Ziel dieser Arbeit ist es, das eheliche (Lügen)Konstrukt in Strickers Begrabenem Ehemann unter besonderer Berücksichtigung der listigen, lustvollen Frau und des tumben, naiven Mannes aufzuzeigen. Primär soll der Frage nachgegangen werden, welchen Stellenwert die beiden Akteure im ehelichen Zusammenleben einnehmen und wie sich das Verhältnis der Eheleute zueinander gestaltet.
Das Bild ,der‘ mittelalterlichen Frau, als ein der Willkür und Gewalttätigkeit ihres Ehemannes unterlegenes Wesen, ist ein gängiges, wenn auch trügerisches. Beschäftigt man sich genauer mit der Novellistik des Mittelalters, insbesondere mit Texten des Strickers, so erschließt sich ein ganz anderes Mittelalterbild, nicht nur in Bezug auf die noch so unterdrückte Frau, sondern auch auf das oftmals düster und finster dargestellte Zeitalter. All diesen Vorurteilen steht Strickers aberwitzige Märe Der begrabene Ehemann gegenüber, welches die vorliegende Seminararbeit hinsichtlich der Ehe als gemeinschaftliches Lügenkonstrukt zu untersuchen versucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Konzeption der Ehe im 13. Jahrhundert
- Der Ordo-Gedanke des Mittelalterlichen Weltbildes
- Der Ehebruch als verachtenswerte Geschlechtslust
- Die Darstellung beider Eheleute in Mären
- Die listige Ehefrau
- Der tumbe Ehemann
- Analytischer Teil - Der begrabene Ehemann
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert Strickers Märe "Der begrabene Ehemann" und untersucht die Ehe als gemeinschaftliches Lügenkonstrukt. Besonderes Augenmerk liegt auf den Rollen der listigen, lustvollen Frau und des tumben, naiven Mannes im ehelichen Zusammenleben.
- Das Ehe-Konstrukt im 13. Jahrhundert und der Ordo-Gedanke
- Die Darstellung der Ehefrau und des Ehemanns in Mären
- Das Spannungsverhältnis zwischen Moral und Witz in Strickers Mären
- Die Bedeutung der Ehe im Kontext des mittelalterlichen Weltbildes
- Die Rolle der Lüge und der Täuschung im ehelichen Zusammenleben
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Konzeption der Ehe im 13. Jahrhundert und setzt den Fokus auf den Ordo-Gedanken und die Folgen von Ehebruch. Es werden die verschiedenen Vorstellungen von Ehe und Ehepartnern im Mittelalter erörtert.
Das zweite Kapitel widmet sich der Darstellung der Ehepartner in Mären, insbesondere der listigen Frau und dem tumben Ehemann, deren typische Charaktereigenschaften für die weitere Analyse relevant sind.
Der analytische Teil befasst sich mit ausgewählten Passagen aus "Der begrabene Ehemann", wobei Handlungen und Gedanken der Eheleute in den Vordergrund gerückt werden.
Schlüsselwörter
Mittelalterliche Ehe, Märe, Der Stricker, Ordo-Gedanke, Ehebruch, Geschlechterrollen, Lügenkonstrukt, listige Frau, tumber Mann.
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- Anonym (Author), 2021, Die Gestaltung der Eheleute in Strickers "Der begrabene Ehemann", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1014199