Gliederung:
1. Steppengebiete der Erde
2. Definition Steppe
3. Analyse der Geokomponente
a) Klima
b) Gewässer
c) Boden
d) Vegetation
e) Tierwelt
f) Relief
4. Ursache und Wirkungsbeziehungen in der Steppe
5. stoffliche oder energetische Prozesse am Beispiel des Sonnenenergiekreislaufes
6. Anthropogene Einflüsse und Auswirkungen in der Steppe
7. Die Great Plains als Beispiel für die Steppen
1.Steppengebiete der Erde (Karte)
2.Definiton Steppe
3. Analyse der Geokomponente
4. Ursache und Wirkungsbeziehungen in der Steppe
Zusammenwirken von Klima, Gewässer, Boden, Vegetation, Tierwelt und Relief in der Steppe:
- Je weniger Oberflächenwasser vorhanden ist, desto mehr ist die Steppe nur mit einfachen Gräsern bewachsen. Nur bei Wassernähe kommen auch Blumen und andere Trockenpflanzen vor. Schmale Blätter, starke Wurzeln und hohes Gras sind einige interessante Anpassungen an trockene Winde und Feuer und beugen dem Flüssigkeitsverlust und zu hohe Lichteinstrahlung vor.
- Mehr als die Hälfte der Pflanzen in den Steppen lebt unterirdisch als Pilze oder Wurzelgeflechte, was dazu führte, dass die Tiere auch unter die Erde gingen: das erklärt den hohen Nagetierbestand in der Steppe - auch das ist eine Anpassungserscheinung.
Der höhere Wasser- und Nährstoffgehalt im Boden begünstigt Mikroben und die abgestorbenen Pflanzen und Tiere begünstigen wieder die Fruchtbarkeit des Bodens.
So hält sich alles im fruchtbaren Gleichgewicht, solange der Mensch die Ordnung nicht stört.
- Betrachtung der Pflanzen- und Bodensysteme, zwischen denen ein intensiver Energie- und Materialaustausch festzustellen ist. Die Produktivität der Pflanzen hängt weitgehend von der Zufuhr von Nährstoffen ab. Der Energie- und Materialaustausch, der zwischen einen offenen System und der Umwelt abläuft dient der Aufrechterhaltung und dem Fortbestand der einzelnen Ökofaktoren und bilden die Vorraussetzung dafür, dass im speziellem Fall des Ökosystems der Steppen gemäßigter Zonen ein Zustand erreicht wird, in dem alle beteiligten Faktoren über einen langen Zeitraum hinweg fast konstant bleiben. In diesem Falle spricht man von einem dynamischen Gleichgewichtzustand.
- Pflanzen und Boden stellen die internen Faktoren dar. Klimatische Elemente gehören zu den externen, unabhängigen Faktoren. Das Klima beeinflusst auch die internen Faktoren, wie z.b. die Verwitterungsrate des Gesteins, die Freisetzung von Bodennährstoffen, den Grad ihrer Auswaschung sowie Salzanreicherungen aufgrund ständiger Verdunstung. In jedem Ort innerhalb der ausgedehnten Steppen spielen die örtlichen klimatischen Bedingungen eine große Rolle bei der Zu- und Abfuhr von Nährstoffen. Darüber hinaus kann die jeweilige Vegetation aber auch von andren Faktoren mitgeprägt werden.
- Da sich die Steppen über unermesslich weite Gebiete mit schwach ausgeprägten
Oberflächenformen ausdehnen, fallen meist nur schrittweise Veränderungen ins Auge. Insgesamt betrachtet sind jedoch besonders, in den jeweiligen Übergangsgebieten beträchtliche Unterschiede feststellbar. Da sich die klimatischen Verhältnisse verändern, wandelt sich ihr Einfluss auf die Bodenentwicklung. Auch die Art des anstehenden Gesteins und der Ablagerungen an der Oberfläche wirkt sich auf die Bodeneigenschaften aus. Somit haben wir es hier mit vielen unterschiedlichen Bodentypen innerhalb weiter Gebiete zu tun.
- In Gebieten, die über eine relativ geringe jährliche Niederschlagsrate verfügen und deren sommerliche Höchsttemperaturen mit einer hohen Evapo-Transpirationsrate (Begriff: Verdunstung an der Bodenoberfläche und durch Transpiration von Pflanzen) einhergehen, haben Gräser einen besonders deutlichen Wettbewerbsvorteil gegenüber Bäume. Die Zusammensetzung der Steppenvegetation verändert sich gewöhnlich mit der Höhe der Niederschläge, da die Produktivität der Pflanzen eng mit der zur Verfügung stehenden Feuchtigkeit in Verbindung steht.
- Die physikalischen und mikroklimatischen Auswirkungen der Steppenvegetation und ihrer verfilzten Humusschicht unterhalb der Erdoberfläche sind bedeutend. Sie fangen einen hohen Anteil der Niederschläge auf, nur eine geringe Menge wird durch tieferliegende Wurzelsysteme aufgenommen. Da die Evapo-Transpirationsraten im Sommer sehr hoch sind, kann kaum Wasser in den Boden einsickern und ihn durchdringen. Die Pflanzen, die in Wasser gelöste Stoffe aufnehmen, beeinflussen Tiefe und Verweildauer der Feuchtigkeit im Boden. Dadurch kann leicht ein Wasserdefizit dicht unter der Erdoberfläche entstehen. Die dichte Grasnarbe schützt die Partikel an der Oberfläche jedoch vor Abtragung durch (Wind) und Wasser. In allen Steppen sind Böden und Vegetation den Auswirkungen des Windes ungeschützt ausgesetzt. Er erhöht die Evapo-Transpirationsrate, trocknet die Böden aus und transportiert Bodenpartikel ab. Bei der Verbreitung kleiner, leichter Samen spielt er ebenfalls eine sehr wichtige Rolle.
- Zwischen Niederschlag und Verbreitung der Steppen besteht eine gewisse Beziehung, und auch Höhe, Breitenlage und Bodenverhältnisse spielen eine wichtige Rolle. Die Luftströmungen aus den Ursprungsgebieten der entsprechenden Luftmassen sind für die angegeben Jahreszeiten typisch, Schwankungen in Intensität und Dauer sind jedoch durchaus möglich und beeinflussen die Stabilität der Boden- und Vegetationssysteme.
- Steppen erstrecken sich zwischen Zonen ariden und feuchten Klimas und weisen im Jahresdurchschnitt in der Regel ein Feuchtigkeitsdefizit auf. Die Niederschlagsmengen ändern sich jedoch von Jahr zu Jahr beträchtlich, und besonders die trockeneren Landstriche leiden unter dieser Unregelmäßigkeit der Regenfälle. Während der langen Trockenzeit hingegen reduzierte sich die unmittelbare Bodenbedeckung aus Kurzgräsern von 80-90 % auf 20 %. Unter den Trockenen Bedingungen vermehrten sich die Heuschrecken und trugen dazu bei, dass die Pflanzen noch mehr in Mitleidenschaft gezogen wurden. Feuchtigkeitsliebende Gräser hörten auf zu blühen und verschwanden schließlich ganz. Ein weiterer bedeutender Faktor ist also das Klima, das die Beschaffenheit der Böden und somit auch die Charakteristik der Grasländer beeinflusst, die wiederum Einfluss auf den Tierbestand oder die Brandentwicklung hat.
- Das Leben und Treiben der in der Steppe lebende Tiere wirkte sich auf das ökologische Gleichgewicht der Grasländer aus. Bisons und Präriehunde (Höhlen grabende Nagetiere) haben im Laufe der Zeit sowohl die Langgrasgebiete, als auch die von gemischten Grassorten bewachsenen Prärien in Kurzgrasgesellschaften umgewandelt. Die Grenze zwischen den ursprünglichen Grasgesellschaften änderte sich mit den Niederschlagsverhältnissen und der Anzahl von Pflanzenfresser.
- Wechselwirkungen zwischen Tierbestand und Vegetation: Selektive Beweidung durch Säugetiere hat die Zusammensetzung der Pflanzengesellschaften über lange Zeiträume hinweg beeinflusst. Die Grasnarbe der Steppen ist ein Nährstoffspeicher, sorgt für genügend Bodenfeuchtigkeit und verhindert das Gedeihen von Sämlingen anderer Pflanzen oder Bäume. Sämlinge fremder, eingeschleppter Pflanzen werden häufig von grasenden Tieren zerstört oder gefressen. An manchen Orten wurde durch Überweidung beziehungsweise durch Trampelschäden die Grasnarbe zerstört, im großen und ganzen jedoch herrschte Gleichgewicht zwischen der Steppenvegetation und den in diesen Gebieten lebenden pflanzenfressenden Tieren. Von Zeit zu Zeit vorkommende Veränderungen im Tierbestand sind ganz natürlich. Die Gründe hierfür sind vielfach in sich wandelnden Klimabedingungen und daraus resultierenden Wandlungen in der Vegetation zu suchen.
Bilder
5. stoffliche oder energetische Prozesse am Beispiel des Sonnenergiekreislaufes
Abbildung 1 zeigt den kettenartigen Energiefluss eines natürlichen Graslandes. Der Flächeninhalt der Kästchen verhält sich proportional zur Biomasse. Gräser und andere Pflanzen sind „Produzenten“, die Sonnenenergie chemisch binden. Ein Großteil davon wird in der Biomasse gespeichert, aber sehr viel geht durch Atmung verloren und verlässt damit das System. Ein gewisser Prozentsatz der Pflanzen stirbt ab und bedeckt als Streu den Erdboden. Wenn Herbivoren (Pflanzenfresser) das Gras fressen, geht die Energie in ein neues Stadium, die Biomasse des Tieres, über, das Energie bei der Futtersuche und zur Aufrechterhaltung seiner Körpertemperatur verbraucht. Nach einer bestimmten Zeit kommen auch seine (sterblichen) Überreste zum Pflanzenstreu hinzu. Das Streu wird von Organismen zersetzt, die beim Recycling der Nährstoffe eine Schlüsselrolle spielen. Auch bei diesem Vorgang geht dem System viel Energie verloren. Der Pflanzenfresser wird vielleicht von einem Fleischfresser gefressen, der seinerseits wieder Energie verbraucht. Damit wird also die zur Verfügung stehende Energie mit jedem Schritt, den sie sich vom Produzenten entfernt, immer knapper. Diese Transfers sind in Abbildung 1 dargestellt. Die Grafik geht davon aus, dass außer Sonnenenergie keine weitere Energie zugeführt wird. Dies jedoch nicht immer der Fall.
Abbildung 1
6. Anthropogene Einflüsse und Auswirkungen in der Steppe
- Viele Gräser der Pampas wurden von der Bevölkerung zunehmend durch
schmackhaftere Gräser ersetzt, damit importierte Tiere, hauptsächlich Ziegen und Schafe aus europäischen Kulturzuchten überhaupt ausreichend Nahrung finden konnten und den versprochenen Ertrag brachten. Dadurch wurde das Leben in den Pampas völlig verändert. Die neuen Pflanzenkulturen waren weniger widerstandsfähig und die Böden verloren durch das Ungleichgewicht am Fruchtbarkeit und es bildeten sich zunehmend Wüsten. Auch die Wildpferde und Wildkamele wurden dadurch in ihren Beständen stark gefährdet, während der Präriebison in seiner Heimat bereits ausgerottet ist.
- Es ist durchaus denkbar, dass der Charakter der Steppen durch die in ihnen lebenden wilden, pflanzenfressenden Tiere bereits jahrhundertlang immer wieder Veränderungen unterlag. Heute betrachtet man die kultivierten Weideflächen, die bebauten Felder und die Waldpflanzungen nicht mehr als „natürlich“, da sie auf drastische Eingriffe des Menschen zurückzuführen sind. Die ausschlaggebenden Faktoren in diesen ausgedehnten Gebieten, die sich der Mensch zunutze gemacht hat, sind jedoch nach wie vor Sonneneinstrahlung, Witterungsverhältnisse und die Verfügbarkeit von Bodennährstoffen. Der Mensch kann zwar Einfluss auf Mikroklimate und Bodencharakteristika nehmen, doch haben in diesen weiten Steppengebieten atmosphärische und lithosphärische Elemente großen Einfluss.
- Es können auch jene Gebiete, die heute als Reste der „ursprünglichen Vegetation“ aufrechterhalten werden, kein wirkliches Bild der Pflanzengemeinschaften geben, die in früherer Zeit das Bild beherrschten. Es besteht kein Zweifel darüber, dass die Eingriffe des Menschen in die wildlebende Tierwelt das gesamte ökologische Gleichgewicht in Mitleidenschaft gezogen haben. Die Ausmerzung der riesigen Büffelherden Nordamerikas und die Veränderungen des Lebensraumes der Nagetiere der Prärie, die großen Mengen von Pflanzen verzehren, haben wesentliche Bestandteile des Ökosystems irreparabel zerstört.
- Probleme der Landwirtschaft:
Die Unsicherheit der Niederschläge und die Länge der Trockenzeiten stellen nach wie vor eine Bedrohung für Land- und Viehwirtschaft dar. Wasserspeicher für Bewässerungszwecke, zahlreiche kleine Stauanlagen und neue Techniken für Speicherung von Bodenwasser tragen mit dazu bei, größere Katastrophen zu vermeiden. Nach wie vor können jedoch kurzzeitige Verluste immer noch ein beträchtliches Ausmaß annehmen. Tornados und sommerliche Konvektionsstürme in Verbindung mit Hagelschlag können weite Anbaugebiete zerstören. Während der Winterzeit können starke Schneestürme die Weidetätigkeit unmöglich machen und die Tiere von ihrem Futternachschub abschneiden.
- In den Steppen wirken sich jährliche Schwankungen innerhalb der Tierwelt auf alle
Faktoren aus. Eine Abnahme der Raubtiere beispielsweise kann zu einer Zunahme der Nagetiere führen, was sich wiederum nachteilig auf das Grasland auswirkt und eine Reduzierung der kleineren Lebewesen, die den grabenden Tieren als Beute dienen, zur Folge. Am Anfang solch einer Kettenreaktion stand zweifellos der Mensch, als er Wölfe und Kojoten der Prärien sowie Großwild und Raubtiere der anderen Steppengebiete tötete. Seither haben sich die Nagetiere explosionsartig vermehrt und stellen eine fortwährende Bedrohung für Böden und Feldfrüchte dar. Der direkte Einfluss des Menschen auf sie Steppen ist so drastisch gewesen, dass die Landnutzungs- und Siedlungsmuster die natürliche Vegetation verdrängt haben.
- Brände können sowohl durch Blitzschlag oder vulkanische Tätigkeit als durch den Menschen verursacht werden. Es ist sehr schwierig abzuschätzen, in welchem Ausmaß auf natürliche Ursache zurückzuführendes Feuer die Grasländer beeinflusst hat. Die Angewohnheit, Gras abzubrennen, lässt sich sehr weit in die Geschichte der Menschheit zurückverfolgen. Manchmal geschah es versehentlich, in anderen Fällen wurde Feuer zur Landrodung eingesetzt oder diente zur Beseitigung toten Pflanzenmaterials und zur Stimulierung neuen Wachstums. Die Indianer Nordamerikas haben Vegetation auf alle Fälle wesentlich verändert. Sie nutzten das Feuer, um Wild aufzuscheuchen und die Regeneration der Pflanzen zu beschleunigen. Der Wind treibt das Feuer rasch über das Grasland. Dabei erweisen sich Gräser als widerstandsfähiger als Büsche und Bäume. Während sich Gräser schnell wieder erholen und rascher wachsen, verlieren die Bäume viele Jahre ihres Wachstums. Im allgemeinen jedoch stellen Brände einen wichtigen Faktor bei der Ausdehnung und Aufrechterhaltung von Graslandgebieten dar.
Bilder
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