sichtweise dieser Welt Kann es dann überhaupt zwei Menschen geben dasselbe gleich erleben & erkennen?
14. Platons Ideenlehre
Jeder weiß, was eine Katze ist, kann sie unterscheiden von Hund und Pferd. Nach Platon ist die Idee einer Katze etwas Unvergängliches und Unveränderliches. Laut ihm soll und muß diese Idee schon bevor die Welt existiert hat, gegeben haben. So ist eine Katze nur ein Abbild einer Katze, entnommen aus dem Ideenhimmel.Das Abbild ist unvollkommen und vergänglich.
In diesem Sinne fragte Aristoteles (384 - 322): Vielleicht verkörpert jede einzelne Katze überhaupt das, was eine Katze ausmacht?
„ Oder existiert das Allgemeine nur in unseren Köpfen ?“ (W. von Ockham 1285 - 1350)
15.Descartes und die Wirklichkeit
Für Descartes stand (nur) eines fest: Man kann an allem zweifeln, nur nicht das man zweifelt. (Cogito ergo sum) Denn es sei nicht auszuschließen , dass das was für die Wirklichkeit halten alles nur ein schöner Traum sei.
15.1 Descartes und der Gottesbeweis
Der Mensch kann sich Vollkommenheit vorstellen, ist aber nicht vollkommen. Woher kommt diese Vorstellung? Descartes war der Meinung, dass es ein vollkommenes Wesen geben muß -Gott.
15.2 Andere Philosophen zum Gottesbeweis
Wenn wir uns etwas als vollkommen vorstellen , muß es noch lange nicht existieren. Außerdem sollte sich die „Wahrheit“ nicht nur auf das begründen, was der Verstand als richtig erkennt. Denn der kann schließlich auch irren.
16.Hume und Locke
Laut diesen beiden, müssen wir alles was wir denken oder uns vorstellen können irgendwann mit unseren 5 Sinnen wahrgenommen haben.
Also auch Vollkommenheit? Aber kann sich ein Unfreier nicht Freiheit vorstellen, die er nie erlebt hat?
Vielleicht hat er eine falsche Vorstellung von Freiheit ( allerdings müßte man sich erst einig werden was und inwiefern Freiheit ist/ man frei ist.) Doch hat der Unfreie bestimmt eine Vorstellung von Freiheit? Oder wurde ihm nur von Freiheit erzählt, und kunnte er nur durch das Gehörte eine Vorstellung von Freiheit entwickeln?
Für Hume ist der Verstand wie ein leeres Blatt Papier. Im Laufe der Zeit hinterläßt die Sinneswahrnehmung Spuren. Es ist nichts im Verstand was nicht vorher in den Sinnen gewesen ist.
Was ist aber mit dem Verstand an sich? Dem Gefäß für das Bewußtsein. Wer Eindrücke sammeln will, braucht ein Gefäß, welches nicht selber wider ein Eindruck ist.
17. Sinne und Gesetze
Laut Kant ist die Wissenschaft an Gesetzen interessiert, die die Wirklichkeit allgemein und notwendig erklären. Unsere Sinne können solche Gesetze nicht liefern, aber unser Verstand, der für allgemeine Gültigkeit sorgt.
18.Das „ICH“ und die Sichtweise
Trotz aller möglicher Veränderung in uns und mit uns bleiben wir ein mit uns selbst identisches Lebewesen. Aber Wer oder Was ist dieses Ich, was uns zu einem einzigen Lebewesen macht? Unser Ich ist vergleichbar mit unseren Augen, welche zum Sehen verhelfen, die wir aber selbst nicht wahnehmen können (auch im Spiegel nicht, dort sehen wir uns (spiegel)verkehrt).Und sie müssen vorhanden sein, bevor wir zum ersten Mal etwas erblicken. Und wozu verhilft das Ich? Zum Ich-SEIN? Ist das Ich die Persönlichkeit? Aber ist die Persönlichkeit überhaupt unveränderlich? Schließlich kann man eine Person einer Gehirnwäsche unterziehen. Bleibt die Persönlichkeit diese Menschen dann unveränderlich? Wohl nicht, der Mensch wird eher zu einer Marionette ( was aber auch in der Persönlichkeit liegen kann ). Jeder Mensch hat seine persönliche Sichtweise der Welt, doch ist die Art und Weise wie wir die Welt „aufnehmen“ vergleichbar. Wir sind in der Lage räumlich zu sehen, zeitlich zu erleben und mit unserem Verstand begrifflich zu ordnen. Mit Hilfe dieser „Erkenntniswerkzeuge“ verständigen wir uns über etwas miteinander.
Aber kann die Welt in völlig anderen Erkenntnisspiegeln (z,B 5. Dimension) völlig anders erscheinen.
19.Moral
Was ist Moral? Vom lateinischen her bedeutet es (wie Ethos) Sitte, Gewohnheit oder Brauch.
Wenn man etwas moralisches tun will, sollte man sich meist an der Allgemeinheit orientieren.
Oft weiß diese ganz genau, was man tun soll und was normal ist. Doch wenn die Allgemeinheit z.B Lügen für gutheißen würde, so müßte dies nicht bedeuten, das Lügen in Ordnung sei. Es gibt auch moralische Gesetze an die sich die Allgemeinheit richten sollte, aber vielleicht nicht richtet. ( Du sollst nicht lügen, ein moralisches Gesetz aus der Bibel.)
19.1 Verhalten
Wir maßen uns zwar an, Verhaltensweisen als richtig und falsch oder positiv und negativ zu bewerten, doch bewertet man sie als moralisch oder unmoralisch, so setzt man sie mit den anderen Begriffen gleich. Doch muß man unterscheiden zwischen Moral und Sitte. Schließlich ändern sich Zeiten und Sitten und der Spruch „ andere Länder - andere Sitten“ macht dies wohl auch deutlich. Oder ist es heutzutage etwa unmoralisch sich auf der Straße zu küssen? Vor 100 Jahren wäre dies unmoralisch gewesen.
Doch hat Moral den Anspruch etwas allgemein gültiges, ein fester Grundsatz zu sein. Oder kann sie überhaupt feste Grundsätze liefern. Menschen und Umgebung verändern sich, oder? Sollte man dann nicht moralische Grundsätze an solchen Veränderungen festmachen? Also doch den Sitten gleichsetzen? Dabei muß man allerdings bedenken, das manch moralischer Grundsatz Jahrtausende überdauert hat, wie das Gebot Du sollst nicht lügen. Dieses Gebot schien dem Mensch und ,was wichtiger ist, der Gemeinschaft entgegengekommen zu sein. Nicht unbedingt immer, aber grundsätzlich ist es wichtig dieses Gebot (wer immer diese aufgestellt hat) einzuhalten. Im Zusammenleben mit Anderen hat es sich bewährt, man schenkt dem Einhaltendem Vertrauen. Für die Gemeinschaft ist dieses Gebot gut, für den einzelnen u. U schlecht.
19.2 GUT &BÖSE
Philosophen haben sich mit der Frage nach GUT&BÖSE beschäftigt.
Z.B Sokrates, der sowieso ein eifriger Moralphilosoph war, fragte: Ist da Handeln eines Menschen verständlich und u. U zu rechtfertigen? Ist der Mensch dann noch böse oder hat er sich dann unmoralisch verhalten? Sokrates hat drei Regeln für die Beantwortung der Frage nach GUT & BÖSE aufgestellt:
1.Nicht Gefühle, sondern Argumente sollen uns leiten
2. Bei der Beantwortung moralischer Fragen soll man sich nicht auf das berufen , was andere gesagt haben. Sie können irren
3.Nur die Frage, was moralisch richtig oder falsch ist, sollte die Moralphilosophen interessieren, nicht aber was was mit uns passiert, wenn wir uns so oder anders verhalten.
19.3 Handeln
Handeln und Tun ist in der Regel motiviert. Es gibt Gründe, die mich veranlassen etwas zu tun oder zu lassen, z.B lügen. Auch müssen die Folgen bedacht werden.
Sich nach Rechtsnormen zu verhalten, ist weder moralisch noch unmoralisch.
Den Geboten und Verboten der Moral ist vor allem ein Sonderstatus gegenüber allen anderen Regeln menschlichen Miteinanders einzuräumen, weil ihre Anerkennung das Zusammenleben in einer Gemeinschaft überhaupt erst ermöglicht bzw.ihre Nichtbeachtung das Führen einer neschenwürdigen Existenz bedroht, einengt oder unmöglich macht.
Moralische Vorschriften sind jedermann bekannt, auch wenn er sich dessen viellecht nicht bewußt ist.
19.4 Klugheit
Die moralisch „Guten“ können oft die „Dummen“ sein, denn manchmal ist es klüger, ein moralisches Gesetz nich t einzuhalten.
Wer moralisch handeln will, sollte immer das „Wohl und Wehe“ seiner Mitmenschen interessieren.
Doch wer nur die guten Folgen als Maßstab für die Gutheit einer Tat gelten lassen will, sieht sich mit dem Problem konfrontiert, dass jemand gute Absichten heht, aber aufgrund bestimmter Umstände diese seine Absichten nicht ebenso gut in die Tat umsetzen kann oder das Gegenteil von dem erreicht, was er ursprünglich wollte. Kann man also nur die Absichten moralisch bemessen? Über diese Frage bzw. über die Antwort kann man lange streiten.
19.5 Handlungsfreiheit
Ist jemand erst dann beurteilbar, wenn er frei handeln kann?
Handlungsfreiheit ist beeinflußbar bzw. Handeln ist von allen möglichen Faktoren beeinflußt ( und sei es von moralischen Gesetzen).
19.6 Der kategorische Imperativ
Kant sagt sinngemäß, dass jeder der moralisch gut handeln will, von seiner eigenen Handelsweise muß wollen können, dass sie jedermann in eben derselbenWeise tun solle. Für Kant stellt der kategorische Imperativ das einzige und oberste Moralgebot menschlichen Handelns. Laut Kant ermöglicht der kateg. Imperativ die Möglichkeit frei zu sein. Wer nämlich von seiner Handlungsweise wollen kann, dass sie zu einem allgemeinem Moralgesetz werde, läuft nicht die Gefahr, lediglich sein eigenes Wohl im Auge zu haben. Er befreit sich zugleich von jeder Art von Fremdbestimmung.
20. Freitod oder Selbstmord
Kann man es prinzipiell gutheißen oder ablehnen, das ein Mensch sich selbst tötet? Wenn wir diese Frage moralisch betrachten kann man leicht in eine Zwickmühle kommen.
Wenn man eine moralische Beurteilung fällt und das (mit)menschliche Wohl in den Mittelpunkt stellt, kann man eine Selbsttötung als Wohl für den Einzelnen oder sogar für die Allgemeinheit sehen. Die Befürwortung der Selbsttötung steht allerdings zu dem obersten Ziel und Zweck der Moral: dem Erhalt und der Entfaltung eines menschenwürdigen Lebens. Auch erhebt sich die Befürwortung der Selbstötung über alle Moralgesetze, die vom Leben abhängig sind und damit nichtig werden.
Camus sieht die Selbsttötung sogar als einziges ernsthaftes Problem der Philosophie.
LESETIPS: A. Anzenbacher „Einführung in die Philosophie“, „Einführung in die Ethik“;
J. M. Bochénski „Wege zum philosophischen Denken“;
E. A. Abbot „Flächenland“ ; K. Poppper „Objekte Erkenntnis“; P. Watzlawick „Wie wirklich ist die Wirklichkeit?“;
B. Russell „Probleme der Mathematik“; G. Schulte „ Das Auge der Urania“;
G. Patzig „Ethik ohne Metaphysk“; J. L. Mackie „Ethik. Auf der Suche nach dem Richtien und Falschen“
I.Kant „Grundlegung zur Metaphysik“; QUELLE: Michael Wittschier „Erkenne dich selbst“
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- Alexandra Baas (Author), 1999, Erkenne Dich selbst - Abenteuer Philosophie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101548