Ein Abgrund tat sich auf: Die Weltwirtschaftskrise von 1929 bis 1932 stürzte Nationen in Chaos und Elend, ein Ereignis, dessen Nachwirkungen bis heute spürbar sind. Dieses Buch analysiert die verheerenden Ursachen und Konsequenzen dieser globalen Katastrophe, von den überhitzten Aktienmärkten der „Goldenen Zwanziger“ bis zum dramatischen Börsencrash, der eine Kettenreaktion auslöste. Es beleuchtet die verfehlten politischen Reaktionen in Deutschland unter Reichskanzler Brüning, dessen Sparpolitik die Krise nur verschärfte und den Aufstieg extremistischer Kräfte wie der NSDAP begünstigte. Im Kontrast dazu untersucht es den „New Deal“ von Franklin D. Roosevelt in den USA, ein ambitioniertes Programm zur Ankurbelung der Wirtschaft und zur Linderung der Not, das jedoch seine Grenzen hatte. War es wirklich der New Deal, der die USA rettete, oder erst der Zweite Weltkrieg? Tauchen Sie ein in die komplexen Zusammenhänge von Überproduktion, spekulativen Blasen, Bankenkrisen und politischem Versagen. Verstehen Sie, wie der Dawes-Plan Deutschland in eine Abhängigkeit von US-Krediten trieb und wie die Deflationspolitik Brünings die Arbeitslosigkeit in die Höhe schnellen ließ. Entdecken Sie die unterschiedlichen Lösungsansätze und ihre jeweiligen Erfolge und Misserfolge. Dieses Buch bietet eine umfassende Analyse der Weltwirtschaftskrise, ihrer Akteure und ihrer langfristigen Auswirkungen auf die Weltordnung. Es ist eine Mahnung an die Zerbrechlichkeit wirtschaftlicher Stabilität und die Notwendigkeit vorausschauender Politik in Krisenzeiten. Erfahren Sie mehr über den „Schwarzen Donnerstag“, die Rolle der Reparationszahlungen, das Scheitern der Weimarer Republik und die Entstehung des „Deficit Spendings“ nach Keynes. Ein Muss für alle, die die Geschichte verstehen und aus ihr lernen wollen, um die Herausforderungen der Gegenwart besser zu meistern.
Weltwirtschaftskrise 1929-1932
Historie: - stetiges Wirtschaftswachstum in USA und Deutschland
- wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland basiert auf Krediten aus der USA (Dawes-Plan)
- es kommt zu einer Überproduktion in den USA
- Gewinne der Firmen werden an der Börse angelegt aufgrund der größeren Gewinnaussichten
» Boom an der Börse
- es kommt zur Überbewertung der Aktien » Kursabsturz » Banken (USA) ziehen ihre Kredite zurück
- eigentliche Krise in den USA dehnt sich so zu einer Weltwirtschaftskrise aus
- Finanzschwierigkeiten in den europäischen Staaten
Konsequenzen: „schwarzer Donnerstag /Freitag“ 24./25.10.1929 rapider Verfall der Börsenkurse Größte Einbrüche allerdings am 23.10. und am 28.10.
- Deutschland: - Krise hat sich bereits 1927 angekündigt
- » Börsenkurse an der Berliner Börsen fallen
- » 1928 Investitionen der Unternehmer sinken
- drastischer Anstieg der Arbeitslosenzahlen
1929/30 3 Mio. – 1931 ca. 5 Mio. - 1932 6,04 Mio.
- mehrere Banken gehen pleite
- aufgrund des Mangels an Geldmitteln sinkt Nachfrage
»» kein Geld für eine gegensteuernde Wirtschaftspolitik
»» es kommt zur Radikalisierung, KPD und NSDAP haben starken Zulauf bei den Reichstagswahlen 1930 1932
Wirtschaftspolitik gegen die Krise:
USA Ausarbeitung des „NEW DEAL“ durch Th. Roosevelt besteht aus: Emergency Banking Relief Act
Economy Act
Agricultural Adjustment Act National Industrial Recovery Act Public Works Administration Unemployment Relief Act
Civil Works Administration Tennessee Valley Authority National Labor Relations Act Social Security Act
Revenue Act
Die 3 Ziele des NEW DEALs
- Reform des Bankenwesen
- Überwachung und Kontrolle des Handels mit Wertpapieren
- Schaffung von gesetzlichen Grundlagen für eine Inflationspolitik zur Bekämpfung der Deflation
Maßnahmen:
- Schließung von konkursreifen Banken
- Anschluss der übrigen Banken an das FRS (=Federal Reserve System)
- Festigung des Kreditsystems durch staatliche Garantien
- staatliche Überwachung der Banken und Börsen
- Abwertung des Dollar – Goldwertes (Abwertung gegenüber britscher und französischer Währung
- Aufhebung der Prohibition (Verbot von Alkohol 1920 – 1933)
- Vergabe von Staatsaufträgen
- Entlastung der verschuldeten Farmer (Farmer Relief Act)
- Förderung des Außenhandels (Zollgesetzgebung)
Zusammenfassung:
- der NEW DEAL konnte Massenarbeitslosigkeit nicht beseitigen (1939 wieder 10 Mio.
- durch den NEW DEAL stieg die Staatsverschuldung von 22,5 Mrd. US$ auf 40,4 US$ allerdings stieg das BSP dafür von 55,6 Mrd. US$ auf 90,5 Mrd. US$
- Politik des „deficit spendings“ nicht ausreichend angewendet ausgeglichener Staatshaushalt war Roosevelt wichtiger
- Nicht der NEW DEAL sondern der 2.Weltkrieg bringt die USA aus der Weltwirtschaftskrise
Deutschland (Weimarer Republik)
- Zentrumspolitiker Brüning wurde zum Kanzler
- seine Politik ist genau entgegengesetzt zur amerikanischen Politik
- Staatsverschuldungen sollen möglichst vermieden werden
- eiserne Sparsamkeit wird verordnet (Geldwert soll stabil bleiben, Inflation soll verhindert werden)
- »» wird als Deflationspolitik bezeichnet Maßnahmen:
- 25% Gehaltskürzung im öffentlichen Dienst
- Erhöhung der Einkommenssteuer um 5% für Einkommen über 8000 RM
- Ledigensteuer von 10%
- Erhöhung der Arbeitslosenversicherungsbeiträge von 3,5% auf 4,5%
- Senkung der Ausgaben für die Arbeitslosenversicherung Von 1821 Mio. RM auf 721 Mio. RM
- Erhöhung des Diskontsatzes von 5% auf 15%
- Erhöhung des Lombardsatzes auf 20%
Weiterer Verlauf
- Reparationszahlungen konnten und wollten nicht mehr bezahlt werden
- » Frankreich und England dadurch ebenfalls mit in die Krise hineingerutscht
- Vorschlag Hoovers: Zahlungen für ein Jahr auszusetzen, schließlich Erlassung der Schulden auf 3 Mrd. « sind nie bezahlt worden
- Brünings Maßnahmen fanden keine keine Mehrheit im Reichstag
- » Notverordnungen Art. 48 = Auflösung des Reichsages » Neuwahlen
- » Nationalsozialisten ziehen in den Reichstag ein
- Brünings Politik ist gescheitert
Erläuterungen:
Deficit spending: Maßnahme der Konjunkturpolitik, bei der der Staat seine Ausgaben erhöht, um einer Rezession oder Unterbeschäftigung entgegenzuwirken. Dazu können sowohl die Ausgaben durch Aufnahme von Schulden erhöht als auch die Einnahmen z.B. durch Senken der Steuersätze vermindert werden. So erhöhen sich die verfügaren privaten Einkommen, was positiven Effekt auf die Nachfrage haben kann.
Wurde von Keynes in seiner Wirtschaftstheorie aufgenommen
Einzelne Akte des NEW DEAL:
Häufig gestellte Fragen zur Weltwirtschaftskrise 1929-1932
Was waren die Hauptursachen der Weltwirtschaftskrise 1929-1932?
Die Weltwirtschaftskrise wurde durch eine Kombination von Faktoren ausgelöst, darunter ein stetiges Wirtschaftswachstum in den USA und Deutschland, wobei die deutsche Wirtschaft stark von Krediten aus den USA (Dawes-Plan) abhängig war. Es kam zu einer Überproduktion in den USA, und Firmengewinne wurden an der Börse angelegt, was zu einem Boom führte. Dieser Boom führte zu einer Überbewertung der Aktien, was schließlich zu einem Kursabsturz führte. US-Banken zogen daraufhin ihre Kredite zurück, wodurch sich die Krise von den USA auf die ganze Welt ausweitete.
Welche Konsequenzen hatte der "Schwarze Donnerstag/Freitag" (24./25.10.1929)?
Der "Schwarze Donnerstag/Freitag" markierte einen rapiden Verfall der Börsenkurse. In Deutschland kündigte sich die Krise bereits 1927 an, mit fallenden Börsenkursen und sinkenden Investitionen ab 1928. Dies führte zu einem drastischen Anstieg der Arbeitslosenzahlen.
Wie hoch war die Arbeitslosigkeit in Deutschland während der Weltwirtschaftskrise?
Die Arbeitslosenzahlen in Deutschland stiegen von 3 Millionen im Jahr 1929/30 auf etwa 5 Millionen im Jahr 1931 und 6,04 Millionen im Jahr 1932.
Wie reagierten die USA auf die Weltwirtschaftskrise?
Die USA entwickelten den "New Deal" unter Präsident Franklin D. Roosevelt. Dieser bestand aus einer Reihe von Gesetzen und Programmen, die darauf abzielten, das Bankenwesen zu reformieren, den Handel mit Wertpapieren zu überwachen und zu kontrollieren und gesetzliche Grundlagen für eine Inflationspolitik zur Bekämpfung der Deflation zu schaffen. Zu den Maßnahmen gehörten die Schließung konkursreifer Banken, der Anschluss der übrigen Banken an das Federal Reserve System (FRS), staatliche Garantien zur Festigung des Kreditsystems, staatliche Überwachung der Banken und Börsen, die Abwertung des Dollars, die Aufhebung der Prohibition, die Vergabe von Staatsaufträgen, die Entlastung verschuldeter Farmer und die Förderung des Außenhandels.
War der "New Deal" erfolgreich?
Der "New Deal" konnte die Massenarbeitslosigkeit nicht vollständig beseitigen (1939 gab es immer noch 10 Millionen Arbeitslose). Die Staatsverschuldung stieg, aber auch das Bruttosozialprodukt (BSP). Die Politik des "Deficit Spending" wurde nicht ausreichend angewendet, da Roosevelt einen ausgeglichenen Staatshaushalt priorisierte. Der Zweite Weltkrieg brachte die USA letztendlich aus der Weltwirtschaftskrise.
Wie reagierte Deutschland (Weimarer Republik) auf die Weltwirtschaftskrise?
Unter Reichskanzler Brüning verfolgte Deutschland eine gegenteilige Politik im Vergleich zu den USA. Es wurde versucht, Staatsverschuldungen zu vermeiden und eiserne Sparsamkeit verordnet (Deflationspolitik). Maßnahmen umfassten Gehaltskürzungen im öffentlichen Dienst, Erhöhungen der Einkommenssteuer und Arbeitslosenversicherungsbeiträge sowie Senkungen der Ausgaben für die Arbeitslosenversicherung. Der Diskont- und Lombardsatz wurden erhöht.
Was war das Ergebnis der deutschen Politik zur Krisenbewältigung?
Die Reparationszahlungen konnten nicht mehr geleistet werden, was auch Frankreich und England in die Krise hineinzog. Brünings Maßnahmen fanden keine Mehrheit im Reichstag, was zur Auflösung des Reichstags und Neuwahlen führte. Die Nationalsozialisten zogen in den Reichstag ein. Brünings Politik scheiterte letztendlich.
Was bedeutet "Deficit Spending"?
"Deficit Spending" ist eine Maßnahme der Konjunkturpolitik, bei der der Staat seine Ausgaben erhöht, um einer Rezession oder Unterbeschäftigung entgegenzuwirken. Dies kann durch Aufnahme von Schulden oder Senkung der Steuersätze geschehen. Ziel ist es, die verfügbaren privaten Einkommen zu erhöhen und die Nachfrage anzukurbeln. Diese Theorie wurde von John Maynard Keynes entwickelt.
- Quote paper
- Sven Gerber (Author), 2001, Die Wirtschaftspolitk der USA und der Weimarer Republik während der Weltwirtschaftskrise, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101481