Was bedeutet es, in einer Welt aufzuwachsen, in der Hass zur Normalität geworden ist und die eigene Identität zur Zielscheibe? Hans Keilsons erschütternder Roman "Der Tod des Widersachers" katapultiert uns in die dunkle Zeit des Nationalsozialismus, erzählt aus der schonungslosen Perspektive eines jüdischen Jungen, der inmitten von Ausgrenzung und Verachtung seinen Platz in der Welt sucht. Wir erleben seine Kindheit in "F.", geprägt von Hänseleien und dem frühen Erkennen des unerbittlichen Feindes, der ihm und seiner Familie das Leben schwer macht. Jahre später, als erwachsener Mann, ringt er mit der allgegenwärtigen Angst und der verzweifelten Hoffnung auf ein Ende des Nazi-Regimes, während sein Vater in ein Konzentrationslager deportiert wird. Die Begegnung mit Lisa, einer Arbeitskollegin, und deren Bruder, der sich an der Schändung jüdischer Gräber beteiligt, offenbart die tiefe Zerrissenheit der Gesellschaft. Keilson zeichnet ein beklemmendes Bild von Verfolgung, Identitätsverlust und dem Überlebenswillen in einer Zeit, in der Menschlichkeit auf eine harte Probe gestellt wird. "Der Tod des Widersachers" ist weit mehr als eine historische Erzählung; es ist ein zutiefst persönliches Zeugnis über die zerstörerische Kraft des Hasses, die Suche nach Gerechtigkeit und die Frage, wie man in einer Welt voller Unmenschlichkeit seine Würde bewahren kann. Ein Roman von beklemmender Aktualität, der zum Nachdenken über die Abgründe der menschlichen Natur und die Bedeutung von Toleranz und Mitgefühl anregt. Keilsons präzise Sprache und die eindringliche Schilderung der Ereignisse lassen den Leser tief in die damalige Zeit eintauchen und machen das Buch zu einem unvergesslichen Leseerlebnis. Eine Geschichte über Mut, Verzweiflung und die unzerbrechliche Kraft der Hoffnung im Angesicht der größten Grausamkeiten. Ein Schlüsselwerk der Nachkriegsliteratur, das die Schrecken des Holocaust auf eindringliche Weise vergegenwärtigt und die Frage nach Schuld und Verantwortung aufwirft. Für Leser, die sich mit der deutschen Geschichte auseinandersetzen und die Mechanismen von Ausgrenzung und Verfolgung verstehen wollen, ist dieser Roman eine unverzichtbare Lektüre. "Der Tod des Widersachers" ist ein Mahnmal gegen das Vergessen und ein Plädoyer für eine tolerantere und menschlichere Zukunft, ein intensives und bewegendes Buch, das noch lange nach dem Lesen nachwirkt.
Textvorstellung
Das Buch "Der Tod des Widersachers" von Hans Keilson ist 1959 im Georg Westermann Verlag in Braunschweig erschienen. 1996 wurde das Buch im Fischer Verlag, Frankfurt am Main, auf Grund des heute möglichen Erfolgs als Neuauflage publiziert, da es damals nur geringe Resonanz gefunden hat. Das Buch ist aus der Ego-Perspektive geschrieben. Der Autor verwendet kurze, knappe, aber auch informative Sätze.
Inhaltsangabe
Der Roman " Der Tod des Widersachers " von Hans Keilson handelt von dem Nazionalsozialismus und seinen Gegnern, den Juden. Ein Junge erzählt von seinem Leben als Jude: er wird gehänselt und verachtet von den 'arischen' Kindern, die denken sie seien etwas Besseres. Er macht öfters Kinderstreiche, wie zum Beispiel das Drucken von gefälschten Briefmarken in seiner
Kinderdruckerei, die er dann verkauft. Er weiß schon zu dieser Zeit, wer sein Feind ist und immer bleiben wird. Diesen Teil des Romans schrieb Hans Keilson bis 1940 von der Perspektive eines Kindes. Erst 1959 schrieb er dann an seinem Roman weiter, jetzt allerdings aus der Perspektive einer erwachsenen Person. Nun fühlt er Angst, aber auch Hoffnung, dass die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland bald endet. Sein Vater wird von den Nazis abgeholt und in ein Konzentratationslager gebracht. Er lernt eine Frau kennen, mit der er in einem Warenhaus arbeitet. Als er sie zu Hause besucht, kommt ihr Bruder mit Freunden. Einer von ihnen berichtet, dass er im Auftrag der Nationalsozialisten Grabschändung begeht, natürlich an jüdidschen Gräbern.
Der Erzähler ist sehr traurig darüber, da diese Tat von den anderen als ehrhaft anerkannt wird. Er kommentiert das Geschehen darüber aber nicht weiter. Der Roman endet damit, dass sich der vom Erzähler für den Feind gewünschte Tod durch dessen Selbstmord ereignet.
Erster Leseeindruck
Das Buch ist leicht verständlich und ohne Fremdwörter geschrieben. Der Roman interessiert mich auf Grund der damaligen Geschehnisse gegenüber den Juden und mir stellt sich die Frage, wieso ein Mensch wie Hitler mit einer derartigen Einstellung an die Macht kommen konnte. Deshalb ist es für mich einfach den Roman 'nachzufühlen'.
Biographie
Hans Keilson wurde am 12. 12. 1909 in Bad Freienwalde / Oder geboren.
Er war einer der letzten Juden, die in Deutschland ihr Medizin- und Sportstudium abgelegt haben. Sein Debüt gab er 1933 mit dem Roman " Das Leben geht weiter ". Er begann 1942 mit dem Roman "Der Tod des Widersachers ", welchen ich bearbeitet habe. Er wanderte jedoch schon 1936 auf Wunsch seiner Frau in die Niederlande aus. Er ist der letzte noch lebende Überlebende des niederländischen literarischen Exils. Er war von 1986 bis 1988 President des PEN-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland. Er praktizierte außerdem als Analytiker in Bussum / Niederlande. Heute ist er Intendant des deutschen Theaters in Den Haag.
Enstehungsgeschichte des Romans
Der erste Teil des Romans entstand in der Kriegszeit, während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland. Darüber schreibt Hans Keilson auch in seinem Buch. Die Hauptprotagonisten sind der Dikator und "sein" Widersacher.
Die Thematik passt zwar nicht in die Kriegszeit, aber in die Zeit des Nationalsozialismus und ist sogar ausschlaggebend, denn der Text erzählt über diese Zeit, die Nazis und die Juden(-verfolgung). Den Rest schrieb Keilson 1959, also nach der Nazi bzw. Kriegszeit.
Historische Hintergründe
Die im Oktober 1929 ausgebrochene Weltwirtschaftskrise sowie die sich
zuspitzende Staatskrise der Weimarer Republik verhalfen der NSDAP zum Aufstieg: Bei den Reichstagswahlen vom September 1930 war sie die zweitstärkste Fraktion nach der SPD und in der zersplitterten Parteienlandschaft eine nicht mehr zu übergehende Kraft. Mit ihrem radikalen Widerstand gegen die Weimarer Republik verschärfte die NSDAP deren wirtschaftliche und politische Krise, aus der sie wiederum Nutzen zog: Bei den Reichtstagswahlen vom 31. Juli 1932 wurde sie mit Abstand die stärkste Partei. Nach der „Machtergreifung“ am 30. Januar 1933 setzte Hitler seine Ideologie, so wie er es in seinem Buch „Mein Kampf“ beschrieb, in die Tat um.
Nationalsozialismus-Judentum
Kern Hitlers Ideologie waren rassistisch motivierter, radikaler Antisemitismus und die Theorie des Lebensraumes. Nach Hitlers Auffassung war die Vernichtung des Judentums und die Schaffung von Lebensraum durch einen einzigen Krieg gegen die Sowjetunion zu erreichen; daran anschließen sollte sich die Erringung der Herrschaft auf dem ganzen europäischen Kontinent, dann der Kampf mit der USA um die Weltherrschaft. Am Ende stünde die Herrschaft eines „Herrenvolkes“. Dieses „Herrenvolk“ sei die „rassisch hochwertige“, allein kulturfähige , arische, nordische Rasse.
Nationalsozialismus-Kommunismus
Als der größte Rivale betrachteten die Nationalsozialisten von Anfang ihrer Bewegung an offenbar die Kommunisten, „die Vertreter des Bolschewismus“. Denn von allen politischen Gruppierungen hatte die KPD durch die nationalsozialistische Verfolgung die meisten Opfer zu beklagen.
Nach dem Reichstagsbrand, welches den Kommunisten zugeschrieben wurde, wurde die KPD von den Nationalsozialisten zerschlagen, so dass sie 1935 ihren ultralinken Kurs aufgab und aus der Emigration die Volksfrontpolitik gegen den Faschismus einführte.
Nationalsozialismus-„Entartete Kunst“
Die Bekämpfung der modernen Kunst durch die Nationalsozialisten begann mit der Schmähausstellung „Entartete Kunst“, die 1937 in München eröffnet und danach in zahlreichen deutschen Städten gezeigt wurde. Hier waren über 650 der insgesamt 16000 aus deutschen Museen konfiszierten Gemälde, Graphiken und Skulpturen zu sehen, die dem von Nationalsozialisten gefordertenästhetischen Ideal „arisch-rassischer Größe“ nicht entsprachen. Diese Ausstellung war mit über zwei Millionen Besuchern ein ungewöhnlicher propagandistischer Erfolg.Hier fanden sich so gut wie alle maßgeblichen Künstler des späten 19. Und des frühen 20. Jahrhunderts wieder.
Textanalyse
Ort & Zeit der Handlung
Über den Ort der Handlung und Namen kann ich leider keine Informationen geben, da Hans Keilson in seinem Roman nur Abkürzungen für Orte und Namen gibt, wie zum Beispiel, dass der Protagonist in "F." lebt und sein Gegner "B." heisst. Die Hauptpersonen des Romans sind der Protagonist, sein Feind B. und Lisa, eine Frau, deren Name als einziger genannt wird. Diese Art Orts- und Personennamen nicht zu definieren, lässt dem Leser viel Spielraum für Interpretationen. Desweiteren bietet es die Möglichkeit, die Handlung auf andere Begebenheiten zu übertragen, so zum Beispiel auf Mussolinis Faschismus in Italien.
Charakterisierung & Personenbeschreibung
Der Protagonist:
Der Protagonist, dessen Name bis zum Schluss nicht genannt wird und der auch nur sehr wenig beschrieben wird, ist am Anfang des Romans jung und erfinderisch, er ist aber auchängstlich und traurig, da er von den anderen Kindern gehänselt wird, auf Grund seiner Religion (Judentum).
Später spielt er die Rolle eines Erwachsenen, der auf Grund der Judenverfolgung Angst um seine Eltern und sein Leben hat . Der Erzähler hasst seinen Feind. Da nicht sehr viele Informationen über ihm im Buch gegeben sind, mache ich mir nun ein persönliches Bild von ihm. Es wäre möglich, dass er ein Mann von Welt ist, schlank, dunkeles Haar, ca. 1,80 m groß. Er ist verliebt in Lisa, eine Arbeitskollegin, über die ich weiter unten berichten werde.
Der Feind, "B."
B. ist ehrgeizig, lebt nach seinen Prinzipien, die Macht Deutschlands und vielleicht sogar die Weltmacht zu übernehmen . Da auch von ihm und seiner Person, wie auch über die anderen Figuren der Handlung, und seinem Aussehen kaum geschrieben wird, denke ich, dass er dem ehemaligen deutschen Diktator, Adolf Hitler, sehrähnlich sieht, beziehungsweise sogar ist.
Lisa, die Verkäuferin und Geliebte des Protagonisten
Lisa ist sehr fürsorglich zu allen, vor allem ihren Bruder. Jeder mag sie, da sie immer nett ist und immer fröhlich und humorvoll ist. Sie ist die einzige Person, deren Namen Hans Keilson nennt.
Thematische Schwerpunkte
Die Thematik des Romans ist ganz klar die menschenverachtende Haltung und Behandlung der Juden im Nationalsozialismus. Hans Keilson selbst ist 1909 als Jude geboren und hat somit den Nationalsozialismus und seine Auswirkungen persönlich miterlebt. Schon von klein auf machte er Erfahrungen mit antisemitistischen Tendenzen. Zur Zeit der Entstehung des Romans war in Deutschland der Nationalsozialismus sehr ausgeprägt. Die Juden wurden verfolgt und systematisch getötet. Der Autor führt die genauen Angaben des Ortes und der Zeit in seinem Roman jedoch nicht aus. Als Beispiele für seine Erfahrungen als ein Mitglied eines Feindbildes dieser Zeit nennt er als Schwerpunkte des Romans z.B. die Deportation des Vaters des Protagonisten und diverse Grabschändungen ausgeführt von der NS- Ideologie nahestehenden Deutschen ( Kapitel X und XI ). Dieser Roman ist also nicht nur oberflächlich 'eingebettet' in das damalige Zeitgeschehen, sondern er wurde geschríeben von einem Zeitgenossen, der die menschenverachtende Ideologie des Nationalsozialismus auf Grund seiner eigenen Zugehörigkeit zu dessem erklärten Feindbild am eigenen Leib erfahren musste. Dieser Roman ist nur auf Grund dieses Geschehens geschrieben wurden.
Erzählperspektive
Der Erzähler ist ein "Ich- Erzähler". Das bedeutet, dass wir als Leser keine objektive Beurteilung über die damalige Situation bekommen, sondern wir die subjektive Wahrnehmung des Erzählers beziehungsweise des Autors erfahren.
Durch diese Ego-Perspektive wird das Zeitgeschehen besonders stark interpretiert, zumal es sich hierbei um eine Opferrolle beziehungsweise ein Feindbild der damaligen Gesellschaft und der NS- Diktatur bei dem Autor/ Erzähler handelt. Gerade diese Ich- Perspektive ist meiner Meinung nach bei diesen Täter- Opfer- Darstellungen besonders interessant, vor allem in dieser Zeit des Nationalsozialismus.
Interpretation & Deutung
Der Roman "Der Tod des Widersachers" von Hans Keilson ist 1959 in Georg Westermann Verlag erschienen. Die Thematik ereignet sich im Nationalsozialimus.
Der Text handelt um den Nationalsozialismus und seinen Gegnern, den Juden. Ein Junge erzält von seinem Leben als Jude, wie er verstoßen und gehänselt wird. Weiter hinten im Roman ist er Erwachsen und berichtet über seinen Kampf gegen den Feind, B. .
Der Erzähler ist eine reale Person, der Autor Hans Keilon. Er berichtet über seine persönlichen Erfahrungen als Jude und verarbeitet diese auch in dem Roman. Es gibt nur wenige herausragende Ereignisse in diesem Roman, wie zum Beispiel die Deportation des Vaters und die Grabschändungen. Es ist anzunehmen, dass der Autor Hans Keilson auchähnliche Erfahrungen gemacht hat. Nicht gesagt ist, ob der Erzähler und der Autor auchähnliche Erfahrungen in ihren Beziehungen zu anderen Menschen gemacht haben. So stellt sich zum Beispiel die Frage, welche Gefühle und Gedanken Keilson dabei hatte, die Brüder der Geliebten des Protagonisten der NS- Ideologie folgen zu lassen, indem sie diverse Grabschändungen begingen. Er selbst war doch wahrscheinlich voller Hass gegen solche Menschen angesichts der Tatsache, dass sich diese Menschenrechtsverletzungen gegen seine eigene Religion wendete.
Dieser Roman stellt also wahrscheinlich eine Verarbeitung des Autors mit seinen Erfahrungen und Gefühlen dar.
Abschließende persönliche Wertung
Das Buch ist gut und leicht verständlich geschrieben. Jedoch ist mir negativ aufgefallen, dass das Buch bis auf wenige Kapitel sehr uninteressant ist, da die Höhepunkte durch viele Kapitel, in denen nicht viel Interessantes stattfand, von einander entfernt lagen. Gut fand ich persönlich die Thematik: die Judenverfolgung im Nationalsozialismus. Ich finde es wichtig, dass dieses Thema nicht in Vergessenheit gerät und dieses Buch hat mir wieder einmal klargemacht, welche Greueltaten damals gegenüber den Juden und anderen Minderheiten verübt wurden. Dies wurde besonders eindrucksvoll verdeutlicht, da durch dass der Autor aus der Ego- Perspektive berichtet, wodurch man als Leser auch die Gefühlswelt eines Zeitgenossen/ Betroffenen mitbekommt.
Dieses Buch ist vor allem auf Grund dieser Thematik besonders empfehlenswert und interessant.
Verwendete Quellen:
1. Im Deutsch Unterricht ausgegebene Hilfen:
Informationen zu Autor und Handlung.
2. Das Internet:
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in Hans Keilsons "Der Tod des Widersachers"?
Der Roman "Der Tod des Widersachers" von Hans Keilson handelt vom Nationalsozialismus und der Judenverfolgung. Er wird aus der Ich-Perspektive eines jüdischen Jungen und später eines Mannes erzählt, der Hänseleien, Verachtung und schließlich Angst und Hoffnung erlebt. Der Roman behandelt Themen wie Antisemitismus, persönliche Feindschaft und die Verarbeitung von Traumata.
Wann wurde "Der Tod des Widersachers" veröffentlicht?
Der Roman wurde erstmals 1959 im Georg Westermann Verlag veröffentlicht. Eine Neuauflage erschien 1996 im Fischer Verlag.
Aus welcher Perspektive ist der Roman geschrieben?
Der Roman ist aus der Ich-Perspektive (Ego-Perspektive) geschrieben.
Was sind die wichtigsten Themen im Roman?
Zu den wichtigsten Themen gehören der Nationalsozialismus, Antisemitismus, die Judenverfolgung, die persönliche Erfahrung eines jüdischen Menschen in dieser Zeit, Hass, Angst, Hoffnung und die Verarbeitung persönlicher Traumata.
Wer sind die Hauptfiguren im Roman?
Die Hauptfiguren sind der namenlose Protagonist (der Erzähler), sein Feind "B." (der angedeutete Widersacher) und Lisa, eine Arbeitskollegin und Geliebte des Protagonisten.
Welche historischen Hintergründe sind für das Verständnis des Romans wichtig?
Wichtige historische Hintergründe sind die Weltwirtschaftskrise, der Aufstieg der NSDAP, die "Machtergreifung" Hitlers, die nationalsozialistische Ideologie mit ihrem rassistisch motivierten Antisemitismus und die Verfolgung und Vernichtung der Juden.
Was ist die Bedeutung der "entarteten Kunst" im Kontext des Nationalsozialismus?
Die "entartete Kunst" war ein Instrument der Nationalsozialisten zur Bekämpfung moderner Kunst, die nicht dem ästhetischen Ideal "arisch-rassischer Größe" entsprach. Die Ausstellung "Entartete Kunst" war ein propagandistischer Erfolg und trug zur Diffamierung von Künstlern und Werken bei.
Wie charakterisiert der Text den Protagonisten?
Der Protagonist ist zu Beginn des Romans jung, erfinderisch, ängstlich und traurig aufgrund der Hänseleien wegen seiner Religion. Später wird er als ein Erwachsener dargestellt, der Angst um seine Familie und sein Leben hat und seinen Feind hasst. Er wird jedoch nicht detailliert beschrieben, was dem Leser Raum für Interpretationen lässt.
Wie charakterisiert der Text den Feind "B."?
Der Text beschreibt "B." als ehrgeizig und jemand, der nach seinen Prinzipien lebt, mit dem Ziel, die Macht Deutschlands zu übernehmen. Es wird angedeutet, dass "B." dem ehemaligen deutschen Diktator Adolf Hitler sehr ähnlich sieht, beziehungsweise sogar er ist.
Wer war Hans Keilson?
Hans Keilson war ein jüdischer Autor und Psychoanalytiker, der 1909 in Bad Freienwalde/Oder geboren wurde. Er erlebte den Nationalsozialismus persönlich und verarbeitete seine Erfahrungen in seinen Werken. Er wanderte 1936 in die Niederlande aus.
Welche Erzählperspektive wird im Roman verwendet und welche Auswirkungen hat dies?
Der Roman wird aus der Ich-Perspektive erzählt. Dadurch wird die subjektive Wahrnehmung des Erzählers (beziehungsweise des Autors) wiedergegeben. Dies ermöglicht dem Leser, das Zeitgeschehen aus der Sicht eines Opfers des Nationalsozialismus zu erleben.
Wie bewertet der Text den Roman abschließend?
Der Text bewertet den Roman als gut und leicht verständlich geschrieben. Kritisiert wird jedoch, dass das Buch bis auf wenige Kapitel uninteressant sei, da die Höhepunkte durch Kapitel mit wenig interessanten Inhalten getrennt seien. Gelobt wird die Thematik der Judenverfolgung im Nationalsozialismus und die eindrucksvolle Vermittlung der Gefühlswelt eines Betroffenen durch die Ich-Perspektive.
- Quote paper
- Stefan Sommer (Author), 2001, Keilson, Hans - Der Tod des Widersachers, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101252