Einleitung Die Verinnerlichung gesellschaftlicher Herrschaftsstrukturen führt zu einer immer wiederkehrenden Verfestigung der Geschlechterrollen. Männliche Männer und weibliche Frauen sind ist es, was die herrschende Klasse, - meistens Männer, will! Bourdieu zeigt auf, wie die Hegemonie der Männer, meist auch von den Frauen getragen, sich auf den, als natürlich empfundenen Differenzen der Geschlechterpräsentation gründet. Versteckt hinter den Charakteristika des Sexus kann sich die Männerherrschaft, als von Natur aus gegeben, immerfort reproduzieren.
Die zentralen Gedanken dieses Aufsatzes beziehen sich auf einem Text Bourdieu's mit dem Titel: Die männliche Herrschaft,
welcher, angeregt durch feministischer Theoriedebatte, die Konstruktion von Geschlecht und ihre Wirkungen beschreibt.
Geleitet von der Absicht, Bourdieu`s Gedanken in seinem Sinn wiederzugeben leite ich, nach einer kurzen Biographie, zu seiner Forschung und den von ihm geprägten Begriff des Habitus über. Anschließend werde ich seine Darstellung zur männlichen Herrschaft besprechen und abschließen mit, wie ich meine, seiner eher pessimistischen Prognose einer möglichen Emanzipation der Welt von morgen.
Inhalt
Einleitung
1. Pierre Bourdieu
1.1. Person
1.2. Forschung
2. Der Habitus
3. Der Mensch als Gefangener der Kultureinflüsse
4 Männliche Herrschaft
4.1. Geschlechtsrollenzuschreibung
4.2. Spiegelungen des Alltagshandeln
4.3. Die Somatisierung der Herrschaftsverhältnisse
4.4. Die gesellschaftliche Konstruktion des Geschlechts
4.5. Abschließende Gedanken
Literaturliste
Einleitung
Die Verinnerlichung gesellschaftlicher Herrschaftsstrukturen führt zu einer immer wiederkehrenden Verfestigung der Geschlechterrollen. Männliche Männer und weibliche Frauen sind ist es, was die herrschende Klasse, - meistens Männer, will! Bourdieu zeigt auf, wie die Hegemonie der Männer, meist auch von den Frauen getragen, sich auf den, als natürlich empfundenen Differenzen der Geschlechterpräsentation gründet. Versteckt hinter den Charakteristika des Sexus kann sich die Männerherrschaft, als von Natur aus gegeben, immerfort reproduzieren.
Die zentralen Gedanken dieses Aufsatzes beziehen sich auf einem Text Bourdieu's mit dem Titel: Die männliche Herrschaft,
welcher, angeregt durch feministischer Theoriedebatte, die Konstruktion von Geschlecht und ihre Wirkungen beschreibt.
Geleitet von der Absicht, Bourdieu`s Gedanken in seinem Sinn wiederzugeben leite ich, nach einer kurzen Biographie, zu seiner Forschung und den von ihm geprägten Begriff des Habitus über. Anschließend werde ich seine Darstellung zur männlichen Herrschaft besprechen und abschließen mit, wie ich meine, seiner eher pessimistischen Prognose einer möglichen Emanzipation der Welt von morgen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Pierre Bourdieu
1.1 Person
Pierre Bourdieu,
geb. am 1.8.1930 in Denguin, geht zunächst den Weg der traditionellen geisteswissenschaftlichen Ausbildung.
Als Schüler der Ècole Normale Supèrieure wird er dort bereits mit 25 Jahren Assistenzprofessor und ein Jahr später ist er als Hochschullehrer an der Sorbonne. Mit der Berufung 1964 als Professor an die Ècole Pratique des Hautes Ètudes beginnt Bourdieu's Bilderbuchkarriere: 1968 Leiter des Centre de Sociologie Europèen, seit 1982 Berufung an
das renommierte Collège de France.1
Bourdieu ist einer der wichtigsten Soziologen in Frankreich und Europa und einer der Hauptvertreter des sozialwissenschaftlichen Strukturalismus.2 Er bezieht diesen Ansatz auf objektiv erfassbare Lebensbedingungen und auf symbolische Formen des sozialen Lebens wie Sprache, Mythos, Religion und Kunst.
1.2. Forschung
Er analysiert die soziale Konstruktion der symbolischer Ordnung, die Sichtweisen, Ordnungsschemata und Vorstellungen, in denen sich die Welt den Menschen darstellt. Sein soziologisches Verständnis steht, nach seinen eigenen Aussagen, in Zusammenhang mit seinem Werdegang:
,,ich denke, dass der Umstand, an die Eliteschule gekommen zu sein, ohne über den entsprechenden Habitus zu verfügen, zwar Anpassungsschwierigkeiten schafft, einem aber auch in vielerlei Hinsicht die Augen öffnet." 3
Feldstudien unter den Kabylen, die in einem nordalgerischen Gebirgszug lebende
Berbergesellschaft, führen zu theoretischen Überlegungen, die sein gesamtes späteres Werk durchziehen.
Auf der Suche nach Erklärungen gesellschaftlicher Zusammenhänge lenkt er häufig seinen Blick auf scheinbar Nebensächliches wie Kleidung, Fotografie oder die Eßgewohnheiten. Auf diese Weise schärft er unseren Blick für die vielen, meist unbeachteten, `Nichtigkeiten´4 des
Alltags. Er analysiert die den einzelnen Elementen inhärente Struktur, ihre Wertvorstellungen und ihr auf einander bezogen sein. Um das Repertoire kultureller Praktiken, das den Mitgliedern einer sozialen Einheit jeweils gemeinsam ist, mit einem Begriff zu fassen, prägt
er den (später genauer erläuterten) Begriff des Habitus5 als zweite, durch Kultur
verinnerlichte, Natur des Menschen.
Seine theoretischen Konstrukte und seine methodischen Vorgehensweisen erörtern Zusammenhänge rund um den Themenkreis "Strukturen sozialer Ungleichheit" und die ihnen innewohnenden Herrschaftsbeziehungen. Um diese aufzuzeigen, richtet er seine Untersuchungen auf die verschiedensten gesellschaftlichen Bereiche und Institutionen wie: Soziale Schichten, Bildung, Politik, Familie und Geschlechterrollen.
Vorgefundene Strukturen sind für ihn nicht perse vorhanden, sondern die handelnden Individuen sind es, die diese Strukturen ausmachen und aufrecht erhalten. Daraus resultiert die Frage: Welche gesellschaftlichen Strukturen führen dazu, dass die der Herrschaft Unterworfenen, diese Unterwerfung zulassen, diese anerkennen und auf diese Weise dieselbe
mit - konstruieren und reproduzieren.6 7
2. Der Habitus
"Der Habitus ist Erzeugungsprinzip objektiv klassifizierbarer Formen von Praxis und Klassifikationssystem dieser Formen". 8
Er erzeugt Formen des Verhaltens und der Wertung. Diese entstehen nicht willkürlich, sondern durch Einfluss des sozialen Raumes9. So wie der jedem Individuum inhärente Habitus durch den sozialen Raum strukturiert wird, strukturiert er selbst anhand jener Strukturierung Systeme der Erzeugung von Verhalten (Praxisformen) und Bewertung (Geschmack). Er ist also strukturierte und strukturierende Struktur in einem10. Zwei Punkte lassen sich daraus erkennen:
[...]
1 Biografische Daten: vgl. Treibel, A. Einführung in soziologische Theorien der Gegenwart. Opladen 1997 : 200
2 Sammelbezeichnung für verschiedene Theorieansätze, die alle methodisch auf F. de Saussures These zurückgreifen, dass zwischen dem Wort als Ausdruck und als Bedeutung keine natürliche Beziehung bestehe. Phänomene können daher nicht als Einzelerscheinung betrachtet werden, sondern erhalten ihre Bedeutung erst als Elemente eines Systems. Als Vertreter gelten: u.a. C. Lèvi-Strauss, L. Althusser, J. Lacan, R. Barthes. (Nach Lexikon zur Soziologie hrgs. Fuchs- Heinritz u.a. Westdeutscher Verlag, Opladen 1995)
3 Bourdieu, P. Satz und Gegensatz. Über die Verantwortung des Intellektuellen. Berlin: Wagenbach, 1989 :36
4 Treibel, A.: Einführung in soziologische Theorien der Gegenwart. Leske u. Budrich, Opladen 1997 : 200
5 Bourdieu zufolge produzieren Familie, Schule und Kulturindustrie einen für jede soziale Einheit spezifischen Habitus, indem sie für dessen Verinnerlichung seitens der Individuen sorgen, denen dann der Habitus zur zweiten Natur wird. Der Habitus dient der Unterscheidung zwischen verschiedene soziale Einheiten und deren jeweiligen Mitgliedern. Aus: Lexikon zur Soziologie: Hrsg. Von Werner Fuchs-Heinritz. Opladen: Westdt. Verl. 1995:
6 Vgl. Dölling, I. Krais, B. : Ein alltägliches Spiel Geschlechterkonstruktion in der sozialen Praxis. Suhrkamp Ffm 1997 :10
7 Diese Sicht auf die zwei Seiten der Macht, teilt er mit Norbert Elias und Antony Giddens.
8 Pierre Bourdieu : Die feinen Unterschiede. Suhrkamp Ffm. 1982 : 277
9 den Begriff des sozialen Raumes verwendet er lieber als den Begriff der Klasse für missverständlich hält. B. definiert den Begr. sozialen Raum als die objektiv erfassbaren Lebensbedingungen und die daran gebundene/ darin enthaltene Wertvorstellungen, wie sie jeder Mensch für sich selbst in seinem Lebensraum seit Beginn seiner Wahrnehmung erfährt. Ihm weist B. hohe Bedeutung zu, da er das prägende Element im Heranwachsen eines jeden darstellt er den einen konditionierenden Effekt ausübt. strukturierende Struktur. Vgl. Pierre Bourdieu : Die feinen Unterschiede Suhrkamp Ffm. 1982 : 279
10 Bourdieu, P. in Dölling, I. Krais, B. : Ein alltägliches Spiel Geschlechterkonstruktion in der sozialen Praxis. Suhrkamp Ffm 1997 : 154
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