Was, wenn die Geschichten, die wir über Nächstenliebe und Erlösung zu kennen glauben, in einem völlig neuen Licht erscheinen? Das Lukasevangelium, verfasst von einem gebildeten Arzt und Weggefährten des Paulus, entführt uns in eine Welt, in der Jesus nicht nur als Messias, sondern als Heiland der Ausgestoßenen, der Kranken und der sozial Benachteiligten agiert. Diese tiefgründige Analyse des Evangeliums beleuchtet, wie Lukas die Botschaft der Menschenliebe Gottes verkündet und ein Idealbild christlichen Verhaltens aufzeigt, insbesondere im Umgang mit Reichtum und Besitz. Entdecken Sie die einzigartigen Gleichnisse und Heilungen, die Lukas so besonders machen, und tauchen Sie ein in die Welt der urchristlichen Gebete und Hymnen. Doch das Lukasevangelium ist nur der Anfang: Zusammen mit der Apostelgeschichte bildet es ein Doppelwerk, das die Fortsetzung des Wirkens Jesu in der frühen Kirche schildert. Verfolgen Sie die Verbreitung des christlichen Glaubens durch Petrus und Paulus, von Jerusalem bis nach Rom, und erleben Sie die Konflikte und Triumphe der ersten Christen. Dieses Buch bietet nicht nur eine detaillierte Analyse der lukanischen Schriften, sondern wirft auch einen frischen Blick auf theologische Grundgedanken und die Bedeutung des christlichen Lebens im Alltag. Es ist eine Einladung, die vertrauten Geschichten neu zu entdecken und sich von der zeitlosen Botschaft der Liebe, Barmherzigkeit und Hoffnung inspirieren zu lassen. Tauchen Sie ein in eine Welt, in der das Evangelium zur sozialen Verantwortung ruft und die Frage nach dem Umgang mit Reichtum und Macht neu stellt. Eine unverzichtbare Lektüre für alle, die sich für Theologie, Geschichte des Christentums und die tiefere Bedeutung der biblischen Botschaft interessieren. Erfahren Sie, wie die Lehren des Lukas bis heute relevant sind und unser Verständnis von Glaube und sozialer Gerechtigkeit prägen können.
1.) Allgemeines
a) der Verfasser
„Lukas der geliebte Arzt“ Kol 4,4
Viele Krankheitsgeschichten und Heilungen werden beschrieben, das deutet darauf hin, dass er Arzt oder zumindest ein Kundiger der menschlichen Physik war; er war wohl ein gebildeter Hellenist (einer der griechische Bildung genossen hat), er verwendet und war ein Heidenchrist. Wahrscheinlich aus Antiochien stammend und Reisebegleiter des Paulus.
Der Verfasser ist wichtig für:
- Irrglauben
- autoritärer Verfasser
b) Quellen :
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
S-Lukas Mathäus -S
Es gibt 3 Phasen in denen es entsteht:
2 Quellen-Theorie
- es geschieht
- es wird weitererzählt
- es wird aufgeschrieben
c) Abfassungszeit und Ort:
Zeit: Nach dem Untergang Jerusalems 70 nach Christus (Aufstand von Juden = Römer erobern Jerusalem wieder) zwischen 80 und 90 n. Chr.
Ort: Abfassungsort in Kleinasien oder Griechenland Parusie: Wiederkommen Gottes
d) Adressaten:
Lk 1,1-4
An den Theophilus und dessen heidenchristliche Gemeinde
e) Aufbau
Orientiert sich nach Markusevangelium: keine Kindheitsgeschichte
Das Vorwort: 1,1-4
Die Vorgeschichte: 1,5-2,52
Die Vorbereitung des Wirkens Jesu: 3,1-4,13
Das Wirken Jesu in Galiläa: 4,14-9,50
Auf dem Weg nach Jerusalem: 9,51-19,27
Die letzten Tage in Jerusalem: 19,28-21,38
Die Leiden und die Auferstehung Jesu: 22,1-24,53
- „kleine Einschaltung“ = „Feldrede“ Lk 6 enthält Elemente aus der Bergpredigt
- „große Einschaltung“ = „Reisebericht“ Lk 9-18 umfangreicher Bericht über die Reise Jerusalems
Kindheitsgeschichte: Parallelvergleich mit Johannes d. Täufer
f) Eigenarten des Lukas:
a.) Sondergut: Gleichnisse (vom barmherzigen Samariter, verlorenen Sohn, vom Seemann)
b.) Sondergut: Heilungen (Heilung eines Aussätzigen, Heilung eines Gelähmten, eines Mannes am Sabbat)
c.) Urchristliche Gebete und Hymnen: Lobgesang Mariens (Magnificat) Lk 1,46 ff, Lobgesang des Zacharias Lk 1,68 ff, Lobgesang Simeons Lk 2,29 ff
d.) Doppelwerk: in eins zu sehen mit Apostelgeschichte ( Jesus wirkt in der Kirche weiter)
2.) Jesusbild des Lukas
Im Zentrum: Verkündigung der Frohbotschaft in erzählten Geschichten durch Jesus
- Jesus ist der Heiland der Kranken, der Verlorenen und sozial Enträchteten (z.B.: Zöllner, Sünder, usw.)
- Jesus offenbart die Menschenliebe Gottes er will zeigen, dass sich Gott den Menschen zuwendet
- Jesus zeigt wie sich ein Mensch gut und richtig christlich verhalten soll (Barmherzige Samariter)
- In Jesus erreicht die Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen ihren Höhepunkt fortgetragen in der Geschichte der Kirche Christi (vgl. Apg); Zentales Bild (gemeinsames Mahl)
3.) Christliches Leben nach Lukas
- Nach dem Vorbild Gottes sollen die Christen in dienender Liebe leben (Auch dem Fremden oder Feind gegenüber)
Lk 6,27-36
Lk 10,25-37
- Bewähren muss sich dieses Leben an der Einstellung zum Reichtum und zum Besitz
Lk 12,13-21.33f Lk 14,12-14
Lk 16,9-13
- Aufgerufen sind wir Christen zu sozialen Verhalten (Zivilcourage)
4.) Theologische Grundgedanken nach Lukas
Lk 1,1-4: Lukas ist Angehöriger der heidenchristlichen Generation, besitzt eine entwickelte Vorstellung von Tradition, aber Lehre und Geist sind bei ihm noch nicht an eine Theologie gebunden.
Lk 4,16-30: Predigt in seiner Heimat Nazareth breit ausgestaltet als erstes öffentliches Auftreten Jesu. Er steht in der Tradition der Synagoge und übertrifft sie.
Lk 6,20f 8,1f Jesus wendet sich besonders den Armen der Gesellschaft und warnt vor Reichtum, Überfluss und Heuchelei. Außerdem gibt Lukas wichtige Hinweise auf das Verhalten gegenüber Frauen, die aus der Gesellschaft ausgestoßen waren.
Lk 4,44; 7,17 Jesus wirkt im ganzen jüdischen Raum, nicht bloß in Judäa. Jesu Wirken ist ganz auf das Judentum konzentriert. Heidenmissionen ist erst nach Tod und Auferstehung aktuell.
Lk 13,33f Jerusalem (Stadt des Friedens, des Wohlergehens) ist besonders im Mittelpunkt als Ort von Tod und Auferstehung Jesu. Ursprungsort der Propheten.
Lk 9,37ff Jesus nimmt die Bitte eines Mannes auf und heilt dessen Sohn. Zentrum der Verkündigung des Lukas ist: Jesus ist der Heiland.
5.) Die Apostelgeschichte
a) Entstehung
Zweiter Teil des Lk (Vgl. jeweiliges Vorwort sowie Lk 24,44-49 par Apg 1,4-8) vom selben Vedasser 80-90 geschrieben. Innere Widersprüche (Lk 24, 50f Himmelfahrt am Ostersonntag In Bethhanien; Apg 1,3.12 nach 40 Tagen am Ölberg) und schriftstellerische Ungenauigkeiten (Apg 9,7 hören Begleiter des Saulus eine Stimme, sehen niemanden; Apg 22,9 sehen sie
Licht, hören keine Stimme) sprechen nicht ernsthaft dagegen! Fast gleicher Umfang wie Lk, einheitlicher Ton, Geschlossenheit der Darstellung!
b) Inhalt
Die Apg ist keine Geschichte der Urkirche oder der Apostel, sondern eine Geschichte der Verbreitung des Wortes Gottes durch Petrus (Apg 1-12) und Paulus (Apg 13-28), wobei von jedem der beiden ca. 10 größere Reden eingefügt sind.
1.) Petrus – Teil:
a.) Das Leben der Urgemeinde in Jerusalem (1 -5): Himmelfahrt Jesu. Nachwahl des Mathias. Pfingstereignis, Predigten und Wunder, Verhaftungen und Freilassungen.
b.) Die vorpaulinische Glaubensverbreitung (6-12): Wahl der 7 (Diakone) und Geschichte des Stephanus, Verfolgung u. Zerstreuung der Urgemeinde, Mission des Philippus, Petrus und Johannes, Bekehrung des Saulus, Hinrichtung des Jakobus, Verhaftung und wunderbare Befreiung des Petrus.
2.) Paulus - Teil:
a.) Erste Missionsreise (13-14): Von Antiochia nach Zypern, Kleinasien und zurück. b.) Apostelkonzil In Jerusalem (15) .
c.) Zweite Missionsreise (16-18): Von Antiochia über Kleinasien nach Thessaloniki, Athen, Korinth und zurück.
d.) Dritte Missionsreise (18-21): Ähnlicher Verlauf wie die zweite Reise. Ankunft in Jerusalem.
e.)Gefangennahme, Prozeß und Transport nach Rom (21-28).
c) Quellen
Petrus-Teil: Versch. Einzelerzählungen, schriftliche Stephanusgeschichte, Saulus-Notizen.
Paulus-Teil: 1. „Wir“ - Berichte
2. „Itinerar“ (Reisetagebuch)
3. Paulus-Reden
d) Aussageabsicht
Lk will keine Historiographie vorlegen, sondern eine Theologie des Weges der Kirche von der kleinen Jerusalemer Schar nach Rom und „bis ans Ende der Erde“ (Apg 1,8). Die Apg bezeugt:
- die Universalität des Christentums (Petrus, Paulus)
- die Einheit der Lehre (Apostelkonzil)
- den Siegeszug des Christentums (ohne Bezug auf Verfolgungen bzw. Martyrien von Petrus u. Paulus).
6.) Eigene Meinung :
Meine eigene Meinung zu diesem Thema bezieht sich nicht nur auf das Lukas Evangelium oder die Apostelgeschichte alleine, denn dazu habe ich wohl zuwenig Einblick in diese Schriften. Eher möchte ich kurz erläutern, wie ich als « Laie » zu allen Bibelschriften stehe.
Aufzeichnungen in der Bibel zu lesen, sind immer ein Erlebnis. Ein Erlebnis aus dem Grunde, weil sie eine besondere Eigenart haben, sich lesen zu lassen. Einerseits wirken sie manchmal zu sachlich und unpersönlich, aber andererseits ist es gerade diese Beschreibung, die einen so fasziniert, weil man sich wundert, dass man durch so einen Schreibstil überhaupt Bezug zu dem Erzählten aufbauen kann und so betroffen sein kann.
Häufig gestellte Fragen
Wer ist der Verfasser des Lukas Evangeliums und was sind seine Charakteristika?
Der Verfasser wird als "Lukas der geliebte Arzt" bezeichnet (Kol 4,4). Er war wahrscheinlich Arzt oder zumindest kundig in der menschlichen Physik, gebildeter Hellenist, Heidenchrist und stammte wahrscheinlich aus Antiochien. Er war Reisebegleiter des Paulus.
Welche Quellen nutzte Lukas für sein Evangelium?
Lukas nutzte wahrscheinlich das Markusevangelium (als Quelle Q), weitere Quellen und eigene mündliche oder schriftliche Überlieferungen. Die Entstehung lässt sich in drei Phasen einteilen: Ereignis, Weitererzählung, Aufschreiben.
Wann und wo wurde das Lukas Evangelium verfasst?
Nach dem Untergang Jerusalems (70 n.Chr.), also zwischen 80 und 90 n.Chr. Der Abfassungsort war vermutlich in Kleinasien oder Griechenland.
An wen richtet sich das Lukas Evangelium?
An den Theophilus und dessen heidenchristliche Gemeinde (Lk 1,1-4).
Wie ist das Lukas Evangelium aufgebaut?
Der Aufbau orientiert sich am Markusevangelium. Es enthält ein Vorwort (1,1-4), eine Vorgeschichte (1,5-2,52), die Vorbereitung des Wirkens Jesu (3,1-4,13), das Wirken Jesu in Galiläa (4,14-9,50), den Weg nach Jerusalem (9,51-19,27), die letzten Tage in Jerusalem (19,28-21,38) und die Leiden und Auferstehung Jesu (22,1-24,53). Es gibt eine "kleine Einschaltung" (Feldrede, Lk 6) und eine "große Einschaltung" (Reisebericht, Lk 9-18).
Was sind die Eigenarten des Lukas Evangeliums?
Es enthält Sondergut wie Gleichnisse (vom barmherzigen Samariter, verlorenen Sohn, vom Seemann), Heilungen (eines Aussätzigen, eines Gelähmten, eines Mannes am Sabbat), urchristliche Gebete und Hymnen (Lobgesang Mariens (Magnificat) Lk 1,46 ff, Lobgesang des Zacharias Lk 1,68 ff, Lobgesang Simeons Lk 2,29 ff). Es ist als Doppelwerk mit der Apostelgeschichte zu sehen (Jesus wirkt in der Kirche weiter).
Welches Jesusbild zeichnet Lukas?
Jesus ist der Heiland der Kranken, der Verlorenen und sozial Enträchteten. Er offenbart die Menschenliebe Gottes und zeigt, wie sich ein Mensch gut und richtig christlich verhalten soll. In Jesus erreicht die Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen ihren Höhepunkt.
Wie soll christliches Leben nach Lukas aussehen?
Christen sollen in dienender Liebe leben (auch dem Fremden oder Feind gegenüber, Lk 6,27-36, Lk 10,25-37), sich an der Einstellung zum Reichtum und Besitz bewähren (Lk 12,13-21.33f, Lk 14,12-14, Lk 16,9-13) und zu sozialem Verhalten (Zivilcourage) aufgerufen sein.
Welche theologischen Grundgedanken finden sich bei Lukas?
Lukas betont die Tradition und sieht Jesus in der Tradition der Synagoge, diese aber übertreffend (Lk 4,16-30). Jesus wendet sich besonders den Armen und warnt vor Reichtum (Lk 6,20f, 8,1f). Jerusalem steht als Ort von Tod und Auferstehung Jesu im Mittelpunkt (Lk 13,33f). Jesus ist der Heiland (Lk 9,37ff).
Was ist die Apostelgeschichte und wie hängt sie mit dem Lukas Evangelium zusammen?
Die Apostelgeschichte ist der zweite Teil des Doppelwerks von Lukas (Lk 24,44-49 par Apg 1,4-8). Sie wurde vom selben Verfasser zwischen 80 und 90 n.Chr. geschrieben.
Was ist der Inhalt der Apostelgeschichte?
Die Apg ist eine Geschichte der Verbreitung des Wortes Gottes durch Petrus (Apg 1-12) und Paulus (Apg 13-28). Der Petrus-Teil behandelt das Leben der Urgemeinde in Jerusalem und die vorpaulinische Glaubensverbreitung. Der Paulus-Teil behandelt die Missionsreisen des Paulus und seine Gefangennahme, Prozess und Transport nach Rom.
Welche Quellen nutzte Lukas für die Apostelgeschichte?
Für den Petrus-Teil nutzte Lukas verschiedene Einzelerzählungen, eine schriftliche Stephanusgeschichte und Saulus-Notizen. Für den Paulus-Teil nutzte er "Wir"-Berichte, ein "Itinerar" (Reisetagebuch) und Paulus-Reden.
Welche Aussageabsicht verfolgt Lukas mit der Apostelgeschichte?
Lukas will keine Historiographie vorlegen, sondern eine Theologie des Weges der Kirche von der kleinen Jerusalemer Schar nach Rom. Die Apg bezeugt die Universalität des Christentums, die Einheit der Lehre und den Siegeszug des Christentums.
- Quote paper
- Beatrice Krauskopf (Author), 2001, Das Lukanische Doppelwerk, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101286