Eine Reise durch Zeit und Raum, ein Pakt mit dem Teufel, der ins Wanken gerät, und die ewige Suche nach Erlösung – Goethes "Faust II" ist kein bloßes Drama, sondern ein faszinierendes Spiegelbild der menschlichen Existenz. Nachdem Faust im ersten Teil den verhängnisvollen Pakt eingegangen ist, entführt uns der zweite Teil in eine schillernde Welt voller mythischer Gestalten, politischer Intrigen und philosophischer Reflexionen. Geplagt von der Schuld an Gretchen und getrieben von unstillbarem Wissensdurst, begibt sich Faust auf eine abenteuerliche Irrfahrt, die ihn an den Kaiserhof, in die klassische Walpurgisnacht und zu Helena, der Verkörperung antiker Schönheit, führt. Mephisto, der ewige Zyniker, begleitet ihn auf Schritt und Tritt, stets darauf bedacht, Fausts Seele endgültig zu gewinnen. Doch je tiefer Faust in die Welt der Magie und der Macht eintaucht, desto stärker wird sein Widerstand gegen die Verzweiflung und die Versuchung. Goethes monumentales Werk verwebt auf meisterhafte Weise Elemente aus Aufklärung, Sturm und Drang, Klassik und Romantik zu einem vielschichtigen Panorama der menschlichen Seele. Zwischen Papiergeld-Wirtschaftskrisen und der Erschaffung eines Homunkulus, zwischen der Sehnsucht nach Helena und dem Kampf gegen Naturgewalten, ringt Faust um die Erkenntnis des wahren Lebenssinns. Wird er dem Pakt mit Mephisto entkommen und die Erlösung finden? "Faust II" ist eine tiefgründige Auseinandersetzung mit den großen Fragen der Menschheit, ein Fest der Sprache und der Bilder, das den Leser bis zur letzten Zeile in seinen Bann zieht. Tauchen Sie ein in dieses unsterbliche Meisterwerk und entdecken Sie die verborgenen Schätze von Goethes Weltbild, in dem das Streben nach Vollkommenheit und die unendliche Wandlungsfähigkeit des Geistes im Mittelpunkt stehen. Eine unverzichtbare Lektüre für alle Liebhaber der klassischen Literatur und für jene, die sich auf die Suche nach der eigenen Wahrheit begeben wollen. Erleben Sie, wie Faust, getrieben von Ehrgeiz und dem Wunsch nach Erkenntnis, sich in ein Netz aus Macht, Liebe und schließlich Erlösung verstrickt, während Mephisto, der ewige Skeptiker, immer wieder an seine Grenzen stößt.
Gliederung
1. Allgemeines über das Werk
2. Haupt Charaktere
3. Zum Inhalt
4. Besondere Merkmale dieses Werkes
5. Auslegung dieses Werkes
6. Quellen
1.Allgemeines zum Werk
- Erscheinungsjahr: 1832
- begann schon während der Arbeit an Faust I an Bruchstücken des II. Teils zuarbeiten
- Veröffentlichte auch schon Teile vor der Beendigung Bsp.:
- 1827 veröffentlichte er den „Helena Akt“ ( Untertitel: „Klassisch-romantische Phantasmagorie = Trugbild, Täuschung )
- 1828 veröffentlichte er dann die Szene „ Am Kaiserhof“
- Entstehung der Faust Dichtung zieht sich 60 Jahre hin
- Goethe arbeitet bis ins hohe Alter daran
- II. Teil wird kurz vor seinem Tod abgeschlossen und wird dadurch zum Symbol seiner geglückten Existenz
- Faust Dichtung wird durch die lange Entstehung zum Sammelbecken eines ganzen Lebens und ganzer Literatur Epochen: Aufklärung, Sturm und Drang, Klassik, Romantik
- aber Goethe beklagte sich auch in Gesprächen mit Eckermann über die Schwierigkeiten der Arbeit am zweiten Teil
- trotz der Schwierigkeiten hielt Goethe bis zum August 1831 durch, was das vollendete Werk beweist
- und dieses Ziel erreicht zu haben machte Goethe glücklich: Auszug aus einem Gespräch mit Eckermann
„ Mein ferners Leben kann ich nunmehr als ein reines Geschenk ansehen, und es ist jetzt im Grunde einerlei, ob und was ich noch etwa tue.“
- Goethe hat ein immenses Wissen über die ihm vertrauten Geschichts- und Kulturwelten einfließen lassen
2.Haupt charaktere
Faust: - am Anfang noch immer vom schlechten Gewissen über Gretchen Tragödie geplagt
- Erkenntnis: dem Menschen ist das Absolute ( z.B. vollendete Tatsachen, aber sehr philosophisch bzw subjektiv) nur durch den Schleier des Vergänglichen erträglich und Raum das der Raum seiner Existenz das Farbige ist ( Zwischenbereich zwischen Hell und Dunkel )
- Faust rafft sich auf und beginnt erneut das Streben nach eigener Perfektion
- führt zur Sehnsucht nach dem Urbild der griechischen Schönheit ( Helena )
- leistet vehemenden Wiederstand gegen Mephisto
- trotz des Hasses gegen das höfische Leben und den Kaiser dient er ihm um Geld und polit. Macht zu erlangen
- findet aber durch die fast unbegrenzten Mittel die ihm durch Mephisto bereitgestellt werden kein Maß
- Grund: Der Pakt, sobald er mit einem Moment zufrieden ist muss er sterben
- erreicht aber trotzdem keines seiner Ziele
- Mephisto hat aber trotz allem keine Macht über ihn Zitat: „ Wer immer strebend sich bemüht/ Den können wir erlösen. “ (Faust II, 5.Akt)
Mephisto: - ist wie schon im ersten Teil deutlich wird kein ebenbürtiger Gegner Gottes
- ist aber trotzdem notwendiger Teil des Kosmos, denn er verkörpert den Genuss bzw die Verführung und facht damit das Streben des Menschen an den schmalen Grat zwischen Gut und Böse, zwischen Realität und Traumwelt zu bestreiten
- zum trotze der nicht gelingenden Verführung schädigt er das Volk am Hof durch seine Spielchen als Wunderdoktor
- zusätzlich treibt er den Staat durch die Erfindung des Papiergelds und einer daraus resultierenden Inflation fast in den Ruin
- doch es zeichnen sich auch grenzen seiner Macht ab Beispiele:
1. Bei Beschwörung Helenas sagt er, dass er keine Macht über die Antike Welt hat
2. Bei Fausts Tod wird er durch Engel in seine Schranken gewiesen
- hier zeigt sich der Geist der Zitat: „ stets verneint“ als humorvoller Selbstironiker und als spöttischer Kommentator
- und letztendlich kann er seine Niederlage bezüglich der Wette nicht eingestehen, was durch die Beschimpfung des Engels, welcher den Ausgang verkündet deutlich wird
3.Zum Inhalt
- Handlung setzt im Hochgebirge völlig neu ein
- Faust erwacht aus Heilschlaf ( Heilung der seelischen Zerrüttung )
- Faust fühlt sich Schuldig für Tod Gretchens
- Mit der 4. Station der Weltfahrt beginn eigentlich Handlung
- Faust + Mephisto auf kaiserlichem Hof ( Mephisto als Hofnarr à Zutritt zur höfischen Welt )
- Reich des Kaisers in wirtschaftl und sozialer Not à wendet sich an Mephisto
- Mephisto verspricht Rettung Hinweise auf Schätze die im ganzen Reich vergraben sind
- Sorgen des Kaisers durch Astrologen beschwichtigt und Rat zu einem Maskenumzug
- Auf dem dann stattfindenden Umzug sind viele mythische Figuren, u.a. Faust als Pluto = Pluton ( Gott d. Reichtums ) - Am nächsten Tag erfährt Kaiser, dass sämtliche Rechnungen mittels Papiergeld bezahlt sind ( „gedeckt“ durch die ungehobenen Schätze )
- Inflation, da ungehoben
- auf Wunsch des Kaisers muss Faust Pars und Helena beschwören
- aber zuerst muss er zu den Sagen gestalten „Die Mütter“ in die Antike zurückgehen um magischen Dreifuss zufinden
- werden Helena und Paris der Hofgesellschaft sichtbar gemacht
- als Paris dann Helena küssen will wird Faust eifersüchtig und will Helena an sich ziehen
- darauf Explosion und Faust wird bewusstlos von Mephisto weggetragen
- auf 5. Station der Weltfahrt verschlägt es Mephisto + immer noch bewusstlosen Faust in sein ehemaliges Studierzimmer ( genauso wie Faust es verlassen hat )
- ehemaliger Famulus Wagner zum berühmten Prof. aufgestiegen
- Wagner versucht mit Hilfe der chem. Körperbildung ein Menschlein ( Homunkulus ) zu erschaffen
- Experiment wird durch Mephistos dazutun erfolgreich beendet
- Homunkulus erkennt Fausts Sehnsucht nach Helena und führt Faust + Mephisto auf Zaubermantel zur klassischen Walpurgisnacht
- Dort versammeln sich alljährlich Gestalten der griech. Mythologie und Naturphilosophen
- Als Faust griech. Boden berührt kommt er wieder zu Bewusstsein
- Hier trennen sich die Wege der drei ( Mephisto im niederen Reich der Dämonen, Homunkulus stürzt
sich im Streben nach seiner Verleiblichung ins Meer und seine Glashülle zerschellt am Muschelwagen der Galatea, Faust will Helena von Hades + Persephone erbitten ) ( Hades + Persephone = Mann + Frau; Hades = Gott der Unterwelt; Persephone = ursprüngl. Göttin des Wachstums von Hades in Unterwelt entführt und zur Gemahlin gemacht, Zeus gestattete ihr 2/3 ihrer Zeit in Oberwelt zu verbringen )
- Helena hat mit Persephones Erlaubnis menschl Gestalt angenommen und kehrt nach Mykene ( bronzezeitl. Burg und Stadt ) zurück
- Sie soll auch auf ihres Gatten Menelaos Anweisung ein Opfer vorbereiten
- Mephisto tritt ihr in fremder Gestalt entgegen und redet ihr ein ihr Gatte will sie opfern und rät ihr in
Fausts Burg in einem nördlichen Gebirgstal zu fliehen
- Dort kommen sich dann Faust und Helena durch lange Gespräche näher
- Resultat der folgenden Vereinigung der beiden ist dann Euphorion (leidenschaftlicher junger Knabe )
- Der sich aus heftiger Leidenschaft vom Turm der Burg stürzt
- Helena aber kehrt zum Hades zurück, wo Euphorion nach seinem Sturz gelandet ist
- Faust beschließt in Realität seine Zeit mit Deichbau zu verbringen, was er durch Hilfe des Kaisers, welcher durch Papiergeld in Krise ist erreichen will à Dank mit einem Stück Meeresstrand
- Dies Gelingt mit Mephistos Hilfe und Fausts Wunsch wird erfüllt
- Durch seinen Deichbau erreichte Faust nun Reichtum und ansehen, doch dies forderte hohe Menschenverluste ( u.a. Philemon + Baucis = Urgesteine der griech Mythologie )
- Grund: Mephisto lässt sie ermorden
- Aber Faust wird dadurch das Augenlicht genommen
- Trotzdem hört Faust nicht auf; in Zwischenzeit lässt Mephisto sein Grab ausheben
- In einer Vision sagt Faust aber die durch den Pakt Verbotenen Worte: Zitat: „Zum Augenblick dürft’ ich sagen / Verweil doch, du bist so schön!“
- er sinkt tot nieder und Mephisto bewacht seine Leiche um der Seele, welche den Körper verlässt habhaft zuwerden
- Mephisto glaubt nun die Wette mit Gott gewonnen zuhaben, doch Engel entführen Fausts Seele à Mephisto fühlt sich seines Sieges beraubt
- zum Schluss wird Faust von der Mater gloriosa empfange und seine Erlösung verkündet ( Mater = Mutter )
4.Besondere Merkmale dieses Werkes
- Faust ist Schnell über Gretchens Tod hinweg und hat sich neu in Helena verliebt
- Goethe baut auch in diesem Teil zahlreiche Figuren aus seiner Gegenwart ein
- Hier wird auch wieder seine Bewunderung von Shakespeare deutlich
- Faust verändert sich charakterlich
- Das ende stellt eine Art Happy End dar
- Goethe erklärt auch noch Fausts Rettung: Zitat: „Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen“, was meiner Meinung nach auch noch einen allgemeinen Tipp darstellen soll
- Bezieht sich zunehmend auf die griech Mythologie
5.Auslegung des Werkes
- im Gegensatz zum ersten Teil welcher eine Gebundene Einheit der Personen und Handlung vorweist zerfällt der zweite Teil in breit entfaltete Einzelszenen
- die Fülle an Symbolen geben jeder Szene eine einzigartige Gestalt
- Antwort könnte hier sein, dass die Entstehung von Faust mehrere Epochen umfasste ( Aufklärung: zeigt sich mit ihrem Gottes- und Menschenbild; Sturm und Drang: zeigt Faust als enthusiastische Person; Klassik: ist präsent durch die Gnädigkeit; Romantik: repräsentiert im Werk das Mutwillige )
- Das 5 aktige Werk ist durch häufigen Standortwechsel gekennzeichnet
6.Quellen
- Internet ( fundus.org )
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Hauptthemen von Faust II?
Faust II behandelt eine Vielzahl von Themen, darunter die unaufhörliche Suche nach Perfektion, die Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse, die Bedeutung des Strebens, die Vergänglichkeit der menschlichen Existenz, die Macht der Verführung und die Erlösung durch kontinuierliche Bemühung. Das Werk vereint Elemente aus Aufklärung, Sturm und Drang, Klassik und Romantik.
Wer sind die Hauptfiguren in Faust II und wie unterscheiden sie sich von Faust I?
Die Hauptfiguren sind Faust, Mephisto und Helena. Faust wird im zweiten Teil mit der Gretchen-Tragödie konfrontiert und strebt nach dem Urbild griechischer Schönheit. Mephisto bleibt ein notwendiger Teil des Kosmos, der zur Verführung beiträgt. Neu ist die Figur der Helena, die für die klassische Schönheit steht. Im Vergleich zu Faust I verändert sich Faust charakterlich und das Ende nimmt eine Art Happy End an.
Was ist der Inhalt von Faust II?
Die Handlung setzt im Hochgebirge ein, wo Faust aus einem Heilschlaf erwacht. Er reist mit Mephisto zum kaiserlichen Hof, wo Mephisto als Hofnarr agiert. Es folgen Beschwörungen von Paris und Helena, die Reise zu den "Müttern", die Erschaffung des Homunkulus, die klassische Walpurgisnacht, die Verbindung von Faust und Helena, die Geburt von Euphorion und Fausts Bemühungen um den Deichbau. Am Ende stirbt Faust und wird durch die Engel erlöst.
Welche Besonderheiten weist Faust II auf?
Faust II ist geprägt von einer breiten Palette an Einzelszenen und einer Fülle an Symbolen. Goethe bezieht zahlreiche Figuren aus seiner Gegenwart ein und seine Bewunderung für Shakespeare wird deutlich. Im Gegensatz zum ersten Teil, der eine gebundene Einheit darstellt, zerfällt der zweite Teil in lose Szenen. Das Werk bezieht sich zunehmend auf die griechische Mythologie.
Wie wird Fausts Rettung in Faust II erklärt?
Fausts Rettung wird durch die Worte "Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen" erklärt. Dies betont die Bedeutung des kontinuierlichen Strebens und der Bemühung, die zur Erlösung führen können.
Welche Epochen der Literaturgeschichte spiegeln sich in Faust II wider?
Faust II spiegelt verschiedene Epochen der Literaturgeschichte wider: Die Aufklärung (Gottes- und Menschenbild), den Sturm und Drang (enthusiastischer Faust), die Klassik (Gnade) und die Romantik (Mutwilligkeit).
Wie gestaltet sich die Beziehung zwischen Faust und Mephisto in Faust II?
Mephisto bleibt Fausts Begleiter, jedoch zeigt Faust mehr Widerstand gegen ihn. Mephisto scheitert letztendlich daran, Faust zu verführen und seine Seele zu gewinnen. Seine Macht wird durch Engel begrenzt.
Welche Rolle spielt Helena in Faust II?
Helena symbolisiert die klassische Schönheit und stellt ein Objekt der Sehnsucht für Faust dar. Ihre Vereinigung mit Faust führt zur Geburt von Euphorion.
Was ist die Bedeutung des Deichbaus in Faust II?
Der Deichbau symbolisiert Fausts Wunsch nach Schaffen und Gestalten. Durch den Deichbau erlangt er Reichtum und Ansehen, doch es fordert auch hohe Menschenverluste.
Was bedeutet das Ende von Faust II?
Das Ende von Faust II stellt eine Art Happy End dar, in dem Faust erlöst wird. Es zeigt, dass trotz aller Fehler und Verfehlungen des Menschen das Streben nach Höherem zur Erlösung führen kann.
- Quote paper
- McClaude Duncan (Author), 2001, Goethe, Johann Wolfgang von - Faust II - Referat, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101240