Eschatologie - De Novissimus


Presentation / Essay (Pre-University), 2001

4 Pages, Grade: 1


Excerpt


Eschatologie - De novissimus

Jeden Menschen beschäftigen drei große Fragen in seinem Leben:

- Woher komme ich?
- Warum bin ich?
- Wohin gehe ich?

1.) Allgemeines:

Eschatologie ist die Lehre von den letzten Dingen (Tod, Auferstehung, Himmel, Hölle, Gericht, Fegefeuer) = „Endzeit“.

Die zentrale Thematik: Es geht um die Frage nach der letzgütigen Vollendung des Menschen, der Menschheit und der Welt, welche Sinneserfüllung der Mensch erhoffen kann, welche Sinnlosigkeit er fürchten muss.

„ Gott ist als Gewonnener Himmel, als Verlorener Hölle,

als Prüfender Gericht,

als Reinigender Fegefeuer. “

(Hans Urs von Balthasar)

Man unterscheidet:

- Die Zukunft des Einzelnen⃗individuelle Eschata
- Die Zukunft der gesamten Menschheit⃗universale/kollektive Eschata

2.) Individuelle Eschata:

Bei der individuellen Eschata geht es um „meinen“ persönlichen Endzustand.

Komme ich in den Himmel? Oder komme ich in die Hölle? Was bedeutet „ Gericht “ für mich?

a) Vereinfachte Glaubenslehre:

Es gibt Himmel, Hölle und Fegefeuer. Im Augenblick des Todes trennt sich die Seele vom Körper und tritt vor Gott, der in einem „persönlichen Gericht“ den Menschen richtet. Hierbei ist die Lebensbilanz maßgeblich. Die Seelen der schwer schuldigen kommen in die ewige Verdammnis, dort sind sie den Folterungen des Teufels ausgesetzt und sie leiden vor allem unter der Gottesferne.

Wer in rechtem Glauben und vollkommener Güte gelebt hat, nimmt Teil am ewigen Glück = Himmel.

b) Problematik dieser Lehre:

- Heute kann man diese Vorstellung als eine von vielen stehenlassen. · Es zerlegt den Menschen in Leib und Seele.
- Dieses Modell ist nur auf den Hintergrund griechischer Philosophie und deren Menschenbild zu verstehen.
- Zum Teil veraltete Begrifflichkeit
- Moralisierend.

3.) Die individuelle Eschata im Speziellen:

a) Tod:

Die christliche Meinung vom Tod sieht ihn nicht so sehr im Verhältnis zum menschlichen Leben (sonst wäre es ein „Abbruch“ des Lebens), sondern im Verhältnis zu Gott (= „Gestorbensein“ der lebendigen Gottesbeziehung).

„ Der Mensch auf seinem Weg ist gleichzeitig und bleibend

bestimmt durch das Zweieine: Tod als Feind des Lebens, Tod als Bruder des Lebens, als Tor zur vollen Offenbarung. “

Karl Rahmer

b) Gericht:

WICHTIG: Gottes Gerichte sind Gnadengerichte!

Gottes Gerichte ? menschlichen Gerichte

„ Neu ausgerichtet werden “

B. v. Nursia

Wir „bewerten“ in der Begegnung mit dem vollkommenen Gott. Im Gericht kommt es zur Wiederherstellung des wahren Menschseins durch die Erlösung. Mit Gottes Hilfe erkennen wir unsere Möglichkeiten.

c) Fegefeuer:

Fegefeuer = Wartezustand der Läuterung und Reifung.

„ Nicht erkannte Wahrheit muss nacherkannt werden, nicht geliebte Liebe muss nachgeliebt werden. “

Romano Guardini

Die Bibel kennt keine eindeutige Aussage über das Fegefeuer. Es ist aus der kirchlichen Praxis des Gebets für Verstorbene entstanden.

3 Hauptmomente für das Fegefeuer:

- Für Gläubige, die im Zustand der Gnade gestorben sind, aber noch nicht für alle Sünden Buße getan haben.
- Die Verstorbenen selbst können aktiv weder Gutes noch Böses tun (also nicht zu ihrer eigenen Erlösung beitragen).
- Die Hinterbliebenen können durch das Fürbittgebet zur Milderung und Abkürzung dieser „Reinigungsstrafen“ beitragen.

Bedeutung der Lehre:

Im Tod wird sich der Mensch seiner Unvollkommenheit im Leben bewusst, wenn er dem vollkommenen Gott begegnet. Diese Begegnung ist Reinigung und Läuterung.

„ Das Feuer zerstört das bloße Ich-Sagen undübt ein in das Du- und Wir-Sagen “

Hans Urs von Balthasar

d) Himmel:

verschidenen Wortbedeutungen:

- Kosmologisch = Firmament
- Theologisch = Wohnstätte Gottes, Gott
- Anthropologisch/Eschatologisch = Sein bei Gott
- Christologisch = Parusie

*) Biblische Zeugnisse:

Jesus:

- Gleichnis vom Prasser und Lazarus Lk 16
- Streitgespräch über Ehe im Himmel Lk 20
- Versprechen an den Mitgekreuzigten Lk 23

Für Jesus selbst ist der Himmel kein Problem. Er hat ganz konkrete Vorstellungen davon bezüglich der Bezogenheit auf Gott, der Vollendung und der Verwirklichung aller Möglichkeiten.

Paulus:

- 1 Kor 15,35
- 1 Thess 4,17

Er zeigt Eigenarten der himmlischen Existenz.

Johannes:

- Off 22,3

*) Himmelsglaube im 18./19. Jh.

- Renaissance und Romantik:

„bürgerliche Revolution des Himmels“, anthropozentrisch und romantisch, neben Gott ist die menschliche Gemeinschaft wichtig.

Die damaligen Menschen sind gegen jegliche Langweile im Himmel gewappnet, in ihrer Vorstellung existieren dort die gleichen „Freizeiteinrichtungen“ wie auf der Erde.

- Aufklärung

Die Aufklärung ist vernunftgeprägt und sieht den Himmel als Verwirklichung aller Sittengesetze und als Zustand der Glückseligkeit.

*) Himmelsglaube im 20.Jh.

Ausmalungen sind unvernünftig, weil es klare Grenzen unseres Verstandes gibt. WICHTIG: Gott steht im Mittelpunkt, wir haben es MIT Gott zu tun. Wesen des Himmels: ein ewiges Bei-Gott-Sein, ewiges Leben, ewige Seligkeit.

e) Hölle:

Vorstellung:

Fisternis, Feuer, Schwefelsgestank, Teufel mit Hörnern, einer Fratze und einem Pferdefuß. Heute: Bild für die Abscheulichkeiten im wirklichen Diesseits

*) biblische Vorstellungen:

AT: Scheol - Schattenexistenz

NT: nach dem Tod doppeltes Schicksal des Menschen möglich Himmel/Hölle („Feuer “ Mk 25, 41; Offb 20,10; „Ort der Folter“Mk 9, 48)

*) Hölle in christlicher Tradition:

Himmel oben, Hölle tief unten. Die Hölle ist ein Ort ewiger Verdammnis und eine Strafe für unsere Sünden.

Erziehung zur Beichte und Besserung!

*) Hölle in der Neuzeit:

Höllenangst verschwindet, man ist der Meinung, dass Gottes Güte stärker ist. Hölle ist jedoch wichtig für die kirchliche Macht und für das Handeln in Freiheit und Sichtlichkeit.

*) Antwort der Theologie:

Man wird durch Christus gerettet. Eine allgemeine Abschwächung der Höllenlehre. Die Verdammten erleiden einen zweiten Tod und Gott führt alle Menschen zum Heil⃗„Leere Hölle“à Bekehrung bzw. Reinigung nach dem Tod.

Wesen: Hölle = endgültige Ablehnung Gottes, Sinnlosigkeit.

4.) Eigene Meinung:

Die Thematik der Eschatologie ist heutzutage wieder aktueller als jemals zuvor. Besonders deshalb, weil heute eine große Menge der Bevölkerung Zweifel am Glauben und Schwierigkeiten haben, sich im Leben Gott anzuvertrauen. Es gibt ja tatsächlich Schwierigkeiten sich Gott, sein Werk und das „was danach kommt“ vorzustellen, weil es unsere Vorstellungskraft einfach übersteigt.

Heutzutage zweifelt jedoch kaum jemand, dass er, falls es einen Himmel gibt, in den Himmel kommt, da die Gottesmeinung viel zu gütig ist, als dass Gott uns in die Hölle „schicken“ könnte. Deshalb überlegt man sich wohl eher, wie es im Himmel sein wird, wie es dort aussieht, doch das eingefahrene Bild der kleinen Engel mit den Harfen will und will nicht aus den Köpfen weichen.

Excerpt out of 4 pages

Details

Title
Eschatologie - De Novissimus
Grade
1
Author
Year
2001
Pages
4
Catalog Number
V101285
ISBN (eBook)
9783638997034
File size
354 KB
Language
German
Keywords
Eschatologie, Novissimus
Quote paper
Beatrice Krauskopf (Author), 2001, Eschatologie - De Novissimus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101285

Comments

  • guest on 8/14/2001

    Inhalt/Struktur.

    Für eine Facharbeit der 7. Klasse eine ganz besondere Leistung, da Eschatologie als "Kunstbegriff der Theologiegeschichte" (Troeltsch) gilt und die versch. Interpretationen eine lexikarische Auslegung um so schwerer machen. Falls nicht im Lexikon theologischer Begriffe einfach abgepaust, zeugt die "einfache" Arbeit von einer guten Auffassungsgabe und Strukturverständnis. Hut ab!

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Title: Eschatologie - De Novissimus



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